Mit Kastanien fischen??????

  • Hallo Leute,


    der Nasenbär hätte da mal wieder eine Frage.


    Irgendwo habe ich mal gehört/gelesen (Quelle weiß ich nicht mehr) man könne angeblich mit Kastanien fischen.
    Dazu müsse man eine größere Menge Kastanien in einen kleinen See, Tümpel, Weiher werfen. Die Saponine in den Kastanien seien für Fische tödlich giftig, für den Menschen aber in der im Fisch vorhandenen Menge unschädlich.


    Weiß jemand von euch ob das tatsächlich geht oder nur in den Bereich der Survival-Mythen gehört?




    Viele Grüße vom neugierigen Nasenbären

  • Also ich vermute jetzt ganz einfach mal, dass die Menge an benötigten Kastanien grösser sein wird, als die Menge an Fischen die man dann rausholen kann.
    Da esse ich im Notfall dann doch eher die Kastanien.


    Ich frag mich allerdings grad, wenn das funktionieren sollte, ob dann nicht auch einfach normale Seife genommen werden könnte. Würde ich aber ebenfalls nicht machen, da man sich ja so das mögliche Trinkwasser versaut.

  • Naja, ganz so albern ist es nicht, weil weltweit traditionelle Fischfang-Methoden mithilfe pflanzlicher Fischgifte existieren.
    Am häufigsten werden in kleinen Fließgewässern Pflanzenextrakte bachaufwärts eingespeist und die bewusstlosen Fische weiter unten mit Flechtzäunen und Netzen rausgefischt.


    Das kann dauerhaft nur funktionieren, solange die Fischereigemeinschaft klein genug ist und strenge Regeln gegen Überfischung kontrollieren kann.
    (Siehe dazu: Elinor Ostrom: Die Verfassung der Allmende)


    Da dies in den anonymen profitgetriebenen Massengesellschaften nicht mehr garantiert werden kann, wurde der Einsatz von Fischgift in sehr vielen Ländern mittlerweile verboten.
    Siehe hierzu: http://de.wikipedia.org/wiki/Piscizid


    In einer Notsituation wäre zu erwägen:


    - Weiß ich genug über das betreffende Gewässer und seine Bewohner, um die Wirkung des Giftes zu kalkulieren?


    - Stehen mir keine milderen Mittel zur Verfügung, um an Fisch zu kommen?


    - Rechtfertigt der Aufwand, die giftigen Pflanzenteile zu sammeln, aufzubereiten und einzusetzen, den Ertrag?


    - Habe ich überhaupt die Kapazitäten, um die möglicherweise große Fischmenge, die schlagartig anfällt, überhaupt verarbeiten zu können (das können schon in einem 3-4m breiten Wildbach mehrere Tonnen sein!)


    - Rechtfertigt mein kurzfristiger Nutzen die langfristige schwerwiegende Beeinträchtigung des Fischbestandes für mich und andere?


    - Muß ich mit Sanktionen rechnen?

  • hinterwäldler hat vollkommen Recht. :Gut:


    Lohnt sich der Aufwand das "Gift" herzustellen?


    Und das Hauptproblem sehe eich auch in der Fischmenge? Was tun damit in einer Krise? (Kein Strom zum kühlen)
    Ich weiß schon, räuchern und trocknen etc.
    Das Räucher z.B. riecht man aber meilenweit..... :face_with_rolling_eyes:


    Ich kenne einige Möglichkeiten relativ bequem und sicher an eine größere aber bewältigbare Menge zu kommen ohne dem Gewässer zu sehr zu schaden.
    Aber....
    nur in der absoluten Notlage!


    Deswegen schreibe ich hier öffentlich nix dazu :unschuldig:


    LG
    der Boxer der die Tage das 1. Mal zum Fliegenfischen geht

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Sag i ned Herr Miiesegrau :grosses Lachen:


    Nur so viel, es geht auch viel einfacher als man denkt...


    LG
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat