Vorstellung meiner Solaranlage und Gedanken auf dem Weg zur Stromautarkie

  • Hallo Allerseits,


    ich hatte ja schon einmal angedroht, diesen Faden im neuen Forumsbereich zu eröffnen. Der Text ist ziemlich lang geworden, also auch auf die Gefahr hin, dass es keine Sau interessiert. :grinning_squinting_face:
    Ich möchte gerne eine nahe 100% Autarkie im Bereich Strom erreichen ohne einen Komfortverlust. Als "Nebeneffekt" soll mein Haus bei einem Netzausfall nahezu unbegrenzt weiter über Strom verfügt. Mir ist klar, das das wirtschaftlich ab einem gewissen Punkt absoluter quatsch ist.


    Durch den Hauskauf vor 3 Jahren stand eine Photovoltaikanlage bei mir aktuell nicht so auf dem Programm. Diese ist aber wieder in den Fokus gerückt, als ich Mitte letzten Jahres festgestellt habe, das wir durch 2 Vollverdiener und Steuerklasse 4 doch einen etwas höheren Betrag Lohnsteuer an den Staat übergeben und ich habe mich nach einer Investition umgeschaut, diese Steuerlast etwas zu drücken. Da habe ich mich mit dem Thema Solarstrom das erste Mal intensiv beschäftigt und seit dem bin ich vom Thema Energie (Verbrauch, Einsparung, Erzeugung) angefixt. Nach einiger Recherche stand schnell fest, möglichst wenig Strom aus dem Netz zu beziehen. Weitere Nebeneffekt war, dass ich mich endlich mal intensiver mit den Einstellungen unserer Heizung beschäftigt habe ich den Gasverbrauch durch ein paar Einstellungen auch noch um gut 20% senken konnte.


    Ich habe mein Vorhaben in mehrere Phasen eingeteilt und sie nach wirtschaftlichkeit sortiert.


    1. Planung Photovoltaikanlage
    2. Anschaffung einer Photovoltaikanlage
    3a. Messung des Energieverbrauches
    3b. Optimierung des Energieverbrauches
    4. Planung Batteriespeicher / Notstromlösung
    5. Anschaffung Energiespeicher
    6. Anschaffung Notstromlösung


    Im Moment stecke ich mitten in der dritten Phase und Träume mir meinen Batteriespeicher zusammen. :grinning_squinting_face:


    Aus Mangel an Kapital musste ich die Anlage vollständig Kreditfinanzieren und meine Berechnungen mussten darauf ausgelegt sein. Deshalb kam für mich nur die Einspeisung mit Eigenverbrauch in Frage. Ich Verbrauche also den Strom vom Dach erst einmal selbst und leite die Überschüße ins Netz. Dafür bekomme ich 12,56 Eurocent pro KWh. Der Verbrauch direkt im Haus spart mir dann ca. 25 Eurocent pro KWh.
    Bis jetzt geht meine Rechnung auf und ich habe nach Verrechnung von Kredit/Vergütung/Einsparung eine monatliche Mehrbelastung von ca. 15 €. Die Steuerrückzahlug hat mir im ersten Jahr schon ca. 15% der Anlagenkosten eingebracht. Dieser Teil des Planes ist also absolut wirtschaftlich.


    Nun zur Anlage:


    Ich habe 7 KWp installiert und dazu einen Wechselrichter von Fronius (Symo 7.0-3-M)
    Auf das Dach haben 35 Zellen JTS-200M von der JT Solar AG gepasst, die zu einem String von 17 und einem von 18 zusammen geschaltet sind. Gesamtertrag geschäzte 6300 KWh/Anno


    Durch die Anlage habe ich nun das erste mal die Möglichkeit, den Stromverbrauch in unserem Haus etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Diese Daten möchte ich 1 Jahr sammeln und dann den Batteriespeicher noch genauer planan. Aber einige Trends zeichnen sich schon ab.


    Normalverbrauch:
    Unser Jahresverbrauch liegt bei ca. 2800 KWh bei 3 Personen. Die Hälfte des Tagesverbrauches geht für Kühlschrank, Heizung, Internet etc. drauf. Mit einer vierten Person gehe ich erst einmal davon aus, dass der Verbrauch auf 3200 KWh ansteigt. Also im Schnitt 8,8 KWh am Tag. Hier und da gibt es noch ein paar nicht LED Leuchtkörper und vll. noch ein Upgrade von A+ auf A++. Aber nichts, was sich ohne defekt lohnt zu tauschen. Sprich, viel weiter wird der Verbrauch nicht mehr sinken.


    Notfallverbrauch:
    Heizung, Licht, Kühl- und Gefrierschrank, Kochen und Waschen. Maximalkomfort bei kurzfristigen Unterbrechungen mit höchstens 4 KWh am Tag. Im Extremfall komme ich sicher auch mit 2 KWh einige Zeit hin, dass ist dann aber schon WurstCaseSzenario.


    Benötigte Leistung:
    Wenn ich ein bisschen aufpasse, kann ich mit 4-4,5 KW alles im Haus betreiben. Natürlich nicht gleichzeitig. Das üben wir jetzt aber schon kräftig, um den Eigenverbrauch zu maximieren. Spülmaschine z.B. Vormittags, sollte vor dem Kochen durch sein. Waschmaschine dann nach dem Kochen. Staubsaugen irgendwie dazwischen....


    Jetzt die Überlegungen zum Speicher:
    Drehstrom benötige ich im Moment für keines meiner Geräte. Aus Komfortgründen hätte ich gerne eine Versorgung aller drei Phasen. Das Umschalten zwischen Netz und Insel sollte automatisch passieren. Am Netz möchte ich unbendingt bleiben, weil ich sonst meine Überschüsse nicht mehr einspeisen kann. Die Förderung der KfW Bank würde ich gerne mitnehmen (bis zu 30% des Speicherpreises) ich würde aber auch drauf verzichten, wenn das zu viele Einschränkungen nach sich zieht.


    Lithium-X Speicher sind mir deutlich zu teuer im Moment. So tendiere ich im Moment zu einem Blei System.


    Mein Laienwissen sagt mir, dass ich höchstens C10 entladen möchte (bei 4,5 KW Maximalleistung). Daraus ergibt sich eine Gesamtkapazität von 45 KWh. Jetzt im Sommer würde ich in der Nacht nur ~5% entladen (2 KW). Maximal hätte ich (seit März) 10 KWh bei 2 oder 3 aufeinanderfolgenden schlechten Tagen gehabt. Daraus erhoffe ich mir eine entsprechende Zyklenzahl (5000) und somit eine Lebensdauer der Akkus von 15 Jahren+.


    Das System was ich im Moment im Auge habe ist dieses hier
    Batteriespeicher ecoBATT 24/6
    http://www.perdok.homepage.t-online.de/shop/index.htm
    und hier einige Daten zu den Komponenten
    http://www.perdok.homepage.t-online.de/stromspeicher.htm


    Wenn ich die Förderung nutze, nichts groß schief geht und der Strompreis im Schnitt um 3% pro Jahr steigt, könnte ich vielleicht über 20 Jahre +-0 rausgehen. Aber wie gesagt geht es hauptsächlich um eine Notinsel.


    Schick ist, dass ich da auch ein kleines Windrad (muss noch schauen, ob sich das hier lohnt) oder einen Generator anschließen kann. Denn ich denke im Winter werde ich selbst mit dem Speicher, der schon total überdimensioniert ist, nicht hinkommen.


    Ich hätte gerne eure Meinung und Anregungen zu diesem Projekt und besonders zu meiner Speicherauslegung.


    Grüße
    JBDenimco

  • Vorne weg, nettes Vorhaben :Gut:


    Dieser Thread wird, denke ich, nach dutzenden unterschiedlichen Meinungen explodieren und versanden. Deswegen halte ich mich kurz.


    Ich studiere Energie-Ingenieurwesen und würde dir bei der Investitionssumme die Planung durch einen Experten empfehlen. Sonst entsteht schnell ein nicht sauber aufeinander abgestimmtes System. Energieautarkie wird meine Bachelorthesis, da hängt mehr dran als als ein paar KW zusammenzurechnen. Professor Leukefeld zB. ist ein Pionier auf dem Gebiet. Der handelsübliche Elektriker schraubt dir alles was du bestellst ins Haus, aber ob das dann so stimmig ist, steht auf einem anderen Blatt...


    Da du keine Redundanzen zB. bzgl. Produktdefekte einplanst, wirst du vermutlich insgesamt draufzahlen. Aber da du das Ganze als Insel planst, ist das vermutlich nebensächlich. Die 3% Strompreiserhöhung würde mein Energiewirtschaftsprof als "maximal positive Erwartungshaltung" bezeichnen... Die Prognosenerstellung hierfür füllt Masterthesen von Energiewirtschaftlern. Was für dich allerdings zugunsten der Bilanz liefe. Ein anderer finanzieller Aspekt ist die zu eventuelle Senkung der Rückkaufpreise, sollte sich Desertec durchsetzen und die Zahl der privaten Anbieter weiter steigen (andere Geschichte...).


    Grundsätzlich würde ich mir die Frage stellen, ob ich wirklich das komplette 230 Volt System betreiben können muss, oder ob es nicht sinnvoller sein könnte kleiner zu dimensionieren und vom Speichersystem ausgewählte Punkte anzufahren. Vor allem, da das System nachgerüstet wird und nicht von Grund auf das Gebäude neu gebaut wird. Heizung bzw Warmwasser wird über Solarthermie unterstützt oder wie heizt du?


    Aber ich wünsche viel Erfolg bei deinem Vorhaben und hoffe das ganze verfolgen zu dürfen :)



    Ich geh schonmal in Deckung...



    Grüße

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Corvinjus


    Also versanden sollte er nicht, unterschiedliche Meinungen sind nicht immer schlecht, eher im Gegenteil;)


    @JB


    Auch von mir erstmal vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Man sieht, das Du Dir wirklich ernsthafte Gedanken gemacht hast und Dich mit der Materie auf hohem Niveau auseinandersetzt. Das sind die wichtigsten Voraussetzungen für ein gelungenes Projekt.


    Energieautarkie ist etwas ganz tolles. Zwar nicht unbedingt überlebenswichtig, aber ein hoher Gewinn an Komfort und Luft für andere Dinge.


    Ich fange mal bei Deiner Planungsliste an, die technischen und wirtschaftlichen Details müssen wir noch ausgiebig ausarbeiten, das wird eine Weile dauern.



    Aus meiner Sicht hast Du einen klassischen Kardinalfehler gemacht. Nämlich die "normale" PV-Anlage geplant und angeschafft, ohne die weiteren Punkte, insb. Punkt 4 mit in diese Anfangsplanung mit einzubeziehen. Panik ist aber nicht angebracht, heutzutage gibt es genug technische Mittel um das zu kompensieren. Ich betrachte das halt immer erst aus der autarken "Insel-Sicht" und arbeite mich dann erst zu netzeinspeisenden Systemen und den förderbaren Aspekten durch.


    Wichtig ist auch zu wissen, dass nicht jeder Speicher gefördert wird. Sich selbst da mal eben was zusammenbasteln wird meist nicht anerkannt. Dazu können aber die PV-Foris bei Euch im alten Land bestimmt genaueres sagen, ich müsste mich da erstmal durch die aktuelle Gesetzeslage und Regularien wühlen.


    Vor Anschaffung jeglicher Batteriespeicher ist auf jeden Fall eine ausgiebige Analyse der Stromverbraucher notwendig. Du hast das gut im Punkt 3 zusammengefasst. Das wichtigste dabei ist die Vermeidung von exzessivem Verbrauch wenn die Sonne nicht mehr oder kaum noch scheint. Hochstromverbraucher wie Staubsauger, Kochgeräte, Wasch- und Spülmaschinen usw. sollten nur auf die Tageszeit mit entsprechender Sonneneinstrahlung gelegt werden. Das gilt auch heute schon bei der Einspeiseanlage, je mehr tagsüber bei Sonnenschein verbraucht wir, desto besser.
    Aber wem erzähle ich das;):Gut:


    Das alleine kann schon eine ganze Menge an Batteriekapazität sparen. Neben effizienten Verbrauchern natürlich. Mal als Beispiel wie es bei uns aussieht: Wir haben einen täglichen Verbrauch von mittlerweile etwa 7-8 kWh im Durchschnitt. Ist das Wetter mies, wird dann mal die Wäsche auf den nächsten Sonnentag verschoben, ist das Wetter super, dann kann richtig reingehauen werden. Im Zuge meiner "Meeressalzgewinnung" habe ich auch schonmal 20kWh am Tag durchgejagt.


    Unsere Blei-Batteriebank hat 20kWh/C10 Speichervermögen. Komplett versteht sich. Wenn man die maximalen Zyklenzahlen erreichen will, ist nur ein Bruchteil davon als nutzbar zu benennen. In unserem Fall wären das etwa 20%, also 4kWh. Bei uns gibt es das Winterproblem nicht wirklich, die täglichen Erträge sind in etwa mit den Monaten April und September bei Euch zu vergleichen. D.h., es kommt an guten Tagen so etwa das vierfache der Modulleistung an kWh rein, an schlechten das 1-2fache und an ganz beschissenen auch mal weniger als die hälfte bis fast nix.


    Die 4kWh Speicher reichen für eine Kühl-Gefrierkombi, (ausgiebige) LED-Beleuchtung, Fernsehen/Spielfilm auf grossem Bildschirm, Zubereitung eines durchschnittlichen Abendessens (was auch immer das sein mag), Laptop, Teewasser mit Wasserkocher, ein paar Minuten Staubsaugen, ein ganz bisschen E-Werkzeug und natürlich die Grundlast also Steckernetzteile, Standbyfunktionen, Internetrouter usw. und der Eigenverbrauch vom Wechselrichter; Wohlgemerkt, das gilt für Tage, die nicht allzu lang sind. Man kann etwa von 10Std. PV-Strom ausgehen und 14Std. Batterie-Nachtstrom. Das Zeitfenster um richtig in die vollen zu hauen ist dann nur 5-6 Stunden gross. Der Rest des Tages dient dann nur um die Grundlast und ein paar Kleinverbraucher zu decken.


    Am späten Nachmittag den 2000W-Staubsauger anwerfen, zieht schon direkt aus der Batterie. Am nächsten Morgen sind dann 80% übrig und die Batterie ist bereit wieder geladen zu werden. Dafür haben wir 4.7kWp Modulleistung ("Zellen" sind übrigens die einzelnen, bläulichen Elemente auf einem Modul). Mit Deinen 7kWp wirst Du auf diese Weise entweder den Tagesverbrauch auch bei schlechtem Wetter besser überbrücken können oder aber noch etwas weiter in die dunkle Jahreszeit das Haus gewohnt betreiben können. Per Generator nachladen kommt bei uns übrigens kaum noch vor, vielleicht 2-3x pro Jahr.


    Mit halbem Batteriespeicher solltest Du also von März bis Oktober auskommen und nur gaaanz selten mal per Netzstrom nachladen müssen. Ohne jetzt genau gerechnet zu haben, wird Dir ein doppelter Speicher den Zeitraum um kaum mehr als einen Monat strecken. Wirklich lohnen tut sich das mMn nicht. Ich tendiere zwar auch dazu bei Batteriewechsel in Zukunft nicht nur zu verdoppeln sondern zu verdreifachen...liegt aber daran, das ich komplett weg vom Netz bin und noch andere stromfressende Gimmicks für später einplane.


    Um im Winter komplett von Netz und Treibstoff unabhängig zu sein, müssen andere Wege gefunden werden. Ein zu grosser Speicher ist da sogar manchmal kontraproduktiv, da selbst die besten Pb-Akkus eine gewisse, nicht zu unterschätzende Selbstentladung mitbringen. Da macht es tatsächlich Sinn sich über förderbare Li-Ionen-Speicher Gedanken zu machen.


    Windkraft ist eine Möglichkeit, leider aber auch nicht so zuverlässig wie manche denken. Jetzt nicht in Bezug auf den technischen Aspekt, sondern vielmehr auf tagelange Flauten. Schon hat man das selbe Problem. Auch muss der Aufstellort passen, ein Windrad am falschen Platz bringt evtl. um Zehnerpotenzen niedrigeren Ertrag als 200m weiter. Auf behördliche Probleme vor allem in Bezug auf Baugenehmigung und, ganz wichtig, in Falle einer Netzeinspeisung am Solarzähler, will ich hier erstmal nicht eingehen.


    Ich persönlich vertrete ja die Auffassung das ein ganzjähriger Betrieb auch bei Euch im Winter möglich wäre. Persönlich würde ich ein kleines, unauffälliges Windrad installieren, sofern keine anderen Möglichkeiten wie z.B. Wasserkraft auf dem Grundstück existieren. Das würde als Notreserve dienen, um die Batterie im Falle eines Netz- oder Generatorausfalls (Spritmangel/Kosten) nicht absterben zu lassen und die Grundlast und ein paar kleine Helferchen zu bedienen.


    Den Speicher würde ich also nicht überdimensionieren, auch nicht, wenn er teilweise gefördert wird. Fällt das Netz dann im Winter aus, bleibt zumindest eine limitierte Versorgung bestehen, die per Dieselgenerator sehr effizient auf ein komfortables Niveau gebracht werden kann. Siehe dazu diesen Faden.


    All das muss natürlich "Gesetzeskonform" behandelt werden. Ich würde ja generell auf den ganzen EEG und Eigenverbrauchskrempel pfeifen und mir selbst was passendes aufbauen ohne Diktate. Lediglich den Netzanschluss für dunkle Zeiten behalten und gut. Geht jetzt aber am Thema vorbei da Du ja schon eine EEG-Anlage hast.


    Ich mache an dieser Stelle erstmal Schluss, zu den technischen Möglichkeiten, benötigte Geräte, Leistung usw. komme ich zu einem späteren Zeitpunkt noch zurück.


    LG Buschmann

  • Hallo,


    danke schon mal für die ausführlichen Kommentare.


    Corvinjus: Hatte ich vergessen zu erwähnen. Ich heize mit Gas und zur Unterstützung habe ich noch ca. 9 m² Solarthermie in Form von Vakuumröhrenkollektoren. Im Nachhinein hätten es die Flachkollektoren auch getan. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber so viel um die Ohren, dass ich mich auf die Beratung verlassen hatte.
    Natürlich lasse ich die Ausführung von eine Firma durchführen. Die erste Beratung war auch in Ordnung. Ich denke aber, wenn ich genau weiß, wie meine Anforderungen sind, ist das Produkt hinterher auch passender.
    Über Deine Frage muss ich erst einmal nachdenken.


    Buschmann: Ich gebe Dir recht, das ich in der Planung der Photovoltaikanlage die Speicheranbinden hätte berücksichtigen müssen. Aber irgendwelche Fehler muss man ja auch machen :grosses Lachen:. Die Aussage des Solateurs war, einen Speicher kann man immer nachrüsten. Erst später bin ich auf die Feinheiten von AC oder DC gekoppelten Systemen gestossen. Aber wie Du schon sagst, es ist zumindest nicht alles verloren.


    Verbrauchsmässig liegen wir ja ziemlich ähnlich. Nur das mit dem Sonnenschein scheint bei Dir ein bisschen besser verteilt zu sein.
    Laut historischen Daten von Anlagen in meiner Gegend, die ich ausgewertet habe, habe ich nur im Dezember und im Januar weniger Produktion als Verbrauch. Natürlich ist das nur der Monatsdurchschnitt, die Zahlen für meine Anlage sammle ich ja noch.


    Der Windertrag ist zumindest in der direkten Nachbarschaft ausreichend, um ca 450 MW Windkraftanlagen zu rechtfertigen. Das sagt natürlich wenig zu meinem Standort aus, aber eine Windmessung rechtfertig es allemal. Ich hatte schon öfter mal dran gedacht, gerade weil meine Grundlast Nachst bei ca. 120 Watt liegt. Nur wenn Kühlschrank/Truhe läuft auch mal Kurzfristig 200 Watt. Was die Genehmigungsseite angeht, habe ich mich schon mal schlau gemacht. Einfach bauen darf ich es nicht, aber es ist auch nicht allzu kompliziert.


    Ich weiß ja schon, dass Du mit der Förderung nicht so gerne was machst. :grosses Lachen: In diesem Fall stimme ich Dir aber zu. Der größte Haken bei der Förderung ist, dass Du nur noch max. 60% Deiner Maximalleistung einspeisen darfst. Bei mir also nur noch 4,2 KW. Gerade im Sommer, wenn der Speicher voll ist und wir gerade nicht viel verbrauchen, wäre das eine Einschränkung. Und die Mehrwertsteuer kriegt man eh nicht wieder.


    Zusammenfassend verstehe ich Deinen Post so. Lieber einen kleineren Speicher, der etwas wirtschaftlicher in "normalen" Zeiten läuft und für den Notfall ein Notstromaggregat vorhält? Optimalerweise ein kleines Windrad.


    Grüße
    JBDenimco

  • Zitat von JBDenimco;233003


    Zusammenfassend verstehe ich Deinen Post so. Lieber einen kleineren Speicher, der etwas wirtschaftlicher in "normalen" Zeiten läuft und für den Notfall ein Notstromaggregat vorhält? Optimalerweise ein kleines Windrad.


    Als "Vorab-Zusammenfassung" ist das so richtig.


    Du sagst selber, dass über den Daumen gepeilt der Verbrauch nur in zwei Monaten im Jahr über dem Ertrag liegt. Logisch betrachtet müsstest Du zu diesen Zeiten Deinen Verbrauch vermindern und dem Ertrag anpassen. Im Grunde so wie es auch in den anderen Jahreszeiten gemacht wird, nur limitierter und nicht so komfortabel.


    Solange das Netz da ist, gibt es aber eben keinen Grund sich einzuschränken. Teuren Generatorstrom oder krankhaft grosse Batteriebänke usw. kann man sich dann sparen. Passiert der grosse Stromausfall..also wirklich lange, über Wochen und permanent, sollte man sich einschränken können. Kühlgeräte werden im Winter höchstens für Tiefkühlware gebraucht. Beleuchtung und Entertainment kann man zurückfahren. Kochen evtl. mit Gas. usw.


    Will man das nicht, muss der Generator halt öfter laufen. Zu Bedenken ist aber immer, dass es sich um einen WorstCase Ausfall handelt und nach einer gewissen Zeit vielleicht ganz andere Sorgen aufkommen als ob die Wäsche gerade gemacht oder der Toaster benutzt werden kann. Unabhängig davon bleibt immer, zumindest solange die Module nicht mit Schnee bedeckt sind, eine minimale Leistung vorhanden. Hier spielt die Modulausrichtung und Qualität der Komponenten dann eine entscheidende Rolle.


    Was die ganze Förderungsgeschichte angeht, so hat sich in jüngerer Vergangenheit einiges zu Ungunsten vor allem auch kleinerer Anlagenbetreiber geändert. Besserung sehe ich da nicht, eher wird es noch mehr Auflagen geben, bis zur völligen Fernkontrolle selbst von Kleinstanlagen durch die Netzbetreiber.


    Da Du schon da mit dranhängst, bleibt Dir erstmal nichts anderes übrig als aus dem Bestand etwas Brauchbares zu machen. Leistungsmässig halte ich 4-5kW übrigens für mehr als ausreichend. Probleme gibt es evtl. mit dem E-Herd, ansonsten kann ohne Probleme die Waschmaschine auf Kochwäsche laufen und in der Küche wird der Kaffee gekocht während im Wohnzimmer die Glotze läuft.


    Wir haben hier ein einphasiges System mit 7kW Dauerleistung. Ich habe das noch niemals bis zum Anschlag ausgereizt, muss aber dazu sagen, dass wir uns kochtechnisch mit einer Doppelkochplatte, Reispfanne und Minibackofen begnügen. Wir hatten zu Beginn einen Wechselrichter mit 3.5kW und auch das war fast immer ausreichend. Lediglich wenn gleichzeitig gekocht und die Waschmaschine angeschmissen wurde musste man ein wenig darauf achten. Man darf dabei allerdings auch nicht vergessen, das die Dauerleistung durchaus mal minutenweise überschritten werden kann...gerade bei Kochplatten etc. die sich immer wieder aus- und einschalten ist das gesamt gesehen sehr easy zu managen.


    Als ich von "Fronius" gelesen habe kam mir gleich das hier in den Sinn: Fronius Hybrid


    Das mittlere Modell würde wahrscheinlich zu Deinem Modulfeld passen ohne etwas ändern zu müssen. Also einfach austauschen und den alten WR verkaufen. Wie das rechtlich und förderungstechnisch aussieht kann ich allerdings ad hoc nicht sagen. Fronius liefert dann auch gleich eine "Schaltzentrale" und Li-Ion Batteriebank.


    Ähnliches kann man auch mit Studer Xtendern oder Victron Multiplus, oder aber auch mit SMA und anderen Herstellern aufbauen. Abgeklärt werden muss natürlich immer ob es Zulassungen dafür gibt und ob das gefördert wird.


    Die Vorteile solch eines zugelassenen Systems mit Li-Ion Speicher liegen auf der Hand. Alles schlüsselfertig, perfekt in die bestehende Anlage zu integrieren, Garantie und hoffentlich 20 Jahre Ruhe was die Batterie angeht.


    Auf der anderen Seite ist man an die Komponenten gebunden. Die Akkus werden nicht mehr im Niedrigstspannungsbereich betrieben. Rumbasteln ist da nicht (Knall-Peng-Tot) und baut die Elektronik Scheisse, ist meist die ganze Batterie ein Fall für den Müll. Zweckentfremden kann man solch einen Akku nur mit genauem Hintergrundwissen...bei den Bleibrocken schmeisst man einfach was ins BOV und baut sich fix woanders wieder was auf.


    Auch hat man zwar einen nutzbaren Speicher dessen Grösse mit "unseren" Bleibänken vergleichbar ist...im Ernstfall aber kann die Bleibank noch weitaus mehr liefern, beim Li-Ion ist dann schon Schluss. Ein Not-Generator erledigt dieses Problem allerdings wieder, muss dann aber in kürzeren Abständen genutzt werden.


    Auch nicht vergessen darf man bei selbstgebauten DC-gekoppelten Systemen ala Studer Xtender z.B., dass es nicht immer ein leichtes ist die Anlage richtig abzustimmen. Oft muss verschiedenen Jahreszeiten mit unterschiedlichen Programmierungszuständen Rechnung getragen werden oder andere Gadgets wie z.B. ein automatischer Generatorstart können einen zur Weissglut treiben, wenn das Teil nicht macht was es soll. Auf der anderen Seite kann man aber wirklich alles persönlich einstellen, wie das bei dem Fronius-System ist: k.A.


    Ich denke bei einem Komplettsystem inkl. Speicher von der Stange hat man es da leichter, alles andere ist immer noch etwas für Enthusiasten und für den komfortablen "Ich kümmer mich um gar nix-Menschen" nicht geeignet.


    Das bestehende Netzanlagen-Modulfeld kann man heute auch relativ leicht an einen Laderegler hängen. Für Deinen Fall würde sich der Studer Variostring empfehlen, Du müsstest lediglich auf ein Modul verzichten und könntest dann die zwei 17er Strings erst parallel schalten und dann in Serie auf die Eingänge des Reglers. Die kompletten 6.800Wp können damit von nur einem Laderegler mit geschmeidiger 48V-Systemspannung gehandhabt werden. Dann noch 3 Xtender für ein dreiphasiges System oder einen fetten und alles auf eine Phase legen. Soviel ich weiss sind die Xtender mittlerweile auch zur Einspeisung zugelassen, nagel mich aber nicht darauf fest.


    LG Buschmann

  • Mmh, die Komponenten von Fronius sehen gut aus. Preislich kommen die auch irgendwo bei 10-11 k raus und 7.2 KWh nutzbar ist auch schon fein. Wenn die Bank wirklich 8000 Zyklen bei 80% macht sind das zwischen 25 und 30 Jahren. Und alles wieder auf Anfang... :grosses Lachen:


    Wie kann ich den in dieses Setup einen Generator integrieren?


    Grüße
    JBDenimco

  • 6300kWh Ertrag zu 3200kWh Verbrauch geht sich in unseren Breiten bei einem autarken System mit einem klassischen PV-Speicher nicht aus, Du wirst auch mit großer und teurer Batterie ca. 10-15% des Strombedarfs aus dem Netz beziehen müssen, bei einer wirtschaftlich halbwegs sinnvollen Dimensionierung eher 20%.


    Da die PV Anlage schon da ist wäre ein AC gekoppeltes System vermutlich nicht so blöd, ob es überhaupt eins gibt, dass mit Deinen Wechselrichtern gut harmoniert weiß ich nicht.


    Wenn es mehr als 5kW und 3phasig sein soll wird es teuer.


    Blei würde ich nicht nehmen, die Zellen leiden bei den meisten Systemen im Winterhalbjahr ganz erheblich. Bei Lithiumsystemen sind 5kWh mehr als genug (der Strombedarf in einer Sommernacht wird wohl bei 2-3kWh liegen, d.h. der Speicher ist für den Sommer schon zu groß), allerdings kannst Du Dir eine zuverlässige Notstromversorgung an einem trüben Wintertag bei Stromausfall morgens um 7:00 Uhr abschminken.


    Wenn Du die PV Anlage schon auf Pump finnaziert hast wird das vermutlich beim Speicher ähnlich sein. Mein Rat bzgl. Speicherkauf auf Pump: Lass es sein. Das ist heute was für Liebhaber, die Preise für Lithiumspeicher werden noch deutlich nachgeben.


    Wenn Du es aus der Portokasse machen kannst, besorgt Dir nen geeigneten (Problem evtl verbaute WR) kleinen Lithiumspeicher von einem renomierten Hersteller mit hoher Überlebenschance und versorge ggf. nur eine Phase mit Notstrom. Bei Stromausfall im Winter muss man dann halt auf den E-Herd, Waschmaschine, Haartrockner, Staubsauger, Toaster usw. verzichten und sich auf das Wesentliche konzentrieren.


    Mein Backgrund: Ich habe Zugriff auf die Datenlogger von ca. 300 installierten Speichern nahezu aller am Markt verfügbaren Hersteller und bin auch ganz gut mit den Leuten vernetzt, die für das BWMI/BMU die Bundesförderung auswerten...


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Gute Frage mit dem Generator! Ist vermutlich nicht vorgesehen. Evtl. lässt sich die Einspeisung per Einstellung unterbinden. Dann könnte man einen Generator manuell per Umschalter an die Netzseite anschliessen. Als USV ist das Gerät allerdings auch nicht zu gebrauchen, 5sek. Umschaltdauer auf Notstrom ist natürlich nicht der Hit. Mein Xtender kann das unterbrechungsfrei, Einspeisung und Eingangsstrom sind auch frei programmierbar.


    Der Vorteil beim Fronius ist ganz klar, dass nur ein Gerät benötigt wird, wenig gewandelt werden muss und auch Dreiphasenwechselstrom verfügbar ist. Wobei ich super mit einer Phase klarkomme...3 braucht es eigentlich nur für entsprechende Maschinen und in der Kategorie kommt man mit 4kW auch nicht sehr weit.


    Die 8000 Zyklen haben keinen Einfluss auf die kalendarische Lebensdauer eines Akkus. Wie sich diese Li-Ion Chemie nach 20 oder gar 30 Jahren verhält kann man heute nur vermuten. Mittlerweile ist man da aber sehr optimistisch, d.h. Du könntest durchaus recht haben. Auch die Zyklen sind nicht 100%ig erprobt. Es kann durchaus sein, dass so ein Akku bei Nutzung nur im Bereich von 40-80% SOC auch 25.000 oder mehr Zyklen macht.


    Mit guten Bleiakkus kommt man bei flachen 20% Zyklen aber auch auf 8000 und 25 Jahre.


    So als Gegenrechnung bei einphasiger Auslegung (was ich persönlich bevorzuge):


    Studer Variostring + Xtender mit 5kW Pnom + VRLA 2V Zellen (48V/25kWh/5kWh nutzbar) inkl. Absicherungen, Kabeln, Monitoring und Kleinkram ca. 13-14k


    - Lebensdauer Akku gesichert mind. 20 Jahre
    - Zusatzreserve für harte Zeiten
    - Geschmeidige Systemspannung, keine Hochvoltakkus
    - Superleichte Einbindung von Generator, Windkraft, was auch immer
    - Bis auf ein Modul weniger keine Veränderung am Modulfeld
    - Das einzelne Modul könnte für eine zus. 12V-Mini-Notanlage weiterverwendet werden
    - Alter WR kann verkauft werden


    Bleibt nur zu klären, ob der Xtender eine Einspeisezulassung hat und ob evtl. der Speicher gefördert werden kann. Letzteres wird vermutlich nur möglich sein, wenn das ganze vom Fachbetrieb ausgeführt wird = hohe Zusatzkosten? (oder man kennt sich;)


    LG Buschmann


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Cephalotus;233049

    6300kWh Ertrag zu 3200kWh Verbrauch geht sich in unseren Breiten bei einem autarken System mit einem klassischen PV-Speicher nicht aus, Du wirst auch mit großer und teurer Batterie ca. 10-15% des Strombedarfs aus dem Netz beziehen müssen, bei einer wirtschaftlich halbwegs sinnvollen Dimensionierung eher 20%.


    Es geht doch auch darum nicht komplett vom Netz getrennt zu sein. Ne Einspeiseanlage bringt dann irgendwie auch nix mehr. Ich halte die 10% für realistisch und das ohne grosse Einbussen. Es kommt immer darauf an, wann und wie die 3200kWh verbraucht werden. Wenn ich natürlich erst abends meinen ganzen Krempel anschmeisse was ich auch tagsüber machen könnte, bin ich selber schuld.


    Der Akku...egal ob Blei oder Lithium...wird zu Normalzeiten immer vom Netz geschützt sein. Wenn das dann weg ist lässt sich ein Windrad o.ä. zur Unterstützung bei Blei mMn wesentlich einfacher einbauen, ebenso das Generatorbackup.


    Und ich sage mal so: Auch wenn von den 7kWp auf dem Dach im Dezember mittags nur noch 1% kommen, dann reicht das um den Akku fit zu halten und für ne Lampe und ein Netbook ist auch noch Saft.


    Letztendlich bedeutetet so ein System 100%ige Autarkie, da per Generator im Ernstfall geladen werden kann, bzw. immer Strom da ist, zumindest ein klitzekleines bisschen.


  • Danke für die Anregungen.


    Durch einen glücklichen Zufall wird der Kredit für die Anlage Ende des Jahres abgelöst. Da ein Batteriespeicher nicht unbedingt wirtschaftlich zu betreiben ist, ist mir das Risiko einer Kreditfinanzierung zu hoch und das Kapital werde ich vorher ansparen.
    Der Kauf selbst steht auch frühestens Mitte 2016 ins Haus und ich denke auch, dass bis dahin die Speicherpreise noch etwas nachgeben werden.
    Die dreiphasige Versorgung des Hauses bezieht sich nicht auf echten Drehstrom. Ich möchte lediglich auf allen 3 Phasen Saft haben, der kann ruhig aus einer Phase aus dem Speicher kommen.


    Bezüglich der Verbraucher hatte ich ja schon geschrieben, dass es da noch etwas Luft für Einsparungen gibt. Aber nicht so viel, dass ein Austausch der Geräte lohnt.


    Die Großverbraucher:


    Waschmaschine: Ich finde gerade dieses Teil kann in einer Krise einen Unschätzbaren Vorteil bringen, wenn es weiter betrieben werden kann.
    1. Geringer Zeitaufwand und Kalorienaufwand, den man vielleicht besser einsetzen kann.
    2. In Szenarien mit erhöhtem Hygieneaufwand
    3. Als Dienstleistung Angeboten, für den Tauschhandel geeignet.


    E-Herd: Da unser Ceranfeld schon etwas Älter ist, habe ich schon mal überlegt auf Induktion umzustellen. Allerdings erhöht das vielleicht die Effizienz und senkt die Unfallgefahr, aber der Stromverbrauch sieht ähnlich aus. Ich würde gerne auf einen Gasherd umstellen. Den Gasanschluß von EON zu benutzen würde bei einem Versorgungsengpass nichts helfen und so kommt für mich nur ein Betrieb mit Gasflschen in Frage. Da habe ich mir aber noch keine Gedanken über Kosten, Vorschriften etc. gemacht. Das werde ich wohl besser nachholen.


    Haartrockner, Staubsauger, Toaster....Absolut verzichtbar.


    Mmh, wenn ich es recht überlege sollte ich das ganze vielleicht von der anderen Seite angehen. Nicht schauen was ich habe und wie groß muss der Speicher sein. Sondern eher überlegen, welche Geräte ich mit einem erschwinglichen und sicheren Speicher betreiben kann.


    Grüße
    JBDenicmo

  • JBDenimco.:


    Du hast eine Solarthermieanlage zur Warmwassererzeugung?


    Warum schließt Du Wasch- u. Spülmaschine nicht direkt an die Warmwasserversorgung an?


    Ggf. mit Vorschaltgerät oder Maschine mit Kalt- u. Warmwassereingang.


  • Hallo Pinsel,


    Solarthermie ist zur Warmwassergewinnung und Heizungsunterstützung. Spülmaschine ist bereits an die Warmwasserleitung angeschlossen. Die Waschküche hat leider nur einen Kaltwasseranschluß vorhanden und die aktuelle Waschmaschine verträgt das auch nicht. Ich werde mal recherchieren, inwieweit das lohnt/machbar ist.


    Ich sehe schon, wenn ich mit den Vorbereitungen für den Speicher fertig bin, verbrauche ich nur noch 2000 KWh im Jahr. :grinning_squinting_face:


    Grüße
    JBDenimco

  • Hallo JBD,


    also Gasherde / Öfen gibt es mit 2 Düsen. Einmal mit der Erdgasdüse und einmal mit Propangas.
    Die lassen sich auch wechseln....
    Alternativ könnte man eine "Sommerküche" vorsehen, wo noch ein Propangasherd steht....
    Mit ein paar 11 kg Flaschen kocht man ziemlich lange....


    Es stellt sich mir die Frage, ob man für ein Notszenario wirklich den ganzen "Elektrokram" in vollem Umfang erhalten können muss.


    Besser wäre mbMn eine Lösung die vom Grundkonzept her so ausgelegt ist, dass man z.B. mit Gas kochen kann (Notfall Propangas aus Flaschen), eine Heizung des Hauses im zentralen Raum (Küche / Wohnzimmer) alternativ / redundant mit Holz geht ggf. dabei auch kochen mit einem altmodischen Küchenherd und wenn man ein Ölheizung hat, diese über einen 230 V Stecker versorgt, den man ggf. von einem fahrbaren Wechselrichter / Batterie (zeitweise, um das Auskühlen zu verhindern) versorgen lassen kann. Diese Heizungen / Pumpen ziehen gar nicht so viel Leistung....


    Auch die Warmwasserversorgung geht mit Gas Durchlauferhitzern und Propangas problemlos zu machen....
    Sowas könnte man sich z.B. auch alternativ in einem Gästebad installieren....


    Mit teuer (eigen-) erzeugter Elektrischen Energie irgendwas zu (ver-) heizen ist von der Energieeffizienz nicht gerade gut...


    Mir ist nicht klar, wie lange die Erdgasversorgung Druck aufrecht hält bei einem grossflächeigen Netzausfall....



    Die zum Betrieb von Zentralheizungen notwendigen kleineren transportablen Batterien (kann man mehrfach zum Austausch auf einem kleinen Wagen vorhalten) kann man dann mit einer kleinen Solaranlage laden / puffern und ggf. mit eine kleine Notstromaggregat....


    Nur mal so als Denkansatz.


    Wenn ich mir eine Solaranlage als "Geschäftsmodell" hinstellen soll, die einen ROI von um die 20 Jahre hat, wüsste ich deutlich bessere Anlageformen....


    Ich will aber Deinen Thread hier nicht kapern / kaputtmachen...



    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • Alternative Energien nutzen ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.
    Wer Lust darauf hat, der sollte es tun.


    Ich für meinen Teil tue es so nicht, da jede gekaufte Anlage absolut unwirtschaftlich ist. Eine Auflistung die etwas anderes behauptet beruht auf einer Milchmädchenrechnung.
    Subventionen, Einspeisevergütungen und Steuergeschenke müssen auch von jemandem bezahlt werden, über Steuern von der Allgemeinheit.
    Rechne alles das raus aus deiner Kalkulation, verteile deinen Kredit auf 5 Jahre und dann weist du was die wirkliche Ersparnis deiner Anlage ist. Ich tippe mal auf eine Zahl mit einem Minus vor dem Komma.


    Ich habe bisher erst eine Anlage im richtigen Leben erlebt die von Anfang an schwarze Zahlen geschrieben hat, und das war ein kompletter Eigenbau (Holzgasgenerator).


    Interessant sind solche Anlagen erst wenn nix mehr aus der Steckdose kommt, dann rechnet sich alles, vorher macht man eigendlich immer nur Nasse.


    Ich spiele auch mit dem Gedanken ein wenig autark zu werden, hab aber noch keine zündende Idee.

  • Zitat von drudenfuss;233084

    .
    Ich für meinen Teil tue es so nicht, da jede gekaufte Anlage absolut unwirtschaftlich ist. Eine Auflistung die etwas anderes behauptet beruht auf einer Milchmädchenrechnung.


    Das liegt immer an der eigenen Heransgehensweise. Wenn ich sowas ausrechne, dann fliessen bei mir auch die ganzen Stunden Papierkram und schlaflose Nächte wegen Banken und Gesetzen mit ein. Ausserdem kommt es nur auf die eigene Handhabung der Energie an. Ich kann mit 0.5kWh durch die Nacht kommen und trotzdem im Jahr 6.000kWh verbrauchen wenn ich will. Kühlgeräte kann man per Zeitschalter nur bei Tageslicht betreiben, überall kann teurer Nachtstrom gespart werden.


    Was immer wieder vergessen wird ist die Lebensdauer der Module. Keine der verdammten "Bankenrechnungen" berücksichtigt, dass die auch nach 40 Jahren noch Strom liefern. Auch kann ich mir eine kleine Batteriebank hinstellen, die 20 Jahre hält und nach dieser Zeit weniger als der monatliche Grundpreis der Versorger gekostet hat. Limitierter Nacht- und Notstrom inklusive.


    Nicht gerne gesehen bei solchen Rechnungen sind kommende Strompreiserhöhungen und die Inflation selbst. Was ich mir heute für 10k hinstellen kann, wird in 20 Jahren durchaus 20k kosten. Ich weiss...alles Vermutungen ohne Grundlage...aber lerne aus der Vergangenheit.


    @JB


    Solange ausreichend PV-Strom zur Verfügung steht, solltest Du auch mit dem Strom Kochen. Der Anteil am Gesamtverbrauch ist darüber hinaus geringer als mancher vermutet.


    LG Buschmann


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von pinsel;233122

    Naja, die billigste Energie ist die, die nicht gebraucht wird . :face_with_rolling_eyes:l


    Eben!


    Der beste Preis ist der welcher gar nicht bezahlt werden muss.


    Ausserdem ist jeder Cent an die Versorger für immer weg. Bei einer PV habe ich einen handfesten Sachwert, der für immer mir gehört.

  • Die ganze Kosten hin und her Rechnerei macht mich ganz fusselig. Meine zwei Anlagen sind zwar nur klein, aber ich habe meinen Spaß daran. Im Garten brauche ich kein Wasser mehr zu schleppen und kann kleine E Geräte betreiben. Und das alles nur für ca. 150 Euronen! Ich brauche deswegen kein Kabel mehr über die Straße zu verlegen und kann ein Bierchen trinken, während das kostbare Nass wie von selbst in die Fässer läuft. Zu allem Überfluss hat mir die Bastelei viel Spaß bereitet und ich habe dabei was gelernt.:)


    Meine Haus Solar Inselanlage besteht zur Zeit nur aus einem 100 W Modul und zwei Rollstuhlbatterien. Das Licht im Flur und im Bad laufen schon darüber. Ein weiterer Ausbau ist geplant, sobald wieder Geld dafür übrig ist. Drei weitere Platten sollen folgen, dazu noch ein ordentliches Akkupack und ein vernünftiger Wechselrichter. Dann kann ich auch andere Geräte zusätzlich betreiben und meine 12 V Hauslichtanlage weiter ausbauen.:)


    Der Grund für meine Vorgehensweise ist ganz einfach. Ich will mir kein Geld dafür borgen müssen. Also geht alles nur nach und nach vorwärts. Rechnen - nein rechnen tue ich dabei nicht. Wozu auch? Ich weis das dabei wirtschaftlich nicht wirklich Gewinn zu erzielen ist. Viel wichtiger erscheint mir, das ich mit jedem Zuwachs an der Anlage ein Stückchen unabhängiger werde. Und wenn der Strom eines Tages wirklich mal länger weg bleibt, habe ich immer noch ein bisschen was für meine Familie.:face_with_rolling_eyes:


    Door Miesegrau


    Dem völlig klar ist, das nicht jeder so rumwurschteln will. Aber ich kann nun mal nicht anders....:winke:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)