Überbrückungszeiten/Ausfall Infrastruktur

  • Hallo Leute,


    ich will dieses Thema mal aus einem anderen Thread ausklammern weil ich es für wichtig halte und hoffe das einige von Euch handfeste Informationen beitragen können.


    Mir geht es um die Notversorgungszeiträume verschiedenster Infrastrukturen.


    Die unten abgebildete Tabelle ist mMn teilweise etwas pessimistisch. Wie seht Ihr das?


    Sicherlich kann man bei diesem Thema pauschal kaum etwas sagen, es kommt immer auf die Situation an und es wird krasse regionale Unterschiede geben. Mich würden auch Daten aus A und CH interessieren.


    Was ich immer schon mal wissen wollte wäre, wie viele Netzersatzanlagen und Treibstofftransportmöglichkeiten die einzelnen KatS-Einrichtungen wie , Feuerwehr, Behörden usw. und vor allem auch das Militär betriebsbereit vorhalten. Kann man sowas in Stückzahlen oder Gesamtkapazitäten ausdrücken?


    Mir wäre wichtig eine reelle Abschätzung in diesem Faden zu entwickeln. Also keine Panik aber auch keine Sorglosigkeit schüren. Profis aus den Bereichen KatS, Militär, AKWS, , Telekom, Wasserwerk, Behörden usw. herzlich willkommen!



    LG Buschmann

  • Bei lokal begrenzten Ereignissen dürfte das schon alels lösbar sein, da baut man die Strukturen von außen auf.


    Die für mich viel spannender Frage ist, was bei einem sehr großflächigen Ereignis passirt. Da können die Netzersatzanlagen wzar vorhanden sein, nur müssen sie auch funktionieren, das Bedienpersonal muss anwesend sein oder dorthin kommen, die Anlagen müssen angefordert werden, dazu braucht es Kommunikation, jemanden der einen Befehl gibt und den Überblick hat und auch jemanden, der gehorcht, dann muss das Ding transportiert werden, dazu braucht es wieder personal und Ausrüstung (mit der ganzen Kette dran), die Transprtwege müssen frei sein, es darf keine An- und Übergriffe geben und wenn das Ding dann am Einsatzort ist muss es auch dauerhaft funktionieren, es müssen die passenden Kabel usw vorhanden sein (man denke an Fukushima!), es muss jemd mit KnowHow vor Ort sein und dann braucht das Ding natürlich auch treibstoff. Auch dafür gibt es eine komplexe Kette.
    Nicht zuletzt kann es noch alle möglichen sostigen Probleme geben wie Überschwemmung, Brand, Stau, radioaktive oder chemische Kontamination, usw, usf...


    Und das alles während möglicherweise im ganzen Land Panik ausbricht. Und dann hast Du meinetwegen eine einzige Infrastrukturkomponneten versorgt.


    Ich glaube nicht, dass das in einer wirklichen Katastrophe funktionieren wird, so wie die Strukturen derzeit sind.


    Alles was im Notfall funktionieren soll muss meiner Meinung nach auch vor Ort vorhanden sein. Will ich ein Krankenhaus absichern, dann muss die Technik fest installiert vor Ort vorhanden sein, dann muss die Ersatztechnik ebenfalls vor Ort sein inkl aller Technik die für Wartung / Umbau benötigt wird, dann müssen alle Betriebsmittel für ausreichende Zeiträume vor Ort sein, dann müssen die Leute vor Ort sein oder in Fußläufiger Entfernung erreichbar und es muss Ausrüstung vor Ort sein.


    Alles was irgendwo angefordet und herbei gekarrt werden muss ist für eine lokale Katastrophe ok, aber meiner Meinung nach nicht für eine großflächige ohne externe Hilfe und Organisation.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Buschmann;233637


    Die unten abgebildete Tabelle ist mMn teilweise etwas pessimistisch. Wie seht Ihr das?



    Bahn: Deren Netze benutzt historisch bedingt in DACHS andere Frequenzen und die Bahnen betreiben auch eigene Kraftwerke.
    Trozdem gibt es Verbindungen zum öffenlichen Netz. Außerdem werden viele nicht zum Fahrbetieb gehörden Anlagen der Bahnen aus dem öffentlichen Netzt versorgt.
    Welches Ereigniss soll den das öffenliche Netzt komplett ausfallen lassen und das Bahnetz völlige ungehellgt lassen?


    AKW: Hier muss man wohl jedes Kradtwerk für sich betrachten, aber bei einen Kraftwerk mit 4 Blöcken kann z.B. einen Block im Teilast sehr lange (bis die auf den Kraftwerksgelände lagernde Bennstäbe verbaucht sind) für den Eingestrombedarf und die Kühlung der abgeschalteten Blöcke betreiben.

  • Hi,


    sehr interessante Ansichten und Infos.


    Seit 35a beschäftige ich mich mit dem Fachgebiet Verbrennungsmotoren, Großdieselmotoren, Netzersatzaggregaten und BHKW.


    Ich halte die von Maxe geschriebenen Zeiten für optimistisch.


    Das Berliner Projekt ist ein Projekt und nicht realisiert...


    Es verfügen kaum Mobilfunkmasten über NEAs. Die hängen alle am öffentlichen EVU-Netz.


    Telekomfestnetzanlagen verfügen meist über NEAs. Ich habe einige mit MAN 12V D2842 realisiert.


    Einige Radiosender haben NEAs. Wieweit die im E-Fall funktionieren ist fraglich.
    Ich bin mal an einem Feiertag von einem Freund angerufen wurden, du mußt mir helfen, das Funkhaus XYZ kann nicht mehr senden, ein Bagger hatte die Zuleitung zerstört, die NEA funktionierte nicht. Ich sagte ihm, ruf doch den an, wo ihr billiger gekauft habt und den Service machen laßt. Nee, die kommen nicht, hilf mir bitte. Also ich hin gefahren. Das Aggregat hatte nur eine mechanisch geregelte EP, damit schafft man max 48...52Hz. Das war aber nicht geeignet für die Funkanlagen...


    Bei KFZs gehts bis der Tank alle ist. Kaum eine Tankstelle verfügt über ein NEA. Dann hilft nur noch Bolzenschneider, Eimer und ein Seil, denn jeder Tank hat einen Domdeckel. Und man sollte einen Meinungsverstärker dabei haben.


    Trinkwasser und Abwasser ist von der Landschaft und Infrastruktur abhängig. In hügeligen oder bergigen Gegenden ist zumindest früher alles auf natürliches Gefälle basierend gebaut wurden. Im Flachland gibts oft noch Wassertürme, die reichen bis der Hochtank alle ist.
    Nicht alle Einrichtungen verfügen über NEAs! Abwasserpumpstationen so gut wie gar nicht.


    In KHs u.ä. wird aber nur die Notstromschiene (Notbeleuchtung, OP, ITS) für 1..2d mit Energie versorgt. In der Normalstation, am PC usw kommt schon nichts mehr aus der Steckdose.


    Das größte Problem dürfte die Kommunikation der Behörden sein, der meisten Polizeieinheiten und bei Y-Tours sein, denn da gibts praktisch keine Notstromversorgung.


    Ja, regionale Blackouts, so auf Kreisebene, werden beherrschbar sein. So wie bei Hochwasser u.ä.
    Bei so einem Winter wie '78, wo kpl. Norddeutschland betroffen war, wirds heute dramatischer als damals. Denn damals war die Bevölkerung noch eher Vorratshaltung gewöhnt, kannte noch Dinge aus Kriegs- und Nachkriegszeiten. Vieles funktionierte noch ohne Strom, wie z.B. die Tür vom Tante-Emma-Laden, der Verkäufer hatte Preise im Kopf, die Sparkasse hatte noch Karteikarten, die Kohle-befeuerte Schwerkraftheizung, der Kohleofen, wir hatten mehr Militär und die fragten zumindest im Osten nicht, wer bezahlt das, das war dann sozialistische Hilfe usw.



    Gruß

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Habe mich mal mit dem zuständigen Mann für die Unternehmenssicherheit der Berliner Wasser Betriebe unterhalten. Die machen sich viele Gedanken zum Thema Stromausfall und haben eigene Treibstofflager und Tankwagen um ihre NEAs selbst versorgen zu können. Um die Notversorgung der Stadt benötigen Sie 300 Mitarbeiter. Was ihm sorge macht ist bei einem längeren Stromausfall ist die Sicherheit seiner Mitarbeiter da es in den Wasserwerken ja Strom gibt. Insgesamt steht Berlin aufgrund der ehemaligen Insellage aber recht gut dar.

  • @Buschmann
    Bei meinem Ansatz ging es mir vor allem darum, um was ich mich als erstes kümmern sollte, wenn plötzlich ringsherum die Lichter ausgegangen sind, resp. wie viel Zeit ich jeweils habe. Also wird eher eine pessimistische Variante gebraucht, wenn alles dann nur halb so schlimm ist, umso besser.


    Auch wenn es vielleicht lächerlich klingt, aber bereits die schlichte Erkenntnis, daß
    - die Signalklingel im Fahrstuhl dann auch nicht funktioniert,
    - der Handy-Empfang darin sowieso nur eingeschränkt funktioniert und
    - bei flächendeckenden Blackout gleichzeitig hunderte in Fahrstühlen auf Hilfe hoffen,
    hat dazu geführt, daß ich für die Familie http://%22http//www.amazon.de/…6%22?tag=httpswwwaustr-21gekauft habe, die stets am Schlüsselbund mitgeführt werden. Die selbst retten zwar auch nicht, aber so bin wir ggf. unter den ersteren, die sich überhaupt bemerkbar machen und gerettet werden können. Ansonsten sind die Pfeifen natürlich auch so nützlich.


    In Berlin soll es übrigens noch funktionstüchtige Notbrunnen aus der Zeit des Kalten Kriegs geben. Deren Standorte werden aber nicht herausgegeben.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Da hier auch Institutionen wie THW angesprochen wurden, möchte ich noch einen Aspekt loswerden:


    Meine Gattin arbeitet im Gesundheitswesen (für Erste Hilfe von unschätzbaren Vorteil :face_with_rolling_eyes:) ... und das Krankenhaus hat traditionelle Alarmketten. Eigentlich gedacht für Massenunfälle auf der Autobahn. Es ist somit wahrscheinlich, daß sie im Ernstfall gar nicht erst nach Hause kommt oder - solange die Kommunikation noch funktioniert - "dienstverpflichtet" wird.


    Damit ist nicht nur unser "Ersthelfer" und einziges Auto weg, sondern nach Ausfall der Kommunikation erfahren wir auch nichts mehr von einander. Solche Probleme dürften Mitglieder des THW oder der Freiwilligen Feuerwehren ebenfalls haben.


    Da bei uns leider rd. 15 km urbanes Gelände zu überbrücken wären, wird CB- oder anderer Handfunk auch nicht helfen :traurig:

  • Klasse,
    hier scheinen zwar "nur" die normalen öffentlichen Pumpen erfast zu sein, aber auf jeden Fall ein wertvoller Anhaltspunkt.

  • Die öffentlichen Pumpen gehören zur Notversorgung der Stadt. Es gibt auch Notbrunnen die mit Motorpumpen betrieben werden müssen an die kommst du eh nicht ran.


    Interessant ist auch das die Berliner Wasserbetriebe über einen Lkw verfügen zur mobilen Wasseraufbereitung.

  • Als erstes werden ja schlagartig sämtliche Supermärkte mit ihren elektrischen Eingangstüren und Kassen dicht machen. Und bevor es ans plündern geht :wheelchair: sollten vielleicht kurzfristig die Wasservorräte aus "Tante Emma Läden" legal aufgefüllt werden.


    Meine Idee ist es, mit Bargeld den "Russen" in ca. 1 km Entfernung aufzusuchen, der hat noch Handkasse und neben Wasser auch Kwas :face_with_rolling_eyes:

  • Hallo zusammen,


    einiges hat Rocky schon vorweggenommen und ich kann seine Aussage (insbesondere bezüglich der Wasserversorgung) nur bestätigen!
    Die Situation hängt sehr stark von den geographischen Gegebenheiten und auch von der Philosophie des/der Versorgungsunternehmen und der Rohwasserqualität ab.


    Bergische Gebiete:
    Wie bereits richtig esagt, beasieren in bergigen Gebieten die Versorgung meist auf der Schwerkraft. Inzwischen wird aber auch dort meist mehr Wasser benötigt als in diesen Höhen natürlich zur Verfügung steht. Oft ist es auch einfach günstiger eine große Brunnenanlage im Tal zu betreiben und das Wasser zu pumpen, als viele kleine Quellen zu unterhalten. Auch wird bei neuen (höhergelegenen) Neubausiedlungen oft auf den Bau von weiteren Hochbehältern verzichtet und auf eine DruckEerhöhungsAnlage (DEA) zurückgegriffen, also Drehzahlgeregelte Pumpen, die direkt den Druck im Netz dahinter aufbauen und permanent aufrecht erhalten und somit eine separate (höhere) Druckzone schaffen.
    Selbst wenn man aus einem Hochbehälter versorgt wird, heißt es aber nicht, das der zu jeder Zeit voll ist. Abgesehen von einer (meist vorgeschriebenen) Brandreserve, werden die Behälter sehr oft regelrecht bewirtschaftet, die Pumpen fördern dann das Wasser, wenn die Elektrische Energie für die Pumpen günstig ist, also meist nachts. Morgens sind die Behälter meist voll, abends ehr leer.


    Flaches Land:
    Im Flachen Land wird das Wasser in alles Regel in Wassertürme gepummt. Diese wassertürme, dienen aber oft nicht mehr als "Langzeitspeicher", die einen über den tag bringen können, sondern sind oft nur Speicher um die Brandreserve vorhalten und die Druckhaltung zu gewährleisten. Durch die Türme kann man auf Teure Geregelte Pumpen/Steuerungen verzichten und Betreibt die Pumpen in Intervallen (wie auch bei den Hochbehältern).
    Die Frage ist aber leider auch, ob es gelingt, die Wassereinzugsgebiete unter gewissen Bedingungen aufrecht zu erhalten. Wasser wird heute oft auch aus Uferfiltraten gewonnen, wenn die Gewässer jetzt durch ausgefallene Kläranlagen (Unfälle aufgrund von Stromausfällen in der Chemie) verunreinigt werden, steigt die Qualität des gewonnenen Wassers (zumindest mittelfristig) auch nicht unbedingt.


    Hochhäuser:
    Durch den in der Höhe Abnehmenden Wasserdruck, müssen hier auch mehrere Druckzonen vorhanden sein, den Ausreichenden Druck in den Oberen Etagen erreicht man in aller Regel auch durch konventionelle hauseigene (stromabhängige) DEA.


    Wasseraufbereitung:
    Heutzutage wird viel mit UV-Licht Desinfiziert -> kein Strom -> kein UV-Licht -> keine Entkeimung und das trifft auch auf andere Filtertechniken zu.

    Jede Wasserversorgung ist anders! Daher kann ich nur dazu raten am bessten einfach mal bei seinem Wasserversorger nachzufragen, woher das Wasser bei Euch kommt und was ohne Strom passieren würde! Im Zweifel ist der Wassermeister genau der richtige Ansprechpartner! :face_with_rolling_eyes:
    Wenn er fragt, warum Ihr das genau wissen wollt, verweist ihr auf das Buch Blackout (ist in den Kreise meist schon bekannt).


    Viele Wasserversorger sind aber sehr konservativ und benutzen lieber einen langen Hebel als einen Servoantrieb. Gerade die großen Versorger haben oft einige Notstromerzeuger, ein eigenes Tanklager und ein entsprechendes Konzept um zumindest eine gewisse Zeit halbwegs überbrücken zu können.


    Gruß Wasser


    PS.: Mich würde mal interessieren wie lange der neue digitale BOS-Funk so im Durchschitt aushält, auch hier scheint das (ist aber noch umbestätigt) sehr von den unterschiedlichen Betreibern abzuhängen.

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Ich war eben auf der Suche nach Infos zu den Lükex-Übungen und bin auf das "Krisenhandbuch Stromausfall - Kurzfassung" (2011) gestoßen, welches sich überwiegend auf Baden-Württemberg bezieht. Darin heißt es u.a.:


    "Die Wasserspeichervolumen in Versorgungsgebieten müssen gemäß DVGW Regelwerk W 300 mindestens für 24 Stunden für die Versorgung der Bevölkerung ausreichen (Arbeitsblatt W 300, DVGW Regelwerk).


    In einigen ländlichen Regionen kann es jedoch schon sehr bald nach Eintreten eines Stromausfalls zu Störungen der Trinkwasserversorgung kommen, da hier eventuell technische Anlagen, wie z. B. Druckerhöhungsanlagen und Pumpwerke, die nicht notstromversorgt sind, ausfallen können.


    Im Bereich Abwasserentsorgung existieren im Gegensatz zur Wasserversorgung keine Regelwerke, die Präventionsmaßnahmen oder Einrichtungen (z. B. Vorhalten von Notstromaggregaten) zur Bewältigung von Stromausfällen (oder anderen Krisensituationen) vorschreiben. Aufgrund des Ausfalls technischer Anlagen wie Pumpwerke, Hebewerke und Filter können Stromausfälle sowohl auf die Stadtentwässerung/Kanalisation als auch auf die Abwasserreinigung negative Auswirkungen haben."


    Wasser
    Zum BOS-Funk heißt es für den Zeitraum


    < 8h
    - Ausfall von Relaisstationen (Analogfunk) (USV 4-8 h)
    - Ausfall von Basisstationen (Digitalfunk) (nach ca. 2 h, Batteriebetrieb)


    zwischen 8 und 24h:
    - Ausfall von Relaisstationen (je nach NSV)


    >24h
    - Treibstoffmangel für die Notstromversorgung
    - Ausfall von mobilen Relaisstationen (je nach Notstromversorgung

  • Zitat von Maxe;233738

    "Die Wasserspeichervolumen in Versorgungsgebieten müssen gemäß DVGW Regelwerk W 300 mindestens für 24 Stunden für die Versorgung der Bevölkerung ausreichen (Arbeitsblatt W 300, DVGW Regelwerk).


    Wer sich darauf verlässt ist verlassen!


    Ich kenne die Nutzung von Hochbehältern für:
    Abdecken von Verbrauchsspitzen bzw. Ausgleich von Verbrauchsschwankungen, Überbrückung betriebsbedingter

    Stillstandszeiten bei der Wasserförderung, Reserve bei

    Störfällen
    Stabilisieren des Versorgungsdruckes
    Ev. Feuerlöschreserve


    Quelle: http://www.dvgw.de/fileadmin/b…g_Dr._Herb_10_11_2009.pdf


    Zitat von Maxe;233738


    Im Bereich Abwasserentsorgung existieren im Gegensatz zur Wasserversorgung keine Regelwerke, die Präventionsmaßnahmen oder Einrichtungen (z. B. Vorhalten von Notstromaggregaten) zur Bewältigung von Stromausfällen (oder anderen Krisensituationen) vorschreiben. Aufgrund des Ausfalls technischer Anlagen wie Pumpwerke, Hebewerke und Filter können Stromausfälle sowohl auf die Stadtentwässerung/Kanalisation als auch auf die Abwasserreinigung negative Auswirkungen haben."


    Ja, auf deutsch gesagt, geht die Brühe im wahrsten Sinne des Wortes "den Bach runter".



    Also wenn ich das richtig verstanden habe, liegt der digitale BOS-Funk nach (ganz grob) 2h auf dem Rücken, wenn nicht für Notstrom gesorgt wird!? (deckt sich ja auch mit den Erwähnungen aus Blackout)
    Und ich vermute mal, dass der Notstrom nicht an den Relaisstationen standartmäßig vorhanden ist, sondern aktiv an wenige ausgewählte Stationen hin gebracht und gestratet werden muss?
    Kann jemand sagen, wie es in der Praxis ausieht?
    [/QUOTE]


    Gruß Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Schön wäre es, wenn alle EU- und deutschen Regelwerke, Bestimmungen, Gesetze usw. eingehalten würden.


    Die Bauern und die Behörden kümmern sich bei kleinen Biogasanlagen auch nicht ums DVGW. Obwohls dort auch gilt. Die großen landwirtschaftlichen Betriebe in den neuen Bundesländern sind da kaum ein Problem. Wer 2000 GVE hat, ist industrielles Arbeiten gewöhnt. Aber die kleineren Betriebe, was da gastechnisch gepfuscht wird... Man, man, man!


    Es gibt genug KHs, die keinen monatlichen NEA-Test unter Last machen. Die für größeren Wartungen oder Instandsetzungen keine Redundanz haben oder z.B. kein mobiles Agg. bestellen. Ich habe NEA-Betreiber erlebt, die haben für die NEA Wartungsverträge für 100...200€/a. Da sind dann nach 10a noch die originalen Filter dran, die originale Ölablaßschraube und Ventildeckelschrauben weisen auf der originalen Farbe keine Spuren von Werkzeug auf und eine DK- oder Ölpfütze steht unter dem Aggregat.
    Ich habe schon KHs oder Rehakliniken für mich nach den Wartungsfirmen ausgewählt.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Zitat von Wasser;233730


    Jede Wasserversorgung ist anders! Daher kann ich nur dazu raten am bessten einfach mal bei seinem Wasserversorger nachzufragen, woher das Wasser bei Euch kommt und was ohne Strom passieren würde! Im Zweifel ist der Wassermeister genau der richtige Ansprechpartner! :face_with_rolling_eyes:


    Zitat von Rocky;233752


    Ich habe schon KHs oder Rehakliniken für mich nach den Wartungsfirmen ausgewählt.


    Ich finde diese Empfehlungen sehr gut! Erstens ist man dann selbst hinterher etwas schlauer, was noch viel wichtiger ist, es wird sich evtl. einiges bei den Betreibern ändern wenn vermehrt Leute genau diese Fragen an sie stellen. Zumindest werden sie sensibilisiert und das Thema wird zum Gespräch.
    _______


    Aus Preppersicht betrachtet muss ich aber generell bei diesem Thema sagen, dass einige der hier genannten Punkte irgendwie uninteressant sind. Dinge wie Heizung, Wasser, Nahrung, Treibstoff usw. sollte jeder Prepper doch schon im Vorfeld abgeklärt haben. Da spielt es dann auch keine Rolle ob das Wasser nach einer Stunde oder nach einem Tag weg ist. Heizung ist mMn irrelevant und nicht überlebenswichtig.


    Ob die Kassen und Türen im Supermarkt oder die Pumpen der Tankstelle streiken ist auch wurscht, man hat ja Vorräte. Wer zum Zeitpunkt des Ausfalls gerade im Krankenhaus auf der Intensiv liegt, der kann zum einen durch den von Rocky beherzigten Tipp im Vorfeld die Risiken etwas abklären oder abklären lassen! Oder die Verwandtschaft/Freundeskreis sollte in die Planung mit einbezogen werden.


    Nehmen wir den Fall an mein Kind oder Frau oder oder oder würde zu solch einem Zeitpunkt dort liegen. Ich würde selbst aus meinen Vorräten und Ausrüstung eine Notstromversorgung speziell für das eine Intensivzimmer aufbauen. Mit etwas Glück auch für alle anderen sofern die Mittel reichen. Was dann mit den NEA ist, wäre mir dann ziemlich egal.


    Vielleicht kann hier ein Fori aus dem medizinischen Bereich abschätzen wie viel Energie so ein Intensivzimmer, bzw. Herz- Lungenmaschine, Beatmungsgerät, Monitore, Perfusoren, Beleuchtung, etc pp. benötigen. Ich gehe mal davon aus es nicht nicht sonderlich viel. Auch ein Dialysegerät wäre interessant zu wissen.


    Was den AKW-GAU angeht, so wäre ich eher interessiert. Lassen wir mal alles andere aussen vor und den Bach runter gehen. Jetzt stehen ein paar handvoll AKWs und Nukleareinrichtungen einer ganzen Armee, THW, usw. inkl. Ausrüstung an NEA und zum Schutz gegenüber. So viel Polizei und Militär wird es pro Kraftwerk wohl nicht verschlingen um die Arbeiter und Technik zu beschützen. Treibstofftransporte können auch beschützt werden. Ich würde mich nicht mit 20 Soldaten anlegen wollen für ein paar Liter Diesel!


    Die Frage wäre: In welchem Zustand sind die NEA bei den Kraftwerken? Und wie leicht lassen sich mobile NEA von aussen einbinden?


    Grundsätzlich davon auszugehen das alle Kraftwerke nach zwei Wochen im SuperGAU enden halte ich auch bei völligem Chaos für sehr unwahrscheinlich. Auch im Roman "Blackout" betraf es nur einige wenige.


    Einzig und allein die Ausfallzeiten bei der Telekommunikation wären für mich interessant. Ich gehe mal davon aus, dass viele DSL-Knotenpunkte ausser einer USV im Minutenbereich überhaupt nicht versorgt sind. Das Festnetz-Internet wäre also in weiten Bereichen sofort weg. Evtl. auch das Festnetz selbst.


    Die Telekom hat aber in fast jeder Kleinstadt diese schönen schicken Funktürme samt Technikeinrichtungen stehen. Diese Gebäude, welche selbst in Kleinstädten relativ gross ausfallen, sind garantiert mit USV und NEA versehen. Dort läuft alles zusammen. Internet, Festnetz und auch Mobilfunk. Auch andere Mobilfunkbetreiber mieten die Türme für ihre BTS, MSC und Antennen. Dort läuft also auch die Weiterleitung vom Mobilfunk ins Festnetz. Theoretisch können diese Knotenpunktgebäude auch unabhängig voneinander arbeiten falls es Probleme gibt die Signale überregional zu übertragen.


    Die benötigte elektrische Leistung hält sich für so ein Gebäude in Grenzen. Mit 1.000 Litern Diesel wäre ein Betrieb über mehrere Tage möglich, je nachdem welche Technik Priorität hat.


    Die Makro-GSM- und evtl. LTE-Funkzelle eines solchen Turms kann einen Radius von 10-35km abdecken. Normalerweise kommt dann schon längst das nächste kleinere Städtchen mit solch einem Kasten. Alle anderen, ausgefallenen Zellen dienen nur der Kapazitätssteigerung und Indoorversorgung. Man würde quasi 25 Jahre in die Zeit des C-Netzes zurückgeworfen, ein flächendeckendes Netz aber ohne den ganzen Internet- und Appschnickschnack.


    Einzig und allein das sogenannte "Quality of service", bzw. die prioritäre Zuweisung der freien Kapazitäten an die wirklich wichtigen Teilnehmer wäre zu Hinterfragen.


    Als Prepper wäre es mir wichtig noch schnell einige Anrufe oder SMS an Familie und Freunde zwecks Aufklärung und Verhaltensstrategien zu senden. Deshalb macht es Sinn sich ein älteres aber empfangsstarkes GSM-900 Telefon zu besorgen. Am besten eines mit Anschlussmöglichkeit einer externen Richtantenne. Damit sind die 35km in den meisten Fällen möglich, sofern das Netz und die Topographie es zulässt.


    Wer aktuelle Informationen über die Telekom und diese Vermittlungsstellen hat...her damit!


    LG Buschmann


    Edit: Maxe


    Die Idee mit der Signalpfeife finde ich sehr gut, allerdings denke ich das laute Schreie ähnlich weit zu hören sind. Ausserdem muss auch jemand zur Hilfe kommen. Da halte ich ein wenig Spezialwerkzeug im EDC für die schlauere Wahl.


    Das Problem mit den Aufzügen ist mMn ein anderes. Ich persönlich behaupte mal, dass ich aus 95% aller steckengebliebenen Fahrstühle mich selbst befreien kann. Die Innentüren lassen sich meist mit ein wenig Kraft aufdrücken und man kommt dann an die Notverriegelung der Aussentür dran. Zur Not gehts durch die Decke. Evtl. braucht das alles ein wenig Zeit, aber sterben würde ich in so einem Lift sicherlich nicht.


    Ich kann nur jedem empfehlen falls er/sie täglich im Wohn- oder Bürohaus o.ä. im Lift fährt sich mit diesem mal genauer zu befassen. Vorzugsweise wenn man alleine drin ist;) Keine Angst, kaputtmachen kann man da nichts, die Elektronik stoppt den Fahrstuhl automatisch wenn die Tür aufgedrückt wurde und fährt weiter wenn sie wieder geschlossen wird. Auch kann man sich bei älteren Modellen das "Schlüsselloch" zur Entriegelung anschauen und sich so einen Schlüssel besorgen, meist Vierkant. Das Loch befindet sich idR an der Tür im oberen Bereich.

  • Zitat von Buschmann;233887

    Die Innentüren lassen sich meist mit ein wenig Kraft aufdrücken und man kommt dann an die Notverriegelung der Aussentür dran. Zur Not gehts durch die Decke.


    Wie ich mich kenne, bleibt er genau zwischen zwei Stockwerken stehen :peinlich:
    Und durch die Decke ist bei unseren nicht, da ist alles dicht, auch Fußboden ... gibt es wohl nur in US-Filmen?


    Übrigens, weil die Wochen hier in D von der Gefährlichkeit von Paternostern die Rede war ... vor Jahren waren tatsächlich Kolleginnen und Kollegen von mir in einen solchen so stecken geblieben, so daß sie nur durch einen schmalen Schlitz mit Trinkwasser versorgt werden konnten - es war gerade so eine Hitze wie jetzt. Zum Glück mußte niemand urinieren, bis endlich nach 4 Stunden(!) der Fachmann kam.

  • Hallo Buschmann


    Zitat von Buschmann;233887

    Ich finde diese Empfehlungen sehr gut! Erstens ist man dann selbst hinterher etwas schlauer, was noch viel wichtiger ist, es wird sich evtl. einiges bei den Betreibern ändern wenn vermehrt Leute genau diese Fragen an sie stellen. Zumindest werden sie sensibilisiert und das Thema wird zum Gespräch.


    Du hast mich durchschaut! Sollte man dort noch nicht über das Thema nachgedacht haben, muss man es dann tun. :face_with_rolling_eyes:


    Zitat von Buschmann;233887


    Aus Preppersicht betrachtet muss ich aber generell bei diesem Thema sagen, dass einige der hier genannten Punkte irgendwie uninteressant sind. Dinge wie Heizung, Wasser, Nahrung, Treibstoff usw. sollte jeder Prepper doch schon im Vorfeld abgeklärt haben. Da spielt es dann auch keine Rolle ob das Wasser nach einer Stunde oder nach einem Tag weg ist. Heizung ist mMn irrelevant und nicht überlebenswichtig.


    Hier sind wir uns nicht ganz einig, mich interessiert es schon, wie lange was voraussichtlich noch nutzbar ist. Wenn ich z.B. von einer kleinen Wassergenossenschaft versorgt werde, die zur Wassergewinnung keine elektrische Energie benötigt, könnte ich durchaus mit geringeren Wasservorräten leben und das Geld und die Energie in andere Themen investieren.


    Ich bin ausserdem der Meinung, dass es von Vorteil ist, wenn auch die (die einem am Herzen liegen) ein wenig vorbereitet sind, dann muss man nicht ganz so viel teilen. Da ist es dann schon ganz gut zu wissen, wie lange was noch funktioniert. Jeder hat seine "schwache Stelle" dem Sicherheitsbewusten musst Du sagen, das es möglich ist, dass nach zwei Stunden die Sicherheitsbehörden nicht mehr funken können, dass aber nicht schlimm ist, weil sein Telefon eh nicht mehr funktioniert um sie zu rufen. Und auch das Mobilfunknetz zusammenbricht bevor die Akkus in den Funkzellen schlapp machen.


    Also bitte weiter mit allen Themenbereichen und gerne auch noch die Versorgung mit Erdgas! :Gut:


    Gruß Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Zitat von Buschmann;233887

    Deshalb macht es Sinn sich ein älteres aber empfangsstarkes GSM-900 Telefon zu besorgen. Am besten eines mit Anschlussmöglichkeit einer externen Richtantenne. Damit sind die 35km in den meisten Fällen möglich, sofern das Netz und die Topographie es zulässt.


    An alten Handys habe ich keinen Mangel, aber ohne externen Antennenanschluß, oft funktionieren die neuen SIM-Karten nicht zuverlässig. Zum Handy-Empfang gehen die Angaben zu Nutzzeiten auseinander (zwischen 30 Minuten und 8h).


    Was meinst Du mit obigen?
    Den ggf ausgefallenen Funkmast "um die Ecke" zu umgehen ... mit welchen Geräten konkret z.B.?

  • Zitat von Wasser;234059


    Ich bin ausserdem der Meinung, dass es von Vorteil ist, wenn auch die (die einem am Herzen liegen) ein wenig vorbereitet sind, dann muss man nicht ganz so viel teilen. Da ist es dann schon ganz gut zu wissen, wie lange was noch funktioniert.


    Naja, ich verstehe dieses Denken auf jeden Fall und man will ja irgendwie versuchen die einem wichtigen Menschen dann noch schnell auf den "Prepperweg" zu bringen. Kommunikation ist da mMn das A und O. Dann kann man noch mal schnell anrufen und Empfehlungen geben..."mach die Badewanne voll" oder "hast Du genug warme Decken" oder "versuch nochmal das Auto zu tanken, der Schmidt-Meier um die Ecke mit der einen Zapfsäule hat doch ne Handpumpe" usw.


    Spätestens wenn die Kommunikation auch weg ist, hat es sich eh erledigt. Dann kann man nur hoffen, dass die Lieben selber schlau genug sind und vielleicht ein paar aufgeschnappte Dinge beherzigen. Ich denke es wäre viel effektiver den Leuten eine kleine Liste zu erstellen und diese ohne grosse Zwänge in deren Häusern und Wohnungen bereit zu legen und zu sagen: "Hey, kein Problem wenn ihr euch nicht dafür interessiert...aber seid doch so lieb und behaltet die Liste".


    Trotzdem sage ich mir auch, dass zumindest in den ersten ein, zwei Tagen die Probleme noch nicht so heftig ausfallen. Da spielt es erstmal keine Rolle ob der Vorrat 2 Tage oder 2 Monate reicht. Erst dann wird es brenzlig und ich denke der ein oder andere von uns würde sich sowieso auf den Weg machen und die wichtigsten Leute "retten".


    Als Prepper sollte man ja eh wie hier schon gesagt vom schlimmsten Fall ausgehen. Daher wäre es für mich persönlich irrelevant wann genau nun etwas ausfällt. Diese Informationen für alle Leute die einem am Herzen liegen spezifisch für deren Wohnort herauszufinden bei gleichzeitiger Ablehnung des Themas würde ich für die meisten nicht machen. Es könnte höchstens als Augenöffner dienen um diese Leute zum Umdenken zu bewegen. Stattfinden muss das aber eh im Vorfeld.


    Zitat von Maxe;234065


    Was meinst Du mit obigen?
    Den ggf ausgefallenen Funkmast "um die Ecke" zu umgehen ... mit welchen Geräten konkret z.B.?


    Die heutigen Mobilfunknetze bestehen aus zigtausenden Standorten von salopp gesagt "Handymasten". Theoretisch...und so war es beim Start dieser Netze...reichen einigen hundert "Masten" aus um eine nahezu flächendeckende Versorgung hinzubekommen.


    Das gilt insb. für die GSM und LTE Übertragungstechniken im unteren Frequenzband, da diese die besten Ausbreitungsbedingungen mitbringen.


    Die Gründe für die zusätzlichen Standorte sind die bessere Versorgung (Empfang) auch in Innenräumen, Häuserschluchten, Tunneln usw. und auch, weil moderne Handys einfach immer schlechter werden bzgl. Antenne und Empfang. Ein anderer Grund ist die Kapazität an Verbindungen und Datendurchsatz. Da die Frequenzen begrenzt sind, müssen in immer kleinerem Abstand der einzelnen "Funkzellen" die Frequenzen wieder verwendet werden.


    Man könnte sagen es gibt Hauptstandorte und Nebenstandorte. Nicht jede Antenne ist am Festnetz angeschlossen. Diese kleinen Miniantennen senden die Daten entweder über Richtfunkstrecken weiter zu einer "Hauptstelle", manche sind mit dem Internet verbunden.


    Diese Knotenpunkte sind meist die grossen Funktürme und auf dem Lande sind es diese Betontürme...angeschlossen ist meist ein grösseres Telekomgebäude.


    Die kleinen Basisstationen haben fast alle garantiert keine NEA. Diese haben...bestimmt auch nicht immer...je nach Wichtigkeit eine USV mit vermutlich nur minutenlanger, in einzelnen Fällen vielleicht einige Stunden langer Batterieversorgung. Das könnten z.B. die Antennen auf Deinem Mehrfamilienhaus sein oder die versteckten Antennen in Litfasssäulen, in Bahnhöfen und anderen stark frequentierten Plätzen.


    Diese ganzen Standorte fallen spätestens nach einigen wenigen Stunden aus. Und...sie werden auch kaum mehr durch mobile NEA wieder online gebracht werden, dafür sind es einfach zu viele und ich bin mir ziemlich sicher das es dafür auch entweder keine technische Mittel gibt oder der Aufwand in keinem Verhältnis steht. Selbst bei aller Liebe zum Thema würde ich als Betreiber eines solchen Netzes diesen Aufwand ablehnen und mich auf den harten Kern beschränken.


    Was aber diese grossen Türme, also die Knotenpunkte angeht, so können die Antennen dort trotzdem einen weiten Bereich versorgen. Technisch ist das kein Problem, es muss lediglich die Netzarchitektur wieder verändert werden. Das Netz würde dann anstatt aus den vielen kleinen Zellen wieder aus wenigen grossen bestehen. Der Empfang vor allem in Innenräumen wird dadurch schlechter und es können viel weniger Teilnehmer gleichzeitig telefonieren...aber es geht. Diese Gebäude haben ziemlich sicher NEA weil auch Umschlagort für Festnetz und Internet.


    Um jetzt im Randbereich dieser riesigen Zellen Empfang zu haben, bietet sich ein ordentliches Handy mit Stummelantenne oder halt am besten externen Anschluss an. Sowas wie I-Phones usw. sind zwar nicht völlig unbrauchbar, aber die Leistung solcher Geräte ist abgrundtief im Vergleich zu den alten Knochen. Technisch ist es also möglich über solch weite Strecken zu telefonieren. Bei GSM900 liegt die max. mögliche Entfernung bei ca. 70km zum nächsten Funkturm. IdR wird die Erdkrümmung hier schon zu einem Problem.


    Also wer gut gewappnet sein will und hofft, das einige Funktürme weiter in Betrieb bleiben und die Betreiber die Architektur entsprechend anpassen, der sollte sich folgendes besorgen:


    - Altes Handy mit ausziehbarer Antenne und/oder Antennenanschluss
    - Eine GSM-Richtantenne
    - Evtl. einen kleinen Fiberglas-Teleskopmasten um noch etwas höher zu kommen
    - Evtl. ein altes Autotelefon mit 8W oder 5W Ausgangsleitung
    - oder gleich ein SATphone:grosses Lachen:


    Momentan funken diese alten Einbaugeräte auch nur mit 2Watt weil die Netzarchitektur nichts anderes zulässt...vielleicht könnte man es in Zukunft wieder brauchen. Generell gilt: Wer eine Aussenrichtantenne hat, der wird sich wundern, das auf einmal wieder Netzempfang da ist wo er schon dachte das dort nie was kommt.


    Selbst mit einem normalen Handy kann man von einem Berggipfel aus Netze empfangen, die hunderte km weit weg sind! Man kann sich nur nicht einbuchen, weil die Netztechnik die Entfernung vorgibt.


    LG Buschmann