Kampfstiefel 90

  • Liebe Foris


    Endlich habe ich wieder einmal ein wenig Zeit die ich im Forum verbringen kann.
    Meine Frage: Ich habe vor 1 Woche meine Kampfstiefel gefasst und werde im März 2017 (ja das dauert noch etwas) in die RS auf Thun einrucken. Was haltet ihr von den Schweizer Kampfstiefeln?


    Klar. Ich habe schon einiges gehört und mir viel sagen lassen. Das waren aber hauptsächlich junge Soldaten (20 Jahre alt).


    Hat jemand von euch Erfahrung mit den KS90? Trägt sie schon jemand länger? Irgendwelche tipps?:peinlich:


    PS: Ich werde diesen Sommer eine 2 Wöchige-Deutschland-Outdoortour machen und dann meine Stiefel einlaufen :face_with_rolling_eyes:

  • Hoi Swissgunner


    Bitte tu dir selber einen Gefallen und lauf schon vor deiner Tour möglichst oft damit rum!
    Das Leder ist noch sehr starr und äusserst unbequem, das gibt ganz schnell Blasen. Inzwischen habe ich sie an einem Punkt wo ich sie als bequem bezeichnen kann und sie mit nicht mehr ganz so viel Abscheu anschaue :face_with_rolling_eyes:
    Wenn sie mal eingelaufen sind, dann machen sie auch schön mit. Sie sind wasserdicht, relativ fest, man bekommt bei Bewegung nicht kalt. Nur auf Schnee und Eis sind sie der absolute Witz, da hält jeder Turnschuh besser...


    Für mich hat sich übrigens bewährt zwei Socken anzuziehen, einen Dünnen und darüber einen Dickeren. Der Schweiss wird besser abtransportiert und die Reibung entsteht hauptsächlich zwischen den Socken statt meinem Fuss und dem Schuh.
    Aber da gibt es viele Ansichten und Tricks.


    Werde heute Abend auch noch einen Spaziergang darin machen,
    Anti

  • Hi,


    Zitat von Anti;260598


    Für mich hat sich übrigens bewährt zwei Socken anzuziehen,
    Anti


    Das mach ich auch immer so. Vorzugsweise einen links und einen rechts.
    M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Hallo


    Das mit den zwei Paar Socken kann ich nur empfehlen. Am besten ist meiner Erfahrung nach ein Damenstrumpf als erste Schicht.
    Könnte im Militär natürlich ein bisschen peinlich werden.:lachen:
    Beugt aber super gegen Blasen vor.


    Grüsse Susanne

  • Swissgunner


    Auf jeden Fall vor der Tour einlaufen ! Wöchentlich mal 2 Spaziergänge, bei 30 Minuten anfangen und kontinuierlich steigern.

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Zitat von mopedstruppi;260599

    Das mach ich auch immer so. Vorzugsweise einen links und einen rechts.
    M


    Wie gesagt, da gibt es Ansichten und Tricks :grosses Lachen::grosses Lachen:


    Sorry, der musste noch sein...

  • Hoi Swissgunner,


    Ich werde im Juli einrücken. Meine Stiefel sind soweit eingelaufen (ca. 70-80 km). Um ehrlich zu sein habe ich am Anfang gehört die Armeestiefel seinen scheisse. Ich hatte letzten Oktober meine Rekrutierung und trage sie seit dem regelmässig und ich find sie toll :lachen: sie sind richtig robust und Qualitativ hochwertig.
    Wichtig ist dass du sie gut & eng bindest (Blasengefahr). Und du hast sicher auch diese Schuhcreme (KIWI 14) mit dem Bürsteli bekommen. Ich würde dir empfehle sie möglichst rasch nach dem gebrauch im Dreck zu waschen. Er geht dann einfacher weg. Und vorallem nach jedem mal waschen solltest du sie richtig einfetten, da musst du nicht sparsam sein. Und achte darauf auch das Leder zwischen Schuhzunge und "Schuhwand" gut eingefettet wird.


    Gruess Suti (Der sich mega auf die RS freut :))

    Usque ad finem

  • Achtung: Falls du die Schuhe nass reinigst, erstmal einen Tag oder zwei trocknen lassen bevor du die Schuhe fettest. Ansonsten schliesst du das Wasser im Leder ein. Nicht umsonst findet der PD / ID meist trocken statt.

  • Hallo zusammen


    Da sind doch viele alte Weisheiten mit dabei. :staun:


    Meine Meinung!!!


    DAS mit den 2 Socken ist ein alter Hut.


    Das allerwichtigste ist, dass der Schuh eingelaufen und an den Fuss angepasst ist!


    DAS zweitwichtigste ist, dass der Fuss ein wenig gewöhnt ist in etwas gröberen Schuhen zu stecken!
    Damit meine ich, dass der "gemeine Bürofuss" auch eingelaufen sein möchte.


    Wichtig ist, laufen laufen laufen ..., dann kommt das gut.
    Das funktioniert sogar mit meinen geliebten "Zahnradfinken"


    Was mir im Bezug zu Schuhen und Kälte immer wieder auf der Zunge brennt!!


    Wander- oder sonstige Kampstiefel sind für Bewegung gedacht! Das sagt auch schon der Name.


    Das sind keine Rumgstehschuhe ....., die Kälte kriecht früher oder später rein.


    Vele Grüsse, Ernst

  • Hi,


    auf meinem AMT hatte ich einen Jägerfeldwebel als Grpfhr.
    Dessen Stiefel waren butterweich und absolut wasserdicht.


    Er hat sie, wenn sie neu ausgegeben wurden mit Aceton abgerieben. Wenn das verflogen war, hat er seinen Backofen auf knapp 60 Grad aufgeheizt und Währenddessen die Stiefel richtig dick mit Lederfett eingeschmiert.


    Nach wenigen Minuten ist das Fett flüssig und verläuft in jede Pore, Spalte oder Naht. Dies hat er so oft wiederholt, bis nichts mehr eindringt.


    Danach hat er sie über Tage und Wochen hinweg eingetragen. Erst nur stundenweise zum Tagesdienst, dann auf kurzen Märschen und zum Schluss ständig.


    Er hat auch sehr darauf geachtet jeden zweiten Tag die Stiefel zu wechseln.


    Seine Meinung war, dass ein Soldat ganz besonders auf seine Füße achten muss. Wer mal den Begriff Grabenfuß googelt, weiß was er meinte.


    Liebe Grüße


    Micha

    Geht los!!!


  • Hallo zusammen


    So jeztzt wird es schon kompliziert!


    WAS für ein "Stiefel" war denn das?


    Ich weiss schon warum er diesen "abgedichteten" Schuh jeden 2. Tag wechselte!


    Denn durch die enorme Fettabdichtung war dieser Schuh wie ein Gummistiefel.


    Und da liegt der Kern der Sache ...........


    Viele Grüsse, Ernst

  • Ich habe meine RS 2013 begonnen (rückte auch in Thun ein), und trage meine KS seither täglich!


    Es sind die besten Schuhe die ich jemals hatte. Ende 2015 retablierte ich mein erstes Paar wegen den Sohlen und dem Innenfutter.
    Auch trotz täglichem Rennen, Marschieren, den Drillpisten und Märschen trug ich immer nur das erste Paar (das Zweite war stehts blitze blank und stand draussen beim 'zeige' Material und wartete auf Inspektionen). Probleme wegen Fussgeruch oder sonstigen Dingen hatte ich nie.


    Täglich reinigen, etwas fetten (nicht zuviel), liebevoll bürsten (gut für das Leder) und vor allem jedesmal wenn ausgezogen die Sohlen rausnehmen und sie hochwegs in den Schaft stecken (wie man es gezeigt bekommt). So kann das Innenfutter und die Sohle trocknen.


    Wenn angezogen, die Socken oben etwas herausziehen und sie über den Stiefelrand nach unten rollen (etwa 1-2 cm). Unter diesen Rand der Socke verstaust du dann die Schnürsenkel (normalerweise tut man die unter das Beingümmeli das auch die Hose über dem Schaft hält, wenn man sich aber mal hinhockt rutschen die Hosenbeine gerne die Wade hoch und dann kannst du zuerst wieder alles zurechtfummeln bevor es weiter geht; meist gerade dann, wenn du noch die ganze Kampfpackung auf dir hast und kaum was siehst wegen vorgehängtem Gewehr, dem GT und Weste und und und...). So rutschen dann die Socken bei längerem Marsch auch nicht zu den Knöcheln runter (hatte ich mal, das gibt denn keine Blasen mehr, sondern blutige Löcher).

  • Meine KS waren von Anfang an perfekt, wie massgeschneidert und hatte nie eine Blase. Mein Tipp dazu: Zuerst einen Damenstrumpf (meine waren knöchelhoch) und darüber einen dicken Socken, am besten die speziellen Armeesocken.

  • Aus meiner Erfahrung:
    - zwei Paar Socken tragen (sorry Frei's Petrollampen): Auf der Haut einen dünnen aus bspw. Kunstfaser/Mischgewebe, aussen bspw. Wandersocken, es gibt da ja recht gute. (Beim Inneren keine Schwarzen; schwarze Farbe hatte zumindest früher gröbere Farbpigmente, kann die Haut mehr irritieren)
    - Wollsocken für lange Märsche/Wanderungen nicht frisch gewaschen tragen, lieber vorher einen Tag tragen, beugt Blasenbildung vor (oder gleich gute Wandersocken benutzen, auch die würde ich aber vorher etwas tragen - Waschmittelrückstände, Weichspüler etc.)
    - Schuhe gut einfetten, allenfalls am Anfang mit der Hand richtiggehend durchkneten (die Körperwärme macht das Fett flüssiger, es zieht besser ein und das Leder wird geschmeidiger). Gummistiefeleffekt hatte ich nie, wenn das vernünftig gemacht wurde. Wie schon erwähnt, besonders an die Nähte - auch unter der Zunge - denken.
    - gehen, gehen, gehen, gehen ......
    - Falls Du empfindlich bist: Beim Binden darauf achten, dass die Achillessehne nicht zu stark gedrückt wird, kann lästig werden. Also allenfalls unten beim Fuss straffer binden als oben, kann mit einem Knoten oder einer "Verwindung" des Schuhbändels etwas fixiert werden.
    - Falls Nässe eindrang: Mit Zeitungen ausstopfen und so trocknen lassen, allenfalls Zeitzungspapier mehrfach wechseln. NIE auf eine Heizung etc. stellen (Leder wird hart).


    @Frei:
    - Das Wechseln der Schuhe empfehlen auch heute noch Schuhmacher, hat zwei Effekte: So werden beide Paare sauber eingelaufen und die Schuhe würden deutlich länger halten (frag mich aber nicht nach der Erklärung)



    Übrigens & eher OT "once upon a time":
    Früher (auch noch zu meiner Zeit 1978) wurden die ganz neuen Militärschuhe das erste Mal in heisser Seifenlauge in grossen Bottichen gewaschen, dann 30 Minuten lang mit den Handballen durchgeknetet, dann dick gefettet, nochmals lange mit den Handballen geknetet und innen mit Zeitungspapier vollgestopft, Papier mehrfach gewechselt: Das Papier saugte das Wasser nach innen und dieses sog das Fett so ins Leder, was das doch sehr harte Leder wesentlich geschmeidiger machte und besser imprägnierte. Das würde ich mit den heutigen Ledern nicht mehr machen. Ging auch früher schon in die Hosen, wenn zuwenig lange geknetet wurde (Leder wurde hart).


    Es gab früher auch Leute (die den 2. Weltkrieg miterlebten, mir aus erster Hand mehrfach erzählt), die empfahlen, in den neuen Schuh zu pinkeln, die Schuhe dann anzuziehen und so etwas zu gehen. Das würde die Schuhe zusammen mit der Körperwärme geschmeidiger machen und nochmals gerben (habe ich jetzt nie selbst ausprobiert und würde das bei modernen Schuhen auch nie probieren :face_with_rolling_eyes:). Die Gerbverfahren und die Vorbehandlung des Leders änderten sich sicher massiv in der Zwischenzeit.

  • Zitat von Bernie;260647

    @Frei:
    - Das Wechseln der Schuhe empfehlen auch heute noch Schuhmacher, hat zwei Effekte: So werden beide Paare sauber eingelaufen und die Schuhe würden deutlich länger halten (frag mich aber nicht nach der Erklärung)


    Hallo Bernie


    Doch ich weiss warum ..., doppelte Kilometerleistung bei zwei paar indentischen Schuhen .......... :grosses Lachen:


    Viele Grüsse, Ernst

  • Ich habe in meiner Militärkarriere mehrere Paare durchgebracht.


    Die KS sind gut aber sicher nicht das Beste. Zu meiner Zeit gab es welche von Raichle und solche von Veltheim.


    Die Veltheim habe ich bevorzugt. Sie deuchten mich etwas bequemer.


    Macht nicht so ein Tamtam wegen einlaufen...anziehen und benutzen!


    Wenn du eine Blase bekommst dann beiss etwas auf die Zähne und lauf halt weiter. So schlimm ist das nicht.




    Gruss Wolverine

  • Zitat von Wolverine;260668

    Die KS sind gut aber sicher nicht das Beste. Zu meiner Zeit gab es welche von Raichle und solche von Veltheim.


    Ich hatte früher noch Bally. Heute steht darin Reck, Minerva und Deon. Neue trage ich einfach zu Hause und bei der Arbeit. Durch die verschiedenen Breiten und die Längen alle 5mm findet wohl jeder einen passenden Schuh. Ich habe nach der RS zur 5mm längeren Grösse gewechselt. Die richtige Bindetechnik (sehr wichtig) hilft enorm gegen Blasen.


    Die richtige Bindetechnik ist schwierig zu Beschreiben. Aber inzwischen gbt es dazu auch Filmchen, die einem helfen können.


    Entstehen trotzdem einmal Blasen - so bald wie möglich mit Nadel aus dem Mannsputzzeug Faden durchziehen und mit Blasenpflaster schützen. Dann können die Damenstrümpfe helfen! Die Meinungen und Erfahrungen gehen da aber weit auseinander. Manche haben die Blasenpflaster oder Tape auch vorsorglich an einigen Stellen angebracht.



    Wer stark unterschiedliche Füsse hat: http://www.grenadier.ch/commun….php?f=1&t=1082&start=150

  • Zitat

    Wenn du eine Blase bekommst dann beiss etwas auf die Zähne und lauf halt weiter. So schlimm ist das nicht.


    Tipp dazu (ich hab Wochen mit Blasen verbracht [jetzt nicht falsch verstehen xD], aber nicht wegen zu wenigem einlaufen der Stiefel): wenn du offene Blasen hast, gehen ist dann schlimmer als laufen (wegen der Fussbewegung). Also immer rennen, das sehen sie sowieso gerne - "Die Schwache nimmts... und d' Langsame au" :face_with_tongue:

  • Ich bin ja fast aus meinen "Kampfstiefeln" :face_with_rolling_eyes: gefallen als ich gesten Abend sah, wie viele von euch mir geantwortet haben!


    Danke vielmals. Es sind super Tipps und ich werde sie mir zu Herzen nehmen.
    War gestern Abend noch 1 Stunde im Wald mit de Stiefeln unterwegs. Sie sind natürlich noch steinhart und nicht sehr bequem... Aber kommt Zeit kommt Rat (im Forum) :Zunge raus:
    Ich werde jetzt jede Woche mind. 1-2 Mal eine kleine TOur in meiner Umgebung machen um die Stiefel auf die "Einlauftour" vorzubereiten und die verschiedenen Socken-Kombis ausprobieren.


    Was ich aber sagen muss, ist dass mir die Stiefel super passen und ich denke dass sie qualitativ relativ hochwertig sind. War ebenfalls überrascht wie leicht und klein sie sich an meinem Fuss anfühlten. (Beim ansehen wirkten sie auf mich wie Klötze = Schuhgrösse 47).


    Lg SG:)

  • Ich habe mir einfach durch die vielen Blasen Hornhaut an den Fersen wachsen lassen.
    Nach 17 Wochen im Wechsel vom Gebrigs- und Wanderschuh....Füsse aus Stahl.


    Die Füsse täglich mit kaltem Wasser waschen oder abduschen hilf die Füsse wenigstens ein bisschen abzuhärten.
    Sonst einfach die verschiedenen Tips probieren. Am besten vor der RS!


    Gruss, Worber