TIDs Tour in Schleswig-Holstein

  • Vielen Dank für die intensive Analyse und natürlich für den gesamten Tourenbericht!


    Du hast geschrieben, dass die Tage relativ entspannt waren: Hast du tagsüber Strecke gemacht oder eher rumgebummelt? Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Die zehn Kilometer, die du einmal nennst, scheinen mir nicht besonders viel. Okay, zugegebenermaßen musstest du auch ziemlich viel Gewicht mitschleppen auf dieser Strecke.

  • Hallo Bärti:


    - wie viel Benzin für die Coleman hattest du dabei, wie viel hast du verbraucht --> beantworte ich ausführlich unter Punkt 2.5


    - würdest du mit deiner Familie auch jeden Tag das Lager im SHTF-Fall wechseln oder nur bei veränderter Bedrohungslage --> immer, wenngleich im Umkreis...


    - wie hoch war in Kalorien gemessen der Essensverbrauch den du durchschnittlich am Tag hattest --> beantworte ich ausführlich unter Punkt 2.3


    - hast du in der Zeit abgenommen, wenn ja wieviel--> ich glaube ja, habe mich aber nicht gewogen .


    - hast du in dieser Zeit was Essbares in der Natur finden können und auch genutzt--> nein, habe aber auch nicht darauf geachtet...



    - hast du es geschafft auch während deiner Märsche am Tag so weit es geht unbeobachtet zu bleiben oder war das für dich zweitrangig--> das war für mich hier zweitrangig, hätte das aber wohl hinbekommen...



    - du bist ja von der Ausrüstung gewichtsmässig sehr belastbar wie man beim Nordtreffen sehen konnte, müsstet ihr als Familie in einer SHTF Situation Abstriche machen weil Frau und Kinder weniger tragen würden oder ist das Gewicht nur die Zusatzergänzung zum Grundequippment was du trägst--> habe nach der Tour genau diese Frage intensiv mit der BEVA diskutiert. Letztes JAhr waren wir alle zusammen für ein paar Tage auf der Hardangavidda in Norwegen unterwegs und mussten feststellen, das das damalige Setup nicht wirklich gut ist. Meine Frau machte daher die Anregung, das wir uns nächsten Sommer mal mit den Kindern zusammen für 1-2 Wochen im Thüringer-Wals in die "Büsche" hauen...



    GRuß


    TID


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Hallo Asdrubal,
    wie ich ja vorne im Bericht schrieb, war ich tagsüber einen Großteil der Zeit beruflich draussen tätig. Wenn ich bei dieser Tätigkeit zwar nur beratende Tätigkeit hatte, so war ich doch den ganzen Tag draussen und alleine das merkt man dann schon, wahrscheinlich deswegen, weil der Körper nicht in der LAge ist, die nötigen Energien kontinuierlich freizusetzen, weil er es schlicht nicht gewöhnt ist. Der Rucksack wog 29Kilo und in der Gegend stellt das eigentlich kein Problem da, sollte man meinen....aber die Tage vorher, die relativ schmale Ernährung, das habe ich dann doch gemerkt --> war unterzuckert :winking_face:



    Gruß


    TID


  • Hallo Micha !
    Das mit den DM12,Blutorangen und DM54 ist leider so ein Problem im Zivilleben,da ist der Besitz von so etwas gaaaanz pööhhhhse :devil:


    Deine Tendenz nicht aufklärbar mit der Umgebung zu verschmelzen halte ich aber für einen sehr guten Plan :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Vorab vielen Dank für deinen Bericht.


    Da du nebenbei noch Arbeiten warst, Hut ab vor deiner Leistung. Vor allem bei dem Wind. Bei der Erwähnung vom Land der drei Meere müsste ich doch schmunzeln. Hab ich schon lange nicht mehr gehört. Freue mich schon auf weitere Berichte von dir.


    Gruß Boddenkieker

    Gott gebe mir ein gutes Schwert und keine Gelegenheit, es zu gebrauchen. (Unbekannt)

  • Nach längerer Abwesenheit geht es nun endlich weiter. Ich hatte ja seinerzeit angekündigt, meine Erfahrungen während der Tour nach einer weiter o.a. Struktur zu dokumentieren.
    Da bin ich jetzt zwar schon lange hinterher, aber ich denke mal lieber spät als garnicht ;-)..


    ... also nun zum Material...


    - - - AKTUALISIERT - - -


    2. Erfahrungen im Umgang mit Material etc.
    Die Ausstattung, die ich während der Woche mit mir führte entsprach im Wesentlichen meinem normalen Setup. Signifikante Änderungen bezüglich gab es im Bereich Unterkunft und WEkrzeuge.
    Da ich alleine war hatte ich also ein kleines Zelt dabei und habe auf die Werkzeuge verzichtet.
    Letztlich wog der Rucksack moederate 29Kg beim Start.
    Die Ausrüstung hat das getan, was ich von ihr erwartete:
    Sie hat funktioniert und mir eine sorgenfreie und entspannte Woche bescherte, die ich ohne irgendwelche gesundheitlichen Einbußen in der "freien Natur" verbringen konnte.


    2.1 Unterkunft
    Im Gegensatz zur üblichen PAckliste habe ich das Fjällräven AKKA 3, das bislang als Standartunterkunft dabei war, gegen ein Quechua ARPANAZ 2 getauscht, da ich alleine nicht so viel Platz benötige und dazu noch 1400g sparen konnte.
    Hier mal ein Vergleich der Daten der beiden Zelte:




    [TABLE="class: grid, width: 500"]

    [tr]


    [td][/td]


    [td]

    Fjällräven Quechua AKKA 3

    [/td]


    [td]

    DECATHLON Arpanaz 2

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    Gewicht:

    [/td]


    [td]

    3880g

    [/td]


    [td]

    2400g

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    Aussenmaß
    (L x B x H)

    [/td]


    [td]

    430x190x110cm

    [/td]


    [td]

    210x130x110cm

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    Innenmaß
    (Wohnen)

    [/td]


    [td]

    225x165x100cm

    [/td]


    [td]

    200x120x105cm

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    Absiss
    (Gepäckraum)

    [/td]


    [td]

    190x190cm

    [/td]


    [td]

    entfällt

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    Abspannung
    notwendig?

    [/td]


    [td]

    Ja

    [/td]


    [td]

    Nein

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    Kompremierbar?

    [/td]


    [td]

    Ja

    [/td]


    [td]

    Nein

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    Gestänge

    [/td]


    [td]

    Alu (3Bögen, Tunnel)

    [/td]


    [td]

    Fiber (2Bögen, Kuppel)

    [/td]


    [/tr]


    [tr]


    [td]

    Preis

    [/td]


    [td]

    500-600€

    [/td]


    [td]

    22,95€

    [/td]


    [/tr]


    [/TABLE]



    Ich habe ja vor der Tour in diesem Thread geschrieben, das mir das ARPANAZ zu grün war und hate es daher vorher mittels Silikon um gefärbt und dazu noch wasserdichter gemacht.
    Gerade in der ersten Nacht kam mir das sehr zu pass, da ich ja mitten im Regen aufbauen musste und es die ganze Nacht sehr stark regnete und stark stürmte.
    Bei diesem ersten Einsatz des Zeltes hatte ich noch meine gesamte nasse Ausrüstung mit ins Zelt genommen, was sich auch noch in der nächsten Nacht als kleiner Fehler zu erkennen gab, war doch die Menge des Kondenswassers zu hoch um durch die Entlüftungen abgeführt zu werden.
    So kam es in den ersten beiden Nächten zu einer latenten Grundfeuchte, die ich aber mittels des Heizens hinlänglich kompensieren konnte.
    In den nächsten Nächten ließ ich den Rucksack dann draussen an einen Baum gelehnt mit Regenhülle drüber stehen. Im Zelt hatte ich dan ausreichend Platz um gemütliche Abende und Nächt zu verbringen.
    Das Prozedere des Aufbaus habe ich ja schon einmal an anderer Stelle beschrieben:


    https://www.previval.org/forum…PANAZ-2-Erste-Erfahrungen


    Das Auf- bzw. Abbauen des Zeltes war schon nach dem ersten Tag normale Routine.
    Das Zelt kann man mit und ohne Abspannung aufbauen. Ich habe aber ab der zweiten Nacht korrekt abgespannt, weil ich mir einbildete, dass sei besser. Hierzu verwendete ich ALu-Häringe vom Decathlon, die originalen Stahldinger snd zu schwer und verbiegen zu schnell:


    BILD muss ich noch einfügen!!


    So ein Hering wiegt lediglich 18g, insgesamt vberwendete ich 10 Stück, ergo 180g.

    Mein Fazit zu diesem Zelt:

    Echt tolle Sache für das Geld. Der wesentliche Vorteil des Zeltes in Hinblick auf den Einzelprepper liegt in der Möglichkeit das Zelt auch ohne jede Abspannung aufbauen zu können, so das man auch im urbanen Umfeld, zum Beispiel in einer kalten Wohnung oder Ruine sehr leicht ein warmes Plätzchen schaffen kann.


    Ich vergleiche es gerne mit dem RECON Einmannzelt:


    http://www.armyshop-dresden.de…JzDz5acg8oCFRW3Gwodm1MM7g


    Das Recon ist natürlich in Bezug auf die Tarnung wesentlich besser, wird aber auch in zwei Zügen (Innenzelt, gefolgt vom Aussenzelt) aufgebaut, benötigt aber zwingend die Abspannung.
    Ein weiterer Nachteil des Recons liegt für mich in der eingeschränkten Wintertauglichkeit, gibt es doch beim Recon große Fliegenetzeinsätze, die die Wärme im Winter so verpuffen lassen.
    So einen Einsatz gibt es beim Arpanaz auch, dieser ist aber wesentlich kleiner.
    Geplantes Update:
    In der Hoffnung, dass es doch noch mal unter null geht, werde ich mal bei einem Arpanaz die Netzeinsätze zu machen und schauen, wie sich das auf die Wärmehaltung auswirkt.

  • Moin,



    ich habe das Recon seit 3 Jahren, damals noch für knapp unter 50€ zum Treffen an der Lütsche gekauft.



    Leider muss ich dir in einer Sache wiedersprechen. Es muss nicht abgespannt werden. Das Außenzelt wird mit Fastex-Verschlüssen ,an die Schlaufen wo die Fieberglasstäbe eingesteckt werden, Angebracht.


    Ob das Zelt Wintertauglich ist werde ich auf dem Wintertreffen dieses Jahr endlich Testen können.


    Wenn Starker regen erwartet wird sollte man noch ein Tarp darüber Spannen.




    Die Absis ist kleiner als sie aussieht, dafür ist noch im "Schlafraum" Platz für den Rucksack. Dieser ist Breiter als man denkt.


    Ich bin 185cm und habe an Kopf und Fuß noch genügend Abstand zur Zeltwand des Innenzeltes.


    Mit der Kondenswasserbildung ist das so eine Sache, das ist bei dem Zelt , trotz 3 Belüftungen, so eine Sache. ich würde sagen stark von der Außentemperatur abhängig.


    Weiteres (meine Pers. Meinung)


    +Gewicht
    +einfacher Aufbau
    +Abspannen nicht nötig
    +Aufbau auch ohne Außenzelt möglich
    +Preis/Leistung
    +In vielen Tarnmustern erhältlich



    -keine Sitzhöhe
    -Absis etwas zu klein
    -Wasser-/Regendichtigkeit
    -Packmaß




    So weiteres fällt mir erstmal nicht dazu ein. Wenn jemand Fragen dazu hat, raus Damit.


    LG Temeon


    ...steht einfach auf Erbsensuppengrün

  • Moin Temeon,


    ja, eine Frage habe ich noch:


    Wie würdest Du die "Langzeitstabilität" in Richtung auf Verschleißfestigkeit beurteilen?


    Ich hab´mir das Ding schon ein paar mal im I-net angesehen mit dem Hintergedanken für Fahrrad- oder Rucksacktouren. Aber ich wollte kein Geld für schlechte Qualität verbrennen...


    Danke Dir für Info!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • moin ksbulli,


    Die Qualität.....ja...das ist so die sache bei MilTec klamotten.


    nach über drei Jahren, würde ich sagen ist GUT bis OK. kann natürlich sein das MilTec inzwischen das Material geändert hat. Was die übrigens ganz gerne machen.


    mit dem gleichen Gedanken im Kopf habe ich mir dieses Zelt gekauft. Und bin bis jetzt nicht Enttäuscht worden. Selbst meine Tochter (12) kann das Recon alleine Aufbauen und es hat den Harten Jugendfeuerwehreinsatz im Zeltlager unbeschadet überstanden.



    LG Temeon

  • Hallo Temeon,
    hallo KSBulli,
    meine Meinung zu MilTec ist, das es sich für den Preis um sehr gute Ware handelt. Meine Kinder haben je einen Assaultpack von MilTec bekommen:


    http://www.asmc.de/Transport/R…ult-Pack-II-coyote-p.html


    Ich nutze diesen Rucksack fast Täglich und lass da nix drauf kommen.Ebenso sind meine Feuerstähle alle von MilTec und ich achte darauf, nur diese zu kaufen. Beim Zelt wird es ähnlich sein.
    Das Preisleistungsverhältnis stimmt nach m.E. sehr gut.


    Temeon:
    Das mit dem Tarp kann man machen, aber wie schwer ist das Tarp?
    Das muss man dann ja zusammen rechnen.


    Gruß



    TID

  • Hey Digger,


    schön, dass Du wieder da bist!


    Was die Mil-Tec Sachen betrifft, so ist meine Erfahrung das Du damit Glück oder richtig Pech haben kannst. Der Grad zwischen günstig und billig ist bei diesem Unternehmen sehr sehr schmal.


    Umso mehr freue ich mich, günstige und brauchbare Alternativen zum Hochpreissegment empfohlen zu bekommen

    Geht los!!!

  • 2.2 Schlafen


    Das Schlafsetup ist mein übliches gewesen und bestand aus folgenden Komponenten:


    - Thermarest Baujahr 1995 in Oliv 5cm (R-Wert ??)


    - Schlafsack Carinthia Defense 4


    Die ISO-Matte ist mit über 1000g recht schwer, sie begleitet mich aber seit meiner Dienstzeit, wo ich sie im Rahmen einer Truppenerprobung bekam, immer treu und so kann ich mich nicht von ihr trennen, wobei KUPFERSALZ es mit seiner neuen Matte fast geschafft hätte.
    Oft hört und liest man bezüglich Löcher und sonstigen Defekten bei den Thermarest-Matten. Wie ich schon schrieb, nutze ich die Matte seit 1995, ich habe sie auf dem spitzen Geröll der Mesas in Neumexico benutzt, auf irgendwelchen Astpolstern in der Polarnacht, im Thüringer Wald in den Schiefergruben und überhaupt in den abträglichsten Situationen und sie hat mich nie im Stich gelassen.


    Zusammgerollt passt sie gut in den Rucksack:


    [ATTACH=CONFIG]32596[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32597[/ATTACH]


    Der Schlafsack ist wohl hinlänglich bekannt und nach meinem Dafürhalten wohl der Standardschlafsack für ein Preppersetup. Ich habe mit ihm schon bei -7°C draussen ohne Zelt gepennt und der Schlafsack war dazu warm genug, wohingegen die alte Thermarest nicht wirklich gut gegen die Bodenkälte schützt.
    Auch er passt sehr gut in das Rucksack, da er sich gut komprimieren lässt:
    [ATTACH=CONFIG]32598[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32599[/ATTACH]
    Es kommt immer auf die Kombination an, wobei ich immer in dem möglichst hohen R-WERT der Isomatte die Priorität sehen würde und nicht im Minimalwert des Schlafsackes.


    Ich habe wie gewohnt toll geschlafen und bin jeden morgen sehr erholt aufgewacht.


    Da ich immer ein Wintersetup mit mir rumschleppe hatte ich im Schlafsack Thermofunktionskleidung (SKI-Unterwäsche SIMPLY WARM) vom Decathlon an, so das es eigentlich viel zu warm war ;-).
    Im Falle eines starken Absinkens der Temperatur weit unter den Nullpunkt hätte ich das Schlafsetup um eine Daunenjacke ergänzt, die ich auch immer im Rucksack habe. Sie wiegt 360g mit Kompressionssack und hält sehr warm:


    [ATTACH=CONFIG]32600[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32601[/ATTACH]


    Des weiteren habe ich das Schlafsetup um eine Balaclave (Sturmhaube) http://bbmode.de/Helly-Hansen-…Sturmhaube-navy-75726-590 (natürlich dann in scharz) und um eine Fleecemütze erweitert.



    Zur Nutzung des Schlafsackes:
    Es wird immer wieder auf das Nichtvorhandensein des Wärmekragens beim Defense 4 hingewiesen, was ja auch richtig ist, wenn man ihn mit zivilen Schlafsäcken vergleicht.
    Ich denke allerdings, das das in der unterschiedlichen Auffassung der Nutzung des Schlafsackes begründet liegt. Viele sagen z.B. das der "Gesichtsausschnitt" das Auskühlen daher begünstigt etc.


    Schaut mal bei Sacki ab 4:55min:
    https://www.youtube.com/watch?v=yiKEDLeuEXA


    Auch er geht fälschlicherweise davon aus, dass es sich um einen "Gesichtsausschnitt" handelt. Die Bezeichnung "Halsauschnitt" wäre hingegen zutreffender., (Deswegen auch so klein).
    Ich habe mal als Soldat gelernt, das man mit dem Kopf mit Sturmhaube und Mütze aus dem Halsausschnitt heraus ragt und so für Geräusche und optische Wahrnehmung empfänglich bleibt. Unter diesem Gesichtpunkt gibt es dann beim Defence 4 auch keinen Wärmeverlust mehr durch den fehlenden Wärmekragen ;-).
    Ausserdem atmet man sich den Schlafsack nicht von innen nass.


    Soweit zum Schlafsetup



    Gruß


    TID

  • 2.3 Verpflegung


    Die Auflistung der mitgeführten Lebensmittel habe ich ja weiter oben gepostet. In Summe hatte ich 8300Kcal dabei und bin über die Woche ausgezeichnet damit hingekommen.


    [ATTACH=CONFIG]32613[/ATTACH]


    Vor dem Hintergrund der Prepardness sollte es nach meinem Dafürhalten darum gehen, sehr spezielle und damit jetzt schon nur eingeschränkt zur Verfügung stehende Lebensmittel zu meiden. Bislang hatte ich als Hauptenergieträge fast immer irgendwelche dehydrierte hochkalorische Nahrung dabei, die sich aber für mich sowohl geschmacklich, als auch körperlich nicht wirklich bewährt hat. Ich hatte mir daher vorgenommen, mal ein "traditionelles Konzept" anzuwenden, welches letztlich in ähnlicher Form auch nach einem Zusammenbruch des jetzigen Versorgungssystem verfügbar sein könnte:


    Die Hauptenergieträger:

    Brot 2000Kcal
    Wurst 2000Kcal
    Honig 600Kcal
    Fleisch 780Kcal


    Ich hatte zuletzt auf Nudeln und Reis gesetzt, aber das sagt mir nach einem belastenden Tag draußen auch nicht wirklich zu.
    Brot und Wurst hingegen stellten sich als geradezu ideal heraus, da sie kalt gegessen, erstens helfen Energie zu sparen, dem Körper aber ein hinlängliches Sättigungsgefühl vermitteln und vom Verhältnis Gewicht/Energiegehalt nicht schlecht sind. Normalerweise fehlt jetzt noch der Hartkäse und alles wäre perfekt.
    Der Honig hat in meinem Nahrungskonzept schon lange eine feste Stelle, da er neben seiner Funktion als Genussmittel auch noch eine hinreichende antiseptische Wirkung hat, die mir persönlich schon mal beim "Selbstverarzten" einer größeren Schürfwunde sehr zu pass kam.
    In diesem Falle war es halt Genuß im Tee ;-). Ich hatte normalen schwarzen Tee in Beutelform dabei, im "Ernstfall" kann Tee aber aus der Umwelt gewonnen werden (Tannenknospen, Kamille etc. etc.) so das das Heißgetränk als gesichert erscheinen sollte.


    Um den Tee warm zu bekommen nutzte ich einen Gaskocher von Primus:
    http://www.amazon.de/Primus-14…cher&tag=httpswwwaustr-21


    Er hat sich wie gewohnt bewährt. Ich hatte zwei 100g-Schraubkartuschen mit und habe in der Woche 70g Gas verbraucht. Damit habe ich meinen Tee, meine Suppen und meinen Kakao erhitzt.
    Beim gezeigten Gaskocher sollte man immer ein bißchen darauf achten, das die Düse sauber ist, sonst dauert das "Kochen" ggf. ewig (Einfach Ausklopfen und Pusten)
    Da ich ein "Süßmaul" bin hatte ich Instantkakao dabei, insgesamt 10Packungen, jeweils 2 habe ich pro Tag verbraucht. Dazu habe ich ca. 300ml Wasser und zwei Beutel in der BW-Stieltasse erhitzt. Das war immer sehr schön zum abend :-))
    Da ich im Rucksack über mehrere Systeme zu Nahrungszubereitung verfüge, erläutere ich noch einmal das Verfahren für die mitgeführten BUSS-Freizeitmacher:
    Die beiden Packungen finden gemeinsam mit der Coleman-Laterne und den beiden Topfbügeln, dem Handtuch und dem Benzintrichter ihren Platz im, von vorne gesehen, linken Daypack.
    So hat man nur mit diesem Daypack schon eine echte Überlebensoption :-).
    Der Vorteil ist, das man die Wärme der Lampe, die man primär zum Heizen nutzt, weiterhin dafür nutzt, das Essen zu erwärmen.
    [ATTACH=CONFIG]32615[/ATTACH]
    In der Praxis hielt ich es so, das ich die Lampe mit dem Essen drauf ins Zelt stellte, wenn ich los bin, abends Wasser zu holen. Wenn ich dann zurück kam, war der Mampf dann sehr heiß. Ein weiterer Vorteil ist, das nichts anbrennt, da das Essen lediglich durch den heißen Luftstrom erhitzt wird (quasi "Outdoorkonvektomat" :face_with_rolling_eyes: ). Man sollte allerdings drauf achten, die Freizeitmacher maximal 20min auf der Lampe zu haben, sonst wird das recht matschig (Ich kam in beiden Fällen nach ca. 30-35min zurück und da war das Essen zwar gut geniessbar, aber eben für meinen Geschmack schon zu weich.


    Für meinen Tee nutzte ich ebenfalls die Lampe:
    [ATTACH=CONFIG]32614[/ATTACH]
    Der 2-Ltr_Topf wurde hierzu am abend vorher mit 1,8-2 Liter Wasser gefüllt. Wenn ich dann morgens um 5 Uhr mal raus musste (meine normale "Wachwerdzeit"), habe ich dann die Lampe angeschmissen, den Topf drauf, bin wieder in den warmen Schlafsack und habe dann im Schnitt um 6:30Uhr mit dem Frühstück begonnen. Das Wasser hat dann um die 90° und im Zelt hatte es sehr warme 26°, so dass ich einfach bei offener Tür gefrühstückt habe, so das ich es dann auf angenehme 20° Grad hatte.
    Mit den 1,8Litern befüllte ich mit einem Liter meine Teekanne und hatte den Rest dann für die "Katzenwäsche" zur Verfügung.
    Meine Tütensuppen erhitzte ich auch auf dem Gaskocher.

    Als Brot hatte ich, wie immer, den "Bio Brotkorb" vom Edeka dabei:


    http://www.edeka.de/de/produkte/000000000818250006


    Hat sich für mich bewährt, da individuell verpackt.
    Für das Brot hatte ich neben der Pick-Salami noch vegetarischen Brotauftrich dabei.


    Um das etwas abzukürzen: HAT SICH ALLES BESTENS BEWÄHRT, lediglich die Brühwürfel bräuchte ich wohl nicht, da die mir nicht schmecken, wenn ich draussen bin.
    Folgende Lebensmittel hatte ich am Ende noch übrig:


    340g Brot 680Kcal
    80g Salami 400Kcal
    94g Brotaufstrich 132Kcal
    30g Honig 85Kcal
    9 x Brühwürfel 320Kcal
    2 x Tütensuppe 450Kcal
    ___________
    2067Kcal


    Ich habe also knapp 6300Kcal während der 6 Tage zu mir genommen und absolut nichts vermisst. Vermutlich habe ich daher etwas abgenommen, weiß es aber nicht.
    Vom Restbrennwert hätte ich locke noch zwei Tage anhängen können.
    Der Müll wurde in jeder Hinsicht peinlich genau aufgelesen und mitgenommen, da ihm im Ernstfall ggf. noch eine besondere Aufgabe zukäme. (Dazu später mehr).


    Gruß



    TID

  • 2.3.1 Wasser


    Entgegen der ursprünglichen Gliederung habe ich den Punkt Wasser gesondert eingefügt.


    Für die Versorgung mit dem nötigen Trinkwasser und Getränken habe ich folgende Ausstattung während der Woche benutzt:


    [ATTACH=CONFIG]32626[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32627[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32628[/ATTACH]


    1 x Wasserfilter Sawyer Squeeze + Reinigungsspritze
    http://www.amazon.de/Winterset…lter&tag=httpswwwaustr-21


    1 x 10ml DanKlorix blau
    http://www.amazon.de/Dan-Klori…orix&tag=httpswwwaustr-21


    1 x Spritze, 2ml


    2 x Platypus Flasche 2Ltr
    http://www.amazon.de/Platypus-…iter&tag=httpswwwaustr-21


    1 x Trinkblase Decathlon 2 Ltr


    1 x Feldflasche BW PST90, Alumium + Stieltasse BW PST90
    http://www.amazon.de/Feldflasc…wehr&tag=httpswwwaustr-21


    1 x Isolierflasche, Edelstahl 1Ltr.
    http://www.amazon.de/Isolierfl…iter&tag=httpswwwaustr-21


    Zu Beginn der Tour hatte ich nur die gefüllte Trinkblase dabei, weil dieses nach meinem Erachten den möglichen Bedingungen am nächsten kommt.
    Nach dem Absetzen ist man zunächst mit der Prüfung der Situation vor Ort beschäftigt, sprich geeigneten Lagerplatz finden und unauffällig unterkommen, da hat man dann vorrangig zunächst nicht Wasserbeschaffung im Kopf sondern zunächst Eigensicherung.
    2 Liter sind dort für die ersten 12h nach meiner Meinung in der kühleren Jahreszeit ausreichend.
    Dieses, auf dem Papier so schöne Ansinnen wurde dann am zweiten Tag von der Realität dahingehend überholt, als das sich trotz des Starkregens und Sturms in der ersten Nacht am nächsten Tag zunächst keine geeignete Stelle zur Wasseraufnahme fand.
    Ich war ja in einem Gebiet mit sehr vielen Gräben etc. unterwegs, so dass ich, wäre es hart auf hart gekommen, jederzeit über Wasser hätte verfügen können. Da ich aber ahnte, was dort das ganze Jahr über an Gülle ins Gelände eingebracht wird, hatte ich beschlossen, das Wasser möglichst in etwas höher gelegenen Waldgebieten zu gewinnen.
    Auf jeden Fall musste ich die erste Nacht und den ganzen ersten Tag über mit den 2 Litern aus der Trinkblase auskommen.
    Erst in der Nähe des zweiten Nachtquartiers war ich dann in der Lage das nötige Trinkwasser aus Pfützen zu gewinnen.
    Während der ganzen Tour und auch sonst, wenn ich unterwegs bin, läuft das immer nach ähnlichem Schema ab:
    Die Platypusflaschen verfügen beide über Trageriehmen aus Ripsband, so dass man sie sich umhängen kann. Unter militärischen Gesichtspunkten ist die Wasseraufnahme in meinen Augen immer ein kritischer Moment, besonders, wenn man alleine ist.
    Ich versuche daher die Zeit des Aufenthalts bei der Wasseraufnahme möglichst kurz zu halten.


    Hierzu ein kleiner Ausflug in meine Denke:
    Jeder mögliche nicht gewünschte Kontakt weiß, dass Wasser einer wichtiger Faktor ist und wird daher davon ausgehen, dass in der Nähe von Wasserstellen vermehrt mit dem Aufkommen von Personen zu rechnen ist. Von dieser Warte aus gilt also der Grundsatz, den Lagerort möglichst weitab von Wasserquellen etc. zu wählen. Je unwirtlicher umso besser.


    Also, nachdem ich nun also meinen Lagerplatz gewählt habe, lege ich dort meinen Rucksack ab, verberge ihn unauffällig, nehme ein Daypack, die beiden Platypus, den Filter und die Stieltasse und hole Wasser.


    Je nach Tageszeit habe ich auch das Fernglas dabei.
    Wenn die Luft rein ist, schnell hin zur Wasserstelle, mit der Stieltasse die beiden Platypusflaschen gefüllt und schnell wieder weg. Das ganze klappt, wenn man das Wasser schöpfen muss in ca. 5min für 4 Liter.
    [ATTACH=CONFIG]32623[/ATTACH]
    Am Lagerplatz angekommen, Platypus mit Filter an einen Baum gehängt, die Trinkblase drunter und die Filterarbeit besorgt die Schwerkraft, während ich das Zelt aufbaue.
    [ATTACH=CONFIG]32624[/ATTACH]
    (Bei der Tour habe ich geschummelt und habe das Zelt am ersten Abend erst aufgebaut und schon die Laterne mit dem Essen drauf angeschmissen, als ich also mit dem Wasser zurückkam, war das Essen schon heiß :winking_face: )
    Wesentlich ist für mich, das ich selber keine Energie für das Filtern aufwende und in den Platypus nur ungefiltertes Wasser transportiere.
    So gelingt es halt, recht unbeschwert die Liter Trinkwasser zu gewinnen, die ich während der Tour so am Tag benötigte.
    Ich habe ja oben im Punkt 2.3 schon beschrieben, wie ich meinen Tee bereite etc..
    Für den heißen Tee habe ich dann immer eine 1Ltr. Isolierflasche dabei und kann so den Tag über zwischendurch immer mal etwas warmes trinken ohne Zeit für das Erwärmen aufwenden zu müssen.
    [ATTACH=CONFIG]32625[/ATTACH]
    Außerdem wirkt sich diese Methode positiv auf die Gesamtenergiebilanz während der Tour aus, heizt doch die Energie der Lampe, während das Wasser erwärmt wird, ebenso das Zelt und sorgt nebenbei noch für das Trocknen feuchter Ausrüstungsgegenstände. Während des Tages musste also keine weitere Heizenergie in Form von Gas etc. aufgebracht werden.


    Bevor ich am morgen, während der Tour also in der Dunkelheit aufbrach, wurde der Sawyer mittels der Reinigungsspritze 3-4mal mit gefiltertem Wasser rückgespült, er zeigt dann optische keinerlei Verschmutzung mehr.
    [ATTACH=CONFIG]32622[/ATTACH]
    Da ich nur 1 Woche draußen war bestand während der Tour nicht die Notwendigkeit, den Filter intensiv zu reinigen.


    Für den Fall, dass ich eine Intensivreinigung für angebracht halte, habe ich die 10ml DanKlorix und die kleine Spritze dabei.
    Ich spüle den Filter mit sauberem Wasser dann zunächst wie oben beschrieben durch. Anschließend ziehe ich 2ml DanKlorix auf und drücke es in den Filter. Ich bewege ihn leicht, damit das Chlor sich möglichst vollständig im Filter verteilt und lasse es ca. 20min wirken. Dann spüle ich mit der Reinigungsspritze mindestens 500ml gefiltertes Wasser durch den Filter um das Chor auszuspülen. Es ist krass was da dann noch für ein Dreck rauskommt.
    Die Alufeldflasche fungierte bei der Tour als Backup und wurde nicht benötigt. Wäre es sehr kalt gewesen hätte ich sie als Wärmflasche genutzt. Ansonsten wäre sie Ersatz für den Verlust der Trinkblase. Ich bevorzuge Aluflaschen, weil brackiges Wasser nach meinem subjektiven Empfinden aus der Aluflasche schon nach ein paar Stunden einfach besser schmeckt als z.B. aus Edelstahlflaschen.


    Vom Preisleistungsgewichtsverhältnis her halte ich persönlich den Sawyer Squeeze für unschlagbar.


    Gruß


    TID

  • Wäre es bei den Wetterverhältnissen nicht einfacher gewesen, in der ersten Nacht eine Plane aufzuhängen und Regenwasser zu sammeln, statt sich mit den eventuell bedenklichen Wasservorkommen am Boden auseinanderzusetzen?

  • Die erste Nacht war eine Sturmnacht und ich wurde bei der Suche nach einem Lagerplatz in Waldrandnähe von einem echt heftigen Gewitter eingeholt. Das Zelt musste ich schon im prasselnden Regen aufbauen, nachts musste ich einmal Nachspannen, damit ich nicht weg fliege :staunen:.
    Eine Folie oder Plane wäre kaum gegangen wegen des Windes, aber ich hätte einfach meine große Waschschüssel rausstellen können. Als ich dann aber endlich im Zelt war, habe ich gar nicht mehr daran gedacht, war einfach froh, das es nun warm und trocken war. :peinlich:


    Gruß


    TID


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Hier ein Foto, welches zeigt, was nach der Chlorreinigung noch alles aus dem Filter kam:


    [ATTACH=CONFIG]32629[/ATTACH]


    Gruß



    TID

  • Weiter geht es....


    ... endlich, nach langer, unverschuldeter Abwesenheit kann ich endlich weiter machen mit dem Bericht.


    Folgende Kapitel fehlen noch:


    2.4 Kleidung
    2.5 Wärme
    2.6 Orientierung
    2.7 Transport (Rucksack)


    3. Verhalten im Gelände
    3.1 Eingriffe in die natürliche Signatur, Überlegungen zur Vermeidung
    3.2 Müll, Menge, Gewicht, Umgang damit.
    3.3 Erkunden des Biwakplatzes
    3.4 Annäherung an unbekannten Biwakplatz während der Nacht.
    3.5 Räumung des Biwakplatzes
    3.6 Licht- und Geräuschtarnung



    4. Fazit