Zielsetzung IS / Al Kaida

  • Heute gibt es einen interessanten Artikel bei N-TV bezüglich der Zielsetzungen des IS /Al Kaida:


    http://www.n-tv.de/politik/Isl…tion-article16359701.html


    In den Artikel wird auf einen Spiegel-Artikel aus dem Jahr 2005 verwiesen, in dem der Journalist Fuat Hussein auf einen Langzeitplan des islamistischen Terrors verweist. Den Artikel findet man hier:


    http://www.spiegel.de/politik/…agenda-2020-a-369328.html


    Die damals skizzierte Islamisten-Agenda sah/sieht demnach wie folgt aus:


    "Die erste Phase, "das Aufwachen" genannt, ist demnach bereits abgeschlossen; sie soll von 2000 bis 2003 gedauert haben, genauer gesagt von den Vorbereitungen der Anschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington bis zum Fall Bagdads 2003. Das Ziel der Anschläge soll es gewesen sein, die USA zu Kriegen in der islamischen Welt zu provozieren, um die Muslime "aufzuwecken". "Das Resultat der ersten Phase war - nach Empfinden der Vordenker und Strategen der al-Qaida - sehr gut", schreibt Hussein. "Das Schlachtfeld wurde ausgeweitet, die Amerikaner und ihre Verbündeten wurden zu einem einfacher zu treffenden und näherem Ziel." Dem Netzwerk sei es außerdem gelungen, seine Botschaften "an jedem Ort" hörbar zu machen.

    Die zweite Phase
    , "das Augenöffnen", läuft nach Husseins Einordnung im Moment ab; sie soll bis 2006 beendet sein. In dieser Zeit, so hoffen es laut Hussein die Terror-Strategen, werde die "islamische Gemeinschaft" sich der westlichen Verschwörung bewusst. Al-Qaida wolle sich in dieser Phase von einer Organisation zu einer Bewegung entwickeln, fasst Hussein zusammen. Das Netzwerk rechne damit, dass sich ihm viele junge Männer in diesem Jahren anschließen. Der Irak soll zudem zur Operationsbasis von globaler Bedeutung ausgebaut, eine "Armee" eben dort aufgestellt und außerdem Basen in anderen arabischen Staaten errichtet werden.

    Die dritte Phase
    wird mit "Das Aufstehen und Auf-zwei-Beine-Stellen" umschrieben. Sie soll den Zeitraum von 2007 bis 2010 umfassen. "Es wird eine Konzentration auf Syrien geben", prophezeit Hussein auf der Grundlage seiner Rückmeldungen. Die kämpfenden Kader stünden bereit, zum Teil hielten sie sich im Irak auf. Auch Anschläge in der Türkei und - noch brisanter - gegen Israel würden für diese Jahre avisiert. Angriffe auf Israel, so hoffen die Vordenker des Terrors demnach, werden aus al-Qaida eine allseits anerkannte Organisation machen. Möglich sei außerdem eine Ausweitung der Anschläge in den Nachbarländern des Irak, also etwa in Jordanien.


    In der vierten Phase, zwischen 2010 und 2013, wird es al-Qaida Hussein zufolge darum gehen, den Sturz der verhassten arabischen Regierungen zu erreichen. "Der schleichende Machtverlust der Regime wird zu einem stetigen Zuwachs an Kraft bei al-Qaida führen" - so lautet das Kalkül. Parallel sollen Angriffe gegen Ölförderanlagen durchgeführt, die US-Wirtschaft durch Cyberterrorismus ins Visier genommen werden.


    So soll es in der fünften Phase, zwischen 2013 und 2016, gelingen, einen islamischen Staat auszurufen - und zwar ein Kalifat. Der Einfluss des Westens in der islamischen Welt werde dann bereits massiv zurückgegangen sein, sagen die Qaida-Ideologen voraus, auch Israel werde derart geschwächt sein, dass Gegenwehr nicht gefürchtet werden müsse. Der islamische Staat werde eine neue Weltordnung hervorbringen, rechnen sich die Qaida-Planer aus.


    Die sechste Phase, beginnend 2016, sieht die "totale Konfrontation" vor, schließt Hussein aus dem, was ihm zugetragen wurde. Unmittelbar nach Ausrufung des Kalifats werde die "islamische Armee" die von Osama Bin Laden oft vorhergesagte "Schlacht zwischen Glauben und Unglauben" anzetteln.


    Schließlich soll die siebte Phase folgen, die mit "endgültiger Sieg" beschrieben wird. Die Qaida-Strategen gehen, so Hussein, davon aus, dass das Kalifat Bestand haben wird - weil die restliche Welt angesichts der Kampfbereitschaft von "anderthalb Milliarden Muslimen" klein beigeben werde. Im Jahr 2020 soll auch diese Phase abgeschlossen sein, wobei der Krieg nicht länger als zwei Jahre dauern soll."


    Lässt man Osama Bin Laden nun mal Außen vor und nimmt den Plan als allgemeine Anleitung wie die größeren islamistischen Terrornetzwerke gedenken vorzugehen, so ist wirklich schon viel davon eingetroffen. Auch die jetzt von den westlichen Politikern gebrauchte Kriegsrethorik lässt zumindest die Möglichkeit offen, dass es wirklich zu einer massiven Konfrontation (Krieg) kommen kann, im Grunde genommen besteht der Kriegszustand ja auch schon.


    Wenn das wirklich so kommen sollte, dann Gnade uns Gott. Nicht, dass wir einen solchen Kampf nicht gewinnen könnten, aber Glaubenskriege werden per se immer mit extremer Härte und Unmenschlichkeit geführt. Ich hoffe, dass wir nicht in eine solche Situation kommen werden.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Es gäbe keinen Kampf würde der Westen nicht immer alles nach seinem Kopf durchsetzen wollen, denn dann gäbe es keine Bomben und dadurch auch keine westenhassenden Muslime.
    Die Saudis macht man dank Ihrem Öl reich und lässt sie frischfröhich Leute köpfen, denn die bestrafen ja nur die Bösen.
    Die einen macht der Westen Reich, die anderen werden bombardiert, beides geschieht aus dem selben Grund.


    Zu den Anschlägen in Paris - dem IS werden in Frankreich die Kämpfer auf dem Silbertablett geliefert da dort die Integration und Förderung der nordafrikanischen Einwanderer immer noch vernachlässigt bzw. vergessen wird.
    In den Banlieues hat es vor 3-4 Jahren genau wegen diesem Grund gebrannt, bürgerkriesgsähnliche Zustände. Der Staat hat damals gesagt sie werden alles dran setzen um die Missstände dort zu lösen, passiert ist, ausser ein grösseres Polizeiaufgebot, nichts. Da fragt man sich wieso plötzlich ungebildete und radikalisierte Kämpfer für die IS Chaos verbreiten.


    Nebenbei wird es in ein paar Jahren ganz Europa so ergehen wenn bei der anhaltenden Flüchtlingswelle nicht schnell reagiert wird. Lieber jetzt Geld in die Hände nehmen und den Flüchtlingen Chancen geben, Sprachkurse, integrationsprogramme, etc. statt in ein paar Jahren wundern wieso der Terror bis vor die Haustür geliefert wird.


    Ich möchte mich hier schon im Voraus entschuldigen, aber ich habe genug von dieser westlichen Blindheit die immer noch glaubt alles was im nahen Osten passiert, "passiere zum Wohle der westlichen Befölkerung". Nach 9/11 vertausendfachte sich die Anzahl "islamischer Terroristen" drastisch. Von da an starben auch Millionen Menschen durch das westliche Eingreiffen "im Namen der Menschheit". Zufall?


    Daher ist der oben genannte Plan sehr gut durchführbar,mit Hilfe des Westens.


    Und nein, ich unterstütze oder verharmlose keine der Taten die durch dne IS oder anderen Terrorgruppen verübt wurden, aber solche Gruppierungen haben mit dem Islam genau so viel zu tun wie der Westen mit dem Weltfrieden.
    Man erinnere sich doch nur an den vom Westen inszinierten Angriff gegen Hussein der ja angeblich Biowaffen herstellte. Millionen Menschen starben durch diesen Konflikt bis heute wegen der guten Absicht. Die Waffen wurden aber leider nie gefunden, die USA haben sogar zugegeben sich wohl geirrt zu haben. Empörung? Nein, es gibt ja jetzt auch ein neue Feindbilder..


    Ich bin auch kein Verschwörungstheoretiker oder dergleichen, ich glaub nur nicht jeden Mist der mir vorgesetzt wird.

    "Der Spinner von Nebenan, der in der Krisenzeit zum besten Freund wird!"

  • Hoi Bärti


    Danke für die Quellen und die Zusammenfassung :Gut:
    Ist echt schaurig wieviel davon in Erfüllung gegangen ist...


    @All:
    Das ganze ist ein Reizthema. Haut also nicht über die Stränge und überlegt lieber zweimal bevor ihr einen Post abschickt.
    Ausserdem fände ich es verdammt unfair dem Bärti gegenüber, wenn wegen ein paar Wenigen schon wieder ein Thread von ihm geschlossen werden muss.
    Der Thread ist unter Beobachtung.



    Gruess, Anti

  • Hallo,
    ich tu mich mit solchen Vorstellungen schwer, das ganze hätte einen grossen zusammenhängenden Plan und würde nun drehbuchartig umgesetzt. Ich behaupte mal, dass die Entscheider bei IS zur Zeit der Anschläge vom 11.9.2001 fast noch mit Windeln durch die Gegend gestapft sind. Es ist einfach, 15 Jahre danach zu behaupten, das folge alles einer durchdachten Strategie, die man nun Kapitel für Kapitel umsetzt. So wie es im Grunde heute genügt, nach einem beliebigen Flugzeugabsturz eine Twitter-Meldung zu lancieren "Wir waren es! Fürchtet Euch!". Mehr als einen Twitter-Account und ein Handy braucht es dafür nicht mehr. Virtueller Terror ist sehr einfach geworden.


    IS ist eine vor allem in der Virtualität sehr erfolgreiche "Idee". Ein Sammelbecken für alle, denen es schlecht geht, die meinen, dass sie nichts zu verlieren haben. Ich schätze den harten Kern auf wenige hundert "hautpberufliche" Terroristen. Drumherum ein Unterstützerumfeld, Typen mit angeknacksten Egos, die es brauchen, dass man sich vor ihnen fürchtet. Und da reichen nun mal die schwarze Flagge, zotteliges Aussehen und eine AK47 (Kostenpunkt ab 50$), schon weicht der Normalbürger in failed nations ängstlich zurück und reguläre Armeen gibt es in den meisten IS-Regionen nicht mehr, die robust auftreten können und so was wie eine Frontlinie aufbauen und halten können, hinter der es ruhig ist und die einigermassen undurchdringlich ist. Dass es geht, wenn auch mit entsprechendem Aufwand, hat die US Army mit der Green Zone in Baghdad gezeigt.


    Was der Westen macht, mit Luftschlägen gegen den IS zu agieren, ist einigermassen sinnlos und vor allem extrem teuer. Es gab nach dem Golfkrieg "Desert Storm" 1991 eine interessante Studie (finde sie gerade nicht auf die schnelle), eines US-Thinktanks, der untersuchte, was die wirkungsvollsten Waffen gegen Iraks Streitkräfte und die republikanischen Garden waren: nicht die gelenkten Bomben, nicht die Cruise Missiles - nein es waren die alten B52-Bomber aus den 1950er Jahren. Zitat Wikipedia: "Insgesamt flogen B-52G-Maschinen etwa 1620 Einsätze während der Operation Desert Storm. Sie unternahmen nur drei Prozent aller Lufteinsätze dieses Krieges, warfen aber 30 % der gesamten Bombenmasse ab. Es gab keine Verluste durch feindliche Einwirkung, einige B-52G wurden aber von Luftabwehrwaffen getroffen."


    Ein derartiges Vorgehen gegen vom IS und anderen Glaubenskriegern gehaltene Regionen ist heute (noch) nicht vorstellbar. Wäre aber IMO militärisch die einzig erfolgversprechende Methode. Sehr wahrscheinlich mit schrecklichen Kollateralschäden. Begleitend müsste man mit Bodentruppen besagte Schutzzonen errichten und halten und gleichzeitig die Finanziers des IS-Terrors austrocknen (Katar, Saudi Arabien). Aber da traut sich gegenwärtig noch keiner ran, weil es dann definitiv den dritten Weltkrieg bedeuten würde. Aber vielleicht muss die Welt da durch.


    Grüsse


    Tom


  • Klar, könnte es die Tat einer einzelner Gruppe gewesen sein, deren "Ruhm" sich die IS nun an sich reisst.


    Aber der Grundgedanke könnte doch auch von anderen Köpfen ausgedacht worden und von den jetzigen Entscheidungsträgern weiterentwickelt worden sein...?
    Ich schreibe diese Zeilen übrigens ohne die von Bärti verlinkten Artikel gelesen zu haben. Dafür hatte ich noch keine Zeit.


    Gruss Tom

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Interessant was Barti da ausgegraben hat. Und gleichfalls erschreckend. Ich habe mir die Artikel durchgelesen und muss wohl sagen, hätte ich ihn 2005 gelesen wäre ich davon überzeugt gewesen das alles nachträglich zusammen konstruiert worden ist. Da es aber jetzt schon 10 Jahre später ist, ist es schon auffällig was sich da alles bewahrheitet hat. Ich hoffe der Rest bleibt aus.
    Anderweitig stellt sich die Frage, wie soll man sich auf sowas vorbereiten?

  • Auch wenn da Spiegel und NTV schreiben, völliger Käse! Jeder Nah Ost Experte würde diese Behauptungen in der Luft zerreißen. Hier werden zum Teil sogar Al Kaida und IS vermischt oder eher bewusst verwechselt. Würde hier der CIA oder ein anderer westlicher Geheimdienst an der Arbeit sein, dann könnte man über einen großen Plan sprechen, die haben das Geld, die Netzwerke und vor allem die Experten dazu. Der IS mag vor Ort nun etwas System haben, ich bezweifle aber das man beim IS "Hauptquartier" überhaupt darüber informiert war, was zum Beispiel in Frankreich passierte. Wenn man sich "seriös" bekennt, dann indem man zum Beispiel 5 Minuten davor das Bekennerschreiben etc. abliefert. Am Tag danach zu schreiben, "wir waren das", ist wirklich viel zu leicht geworden in Zeiten wo man Internet hat. Die USA und deren Verbündete haben das Gebiet in und um den Irak destabilisiert, sie haben auch Gaddafi ermorden lassen und diverse "Oppositionen" in Staaten gesponsert, die man dort eben warum auch immer als feindlich betrachtet. Das ist auch nicht geheim und relativ gut dokumentiert.


    Die eine große IS Verschwörung klingt eher nach der Fantasie von Menschen die immer davon ausgehen das der "Gegner" alles perfekt durchdacht hat. Derzeit sieht es aber mehr danach aus als wäre eine Chaotentruppe am Werk die nun einmal in der ganzen Welt Sympathisanten hat. Sie rufen in Europa dazu auf in den IS zu kommen, ein paar Leute folgen, sie rufen dazu auf jetzt in Europa einzusickern, ein paar werden folgen und wenn sie Morgen zum kollektiven Massensuizid aufrufen sollten, ein paar würden wohl auch da folgen.


    Al Kaida hatte schon seinen Staat, sie lebten, nach deren Weltbild eigentlich recht glücklich in Afghanistan und würden das ohne 9.11 wohl immer noch. Jetzt haben sie dort auf den Deckel bekommen und müssen vorsichtig umherschleichen und hoffen das sie wenigstens diverse Provinzen dort halten können. Die Städte können sie nur langsam und Stück für Stück zurückerlangen. Dazu kommt das zum Beispiel Bin Laden einen Universalislam entworfen hatte der für eine innere Einheit im Islam stand und viele Konfliktparteien vereinen sollte, (hat nur im Westen nie jemand gelesen wie es aussieht), der IS denkt da völlig anders, dort werden selbst diverse islamische Minderheiten verfolgt und ermordet die in ihren Augen ja keinen wahren Islam leben. Insofern man bei Al Kaida also noch immer an den Schriften und Ideen von Bin Laden festhält wird eine gemeinsame Arbeit mit dem IS dadurch unmöglich und es ist eher ein Konflikt vorprogrammiert.


    Alles in allem kann man wohl sagen das die Sichtweise wie in diesem Artikel präsentiert eher kindlich naiv ist, was bedeutet das es viele bei uns glauben werden, weil sie zum einen daran glauben wollen und zum anderen, die so dargestellte Sachlage ja auch Sinn macht weil es durchaus logisch wäre. Die Realität wird nur leider ganz anders aussehen. Vor allem was den großen Plan betrifft.

  • Meine Frau hat vor ein paar Jahren orakelt -der nächste Weltkrieg wird ein Glaubenskrieg.
    Damals fand ich es absurd....jetzt nicht mehr.


    Vorbereiten kann man sich nicht wirklich auf sowas.
    Natürlich ist es gut einen SO in einem voraussichtlich "neutralem" Gebiet zu haben.
    Ausserdem die ganz normalen Prepper Basics: Information,Gesunderhaltung und Fitness,Vorräte...etc.


    Meine Frau hat letztes Jahr angefangen etwas Russisch und ein paar Suren aus dem Koran zu lernen....fand ich eigentlich total unnötig und lächerlich -sie meint vielleicht kann mans mal brauchen:Cool:...


    Ob da nun ein grösserer Plan dahinter steckt oder nicht kann ich nicht beurteilen.Man sieht aber eines ganz klar: so wie bisher geht es nicht mehr weiter.

  • Ich kann mir schon vorstellen, dass der IS einen großen Plan zum erreichen bestimmter Ziele hat.
    Dies alleine schon, damit man Leute für das "große Ziel" anwerben kann.


    Üblicherweise haben terroristische Organisationen aber eine Zellenstruktur mit regionalen Kommandostrukturen.
    Dies dient der Geheimhaltung und Absicherung in jede Richtung.


    Aufgrund dieser anzunehmenden Zellenstruktur, dürften die "Kämpferzellen" zwar den großen Plan kennen, Details jedoch nicht.
    Die "Führungszellen" hingegen werden vermutlich nicht genau wissen was die unteren Zellen genau vorhaben bzw. wie diese agieren.


    Verbindungen zwischen den Zellen oder zwischen Führungsebene und Ausführungsebene werden über externe Personen, evtl. auch über tote Briefkästen gehalten.
    Natürlich kann man auch, in Zeiten des Internets, mit Codierten Nachrichten in Sozialen Netzwerken Verbindung halten und Zellen für Anschläge aktivieren.


    Tsrohinas

  • http://www.merkur.de/politik/i…ayern-stehen-5335247.html


    ____________________________________________



    Auszüge aus dem Interview Todenhöfers mit IS-Kämpfer Christian Emde:


    Todenhöfer: Das heißt, Sie wollen eines Tages auch Europa erobern?


    Emde: „Wir werden eines Tages Europa erobern. Nicht wir wollen, wir werden! Da sind wir uns sicher.“


    Todenhöfer: Muss man in absehbarer Zeit mit Anschlägen des Islamischen Staates in Deutschland rechnen?


    Emde: „Der deutsche Staat bekämpft ja uns, denn er hat Waffenlieferungen an die Peschmerga gemacht … Und er bekämpft den Islam schon seit sehr, sehr langer Zeit. Deswegen müssen sie sich drauf gefasst machen – definitiv!“


    Todenhöfer: Und wenn sich die Schiiten Iraks und die Schiiten Irans, die 150 Millionen, die es auf der Welt gibt weigern, zu konvertieren, dann heißt es, sie werden getötet?


    Emde: „Ja.“


    Todenhöfer: 150 Mio?


    Emde: „150 Millionen, 200 Millionen, 500 Millionen, uns ist die Anzahl egal.“


    Todenhöfer: Sie waren deutscher Protestant, sie wurden Muslim, und sind jetzt hier im Islamischen Staat sind hier in Mossul, was sie erobert haben… Werden Sie eines Tages nach Deutschland zurückkehren?


    Emde: „Ob ich zurückkehre nach Deutschland, das weiß ich nicht, das weiß nur Allah. Aber wir werden definitiv zurückkehren und das wird nicht mit Freundlichkeiten sein oder sonst irgendwas sondern das wird mit der Waffe sein und mit unseren Kämpfern. Und wer den Islam nicht annimmt oder das Schutzgeld nicht zahlt, den werden wir töten.“


    Christian Berger, Redaktionsleiter „RTL Nachtjournal“: „Dieses Interview Jürgen Todenhöfers mit dem deutschen IS-Kämpfer ist ein ebenso erschreckendes wie wichtiges Dokument der ganzen Entschlossenheit und Gefährlichkeit der Dschihadistenmiliz. Nie zuvor hat ein deutscher Konvertit so offen mit einem Journalisten gesprochen und dabei mit einer so zynischen Gelassenheit die finstere und todbringende Gedankenwelt des Islamischen Staates preisgegeben. In einem aktuell geführten Interview mit Jürgen Todenhöfer ordnen wir die Aussagen Christian Emdes ein und geben den Zuschauern unmittelbare Einblicke in die Ideologie des IS, der die Welt derzeit in Atem hält.“

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo


    Ich verzichte absichtlich auf das Zitieren, da ich nicht jemandem zu dem Thema widersprechen möchte, da ich selbst keine präzisen Daten aus erster Hand habe.


    Meiner Meinung nach, sehe ich hinter den Anschlägen ein System. Ich bin nicht bereit zu akzeptieren, dass diese massiven Anschläge von einem losen Haufen durchgeführt wurden. Ich sehe dahinter eher Strategen, welche ihr Handwerk an Militärakademien erlernt haben und dies nun umsetzen. Macht man sich ein Bild der Anschläge, welche durch die PLO und die IRA in den 80er Jahren geplant und durchgeführt wurden, mit den gleichen Mitteln welche auch heute Verwendung finden, sieht man da klare Unterschiede in der Effizienz. Bei der PLO konnte man von einem losen Haufen sprechen, welcher in sich nicht einig war. Das selbe wage ich von der IRA zu behaupten. Die Handschrift der letzten Anschläge zeigt mir eine klare Kommandostruktur und das obwohl die Kommunikationswege besser überwacht werden können als früher. Ich denke, dass wir uns in den nächsten Jahren noch auf Einiges gefasst machen müssen. Europa ist in Frieden seit dem zweiten Weltkrieg. Die längste Friedensphase seit der Pax Romana. Ich hoffe, dass es so bleibt, obwohl ich dies aufgrund des sozialen Gefälles und der sozialen Brennpunkte in den Nachbarländern bezweifle.


    Gruss Xeore

  • Die Kurzfristige Zielsetzung ist eine Balkanisierung Europas wo jeder sich seine Gruppe aussuchen MUSS, weil nur die ihn verteidigen will.


    Ruanda hatte 6mio Einwohner, 1 Jahr später 3 Mio.


    PS: Die Militärakademie ist Russland, dort haben die Kader von Saddam Hussein ihr Handwerk gelernt.

  • Zitat von PrepperJohn;251432

    Meine Frau hat vor ein paar Jahren orakelt -der nächste Weltkrieg wird ein Glaubenskrieg.
    Damals fand ich es absurd....jetzt nicht mehr.


    Bis vor etwa zwei Jahren war ich der felsenfesten Überzeugung, dass Trinkwasser der Grund für den dritten Weltkrieg sein würde. Nun denke ich eher wie deine Frau.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Gruppierungen wie die IS stellen sich durch ihre Taten und die Aufrufe zum Völkermord abseits der Zivilisation. Wer sich dermaßen gegen grundlegende Menschenrechte stellt der sollte sich darüber klar sein, dass diese Grundrechte auch für ihn ausgesetzt werden könnten.
    In meinem Bekanntenkreis herrscht vorrangig die Meinung, man sollte aus den IS-Gebieten schöne Parkplätze machen und alles was IS heist oder mit ihnen sympatisiert zu Hundefutter verarbeiten.
    Seid Paris kann ich sie verstehen.

  • Hallo Xeore


    Zitat von Xeore;251440

    ... Bei der PLO konnte man von einem losen Haufen sprechen, welcher in sich nicht einig war. Das selbe wage ich von der IRA zu behaupten. ...


    da möchte ich Dir bzgl. der IRA wiedersprechen, diese war gut organisiert und strukturiert (als möglichen Einstieg: https://de.wikipedia.org/wiki/…nal_Irish_Republican_Army ), ebenso sehe ich den IS nicht als "losen" Haufen.


    Das Interview auf das Berti verwiesen hat ist zwar erschreckend, aber genau so habe ich mir das auch vorher schon gedacht, der IS will (langfristig) nichts weiter als die Weltherrschaft für den (bzw. ihre Auslegung des) Islam.


    Gruß,
    Paddy


    http://"https://de.wikipedia.org/wiki/Provisional_Irish_Republican_Army"


    http://"https://de.wikipedia.org/wiki/Provisional_Irish_Republican_Army"

  • Hallo Paddy

    Zitat von Paddy;251446

    da möchte ich Dir bzgl. der IRA wiedersprechen, diese war gut organisiert und strukturiert (als möglichen Einstieg: https://de.wikipedia.org/wiki/…nal_Irish_Republican_Army ), ebenso sehe ich den IS nicht als "losen" Haufen.


    Da gebe ich dir vollkommen recht, dass eine Kommandostruktur bei der IRA vorhanden war. Was die jetzigen Attentäter aber von den Iren unterscheidet ist, dass diese ihre jungen Leute und deren Emotionen im Griff haben. Klar, kann ich nicht beurteilen, ob es kleinere nicht abgesprochene Anschläge gibt, aber da hatte die IRA ein echtes Problem. Die Führung der IRA verwendete viel Energie in die Koordination der verschiedenen Untergruppen. Mir machen die heutigen Terroristen einen klar strukturierten und harmonisierten Eindruck, der seinesgleichen sucht.


    Gruss Xeore

  • Sehr sehenswerte 30 min mit Todenhöfer:


    https://www.youtube.com/watch?v=rQzqQnKQP3U


    Und hier mal ab Minute 17:30 reinschauen, wenn das Interview beginnt:


    https://www.youtube.com/watch?v=Ny1xSTwu4ts


    Lohnt sich, ich halte Todenhöfer für einen extrem realistisch denkenden Menschen mit guten analytischen Fähigkeiten, der aber immer halbwegs neutral bleibt, sofern man das bei dem Thema sein kann.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Guten Abend,


    ich sehe die Dinge ein wenig anders.


    Der islamische Staat hat bis heute anscheinend weder die Mittel, noch die Möglichkeiten, um die ausgesprochenen Drohungen umzusetzen.


    Zum Verständnis: Natürlich ist es tragisch, was letztes Wochenende passiert ist. Jeder Tote ist einer zuviel, aber wir sprechen immer noch von acht fanatisierten jungen Männern, die mehr schlecht als recht bewaffnet und mit C4 Gürteln am Leib um sich geschossen haben.


    Wenn IS so gut ausgestattet ist, wenn die Strukturen überwiegend militärisch sind, wo bleibt die Serie, wo die Folgeattentate?


    Sie mögen im Irak und Syrien eine große Anhängerschaft haben, hier anscheinend nicht - sonst würde es täglich Anschläge in ganz Europa geben


    Meine Meinung dazu ist, dass IS selbst den Finanziers zu extrem ist. Sie bilden ebenso wie die letzten Terrorgruppierungen Zellen, die unabhängig voneinander agieren.


    Ich wage stark zu bezweifeln, dass es eine übergeordnete Kommandostruktur gibt. Vielleicht, aber auch nur vielleicht in Syrien - hier in Europa ziemlich sicher nicht.


    Ein Weltkrieg, wie von einigen befürchtet, sehe ich in keinster Weise kommen. Wenn die westlichen Länder (einschließlich Russland und China) es schaffen, die gemäßigten muslimischen Länder zum gemeinsamen Handeln zu bewegen, wird der islamische Staat bald verschwunden sein.


    Wenn es ein Alleingang wird (warum auch immer), wird es länger dauern, aber letztendlich sind die Tage von IS gezählt.


    Frankreich war nie ein Land, dass lange herumgefackelt hat, wenn es um nationale Interessen ging. Die Grand Nation steht da in keinster Weise hinter den USA oder Russland zurück.


    Um ehrlich zu sein, würde ich mir für diese Situation die Ausrufung des Bündnisfalles wünschen. Leider nicht möglich.


    Just my two Pence


    Semper Fi

    Geht los!!!

  • Hi Semper,


    ich ich finde schon das der IS eine streng hierarchisch militärische Struktur aufweist. Und nicht nur dort sondern auch in der Etablierung eines Staatswesens. Hier mal einige Punkte willkürlich ausgewählt die darauf hindeuten:


    - Evakuierung der Kämpfer vor dem Bombardement durch die Franzosen
    - eigenes Steuerwesen
    - partielle Einführung Golddinar
    - Ölhandel, damit Verbundene Logisik, Fuhrpark, Verkauf, Kontrolle Schmuggelruten, Betreiben der Ölquellen
    - Kämpfer in den okkupierten Gebieten die als Besatzungsmacht homogen handeln
    - Kontrolle und Abwicklung Sklavenmarkt
    - Finanzierungsmodelle für Anwerbung ausländische Kämpfer und Unterstützer
    - Fuhrparkmanagement und -beschaffung


    usw. Und so fort


    Das deutet auf Gesamtstrukturwn hin. Hält man sich nun die Größe der durch den IS besetzten Gebiete vor Augen dann habe ich vor denen ziemlich Schiss, wenn man mal erahnt welche Manpower und Organisation dahinter steht. Das würden einzelne Gruppen nicht hinbekommen.Die einzige Chance die ich für den Westen sehe ist entweder Boots on the Ground mit entsprechenden eigenen Verlusten denn nur mir Luftschlägen kriegt man die nicht klein. Die einzige andere Alternative wäre ein komplettes Austrocknen der Finanzströme, denn ohne Kohle keine Kämpfer und kein Anschläge. Auch der IS Kämpfer muss Essen und seine Familie ernähren. Nur da packt man die Leute bei den Eiern.


    Eine weltkriegsähnliche Auseinandersetzung halte ich dann für möglich wenn der IS es schafft einen Hauptteil der Muslime hinter sich zu vereinen und ein Klima zu schaffen wo die dann bereit sind für ihren Glauben alles zu geben. Das man das wiederum durch massive Gegenschläge des Westens eventuell provozieren kann sofern genug muslimische Zivilisten medienwirksam hops gehen kann ich mir schon vorstellen. Schon die Mohammed-Karrikaturen hatten ja ausgereicht selbst in Asien für Muslime Aufstände zu sorgen. Man muss nur eine kritische Masse erreichen, dann kann das zum Selbstläufer werden.......

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hey Bärti,


    hochkomplexes Thema, sachlich diskutiert; genau deshalb kam ich in das Forum :)


    Ich habe mir gerade die vermuteten Strukturen des IS angesehen und muss Dir leider recht geben: IS bildet gerade den Kalifatsstaat; dafür sind Strukturen notwendig.


    ABER: Dies gilt ausschließlich für IS- kontrolliertes Gebiet, es wird Jahre dauern, dies zu konsolidieren. Jahre, die diese Gruppierung nicht mehr hat. Selbst innerhalb des Islam gelten sie für ein breites Spektrum der Muslime als Feinde. Egal ob die muslimischen Oberhäupter Saudi Arabiens, Peschmerga, und viele andere, IS gilt dort als Feind Nummer eins.


    Es ist schwierig, Lippenbekenntnisse von echter Feindschaft zu trennen; dass beste Beispiel dafür ist wohl die Türkei, die eine mehr als unrühmliche Rolle hierbei spielt.


    Die erwähnten Strukturen gelten aber nur im besetzten Gebiet, außerhalb bilden sie Basen, die kontinuierlich weiter ausgebaut werden.


    Die verbreiten sich wie die Pest im Mittelalter.


    Aber ich komme vom Thema ab. Sobald sie versuchen in westlichen Ländern nach diesem Schema zu arbeiten, rekrutieren sie keine Massen mehr, sondern zornige junge Männer.


    Aus einer Armee und einem beginnenden Staatsgebilde werden Terroristen.


    Das ist der Unterschied. Lässt die Staatengemeinschaft IS gewähren, werden sie konsolidieren und dann beginnen echte Probleme.

    Geht los!!!