Tragegestell für Rucksäcke? Was ist das?

  • Hi,
    kurz zur Einleitung : Ich bin ein Stadtkind und war immer ein rechter Stubenhocker.
    Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mir einen Bundesheer Rucksack als BoB zugelegt, da dieser Günstig, Groß und Grün ist.
    Ich fand ihn aber immer sehr unbequem bis ich hier im Forum in anderen Gesprächen auf das Thema Tragegestell gestoßen bin. Das ist etwas für mich neues, bein meinen bisherigen Arbeits/Uni Rucksäcken brauche ich sowas nicht.
    Jetzt habe ich ein kleines (!) bisschen gegoogelt und solche Sachen gefunden:
    http://www.ebay.de/itm/Ruecken…-Bundesheer-/231693133617
    Jetzt mal die Experten unter euch: Lohnt sich sowas? Macht das Sinn? (Besonders auf "längeren" Strecken)


    Danke für eure Antworten


    p.s. habe die SuFu benutzt aber nix gefunden das auf einem Niveau war das niedrig genug für mich war

  • Hi Thanatos



    8ung. "Tragegestell" für Rucksäcke und ein "Tragegestell" wie Deine verlinkte Kraxe sind 2 verschiedene Dinge.


    Das Teil von Dir gibt's z.Bsp auch von TT ( Erfahrungsberichte von Lord_Helmchen lesen ) oder Eberlestock ( F1 Mainframe ) oder anderen Anbietern. Die haben durchaus Ihre Daseinsberechtigung und sind für viele Transportaufgaben durchaus sinnvoll.


    Mit dem anderen ist gemeint wie der RS aufgebaut ist. Einfach nur 2 Träger angenäht und fertig a la Lidl oder billigst Militär-RS
    oder eben
    ein, wenn möglich noch flexibel einstellbares "Tragegestell" mit Polsterung, Luftkanälen, Abstandshalter zum Rücken, zum Teil mit Netzen etc.. Dazu dann je nach RS Modell auch noch einen internen Rahmen oder (meist) Alu-Verstrebungen am Rückenteil.


    Das sind dann etwas höherpreisige RS, die aber auch wirklich für das tragen von Lasten über längere Distanzen entwickelt und gebaut werden.


    Gruss

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Hallo Thanatos,


    das Tragegestell sorgt dafür, dass


    a) der Rucksack eine gewisse Form behält, und z.B. leer nicht einfach zusammensackt
    b) (am wichtigsten) das Gewicht des Rucksacks optimal da hin verteilt wird wo es am besten zu tragen ist


    zusammen mit einem Bauch- oder Hüftgurt verteilt sich so die Last von den Schultern auf verschiedene Bereiche und der Tragekomfort erhöht sich. (v.a. bei höheren Lasten)
    Man kann das z.B. mit einem Fachwerkhaus oder einer Stahlbrücke vergleichen: da sorgen die Balken und Streben / Träger auch für ein Verteilen bzw. Ableiten der Kräfte.


    Grüße,
    Herr Survival

    -<[ N u n q u a m - N o n - P a r a t u s ]>-

  • Eine Lastenkraxe ist sehr universell einsetzbar besonders für schwere Lasten jenseits der 30 kg und besonders wenn es um Lasten geht, die in keinen gewöhnlichen Rucksack passen. Tonnen, Kisten, Brennholz, etc... Nachteil: Kraxen sind etwas sperriger als Innengestell-Rucksäcke.


    Hier im Forum findest Du einige Aussagen von Benutzern der Tatonka Lastenkraxe, die neu ca. 180,-€ kostet und gelegentlich in der Bucht zum halben Preis verkauft wird: http://www.ebay.de/itm/Lastenk…24463?hash=item3d0551614f Wobei Du dann auch noch einen Packsack brauchst zum draufschnallen.


    Ich habe selbst einen alten Außengestellrucksack (Jack Wolfskin), der, was den Tragekomfort angeht, mit heutigen guten Rucksäcken nicht mehr mithalten kann. Für "normale" Touren tuts ein guter Innengestell-Rucksack allemal. Hast Du einen besonderen Einsatz vor, der damit nicht zu bewältigen ist, sollte es eine gute Kraxe sein. Die Schweizer und Österreicher können Dir da sicherlich zur Qualität und Komfort der dortigen Armee-Kraxen was sagen. Über die von Tatonka habe ich nur Gutes gehört/gelesen.


    Wolfgang

  • Ok , danke schonmal für die Infos. Ich denke es wird mir genügen nen "neuen" "einfachen" Rucksack zu kaufen der innen etwas Stabilität aufweist. Denn allzuoft verwende ich ihn nicht. Vielleicht wäre es dieses mal hilfreich das gute Stück erstmal anzuprobieren und nicht gleich weg zu kaufen ohne es zu testen.

  • Hi Thanatos


    Seriöse Rucksackdealer lassen dich gerne einen Rucksack probetragen. Die haben auch Gewichte die sie dir reintun damit du spüren kannst ob das getragene Modell sich so anfühlt wie du das möchtest.
    Wenn du einen Rucksack möchtest der dir gute Dienste leistet ist ein Probetragen wichtig. Du kaufst ja zB. auch kein Auto ohne Probefahrt :) und gute Autohändler wissen das


    Gruss
    ostpol

  • @Wolfgang unterlassen es bitte solche Angebote zu posten mir kribbelt es schon wieder in den Fingern, dabei hBe ich dieses Jahr schon zwei Rucksäcke gekauft. :winking_face:

  • Hi,


    Rucksäcke, Kraxen (Tragegestell mit Rucksack) und Tragegestelle haben alle ihre Berechtigung sowie Vor- und Nachteile.


    Rucksäcke sind geeignet für Gepäck für wenige Tage, und lassen sich auch gut irgendwo reinquetschen.


    Kraxen sind geeigneter für längere Touren. Man kann im Rucksack Klamotten usw. verstauen und am Tragegestell, also außerhalb des Rucksacks, noch Zelt, Isomatte , Schlafsack fest verzurren. Das Ganze ist stabiler als ein Rucksack, meist auch standsicher. Eine Kraxe ist sperriger als ein Rucksack.


    Ein Tragegestell eignet sich auch für den Transport aller möglichen sperrigen Güten, Holz, nen Kühlschrank usw.


    Für eine Watzmannüberquerung, eine 3...4-Tages-Wanderung usw würde ich immer einen Rucksack für 30...40l nehmen.


    Für 3...4 Wochen Trekking und Hochgebirgswandern bis knapp 3000müNN durch RO oder BG haben wir vor 25...30a immer Kraxen genutzt. Da hatten wir aber auch alles außer Brot und Gemüse mit. Ich hatte da immer so 28...32kg auf dem Rücken.



    Gruß

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Dafür gibt es mittlerweile sehr gute Rucksäcke, welche locker mit 40-50Kg beladen werden können.
    Zum Teil sind solche Schwerlastrucksäcke auch modular aufgebaut um eine Kraxe draus zu bauen.
    Ich habe von Kifaru Rucksäcke und kann alles damit machen, was ich möchte.
    http://www.kifaru.net
    sind halt nur schweineteuer.


    Sehr günstiger Rucksack mit Möglichkeit
    - Rucksack
    - Rucksack mit Tragegestell
    - Rucksack mit Tragegestell und Brett
    - Tragegestell mit Brett
    ist der US Alice Pack mit Cargo shelf

  • Klar gibt es heute auch Rucksäcke für 40...50kg.


    Bei dieser Last sollte man aber gut trainiert sein, ansonsten schleppt man das nicht und/oder es gibt Langzeitschäden.
    Wer schon mal mehr als 50% seines Körpergewichtes als Last über Stunden, Tage und Wochen getragen hat, weiß was ich meine.
    Und nicht jeder ist beim KSK, SAS usw.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Zitat von woli;245651

    Über die von Tatonka habe ich nur Gutes gehört/gelesen.


    Da gibt es zwei Reviews:


    Etwas älter: https://www.previval.org/forum…axe?highlight=lastenkraxe


    Sowie einer von mir: https://www.previval.org/forum/showthread.php/31065-Review-Tatonka-Lastenkraxe?highlight=lastenkraxe


    http://"https://www.previval.org/forum/showthread.php/31065-Review-Tatonka-Lastenkraxe?highlight=lastenkraxe"Ich will euch nicht zuspammen, aber das wollte ich nicht vorenthalten. Das letzte Foto zeigt die konstruktive Schwäche der Tragegurte: https://www.previval.org/forum…ht=feuerdrache#post222279



    Mein Favorit, seitdem ich Grimmwolfs Eberlestock in Händen hielt: der F1 Mainframe von Eberlestock:



    Quelle: https://www.eberlestock.com

    I feel a disturbance in the force...