Hallo zusammen,
ich habe das wunderschöne Wetter heute mal dazu genutzt meinen GHP (Get Home Path) auszuprobieren.
Sprich: ich bin mit meinem von meiner Arbeitsstelle nach Hause gelaufen.
Vorbedingungen:
- Strecke laut G**gle Maps: 14km leicht bergauf (von Start- zu Zielort sind es ca. 130m Höhenunterschied), geschätzte Zeit zu Fuß: 2h 47m. Tatsächlich habe ich inkl. 15 min Verschnaufpause ca. 3.5h benötigt.
- Gepäck: Mein mit derzeit 8.1kg. Er ist zwar noch nicht komplett (daran arbeite ich noch), aber ich wollte halt mal ausprobieren wie gut das Laufen mit Ballast so geht. Ich selbst wiege 65kg, der Rucksack ist also deutlich unter den 20% meines Gewichts.
- Training war praktisch nicht vorhanden: In meinem Job klebe ich am Stuhl fest und die meiste restliche Zeit geht für die Familie drauf, so dass sich regelmäßige sportliche Aktivitäten bisher noch nicht eingestellt haben.
- Für die Orientierung hatte ich ein Garmin eTrex inkl. OSM-Karte dabei, mit welchem ich jederzeit die Richtung meines Ziels (Luftlinie) anpeilen konnte. Eine genaue Route habe ich mir nicht gespeichert.
Die erste halbe Stunde habe ich zunächst mal versucht mich aus der Stadt rauszukämpfen. Da zu diesem Zeitpunkt noch jede Menge Menschen um mich herumliefen, habe ich es erstmal vermieden meinen Rucksack zu öffnen um das eTrex rauszuholen und habe mich nach Sonnenstand orientiert. Als ich dann erstmal von Bäumen umgeben war wurde der Rucksack dann geöffnet und... ich habe ziemlich lange graben müssen um das Gerät, sowie die Akkus zu finden. Offensichtlich ist die Ordnung meines Rucksacks noch suboptimal :lachen:
Ab diesem Zeitpunkt machten sich dann auch meine Senk-Spreiz-Füße deutlich bemerkbar. Der Schmerz in den Füßen nahm zunächst so stark zu, dass ich dachte mich mit dem Vorhaben übernommen zu haben. Nach einer guten Stunde hatte ich mich dann aber wohl warmgelaufen, der Schmerz war kaum noch zu spüren und ich kam in einen ganz guten Trott.
Größere Schwierigkeiten mit der Orientierung gab es keine, ich gehe allerdings davon aus, dass ich nicht den absolut kürzesten Weg genommen habe. Bei Autobahn und Schnellstraßen musste ich insgesamt 3 Mal nach Unterführungen suchen, aber die waren mit dem eTrex recht schnell aufzuspüren.
Zwischendrin habe ich dann mal einen Seitenbacher Müsliriegel (Achtung Werbung :lachen:) verputzt, nachdem der Hunder größer wurde. Sind auf alle Fälle sättigend und fürs Notgepäck geeignet. Nur was zu trinken sollte man dabei haben, denn die Dinger sind sehr trocken.
Die letzte Stunde vor dem Ziel war dann auch tatsächlich die schlimmste. Meine Beine haben mir dann doch ordentlich die Meinung sagen und mich für das fehlende Training abstrafen müssen. Noch eine Stunde wäre ziemlich sicher nicht möglich gewesen... aber: ich habe zumindest schonmal die Bestätigung, dass ich auch ohne Fahrzeugunterstützung wieder von der Arbeit nach Hause komme :lachen:
Fazit:
- Am Anfang sollte man sich nicht zuviel vornehmen. Die 14km waren zwar zu schaffen, aber 8 hättens auch getan
- Ich brauch mehr Lauftraining, aber selbst dann werde ich einen Bug-Out eher nach ziemlich weit hinten in meiner Maßnahmenliste verschieben
- Seitenbacher Müsliriegel (diese dicken Dinger mit Eiweiß drin) können tatsächlich fast ne komplette Mahlzeit ersetzen
- Mein Rucksack benötigt mehr Ordnung (evtl. auch nen anderen Rucksack)
- Arg viel mehr Gepäck geht nicht
- Fürs nächste Mal werde ich die Route genauer planen. Ich musste ziemlich oft an Hauptstraßen und durch Ortschaften durch. Das würde ich gerne vermeiden
Das wars erstmal.
Gruß,
Christopher