Griechenlands - Beobachten und lernen

  • Zitat von moleson;234207

    ...If it is harsh on Greece, yielding to pressure from the German people as well as hawkish governments of Eastern Europe and Spain, Germany (and Merkel) could go down in history for having pushed Greece out of the eurozone...


    Naja, diese Szenario vermag mich jetzt aber nicht zu erschrecken. Mal davon abgesehen dass außerhalb Greichenlands die Mehrheit der Leute die "Schuld" für einen Grexit in Griechenland sehen wird.


    Himmel, das griechische Volk hat zu 61% ein klares Statement für diese Richtung abgegeben. Sie mögen das nicht "so gemeint" haben, aber so ist das nun mal in der Demokratie, wenn man über Dinge sbtimmen will, von denen man keine Ahnung hat und dem hinterher läuft, der gerade am lautesten schreit.


    Ich sehe den Grexit (so er denn kommen soll) langfrstig auch als Chance, definitiv für Europa, aber vielelicht auch für Griechenland. Europa muss nicht vereinheitlicht werden, wir brauchen keineswegs lauter kleine Deutschländer, es können und sollen meiner Meinung nach auch unterschiedliche Wirtschafts- und Lebensmodelle nebeneinander bestehen und vielleicht findet Griechenland mit der Drachma wieder dahin zurück,wo es schon mal war. Sonderlich unglücklich waren die Griechen doch damals auch nicht...


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Bärti;234224

    So wie man im Augenblick gerade die Renditen (auch der PIIGS) und den Goldpreis drückt scheint irgendwas im Busch zu sein, mal abwarten....diese Bewegungen in den Charts laufen komplett entgegen den "normalen" Handlungsmustern die sonst bei der jetzigen Situation zu erwarten wären. Eindeutig Eingriffe, sei es wegen GR oder wegen dem immer stärker werdenen Gewitter was in China beim Aktienmarkt aufzieht. Heute weitere Verluste dort, obwohl die Regierung über die Broker mit nicht unerheblichen Summen eingegriffen hat.


    Ich denke auch dass da was im "Busch" ist, bin aber noch nicht darauf gekommen was es ist. Ich denke mal wir werden des Rätsels Lösung früher sehen als uns lieb ist. Jedenfalls sind heute morgen die Kurse des Hang-Seng um über 5% im Minus gewesen und der Nikkei auch um -3%, Sydney -2% (Verändert sich durch den Tag). In China haben rund 1000 Firmen ihre Aktien vom Handel zurückgezogen... Das ging eventuell unter bei all der Griechenland - Problematik. Fakt ist jedenfalls, wenn's im Fernost kracht werden wir auch was auf den Pelz gebrannt bekommen (Nee, nicht's gegen unseren Miesegrau)

  • Vielleicht zieht die chinesische Staatsbank Gelder aus den Märkten, um für die Stützung des chinesischen Aktienmarktes liquide zu sein?


    Sollte in China eine Blase platzen können wir zwar froh sein, dass die europäischen Banken nicht sehr stark in China investiert sind, aber der Abzug von Mitteln durch chinesische Investoren könnte Dinge in Bewegung bringen die eine Eigendynamik auslösen. Momentan sind alle Blicke auf Griechenland gerichtet, aber möglicherweise fällt der erste Stein an ganz anderer Stelle.


    Darin sehe ich die eigentliche Gefahr der Griechenlandkrise: Das Thema nimmt soviel Aufmerksemkeit von anderen Themen, dass dort viel wichtigere Dinge liegenbleiben, die dann zu Problemen werden können. Aus diesem Grund hoffe ich, dass am Sonntag endlich ein Schlussstrich unter das Thema gezogen wird und dann wieder andere Themen auf die Tagesordnung kommen können!

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Entgegen meiner normalen Arbeitsmoral verfolge ich die Diskussion der EU über Griechenland auf N-TV. Das interessante daran ist, dass Griechenland auch Klartext bezüglich der Demokratie innerhalb der EU spricht sowie auch gegenüber der Banken - Und die Kritik von anderen EU - Ländern unterstützt wird. Sehenswert!

  • Zitat von Cephalotus;234355

    ....


    Ich sehe den Grexit (so er denn kommen soll) langfrstig auch als Chance, definitiv für Europa, aber vielelicht auch für Griechenland. Europa muss nicht vereinheitlicht werden, wir brauchen keineswegs lauter kleine Deutschländer, es können und sollen meiner Meinung nach auch unterschiedliche Wirtschafts- und Lebensmodelle nebeneinander bestehen und vielleicht findet Griechenland mit der Drachma wieder dahin zurück,wo es schon mal war. Sonderlich unglücklich waren die Griechen doch damals auch nicht...


    mfG


    Das geht nur unter zwei Konditionen einen Fiscal Union und Transfer Leistungen genau wie für die deutsche Wiedervereinigung. Sind die Deutschen bereit massiv Steuergelder in den Süden zu verschieben für mehrer Generationen. Anders geht es nicht, selbst in der Schweiz.


    Bist du bereit das in etwa 30-40% deiner Steuerleistung für das EU Projekt ausgegeben wird... An diesem Punkt geht nichts vorbei.Man kann wie jetzt alles auf die lange Bank schieben,kostet nur am Schluss noch mehr.

  • @moleson: Wie kommst du auf 30-40% der Jahressteuerleistung?
    In 2014 hatte die BRD ein Steueraufkommen von 643 Milliarden €. 30%davon wären 192 Milliarden jährlich! Bislang wird behauptet, dass für Deutschland im Worstcase (100% Ausfall, was selbst bei Staaten wie Argentinien und Sambia nie der Fall war) zwischen 88 und 95 Milliarden auf dem Spiel stehen.


    Im Falle eines Totalausfalls würde sich die Belastung außerdem auf über 30 Jahre verteilen (aufgrund der langen Laufzeiten der Papiere) und dann wären wir (bei konstantem Steueraufkommen) bei 3,16 Milliarden/a, was ca. 0,05% des deutschen Steueraufkommens bedeuten würde! Aber vielleicht habe ich da auch einen Rechen-oder Gedankenfehler drin.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von Harmlos;234406

    @moleson: Wie kommst du auf 30-40% der Jahressteuerleistung?
    In 2014 hatte die BRD ein Steueraufkommen von 643 Milliarden €. 30%davon wären 192 Milliarden jährlich! Bislang wird behauptet, dass für Deutschland im Worstcase (100% Ausfall, was selbst bei Staaten wie Argentinien und Sambia nie der Fall war) zwischen 88 und 95 Milliarden auf dem Spiel stehen.


    Im Falle eines Totalausfalls würde sich die Belastung außerdem auf über 30 Jahre verteilen (aufgrund der langen Laufzeiten der Papiere) und dann wären wir (bei konstantem Steueraufkommen) bei 3,16 Milliarden/a, was ca. 0,05% des deutschen Steueraufkommens bedeuten würde! Aber vielleicht habe ich da auch einen Rechen-oder Gedankenfehler drin.


    Das hat nichts mit dem Ausfall von Griechenland zu tun, sondern mit den Kosten einer funtionierenden Währungsunion wo man im gleichen Packet die PIGS Länder und Frankreich haben will und Deutschland. Im Moment werden die Kosten auf geschobe durch die billionen Pakete der EZB.


    Wenn du es nicht glaubst, warum musste deutschland eine billion in die ex DDR Lämder pumpen in 25 Jahren.

  • Ich glaube, Moleson meint die ständigen Transferleistungen, die normalerweise bei einem einheitlichen Währungsraum zu erwarten wären, und das über Jahrzehnte hinweg. Ich weiß zwar nicht, ob die Zahlen exakt so stimmen, aber er hat Recht. Wenn man einen gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsraum hat, ist es nur logisch, dass sich staatliche Leistungen, Infrastruktur und Lebensstandards anpassen, und das ist ohne Transferleistungen schwer möglich. In der alten BRD ist es so innerhalb von rund 20 Jahren gelungen, die einstige wirtschaftliche Schwächeregion Bayern auf Vordermann zu bringen. Auch in den neuen Bundesländern ist es im Vergleich zum Stand 1990 halbwegs gelungen, trotz aller Meckerei, Lohn-, Renten- und sonstigen Unterschieden, die weiter bestehen. Aber beides beruht nicht zuletzt auf gewaltigen Geldtransfers aus den übrigen Gebieten. Warum sollte es bei der Fortentwicklung Südeuropas plötzlich ohne funktionieren? Das haben die deutschen Politikern den Leuten vielleicht seit Jahrzehnten eingeredet. Aber dass es letztlich nicht funktioniert, sehen wir jetzt.


    Auch in dieser Hinsicht liegt die Schuld also keinesfalls allein bei den "bösen Griechen" (bei den einfachen Leuten sowieso nicht, aber auch nicht allein bei den griechischen Politikern und Unternehmern), sondern auch bei den deutschen Politikern, die mit aller Macht die Währungsunion wollten und behaupteten, dass man davon hierzulande nur Vorteile und keine Risiken haben würde.

  • Auch zum Beobachten und Lernen:
    Wenn Zahlungsausfälle einige staatlich beauftragte Firmen dazu bringen, ihre Leistungen einzustellen.
    Eine Cateringfirma, die keine Lust mehr hat unbezahlt das Altersheim mit Speisen zu versorgen wird keine große Krise verursachen, weil die Alten keinen Radau machen sondern nur leise wimmern oder wenn vorhanden von ihren Jungen versorgt werden.
    Was aber, wenn es unzufriedene kräftig-aggressive Fachkräfte aller Art betrifft?


    http://www.focus.de/finanzen/n…anglagern_id_4802135.html
    Die schwere Finanzkrise in Griechenland könnte zu Hungeraufständen in den zahlreichen Migrantenlagern vor allem auf den Inseln der Ostägäis führen.

  • Eine banale Frage, die mich einfach interessiert:


    Macht jemand von Euch seinen geplanten Griechenlandurlaub?


    Eine Bekannte ist weiterhin am überlegen, dies zu machen. Mit eigenem PKW.
    Für mich unverständlich in Anbetracht der Krisensituation.


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Ich hatte Anfangs Jahr den geplanten Kreta Urlaub im Juli für Klettern im Tirol Umgetauscht. Wir sind eigentlich jedes Jahr dort mit dem Bus hingefahren für ein paar Wochen zum surfen. Habe aber keine Lust dort liegen zu bleiben weil es kein Benzin mehr gibt oder die Fähren nicht fahren. Tut mir leid für die Leute vor Ort, nächstes Jahr oder selbst im Herbst wenn der Pulverdampf sich verzogen hat, gehe ich wieder hin. Ich mag das Land hätte beinah dort etwas gekauft vor ein paar Jahren.


  • So ich in den nächsten 10 Jahren mehr als einen Tag(Sonntag) frei hätte würde ich sofort Urlaub dort unten machen!
    Super Gelegenheit als Prepper den Notfall auszuprobieren. (Ernst gemeint-ohne Ironie).


    LG Wolfgang

  • Hallo,
    also ich stelle überhaupt keine Überlegungen an, in Griechenland Urlaub zu machen. In dieser Situation ist es wohl das Beste, solche Länder zu meiden. Ich preppe doch nicht zu Hause, was das Zeug hält und begebe mich andererseits in eine Situation, in der es sein kann, dass meine Kinder nichts zu essen haben und ich nicht weiss, wie ich sie wieder nach Hause bekomme. Soweit geht bei mir die Solidarität bestimmt nicht. Ausserdem habe ich irgendwo gelesen, dass die Flüchtlingslager in Griechenland nicht mehr mit Lebensmitteln beliefert werden. Ich denke nicht, dass diese Menschen klaglos an Hunger sterben, sondern, so wie ich es auch machen würde, sich etwas besorgen. Dieses wird mit Gewalt passieren, da sie kein Geld haben und betteln hilft in so einer Situation wohl auch nicht viel. Alles vermeidbare Gefahren!
    LG
    Alex

    In jedem Genie steckt auch ein kleiner Idiot!

  • Zitat von amnesie;234443

    Hallo,
    also ich stelle überhaupt keine Überlegungen an, in Griechenland Urlaub zu machen. In dieser Situation ist es wohl das Beste, solche Länder zu meiden.


    Hallo Alex,


    ich kann jetzt als Deutscher mit einem Kahn, an dessen Heck die deutsche Flagge weht und mit dem ich gern in griechischen Gewässern unterwegs bin, nur sagen: Kein Problem.


    Ich habe da mit Griechen in einer Hafenkneipe ziemlich angeregt diskutiert, (übrigens auf einem intellektuellen Niveau, das ich in einer Hafenkneipe nie erwartet hätte) hinterher sassen wir friedlich bei einem Ouzo zusammen und haben uns über Ideen unterhalten, wo der nächste Tagestörn hinführen könnte.




    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Waldschrat
    Wie Du schon sagst: " Jetzt"


    In kürze dürfte die Situation dort eskalieren, wenn sich nicht schnell was ergiebt.
    Eigentlich kippt es ja täglich immer mehr und der Rattenschwanz wird immer länger...



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Hallo Matthias,
    das glaube ich dir! Du setzt dich in deinen Kahn und kratzt die Kurve,wenn es dir zu heiß wird. Ich denke darin liegt der Unterschied zwischen dir und "Ottonormaltourist". Wie komme ich da weg, wenn es keinen Sprit mehr gibt?
    LG
    Alex

    In jedem Genie steckt auch ein kleiner Idiot!

  • Zitat von VanDoom;234452

    Griechen sollen angeblich Macs als Geldanlage kaufen. Also auf die Idee wäre ich im Leben nicht gekommen:
    http://futurezone.at/digital-l…italsicherung/140.363.853


    "Geldanlage" ist hier streng genommen falsch. Eine "Anlage" ist in der BWL (anders als beispielsweise in einer Bilanz) Kapitel, das zur Erwirtschaftung von Ertrag verwendet wird. Der Mac wäre streng genommen nur eine Anlage, wenn er entweder selbst als Produktionsmittel (beispielsweise für gewerbliche Büroarbeit) oder mit dem Ziel des Wiederverkaufs mit Gewinn gekauft würde. Beim Kauf von Elektronik und anderen langlebigen Konsumgütern, den derzeit viele Griechen vornehmen, geht es aber wohl eher um eine (teilweise) Wertaufbewahrung. Das ist auch durchaus sinnvoll. Wenn ich in naher Zukunft mit der Entwertung meiner Barmittel (durch staatlichen Einzug, drastische Steuererhöhungen, Inflation oder Währungsreform) rechne, ist es sinnvoll, Sachwerte zu erwerben. Da Gold oder Immobilien für viele Griechen nicht in der derzeit wohl nötigen kurzen Frist erhältlich sein dürften (und zumindest Immobilien weiter dem staatlichen Zugriff ausgesetzt wären), ist es sinnvoll, das vorhandene Bargeld, schnell in langlebige Konsumgüter umzusetzen, die man unter normalen Umständen nicht oder erst später gekauft hätte. Diese Sachwerte sind durch eine mögliche Geldentwertung schließlich nicht betroffen.

  • Ok, Wertaufbewahrung, schon klar, aber Computer? Da wären mir hundert Dinge vorher in den Sinn gekommen, aber nach kurzem Nachforschen haben Macs wohl nach einigen Jahren immer noch einen guten Teil ihres Wertes. Interressant. Trotzdem würde ich in der Krise nicht nach Elektronik greifen.

  • Das Flüchtlingslager keine Nahrungsmittel mehr bekommen bezweifle ich, dass könnte niemand rechtfertigen.


    Gegen eine Griechenlandreise würden in meinen Augen nur zwei Punkte sprechen:
    1. Unsichere Versorgungslage z.B. mit Treibstoff (Sehe ich aber weniger problematisch, man braucht einfach nur mehr Geduld)
    2. Weil man in Griechenland keine größeren Geldmengen abheben kann, wurde die Empfehlung ausgesprochen "ausreichend" Bargeld mitzunehmen.
    D.h. jeder kriminelle in Griechenland weiß, die Touristen haben ihr gesamtes Geld für die Reise entweder bei sich oder in der Unterkunft.