Wasserqualität grob erkennen

  • Hier mal wieder was für die Survivler. (Survivor)


    Ich frage mich oft, könnte man jetzt aus diesem Bach trinken oder nicht.
    Ich weiss, filtern, abkochen...alles klar. Nur gibt es zumindest bei uns in der Schweiz Bäche aus denen man trinken kann, vorzugsweise in den Bergen.
    Gibt es Indikatoren für die Wasserqualität?
    Ja, die gibt es.


    http://www.expeditionbiodivers…Bach/Bestimmungshilfe.pdf


    Link soll nur interessehalber verstanden werden und nicht zum Selbstversuch animieren und die nächstbeste Pfütze auszusaufen.


    Gruss, Worber

  • Hallo


    Vielen Dank für den nützlichen Leitfaden. Werde diesen Lebewesen dieses Wochenende Beachtung schenken und mir ein Bild über die Wasserqualität machen. Macht gerade richtig Lust, einen Bach auszusaufen :grosses Lachen:.


    Gruss Xeore

  • Hallo,


    danke für den Link!
    Sinnig ist es auf jeden Fall - kann mich erinnern, dass ich als Kind ein Spiel hatte, wo man anhand genau dieser Viecher dem Wasser die Güteklasse zuordnen sollte.

  • In Deutschland zumindest sehe ich immer ein relatives Restrisiko, was ich niemals freiwillig eingehen würde, den ich will im Ernstfall nicht meine "Einsatzfähigkeit" herabsetzen und im Übungsfall oder nur in der Freizeit mir nicht die schönen Tage mit den unangenehmen Folgen verderben.
    Aus klaren Alpenbächen in Gegenden ohne ausgedehnte landwirtschafliche Nutzung (weder Gülle noch Kunstdünger sind hilfreich) könnte man darüber ggf. nachdenken.
    Hier lohnt es sich nach zum Beispiel nach Tierkadavern Ausschau zu halten BEVOR man Wasser entnimmt. Nicht solche die DURCH das wasser gestorben sind (lacht) sondern die die eben neben dem Wasser verendet sind, gerissen wurden etc.
    Insgesamt gibt dieses Nachdenken ein ganz übles Bild was Industrie aber auch Landwirtschaft mit unserem Oberflächenwasser gemacht haben.


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    Zitat von Nudnik;262857

    Man sieht dem Wasser halt nicht an ob 100m weiter oberhalb ein verendetes Tier im Wasser liegt....


    Super den gleichen Gedanken hatte ich gerade auch..und habe es jetzt doppelt geschrieben...aber da das IMMENS wichtig ist, kann man es gar nicht genug schreiben.

  • Zitat von witchcraft;262861

    In Deutschland zumindest sehe ich immer ein relatives Restrisiko


    Da stimme ich Dir zu. Deswegen trinke ich nur aus Bächen die ich kenne, oder: Ich verfolge den Bach zu seiner Quelle. Hat bisher ohne Nebenwirkungen funktioniert.


    So lernt man auch was von der Umgebung kennen. :face_with_rolling_eyes:

    I feel a disturbance in the force...

  • Zur Not Leitwertmessgerät mitführen und die ppm im Wasser messen. Dann hast du einen Anhaltswert für gelöste Stoffe im Wasser. Dreckbrocken, Blätter etc. beeinträchtigen den Leitwert nicht.


    Gibt es z.B. in Aquaristikläden:


    http://www.garnelen-guemmer.de…d6f06bfe46bc5bb3bcdb92493


    über 300ppm = noch nicht mal zum Filtern nehmen


    50-299ppm = Filter benutzen


    unter 50ppm würde ich es trinken, aber nur durch Stoff gefiltert und nur in der Not wenn kein Wasserfilter vorhanden ist.


    Aber Achtung: sagt nix über Viren- und Bakterienbelastung aus. Bestimmt nur, wie viel gelöster Krempel im Wasser ist. Ich hab das bei mir immer zur "Voranalyse" im BOB.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • @Bärti: Das ist ja mal nützlich. Kannte ich noch nicht. Vielen Dank. Gleich mal bestellt. :)

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Bärti,


    das Leitwertmessgerät gibt aber nur auskunft über den Salzgehalt des Wassers. Andere Stoffe werden damit nicht erfasst und wie du schon geschrieben hast, biologische Belastungen sowieso nicht.
    Insofern ist mir der Nutzen dieser Geräte nicht ganz klar.


    in der Aquaristik wird das nicht zur Messung der "Wasserqualität" verwendet sondern, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, um indirekt pH-Wert und CO2-Gehalt zu ermitteln. Zwei Werte die in der Aquaristik Relevanz haben.

  • Hi Nudnik,


    sorry nur wenig Zeit. Gurgel mal in Netzt nach den beiden Begriffen Wasserleitfähigkeit und Verschmutzung da findest du etliche Ergebnisse das Leitfähigkeit und Verschmutzung zusammenhängen. Achtung bei den Ergebnissen darauf achten, dass du machmal ppm oder Microsiemens umrechnen musst. Mal auf die Schnelle


    http://www.welltec-wasser.de/r…ehigkeit-des-wassers.html


    http://www.angewandte-geologie…-erlangen.de/paramete.htm


    Das sind auch nicht nur Salze sondern auch Chloride und Sulfate etc. die die Leitfähigkeit bestimmen. Ich hab das Ding dabei um Wasser mit mäglichst geringer Leitfähigkeit finden zu können wenn eine Auswahl besteht. In einem Kalkbach muss eine hohe ppm Konzentration nicht schlecht sein, ist ein Stück weiter aber z.B. Eine weitere Quelle mit geringerer Konzentration würde ich die nehmen. Wie gesagt ist auch nur eine Krücke beurteilen zu können wie belastet das Wasser sein kann, so wie die Krebse im Eingangsthread auch nur Indikatoren sind.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,


    mal abgesehen davon, dass Chloride und Sulfate natürlich zu den Salzen gehören, könnte es durchaus Sinn machen, den Salzgehalt per Leitfähigkeit zu ermitteln; von einem hohen Sulfatgehalt kann man auch gut Durchfall bekommen und Salze werden als gelöste Stoffe nun mal nicht von den typischen Wasserfiltern herausgefiltert.
    Allerdings wird ein totes Viech den Salzgehalt nicht wirklich erhöhen und im Schweizer Bergland gibt es wohl auch keine massiven Sulfatausschwemmungen, aber woanders wer weiß. Es gibt ja auch Sodaseen...


    Meint der
    Stoiker

  • Bärti,


    ich wollte nur darauf hinweisen, dass ausschließlich Salze die Leitfähigkeit von Wasser beeinflussen, Tierchen, Bakterien, Viren etc eben nicht. Wenn man chemische Verunreinigungen vermutet, dann kann das schon sinnvoll sein aber meist machen uns die Tierchen im Wasser krank.


    LG. Nudnik

  • Hallo zusammen


    Bergbäche sind ein witziges Beispiel.


    Im Winter sind die in der Regel problemlos ..., man kann daraus trinken.


    ABER wenn die Alpen am Sömmern sind kann durchaus einiges an Fäkalbakterien da runter kommen.


    Hat schon den einen oder anderen Turnschuhwanderer flach gelegt :grosses Lachen: "Scheisse"


    Darum immer mit der nötigen Vorsicht ......, ääh Weitsicht.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Die Saprobiensysteme sind in der Praxis (ich hab beim Wandern Durst und entschede, ob ich trinke oder nicht) wie die Labormethoden nutzlos, weil die relevanten Gewässerorganismen von Laien nicht sicher bestimmbar sind. Planarien (Strudelwürmer) und Eintagsfliegenlarven kann man nicht einfach so bestimmen.
    Gewässer, in denen es Tubifex oder Rossegel hat, sind auch sonst als stark verschmutzt erkennbar.
    Relativ sicher sind kalte Fliessgewässer, deren Einzugsgebiet vollständig in unbewirtschaftetem Gelände oder im Gebirgswald liegt.


    Eine weitere Grobprobe ist, eine Handvoll Schlamm aus einem wenig fliessenden Bereich aufzunehmen. Wenn es faulig riecht oder schwarz ist, ist das GEwässer organisch belastet und es kommt duch Sauerstoffmangel wegen dem Abbau organischer Substanz zur Bildung von Fäulnis.