• Zurück zur Ausgangsfrage.


    Wie bereite ich mich auf eine Situation vor? Wie trainiere ich mein Mindset? Kann man das überhaupt lernen?

    Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man das lernen kann. Aber nicht mit guten, interessanten und bebilderten Büchern. Auch nicht mit dem lesen des Forums oder anderen schriftlichen, theoretischen Schriften.
    Diese Schriften sind gut um sich mal ein Bild von Möglichkeiten zu machen. Und dann muss man aber schleunigst nach draussen in die Realität!

    Auch bin ich der Meinung, dass man dieses Training nicht von heute auf Morgen perfektionieren kann. Dieses Training ist eine Lebensaufgabe!

    Als ich mit dem Training begonnen habe, habe ich mir kleine Aufgaben gestellt.
    Z.B. Ich wollte immer wissen wo der nächste Notausgang ist. Egal ob beschildert oder nicht.
    Erst als ich dies austomatisiert hatte, stellte ich mir die nächste Aufgabe. Am besten in Kombination mit der vorhergehenden. So kamen immer mehr Punkte zusammen, bis ich ein gesamtheitliches Bild von der Umgebung vor mir hatte. Dauer des Trainings? Bis heute und wird nie aufhören.

    Weiter kommt das Beurteilen der anwesenden Personen hinzu. Zustand? Alter? Grösse? Verhalten? Was hat er/sie vor? Kleidung? Usw.

    In einem weiteren Schritt kam dann das Training der mentalen Vorbereitung hinzu. Immer überlegen was könnte passieren und wie reagiere ich darauf. „Was wäre wenn…“ Diese Frage stelle ich mir in jeder Situation. Hat wieder einen Zusammenhang mit dem vorhergehenden Abschnitt.

    Wichtig ist dabei, dass man seine Beurteilung der AKTUELLEN Situation immer wieder durchführen muss. Und das innert kürzester Zeit.

    Also eine andauernde Aufgabe in der man immer besser, schneller und sicherer wird. Auch wird sie immer weniger Kräftezehrend!

    Zudem gehört aus meiner Sicht hinzu, dass man sich seinen Fähigkeiten entsprechend verhält. Ab ich nun an einem Ort bleibe oder ob ich den Rückzug antrete hängt von meinen Skills ab, die ich mir antrainiert habe. Sobald ich mich unsicher fühle, zeihe ich mich zurück. Nicht Flucht, sondern Rückzug! Denn, muss ich flüchten, habe ich im Vorfeld versagt und die Warnhinweise übersehen!

    Das ist meine Art und Wiese wie ich mich ausserhalb meiner vier Wände bewege.

    Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

  • Das Mindset trainiert man, in dem man sich freiwillig aus der Komfortzone begibt und dabei merkt, das man trotzdem funktioniert.
    Hierzu ist es sinnvoll über die eigene "Leistungsgrenze" hinaus katapultiert zu werden. Wie man das Zivil realisiert, weiß ich nicht, vielleicht mit einem guten Meister in der SV.


    Verhaltenweisen ergeben sich dann auf dieser Wissenbasis.


    gruss


    TID

  • Hallo:)


    Wenn ich mir den Bereich "Entwicklungen, Erwartungen und Szenarien" anschaue, beantworte ich mir die Frage fast selbst, aber dennoch würde ich gerne eure Gedanken und Meinung dazu hören.


    Wenn ich an Orten mit Besonderheiten vorbeikomme wie z.B die kleine Freifläche vor der Waldschneise an der ich öfter Vorbeispaziere. Dort suhlten sich vor 2 Jahren des Nachts im dunkeln nicht sichtbar Wildschweine. Beim vorbeilaufen gabs ein schönes tiefes Gebrummelrülpse.


    Seitdem überlege/kombiniere ich öfter alle Optionen und Techniken wie man für so eine Situation vorbereitet sein kann.


    Wie ist das bei euch? Preppt ihr mental im Alltag? :question_mark:

  • Wieso Troll? Klar gehe ich mit offenen Augen und wachem Verstand durch den Tag. Jetzt begegnen mir selten Wildschweine, aber man kann auch in anderen Alltagssituationen einen Bezug zur Krisenvorbereitung herstellen. Zum Beispiel lieber Treppe als Aufzug ...

  • Ich verstehe nicht was mental Preppen mit Wildschweinen zu tun hat.


    Bitte um Aufklärung.

  • Hab das wohl komisch formuliert :kissing_face:


    Ich benutzte den Ausdruck preppen jetzt auch im Sinne von Denken statt Materiellen.


    Z.b hätte ich künftig beim Spazierengehen keine Lust auf eine Wilschweinfamilie zu treffen, mit trächtigen Weibchen und schlecht gelaunten Eber. Neben Taschenlampe könnte man nun überlegen vor der Schneise eine Lücke im Waldbereich zu suchen um in der Saison dann dort kurz zu Spannen bevor ich direkt 25m weiter direkt vor der Gruppe stehe. In dem Zuge könnte ich zusätzlich noch über ein Abwehrspray nachdenken, etc pp.


    Wollt einfach wissen ob euch im Alltag auch so ein Schmarrn in vielen Dingen durch den Kopf rattert.


    Im subforum Psychologie hat das evtl auch nichts zu suchen. Geistreich tiefgehend ist das nun auch nicht :winking_face:


    Sorry für die Verwirrung.

  • Beim Preppen ist das Wissen und die mentale Kraft wichtiger, als das Materielle.
    Gefahren erkennen und damit umzugehen ist ein Teil davon.

    Der Umgang mit den "Wildtieren" in unseren Wäldern, will auch "gelernt" sein.

    Z.B. Wenn meine Frau mit mir im Wald sind, sind wir nicht extra leise. Dadurch haben die Tiere die Möglichkeit sich zurück zu ziehen.

    In Kanada bin ich auch schon mal singender weise durch die Natur gestapft, nachdem ich frische Bären-Losung gesehen hatte.

    Gruß

    Sobi

  • sorry für die heftige Reaktion

    Aber erstmal ging es mir wie Ben es fehlt mir der Zusammenhang zwischen Wildschweinen und mentaler Vorbereitung...


    Und dann finde ich die geschilderte Situation auch nicht furchterregend oder so... da kam mir doch der Verdacht hier will uns jmd verschaukeln

  • sorry für die heftige Reaktion

    Aber erstmal ging es mir wie Ben es fehlt mir der Zusammenhang zwischen Wildschweinen und mentaler Vorbereitung...


    Und dann finde ich die geschilderte Situation auch nicht furchterregend oder so... da kam mir doch der Verdacht hier will uns jmd verschaukeln

    Nein, will ich garantiert nicht. Und war auch garnicht so schlimm :)

  • Wenn ich das richtig verstehe, geht es um sowas, was man modern Situation Awareness nennen würde, also ob man verschiedene Situationen im Alltag durchspielt und sich überlegt: Was würdest du jetzt machen, wen XY eintritt?


    Scheint mir grundsätzlich eine gute Sache, wenn es nicht in ständige Paranoia ausartet. Beispielsweise ist es sicher sinnvoll, sich die Notausgangsschilder in einem fremden Gebäude einzuprägen, zu schauen, ob irgendwelche gefährlich wirkenden Gestalten im Umfeld sind, etc.


    Ich selbst muss aber zugeben, dass ich im Alltag meist an andere Dinge denke und mich oft nicht genügend disziplinieren kann, um die Umgebung ausreichend zu checken.

  • Grundsätzlich ist es eine gute Idee sich mit "wie reagiere ich wenn dies oder jenes passiert auseinander zu setzen.


    Um bei deinem Wildschwein Beispiel zu bleiben, ist es meiner Meinung nach, sinnvoller laut durch den Wald zu laufen. Also sich unterhalten, laut auftreten, beim Laufen Laub zu bewegen oder auf kleine Äste zu treten um Geräusche zu erzeugen.

    Anschleichen ist denke ich Kontra produktiv. Erstens holt sich das aus deinem laufrhythmus und zweitens bemerken dich die Schweine meistens eher als du sie bemerkst. Das könnte schnell zu Problemen führen.


    Aber ich bin kein Fachmann auf dem Gebiet. Da sollen Mal ein paar Jäger was zu sagen.



    LG Bulli

  • Wenn ich das richtig verstehe, geht es um sowas, was man modern Situation Awareness nennen würde, also ob man verschiedene Situationen im Alltag durchspielt und sich überlegt: Was würdest du jetzt machen, wen XY eintritt?


    Scheint mir grundsätzlich eine gute Sache, wenn es nicht in ständige Paranoia ausartet. Beispielsweise ist es sicher sinnvoll, sich die Notausgangsschilder in einem fremden Gebäude einzuprägen, zu schauen, ob irgendwelche gefährlich wirkenden Gestalten im Umfeld sind, etc.


    Ich selbst muss aber zugeben, dass ich im Alltag meist an andere Dinge denke und mich oft nicht genügend disziplinieren kann, um die Umgebung ausreichend zu checken.

    Sehe ich genauso. Solange es etwas Spielerisches und nichts Zwanghaftes hat, kann eine aufmerksame Beschäftigung mit seiner Umgebung hilfreich und bereichernd sein. Meist lenkt mich der Alltag auch ab. Aber manchmal, wenn ich Zeit habe, gehe ich gedanklich schon „Was wäre wenn“-Szenarien durch.


    Ähnlich wie man es bei der FW mit der AAAA C EEEE Regel an der Einsatzstelle übt. Oder bei der Erkundung von Häusern, um Gefahrenpotenziale, Zugangsmöglichkeiten oder die Einteilung von Zimmern schnell von außen zu erkennen. Das kann man üben. Und wenn es zur Selbstverständlichkeit wird, hat man eine wichtige Fähigkeit dazu gelernt.


    Das lässt sich auch auf die Krisenvorbereitung übertragen. Stell ich mich am Bahnsteig an die Kante oder warte ich mit dem Rücken zu einer Absperrung etc. in der Mitte? Da gibt es im Alltag viele Möglichkeiten.

  • Zum Thema "awareness" gibt es hier genug.


    Aber kurz: wenn ich weiss, dass auf meiner Route zu dieser Zeit eine Begegnung mit Wildschweinen wahrscheinlich ist, mache ich mich bemerkbar und habe Trillerpfeife und ein "Tierabwehrspray" dabei, aber das dürfte dir bei einem fetten Keiler nicht helfen. Wenn der eine Aorta am Bein erwischt, ist da in unter einer Minute Ende im Gelände.


    Wenn die Begegnung regelmäßig ist, wechsle DU DEIN Verhalten und fordere keine körperlich überlegenen Wildtiere heraus. Das ist Vorbereitung aus meiner Sicht.....