Griechenlands - Beobachten und lernen

  • Harmlos


    Ich kann Deine Wut nachvollziehen und mir geht es hier auf der Insel ähnlich. Du zeigst aber mit Deinem Finger nur in eine Richtung und das ist mMn nicht zu Ende gedacht.


    Hier bei uns...am Arsch der Welt...stehen auch überall diese tollen Schilder "Gesponsort von der EU". Teurer, teils unnötiger Schnickschnack, bezahlt von europäischen Steuerzahlern. Damals in Deutschland bin ich mitten in der Pampa über die tollsten "Feldwege" mit babyarsch-glattem Asphalt gefahren. Mitten im Feld. Also quasi damit der Bauer mit seinem fetten Traktor bequem auf sein Feld fahren kann!


    Ich sage Dir wo das Problem ist. Die EU fabriziert Potemkinsche Dörfer am laufenden Band. Aussen hui und innen pfui. Diese Fassaden in Form von Autobahnen, Gewerbegebieten und Luxusfeldwegen werden von EU-Unternehmen gebaut, die ihren Arbeitern einen Hungerlohn zumuten. Zwischen den ganzen Deals sitzen dann auf der Nehmerseite die ganzen Stufen der korrupten Politiker und Bosse, auf der Geberseite genauso die korrupten Politiker und Bosse, inkl. der Banken natürlich. Eine Bank verdient am Soll und nicht am Haben!


    Ein grosser Teil des Geldes versickert...hüben wie drüben. Den Reibach macht weder der Steuerzahler in den Geberländern noch der "Steuerzahler" in den Nehmerländern. Der einzige Grund warum das System noch funktioniert ist, weil in Ländern wie Deutschland die hart arbeitende Bevölkerung immer noch blöd genug ist diese horrenden Steuerlasten zu akzeptieren und zu bezahlen.


    Nur mal ein kleines Beispiel: Hier bei uns wurde ein Projekt umgesetzt, es wurde von einer Organisation zur Verteilung von Hilfsgeldern aus EU, UN und anderen Geberländern und Institutionen für zuständig für die Planung usw. geleitet.


    Aufwand: ca. 3Mio EUR


    Realer Wert des Auftrags: ca. 0.8Mio EUR


    Mal davon abgesehen, das a) Der Sinn dieses Projekts fragwürdig ist und b) Wegen falscher Vorausplanung es auch momentan völlig ungenutzt in der Ecke liegt...


    Es wurde komplett durch die Firmen aus den Geberländern verwirklicht, der hiesige private Sektor wurde nichtmal ansatzweise involviert. Ausserdem würde es...wenn es überhaupt mal funktioniert...nur den korrupten "Mini-Insel-Oligarchen" etwas bringen, die Bevölkerung hätte nichts davon.


    Und wo bitteschön sind die restlichen 2.2Mio geblieben? Ich sage Dir: Alles was auf dem Finanz- und Subventionsmarkt und den politisch motivierten Hin- und Herschiebereien zwischen Wirtschaft und Staatsmitteln (sprich Steuergeld) abläuft, hat mit normaler freier Wirtschaft nicht das geringste mehr zu tun.


    Es handelt sich um ein Schneeballsystem, welches rein mathematisch irgendwann zusammenbrechen muss.


    Die Projekte die hier bei uns ablaufen sind eine Geldverbrennungsmaschine...sie verbrennen Steuergeld von hart arbeitenden und rechtschaffenden Bürgern am anderen Ende der Welt.


    Aber: Man kann den Leuten hier es nicht übel nehmen...es sind einfache Leute, sie wurden erst von ganz anderen Gestalten in dieses Leben gezwängt.


    Ein einfacher Arbeiter in Griechenland oder Spanien hat rein gar nichts von der tollen Autobahn wenn er sich das Auto nicht leisten kann, oder korrupt sein muss um es sich zu leisten!


    Es geht einzig und alleine nur darum, jeden Normalbürger in der EU auf ein gleiches, niedriges Niveau runterzuziehen.


    LG Buschmann

  • Zitat von Wanted73;233913

    Naja, was hätten sie denn sonst machen sollen?
    Noch mehr Einsparungen? Wo sollen die denn stattfinden? Da wurde doch schon eingespart, was realistisch umsetzbar war.


    Wie wäre es denn mit dem Aufbau eines funktionierenden Steuerwesens?


    Was ist mit dem 80(?) Milliarden Euro Schwarzgeld auf den Schweizer Konten?


    Besteuerung der Oligarchen und Reeder?


    Aufbau eines sozialen Netzes?


    Abbau von Bürokratie und des völlig aufgeblähten Staatsapperates?


    Privatisierung von Staatsbetrieben?


    Usw. usf...


    Ich frag mal anders herum: Wo genau hat die griechische Regierung in den letzten 5 Jahren Fortschritte erzielt?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo Bärti,


    Wenn man deine Tabelle einmal auf den Zeitraum seit 1960 ausweitet sieht das Bild wieder fast so aus wie vorher.
    [ATTACH=CONFIG]27929[/ATTACH]
    Quelle: http://library.fes.de/pdf-files/wiso/08997.pdf


    Was interessant ist, ist dass anders als in GB, wo die Iron Lady die Schwerindustrie vernichtete es eigentlich immer bergauf ging für die Spanier. Damit bleibe ich bei der Aussage, dass zwischen dem EU-Beitrit Spaniens und dem Beginn der Krise viel Wohlstand geschaffen wurde, der dann aufgrund der einseitigen Ausrichtung der Spanischen Wirtschaft af den Bausektor zerstört wurde. Das erklärt auch die hohe Arbeitslosigkeit, denn als die Baubranche kollabierte brauchte das Land einen Strukturwandel, der immer seine Zeit braucht.
    Insofern ist die Schuldzuweisung an die EU in diesem Fall nach meiner Meinung falsch plaziert. Weder der Euro, noch die EU hat die spanische Regierung gezwungen, die Bauindustrie so massiv zu fördern.


    Aber nun zurück zum Thema Griechenland. Ein interessanter Artikel aus der FAZ erklärt sehr gut die historischen Hintergründe der griechischen Klientelpolitik.


    http://www.faz.net/aktuell/pol…s-desasters-13686169.html

  • Zitat von moleson;233916

    Es geht kein Weg an massiven Transferzahlungen vorbei, wenn man das heutige System beibehalten will, genauso wie Deutschland eine Billion nach Ostdeutschland gepumpt hat


    Gibt es doch, z.B. die EFRE Fonds. Wer meinst Du hat die ganze neue hübsche Infrastruktur in Griechenland bezahlt. Mit dem EU Beitritt hatte Griechenland ein rasantes Wohlstandswachstum, im Schnitt ist deren Wohlstand heute wesentlich(!) größer als vor dem EU Beitritt.


    Zitat

    ohne das es dort zu einer wirtschaftlichen Erholung gekommen ist


    Das es in Ost-D keine wirtschaftliche Entwicklung gegeben hätte halte ich ebenfalls für ein Gerücht. Schon mal in meiner neuen Heimatstadt Dresden gewesen? Da kann man sich mal einen Vergleich 1990 vs 2015 reinziehen, das sind zwei völlig unterschiedliche Welten.


    Zitat


    Oder man versteht ein für allemal das die EU und der Euro ein Fehlkonstrukt ist und korrigiert die Fehler, wird aber bei den Eurokraten nicht passieren,lieber warten sie bis das System denen um die Ohren fliegt. Denn neben Griechenland gibt es noch x andere Kandidaten den es genauso schlecht geht und wo die Banken genauso Pleite sind wie der Staat. Ohne zig Milliarden der EZB wäre Europa heute schon Pleite.


    Welches Land wäre ohne Zentralbank nicht "pleite"?


    Zitat


    Ich verstehe einfach nicht das alle zusehen wie man in die Mauer rast und alle es toll finden.


    Ist ein Volksentscheid. Ich kann das auch nicht verstehen, aber ich halte das Volk ja generell für nicht kompetent genug, über solche Probleme abstimmen zu können.


    Zitat


    Zur Frage der direkten Demokratie, offensichtlich gibt es Länder wo der Führer her muss, und die Leute eigentlich keine Verantwortung nehmen wollen. Wobei hätte man die EU Basis demokratisch aufgebaut, wäre es viel langsamer gegangen dafür aber nachhaltiger. So wird der Preis in den nächsten Jahren horrende sein.


    Das ist rein hypothetisch und ich bin z.B. der Ansicht, dass es ohne die EU und mit Volkswillen schon längst wieder einen Krieg in (Kern-)Europa gegeben hätte.


    Selbst das griechische Volk will ja nicht freiwillig aus der ach so böden EU austreten.


    Warum wohl?


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hi Harmlos,


    sorry musste gerade mal weg, hier noch ein paar kleine Beispiele wie Statistiken und auch das BIP verfälscht wird. Bleiben wir beim Dickschiff Spanien. Die Spanier machen im Gegensatz zu uns Deutschen noch mehr Rumptipumpti wo auch genetische Reproduktionsergebnisse bei rauskommen. Außerdem haben sie auch noch eine hohe Zuwanderungsrate. Diese Bevölkerungsentwicklung wirkt sich natürlich auf das BIP (egal ob nominell oder real) aus. Mehr Leute erzeugen mehr wirtschaftliche Aktivität. Das sah in Spanien laut Wikipedia wie folgt aus:


    Bevölkerungsentwicklung


    In den vergangenen zehn Jahren stieg die Bevölkerung Spaniens sehr stark an, sowohl verglichen mit anderen europäischen Staaten als auch im Vergleich zu den Jahrzehnten davor. So stieg in den 1990er Jahren die Bevölkerung Spaniens um 1,1 Millionen und im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts um 7 Millionen. Hätte Deutschland in den letzten 12 Jahren ein ähnliches prozentuales Bevölkerungswachstum gehabt, hätte es heute knapp 100 Millionen Einwohner. Ein Großteil des Bevölkerungswachstums ging auf Zuwanderung zurück. So stieg die ausländische Bevölkerung von 0,74 Millionen im Jahr 1999 auf 5,73 Millionen 2011. Hierbei ist natürlich noch zu beachten, dass es auch Einbürgerungen gab. Die Fruchtbarkeitsrate lag im Jahr 2008 in Spanien mit rund 1,46 Kindern pro Frau unter dem EU-Schnitt von 1,6.[5]




    1998 39.852 2001 41.116 2004 43.197 2007 45.200 2010 46.951
    1999 40.202 2002 41.837 2005 44.108 2008 46.063 2011 47.190
    2000 40.499 2003 42.717 2006 44.708 2009 46.661 2013 47.130


    Also im von uns betrachteten Zeitraum von 14 Jahren von 1999 bis 2013 eine Steigerung von bummelig 7 Millionen Menschen. Die wollen Happi Schappi machen, brauchen Handwerker etc., och denkt man da, alles Tutti, viele neue Konsumenten. Aber bringen die was und wie wirken die sich auf das reale BIP aus. Dazu muss man nun die Bevölkerungsentwicklung in Relation zum BIP setzen. Am Besten zum realen BIP um zu schauen, was hat das "Wirtschaftswachstum" wirklich gebracht. Nur die Billanz über die Bevölkerungszahl aufblähen ist nicht nachhaltig. Schauen wir uns den Schmonzius doch mal an:


    [ATTACH=CONFIG]27930[/ATTACH]


    Die Zahl mag ich persönlich gerne, zeigt sie doch ein halbwegs gemitteltes reales Bild (auch wenn man da immer noch viel hinbiegen kann).


  • Gilt aber alles...bis auf hier und da mal das Wort "vernünftig" eingesetzt...genauso für Deutschland.


    LG Buschmann

  • Hallo,


    Ich denke es liegt im Grunde einfach daran, daß die Leute das bekommen was sie wollen, und nicht das was sie brauchen.


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von Bärti;233970

    Ooops diese geile Steigerung von 1999 bis 2013 beläuft sich auf einmal nur noch auf 27%. Das sieht dann schon ganz anders aus. Gemittelt nur noch ein Wachstum von 1,9% pro Jahr....


    Was ist an 1,9%/a realen Wachstum bei einem Land mit stagnierender Bevölkerung auf dem Level eines Industriestaates denn schlecht?


    Beliebig starkes Wachstum führt zu ökologischen Nachhaltigskeitsproblemen und irgendwann werden wir usn wohl mit einer steady state economy anfreunden müssen, also 0% Wachstum.


    (um beim Beispiel Spanien zu blieben: Mehr als im Schnitt eine Wohnung pro Haushalt besitzen zu wollen macht ökonomisch und ökologisch einfach keinen Sinn)


    Im übrigen zeigt das Beispiel auch sehr schön, dass das Wachstum in Spanien in diesem Zeitraum deutlich höher war als das im EU Schnitt, Spanien also als eher "ärmeres" Land überproportinal stark von der EU profitiert hat. Die Delle in den letzten Jahren ist im Vergleich zum enormen Wachstum nahezu bedeutungslos.


    mfG


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Buschmann;233978

    Gilt aber alles...bis auf hier und da mal das Wort "vernünftig" eingesetzt...genauso für Deutschland.


    Mitnichten. In keinem dieser Punkte gibt es in D akuten Handlungsbedarf und in fast allen davon ist die Sitaution derzeit sehr wohl zufriedenstellend bis gut.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo Bushmann.


    ich bin nicht wirklich wütend auf die Griechen! Mitleid trifft es eher!


    Ich bin auch nicht wütend auf die EU, denn die Mechanismen, die du beschreibst sind Resultat von sehr ausgefeilten Kompromissen. Da möchte ein Staatsoberhaupt eine Vorlage durchbringen. Einige Staatsoberhäupter schließen sich an, aber da Beschlüsse einstimmig erfolgen mussten (vor den Lissabon Verträgen) mussten auch die nicht willigen Staatsoberhäupter überzeugt werden. Da Gewalt in der EU keine Lösung ist (großer Fortschritt zu früher!) verspricht Staat A nun Staat B, sich für ein Infrastruktuprojekt einzusetzen. Staat B überlegt nun, wo er dieses Geld hinverteilt und nimmt eine eher strukturschwache Region, um sich die Gunst der Wähler (oder des örtlichen Politikers) zu sichern. Das also ein asphaltierter Feldweg im Nirgendwo entsteht ist nicht in Brüssel, sondern eher in der nationalen Hauptstadt entschieden worden.


    Über dieses Verfahren kann man denken, wie man möchte. Und es ist auch klar, dass Berater, Verwalter und lokale Größen versuchen sich ihren Anteil zu sichern (zumeist auch mit Wissen der nationalen Politiker). Kritisch wird es, wenn am Ende gar nichts übrig bleibt. Dazu kenne ich folgenden Witz:


    Ein griechischer Bürgermeister besucht den Bürgermeister seiner italienischen Partnerstadt. Der Italiener führt ihn durch seinen Parlazzo und wundert sich ob dessen opulenter Ausstattung. Die Frage nach der Herkunft seines Wohlstandes beantwortet er indem er über die Landschaft zeigt: "Siehtst du die vierspurige Brücke, die wir mit EU-Mittel errichteten?" Der Grieche sieht sich um und sagt, dass er nur eine zweispurige Brücke sähe. Darauf der Italiener: "Siehst du! Nun weißt du, wie ich mir dieses Haus leisten kann."
    Ein Jahr später kommt der Italiener zum Gegenbesuch nach Griechenland. Der Bürgermeister führt ihn stolz duch einen neuerrichteten Wohntempel und der Iatliener stellt natürlich die Gegenfrage, ob der Herkunft des Vermögens. Der Grieche weist in die Landschaft:"Siehtst du die vierspurige Brücke, die wir mit EU-Mittel errichteten?" Darauf der Italiener: "Nein, da ist keine Brücke!"

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Hallo,


    Papier wird in Griechenland knapp:


    "Unser Mitarbeiter Giorgos Christides berichtet aus Athen, dass in Griechenland das Papier knapp werden könnte. Laut Zeitungsverlegern reichten die Vorräte nur noch bis Sonntag, um drucken zu können. Ein Verlagsmanager überlegt offenbar sogar, den Druck von Büchern einzustellen. Auch bei der Regierung ist offenbar nicht genug Papier" (Quelle: SPON-Artikel vom 6.7.2015)


    ...das erinnert mich an einen Absatz aus den bekannten "Lessons from Argentina":


    "If you like reading a lot, buy books now, even if you wont read them for some time. If your economy crashes, paper will become a source of income for many. We have thousands of scavengers collecting cardboard and paper all day long, specially at night when people take out the trash. As a result, books are not cheap, because they have a value of its own in the form of paper. " (Quelle: Silverbear Cafe)


    Es ist frappierend, wie schnell eine Just-in-Time-Delivery-Zivilgesellschaft ans Limit kommt...


    Grüsse


    Tom

  • Ich versuche immer noch zu verstehen wie man 50% Jugendarbeitslosigkeit in den Süd Ländern als Erfolgs Story verkaufen kann.


    PIB ist eine Sache, wenn aber die Grund Produkte massiv teurer geworden sind wegen einer Einheits Währung und zentralen regulatorischen Massnahmen aus Brussel ist es auch mit der PIB Steigerung nicht weit her. Klar haben die vielleicht heute merh Autos und verbesserte Verkehrs Infrastruktur, nur davon lebt man nicht.


    Den Ländern und den Leuten geht es heute massiv schlechter als vor der EU und vor dem Euro, das sieht ein Blinder mit einem Krückstock der sich mal die Mühe macht aus seinem gemütlichen vollgenährten D oder CH in diese Länder zu fahren.

  • Zitat von Buschmann;233978

    Gilt aber alles...bis auf hier und da mal das Wort "vernünftig" eingesetzt...genauso für Deutschland.


    LG Buschmann


    Mag sein, nur läuft es bei uns dennoch wirtschaftlich so viel besser, dass wir das marode griechische System seit Jahren alimentieren. Ganz so schlecht kann es dann ja hier nicht sein.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Zitat von Harmlos;233981


    Ich bin auch nicht wütend auf die EU, denn die Mechanismen, die du beschreibst sind Resultat von sehr ausgefeilten Kompromissen.


    Niemand kann mir erzählen, weder in Europa und schon gar nicht hier auf der Insel, dass der Fluss solcher Gelder in Bullshitprojekte auf diese Weise zustande kommt. Der Witz mag es schon eher treffen, aber um einen Feldweg im Nirgendwo zu asphaltieren oder andere, stupide Projekte durchzubekommen braucht es schon mehr als ein paar korrupte Lokalpolitiker.


    Niemanden interessiert das wirklich. Wenn Du jemandem Geld gibt's oder besser noch leihst, dann willst Du wissen was damit passiert und ob es auch so eingesetzt wird, das es irgendwann wieder zurückkommt oder zumindest einem guten Zweck dient. Davon ist die Geldverbrennungsmaschine EU meilenweit entfernt. Jetzt ist das Geschrei gross...was ein Wunder. Hätte ja nie jemand voraussagen können...na klar. Es geht hier nicht um Sinnhaftigkeit...sowas kennen die gar nicht.


    Zitat von Cephalotus;233980

    Mitnichten. In keinem dieser Punkte gibt es in D akuten Handlungsbedarf und in fast allen davon ist die Sitaution derzeit sehr wohl zufriedenstellend bis gut.


    Dann frag mal die Millionen Arbeitslosen oder die noch grössere Gruppe die sich für einen miserablen Lohn den Rücken krumm schuftet.


    Wenn das nicht reicht und Du zu den besser verdienenden Leuten (Was ist das überhaupt für ein Ausdruck?) gehörst, dann frage da mal in die Runde ob zwei Drittel der Lebensarbeitszeit an Steuerknechtschaft für dieses jetzige System wo kein Handlungsbedarf besteht, richtig ist.


    Alle sitzen doch in der selben Scheisse. Deutschland, EU, was auch immer...alle sind höchst verschuldet. Ein Knall an der richtigen Stelle in der Wirtschaft und es ist vorbei mit Renten, Autobahnen und dem Kaffee um die Ecke. So vorbei wie es jetzt schon für Millionen von Einwohnern ist. Und Du glaubst doch wohl nicht, dass die Oligarchen oder die Schwarzgelder dann für Ordnung sorgen.


    LG Buschmann

  • Wie´s ausschaut bleiben die Banken zu!


    LG Wolfgang

  • Zitat von Buschmann;233994


    Dann frag mal die Millionen Arbeitslosen oder die noch grössere Gruppe die sich für einen miserablen Lohn den Rücken krumm schuftet.


    Wir haben nach wie vor eins der besten und dichtesten Sozialsysteme der Welt und für das, was manche Leute hier als "Hungerlohn" bezeichnen wäre 80% der Weltbevölkerung bereit, Wüsten und Meere unter Lebensgefahr zu durchqueren...


    Das ist Jammern auf hohem Niveau. Ich möchte als Erwachsener deutlich jenseits des Studienalters auch nicht auf ALG II Level in Deutschland leben müssen, aber es ist immer noch erheblich besser als ganz ohne Geld zu leben. Der weit, weit überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung ist auf diese Transferzahlungen nicht angewiesen und erreicht mit der eigenen Arbeitskraft einen deutlich höheren Lebensstandard.
    Klar kommt Wohlstand nicht von alleine, man muss schon auch einen gewissen Gegenwert bieten.


    Gerade das scheint aber sehr oft vergessen zu werden. Wer sich (z.B.) keinen BMW leisten kann und darüber jammert soll mir erst einmal erklären, warum er meint, sich einen verdient zu haben.


    Zitat


    Wenn das nicht reicht und Du zu den besser verdienenden Leuten (Was ist das überhaupt für ein Ausdruck?) gehörst, dann frage da mal in die Runde ob zwei Drittel der Lebensarbeitszeit an Steuerknechtschaft für dieses jetzige System wo kein Handlungsbedarf besteht, richtig ist.


    Ich werde wahrscheinlich nicht 66% meines Lebenszeit lang Einkommenssteuer bezahlen und ja ich halte es für völlig ok, Steuern zu bezahlen und ich zahle derzeit einen gewaltigen Batzen. Ich sehe aber auch, was ich für meine Steuern bekomme bzw früher bekommen habe und da ich viel in der Welt herum gekommen bin, möchte ich unsere Sozialsystem gewiss nicht mit anderen tauschen. Für mich ist Steuerhinterziehung Betrug und Diebstahl an meinen Mitmenschen, für den Großteil der Leute in Griechenland eher Normalität.


    Zitat


    Alle sitzen doch in der selben Scheisse. Deutschland, EU, was auch immer...alle sind höchst verschuldet.


    Ach geh. 80% Schuldenquote im Vergleich zum BIP ist zumindest bei den aktuellen Zinsen nun alles andere als bedrohlich. Wir sind derzeit sogar dabei, uns ganz gemächlich heraus zu inflationieren. Unser Haushalt ist ausgeglichen, wir erwirtschaften einen Exportüberschuss (die Eurozone als ganzes ist grob ausgeglichen, das ist gut). Liegt das an den Prepperforen, dass man alles immer schlecht reden muss.


    Man weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber die aktuelle Lage würde ich so bewerten, dass wenn Deutschland fällt auch der ganze Rest der Welt fällt, inkl. USA, China, Russland, Japan, usw, usf...


    Zitat


    Ein Knall an der richtigen Stelle in der Wirtschaft und es ist vorbei mit Renten, Autobahnen und dem Kaffee um die Ecke. So vorbei wie es jetzt schon für Millionen von Einwohnern ist. Und Du glaubst doch wohl nicht, dass die Oligarchen oder die Schwarzgelder dann für Ordnung sorgen.


    Wir haben alle so unsere Phantasien was "den Knall" betrifft, sonst wären wir ja nicht hier im Forum. Schwarzmalerei halte ich aber für wenig seriös, dafür gibt es einschlägige Foren, die so alle 2 Wochen ganz sicher das Ende des Euros oder was auch immer prophezeien. Ich rate dazu, mal die Forenbeiträge aus dem Jahr 2009 zu lesen von den ganzen Schwarzmalern und mit der heutigen Situation zu vergleichen.


    mfG


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Isuzufan;234001

    Wie´s ausschaut bleiben die Banken zu!


    Ich glaub auch nicht, dass die am Mittwoch wieder (uneingeschränkt) geöffnet werden


    Um die Banken ohne Kapitalverkehrskontrollen und Abhebegrenzen wieder öffnen zu können müsste die EZB Milliarden bereit stellen und vermutlich auch ganze LKW Ladungen an Bargeld nach Griechenland gefahren werden. das Bargeld würde dann unter den Kopfkissen landen.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Kapital Verkehrs Kontrolle wird bestehen bleiben das ist sicher....

  • Hallo Bärti,


    ich kann deinem Argument nicht folgen, dass Zuwanderung automatisch Wirtschaftswachtum erzeugt. Weder durch Einwanderung, noch durch Geburten steigt das BIP automatisch, da es pro Kopf berechnet wird. Das Bip wird als Maßstab für die Produktivität und den Wohlstand einer Nation herangezogen. Wenn dein Argument stimmen würde wäre es das Beste Wirtschaftsförderungsprogramm für jeden Staat, so viele Flüchtlinge wie möglich in ein Land zu holen. Also könnte Griechenland vielleicht mit ein paar hunderttausend Syren vollkommen Schuldenfrei werden?


    Ich glaube nicht!


    Deine Grafik belegt eigentlich sehr gut den Unterschied zwischen Griechenland und Spanien. Die Spanier hatten zwei wirklich harte Jahre und seitdem ist die Wirtschaft stabil. In Griechenland ist durch die fehlenden Reformen die Wirtschaftskraft entgültig den Bach runter.


    Aber ich habe wirklich ein Problem damit, der EU die Schuld an der Krise zu geben. Verursacht wurde diese durch eine verfehlte US-Finanzpolitik (zwei Wochen vor der Lehmannpleite hatte Obama noch eine Bank gerettet und dann ohne Vorwarnung seine Politik umgestellt). Die EU musste dann reagieren und hat das gar nicht so schlecht gemacht. Vergleiche die Situation selbst der schwachen Euroländer mit der Situation der USA oder Japans (Siehe deine Grafik) und du erkennst, dass es anderen großen Volkswirtschaften auch nicht gerade rosig geht! Die Eu ist kein perfektes Konstrukt, aber es ist nicht an allem Schuld!! Ich bleibe dabei. Viele Politiker nehmen aber gerne die EU als Sündenbock, um ihre eigenen Fehler zu vertuschen!


    Und die Griechen werden nun vormachen,wie gut es einem Land ohne EU gehen kann!

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von Harmlos;234033

    Hallo Bärti,


    ich kann deinem Argument nicht folgen, dass Zuwanderung automatisch Wirtschaftswachtum erzeugt.


    Hallo Harmlos,


    ich bin jetzt mal ganz direkt. Ich bin Deutscher und in einem internationalen Konzern tätig. Das Ergebnis sind tolle Freundschaften mit Indern, Südafrikanern. Amerikanern oder Franzosen. Mit vielen Deutschen kann ich nichts anfangen



    Weil ich neben einer Ingenieurwissenschaft auch Philosophie studiert habe, stellte sich für mich die Frage, wo kommt das her? Nun, der intelligente Inder, der auf der Basis der Philosophie der Aufklärung und der UN-Menschenrechtskonvention steht , mit dem ich abends bei einem guten Essen auch mal intellektuell die Klinge kreuzen kann- der ist mir um Längen näher wie ein deutscher Fussballfan, der nur im Suff Parolen grölen kann!


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;234089

    ... der intelligente Inder, der auf der Basis der Philosophie der Aufklärung ... näher wie ein deutscher Fussballfan, der nur im Suff Parolen grölen kann!


    Wie gut, dass wir hier nicht pauschalieren. :face_with_rolling_eyes:
    Der akademisch gebildete Deutsche, der durch seine Arbeit in einem großen Konzern welterfahren ist, ist mir um Längen näher als der ungebildete Inder, der mit seinen Kumpanen wehrlose Frauen schlägt und vergewaltigt.


    Legend, entschuldigt sich für OT, bitte nun wieder zurück nach GR :lachen:

  • Zitat von Legend;234094

    Wie gut, dass wir hier nicht pauschalieren. :face_with_rolling_eyes:
    Der akademisch gebildete Deutsche, der durch seine Arbeit in einem großen Konzern welterfahren ist, ist mir um Längen näher als der ungebildete Inder, der mit seinen Kumpanen wehrlose Frauen schlägt und vergewaltigt.


    Legend, entschuldigt sich für OT, bitte nun wieder zurück nach GR :lachen:


    Ganz großes Kung Fu mein Lieber, Danke. Im Gegensatz zu Anderen äußere ich mich mal ganz diplomatisch: Nicht jeder Japaner ist ein ehrenwerter Samurai, nicht jeder Chinese ist ein Konfuzius, nicht jeder Inder ist ein Ghandi, und nicht jeder xxx kann on Topic, aber hey, ist ja auch egal, Hoffentlich...


    Zurück zum Thema, als ordinärer, langjähriger Member muss man ja aufpassen dass man seinen Status nicht aberkannt bekommt oder als streitsüchtig klassifiziert wird. Griechenland zu beobachten und davon zu lernen bedeutet für mich zur Zeit, die Dinge vom Standpunkt einer Person zu betrachten und zu bewerten, die weiss, was ein Economic Hitman ist; (kann bzw. könnte man googeln oder klicken, wen's interessiert, 1:27:45 Standard Doku Zeit).


    Gruss
    Vincent, der G"tt auf Knien dafür dankt das er aufgrund einer 2. Staatsbürgerschaft, nicht als Europäer verdammt ist...



    Hoffentlich...


    Auch sehenswert:
    Volker Pispers: History of USA and Terrorism (über die Geschichte der USA und den Terrorismus) 44:08 schon kürzer und Die Vermögenskrise in einer Demokratie08:49 extrem kurz und extrem gut auf den Punkt gebracht. Ups :) Ist natürlich on topic...


    P.S. Übrigens: am 11. September 2001 starben 25.000 Menschen! an Hunger (1 Mensch innerhalb von 3 Sekunden, wie jeden Tag!), die meisten davon waren Frauen und kleine Kinder. :-/


    Hoffentlich...

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)