Fukushima - Seefisch aus Pazifik essbar?

  • Hallo,


    mal eine Frage an die "Strahlungsexperten":


    Seit der Reaktor-Katastrophe in Fukushima essen wir keinen Fisch mehr aus dem Pazifik. Ich bin nur eingeschränkt bewandert was den Umgang mit, und das Gefährdungspotenzial von radioaktiven Stoffen angeht. So weit ich das verstehe dürften die in Fukushima ins Wasser freigesetzten Partikel nur sehr langsam zerfallen, ganz anders als bei einem Unterwasser-Atombombentest. Wenn ich das weiterhin richtig verstehe kann schon ein Partikel den ich mit einem Meerestier aufnehme sehr gefährlich für mich sein...so weit richtig?


    Dem entsprechend wäre es relativ leichtsinnig Tiere aus dem Pazifik zu essen.


    Nachdem ich wir nun schon lange Zeit sehr eingeschränkt in unserem Fischkonsum sind fällt mir auf, dass man früher auch Atommüll einfach im Meer versenkt hat. In Regionen wie der Barentsee kommen gammelnde Atom-U-Boote hinzu. Sind andere Meere damit genauso belastet?


    Inwiefern ist es sinnvoll auf Fisch aus dem Pazifik zu verzichten? Inwiefern ist es überhaupt noch zu verantworten Seefisch zu essen?


    Vielen Dank, Grüße


    Ole

  • survival: Danke...das habe ich natürlich schon getan und auch einige Artikel gelesen.


    Die generelle Entwarnung ist mir bekannt...aber mein Verstand sagt: Ist doch Humbug! Verdünnung ist ja gut...aber reicht das? Warnungen von solchen Ausmaßen werden halt üblicherweise erst rausgegeben, wenn es gar nicht mehr anders zu verantworten ist. Deswegen meine Frage an die, die sich mit der Materie auskennen...

  • Dein Körper ist es gewohnt, mit geringer Radioaktivität umzugehen, da wir ja permanent von Radioaktivität umgeben sind, sowohl aus dem All (die sog. Hintergrundstrahlung) sowie terrestrische Strahlung (aus Gesteinen).
    Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/…h_nat.C3.BCrliche_Quellen


    Langer Rede kurzer Sinn: Wenn die Dosis gering genug ist (was der Fall ist, da die gefährdeten Gewässer bzw. der Fang daraus überwacht werden) dann kann der Körper gut damit umgehen...


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Dazu kann ich nur meine jubjektive Ansicht einbringen:


    ich esse nur mehr ganz wenig Fische, die aus Salzwasser kommen.
    Und wenn es ein Süßwasserfisch ist, dann keine Aquakultur sondern ein etwas teurerer aus sauberen heimischen Seen
    oder am besten vom befreundeten Fischer.


    Selbst Rinder- oder Schweinefleisch aus konventioneller heimischer Haltung halte ich für weniger bedenklich als Seewasserfisch.

  • Diese Frage beschäftigt mich auch schon eine Weile. Wäre schön wenn sich ein Experte zu Wort melden würde!


    Bei mir stellt sich v.a. die Frage, inwieweit die Wassermassen in der südlichen Hemisphäre betroffen sein könnten. Oder gibt es da keine Vermischung?


    LG Buschmann

  • Ich danke Euch für Eure Antworten. Schön, dass ich nicht allein mit der Frage da stehe.

    Ich empfinde es als deutlich spürbare Entbehrung keinen Seefisch mehr zu essen, bzw nur noch sehr eingeschränkt. Es gibt in der Nähe zwar diverse Forellenzuchten, sogar eine "bio"-Zucht...aber abweschslungsreichen Seefisch ersetzt das für mich nicht.


    Schmackhafter Seefisch, der nicht aus dem Pazifik kommt, ist hingegen meist wesentlich teurer als die recht brauchbare Massenware aus der Tiefkühlung die fast komplett aus dem Pazifik stammt.


    Ich gehe davon aus, dass eine Vermischung in den Atlantik während unserer Lebenserwartung wohl nicht wesentlich eintreten wird. Vielleicht könnte da auch mal jemand was zu sagen, ob diese Annahme stimmt.


    Danke und Gruß

  • Zitat von Buschmann;239697

    Bei mir stellt sich v.a. die Frage, inwieweit die Wassermassen in der südlichen Hemisphäre betroffen sein könnten. Oder gibt es da keine Vermischung?



    Warum fragst Du als Einstiegt nicht mal Tante Googel: https://de.wikipedia.org/wiki/Meeresstr%C3%B6mung


    http://"https://de.wikipedia.org/wiki/Meeresstr%C3%B6mung"Wahrscheinlich kommt also nichts messbares bei Dir an.


    Allerdings gibt es auch Fischarten, die weite Wanderungen unternehmen.

  • Naja, Fische aus Aquakultur (es sei denn regional und transparent) meide ich seit jeher...aus in dem Artikel genannten Gründen...im übrigen ebenso wie Fleisch aus Massentierhaltung (hab ja meinen Rinderzüchter am Ort und verstehe mich sehr gut mit dem Jagdpächter, welcher hinter meine Grundstücksgrenze jagt)


    ...

  • Zitat von Ole O Malley;239918

    I - - - abweschslungsreich - - -


    Seefisch, der nicht aus dem Pazifik kommt


    Abwechslungsreiche Nahrungsmittel sind in Krisenzeiten sowieso Mangelware. Stell Dich jetzt schon etwas drauf ein. Abwechslung macht meine saisonale Zugabe aus dem Garten oder die Kochkunst der Frau und deren Gewürze.


    Leider haben so gut wie alle Meere drastische Sauberkeitsprobleme.
    Atlantik, Nord- und Ostsee sind wohl auch ziemlich verdreckt + einige Zeitbomben in Form von versenktem Atommüll oder abgesoffenen Atom-Ubooten, dazu die tägliche Dreckdosis aus den Kloakenflüssen der Anrainerstaaten.

  • Eigener Gemüsegarten, Kräutergarten, Obst, Vernetzung zu Jägern und Viehzüchtern im Dorf...alles um etwas Abwechslung in der Krise reinzubringen ist zumindest in Ansätzen vorhanden.


    Aber es geht mir hier gerade um Seefisch und im Moment würde ich nicht verzichten, wenn ich nicht den Verdacht hätte, dass es unterm Strich mehr schadet als mir lieb ist. Dabei spielen Schwermetall u.Ä. natürlich schon lange vor Fukushima eine Rolle...


    Gruß

  • Ich leide mit Dir. Hatte früher immer gern frutti di mare fast jeder Form gegessen.
    Hab ich mir aber seit einiger Zeit aus gleichen Überlegungen abgewöhnt.

  • Es ist sicher gut immer darauf zu achten was man sich an Lebensmitteln auf den Teller packt...


    Beim Kauf von Fisch achte ich immer auf die geographische Angabe "Nordatlantik"
    Ich bilde mir ein das dort das Wasser noch in Ordnung sein muss - weil es von der Bevölkerungsdichte in den Anliegerstaaten eher geringer belastet ist.


    In den Asiatischen Ländern und dem Pazifikraum bin ich mir da nicht so sicher..


    Zuchtfisch jeder Art kommt bei mir nicht auf den Tisch,jede Art von Sondermüll der da als Futter herhalten muss wandert ja in das Tier !


    Die Herstellung von Fischmehl - ein Hauptbestandteil des Fischfutters in Zuchtanlegen - geschieht unter wirklichem Raubbau an der Natur in Lateinamerika,Asien und dem Mittelmeer,dort werden untermassige,nicht annährend ausgewachsene Meerestiere mit sehr engmaschigen Netzen gefangen. Es geht dabei nur um die " Biomasse mit Eiweiss " ,da wird ohne Rücksicht auf Verluste alles abgefischt !


    Wenn man sich überlegt das viele Fischarten zwischen 30 und 70 Jahre brauchen um ausgewachsen zu sein - da muss man nicht lange überlegen um zu dem Schluss zu kommen das die Fischmehlherstellung für den Zuchtfisch einfach nur :shit: ist !


    Das Zeugs zusammen mit diversen Sorten " "Fischmedizin" ,Antibiotika,Pilzwachstumshemmer,Hormone ect ist so was von überhaupt nicht umweltverträglich...Das diese Tiere dann auch noch mit dem Thema Umwelt und Meeresschutz beworben werden ist krasser Betrug am Verbraucher !


    Es macht bei allem wohl auch die Dosierung,selbst bei etwas erhöhten ( Strahlungs-Werten ) im Wildfang würde ich das nicht so tragisch sehen.


    Meine Dosierung ist ca. alle 4 Wochen ein gutes selbstgekochtes Fischgericht,dann aber " satt" ,mit allem drum und dran !


    Ich bitte jetzt um Entschuldigung für das " Wort zum Donnerstag" ,aber jemand der wie ich an der Nordsee aufgewachsen ist reagiert beim Thema Meeresschutz / Küstenschutz und Fischfang immer etwas heftig :devil:


    Also - gerade bei Zuchtfischen auf " Bio" achten,auch den Lieferanten mal fragen was er füttert ect..Am besten keine Discounterware kaufen,regional bevorzugen.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet