Der Altfahrzeug Thread oder "der Diesel ist nicht tot"

  • Es ist in vielen anderen Threads öfter davon die Rede das es für den Diesel am Ende ist,die Fahrzeuge modern und sicher sowie umweltbewusst unterwegs sein sollten.


    Es ist sicher im täglichen Leben nicht unerheblich,da muss ich jedem der Umweltbewusst denkt Recht geben.


    Hier möchte ich aber die Sache der " Altauto`s " nochmal für jedermann verständlich erläutern,besonders den Zusammenhang zum Preppen und Bug out Fahrzeug herstellen.


    Bitte daher keine Schadstoffplaketten,Russpartikelfilter,Sicherheitszubehör ect. herbeiwünschen :winking_face:


    Es geht mir ausdrücklich nur darum wie w i r uns aus einer Situation wegbewegen können bei der zwingend eine grössere Entfernung überbrückt werden muss.


    ( Setze hier Krieg,Unruhen,Atom,Chemie,Natur ein )


    Wer also mit dem Gedanken spielt sich ein seperates Fahrzeug zuzulegen das im X-Falle auch störungsfrei funktioniert :


    Es ist 5vor12 , in den bekannten Gebrauchtwagenbörsen werden technisch einfach aufgebaute Fahrzeuge die - bezahlbar , in brauchbarem Zustand- erhältlich sind immer weniger.


    Hier wären für mich weder die Marke oder die Erscheinung wichtig,es geht mir um die völlige Unabhängigkeit von der Vertriebsstruktur bzw. der markengebundenen Werkstätten,dem Ersatzteilversand,der Bordelektronik.


    Die Fahrzeuge werden ja bewusst so konstruiert das es so gut wie unmöglich ist selber eine Reparatur die über einen Fussmattenwechsel hinausgeht durchzuführen.


    Bei vielen Fahrzeugen sind z.B. die Felgen per Chip mit dem Bordcomputer vernetzt ,das hat zur Folge das der Wagen bis zur Freischaltung eines gewechselten Rades nur im Notlaufprogramm fährt,also etwa 80 km/h unter nur sehr reduzierter Motorleistung.


    Die Schlüssel / KeylessGo Systeme sind ein weiteres Thema das einen bös am weiterkommen hindern kann,wer aus Versehen auf den Schlüssel tritt,das Ding in eine Pfütze fallen lässt,die KeylessGo Karte im Portemonaie knickt - Weiterfahrt unmöglich,der Bordcomputer gibt die Wegfahrsperre nicht frei.
    Oder auch eine simple Knopfzelle für zweifuffzich bedeutet das Aus.
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    Die kleine Grüne Platine mit dem Chip drauf sitzt nichtmal spritzwassergeschützt im Schlüssel,auch zu viel Staub kann schon die Funktion beeinflussen !




    Hier mal zum gucken was ich für Geschütze auffahren muss bloss weil sich die Wegfahrsperre des Auto`s von einem Freund nicht mehr entschärfen liess,mit anschliessenden Lötarbeiten an fummeliger SMD Technik :frowning_face:


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    Lese/Programmiergerät,Schlüssellesegerät,Laptop und passende Klemmen um die entsprechenden Chips neu zu beschreiben :frowning_face:
    Im Falle eines Unterwegsversagens geht dann natürlich gar nichts mehr !


    Für die Zukunft wird es relevant werden das wir ab 2018 den Big Brother serienmässig mit im Auto haben :


    Die EU verpflichtet die Autohersteller dazu, ab März 2018 in ihre Neuwagen ein automatisches Notrufsystem einzubauen. Die sogenannte eCall-Technik alarmiert bei einem schweren Unfall automatisch die Notrufzentrale. Das eCall-System besteht aus einer Mobilfunkeinheit, einem GPS-Empfänger zur Positionsbestimmung und einem Antennenanschluss.


    Ich habe so etwas mal "zurückgerüstet" ,so sieht der faule Zahn aus den ich aus einem Fahrzeug Bj 2015 ausgebaut habe,hier noch mit einer "echten" SIM Karte,in Zukunft wird man das dann auf die neue " E-SIM" umstellen. So hat man keine Möglichkeit mehr die Kommunikation zu unterbinden.
    In diesem Fall hat es gereicht die SIM zu ziehen,das Modul zurückzubauen,die Fahrzeugelektronik läuft störungsfrei.


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    Lustig war übrigens das der Fz Hersteller eine uralt-GSM Platine mit Produktionsdatum aus 2002 verwendet,aus einem "Landline to GSM Converter" von SAGEM.


    Kauft man sich ein Fahrzeug wo eine "E-SIM" vorgesehen ist wird das nicht mehr funktionieren,dann wird man mit seinen Meta-Daten dazu beitragen völlig kontrollierbar zu fahren.Und im schlimmsten Falle gar nicht mehr.
    ( Keine Inspektion zu Hersteller Preisen gemacht ? Fahrzeug wird aus " Haftungsgründen " nicht mehr starten.Die KFZ Steuer nicht pünktlich überwiesen ? Na,da hat das Finanzamt doch auch eine Schnittstelle...)


    Es ist möglich dem Auto über die Entfernung "Befehle" zu erteilen.Technisch stellt es keinerlei Problem dar z.B. bei einem Grossereignis den gesamten Fahrzeugverkehr einfach "wegzuschalten"


    Oder gezielt - (Behörden-Schnittstelle ) über Eingabe des KFZ Kenneichens den Karren zur Verkehrskontrolle harmlos ausrollen zu lassen.


    Ich überlasse es jetzt Eurer Paranoia drüber nachzudenken was sich so alles machen lässt.
    Bzw. beim nächsten Autokauf zu fragen ob "SIM" oder "E-SIM" verwendet wird :winking_face:





    Hier noch mal so das was ich bei einem Auto für wichtig erachte,halt wie weit technisch fortgeschritten der Wagen aus -meiner- Preppersicht sein sollte :


    Diesel,Turbodiesel.
    K e i n e Fahrzeuge die ein Motorsteuergerät bzw. eine elektronische Wegfahrsperre eingebaut haben.


    Damit scheiden TDI,CDI,CRDI,TDCI,Bluetec,Bluemotion ect. aus.


    Fahrzeuge die bis etwa Mitte der 1990er Jahre produziert wurden erhält man noch mit rein mechanisch arbeitenden Dieseleinspritzanlagen.


    Ich nenne hier mal einige Fahrzeugtypen,die Liste ist nicht umfassend,nur Beispiele. Auch möchte ich hier keiner Marke den Vorzug geben,das muss jeder nach Geschmack und Bedarf selber entscheiden.


    Transporter :


    - VW T 3 und T4 Transporter Busse mit den 1,6 D / 1,7 D / 1,9 D / 2,4 D Motoren,auch Turbo,bis etwa Bj 2000


    - Mercedes Transporter mit allen " nicht CDI" Motoren,Sprinter und Vito bis etwa 1998 BJ erhältlich


    - Ford Transit mit dem 2,5 D / TD Motor bis etwa 1999


    - Fahrzeuge ( Peugeot J5 / Fiat Ducato / Citroen C25 ) bis etwa 1998


    PKW :


    - VW / Audi alle mit den 1,6 D / 1,9 D / 2,4 D Motoren,keine TDI / SDI , die haben eine WFS...
    ( Golf II / Golf III , Audi 80,100 ,Passat 35i )


    - Mercedes W 124 bis Modellwechsel 09/1993 200 D ,250 D ,300 D
    - Mercdes 190er Baureihe 2,0 D und 2,5 D / Turbodiesel
    - Mercedes C Klasse nur C 200 D !!


    - Ford alle mit den 1,8 Diesel / TD Motoren bis etwa Bj 1996


    - Fahrzeuge alle bis etwa 1995 Bj


    Man hat dort den grossen Vorteil das Teile wie Kraftstoffleitungen,Glühkerzen,Einspritzdüsen ect. Jahrzehntelang nach dem gleichen Prinzip hergestellt wurden,meist sogar herstellerübergreifend von Bosch/Lucas/Hella,Vickers...


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    Diese Teile auf den Bildern wurden 40 Jahre lang funktionsmässig nach dem gleichen Baumuster hergestellt,90% der Kraftsstofführenden Teile sind herstellerübergreifend gleich.


    Eine geplatzte Leitung kann man in Minuten durch etwas Schlauch ersetzen,ohne Spezialklammern oder geclippte Verschlüsse / O-Ringe,handelsübliche Schlauchschellen genügen.
    So lange der Motor Wasser,Öl,Kraftstoff hat läuft er.


    Hier gut zu sehen,der schwarze Schlauch mit den beiden Schlauchschellen ist eine "Reparaturstelle"
    Da musste ich unterwegs ran,das hat dann die 2800 km aus Nord-Norwgen bis nach Hause gehalten,das Auto fährt heute noch damit...
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    Das bei einigen Einspritzpumpen nötige elektrische Absperrventil kann man rausnehmen,überbrücken,notfalls mit einer kleinen 9V Blockbatterie am Leben erhalten.Auch hier ist eine Weiterfahrt selbst bei Komplettausfall der Bordelektrik (tagsüber) möglich.


    Wenn man bei der Fahrzeugwahl zu "alt aber zuverlässig" greift hat man den Vorteil das ein mitgeführter Teilevorrat absolut bezahlbar ist,
    Ausser bei schweren mechanischen Schäden kann man -unter Verwendung guter Gebrauchtteile- einen Ersatzteilvorrat zsammenstellen und mitführen. Kosten dafür in etwa 100.-.
    Dieser 100er garantiert aber eine Weiterfahrt :winking_face:


    So,das war jetzt wieder mal länger als eigentlich gedacht...


    Wer noch Fragen hat,eine Kaufberatung braucht...Einfach was sagen :winking_face:

  • Hi Andreas,


    du du hast mit allen deinen Aussagen recht, die gelten allerdings nur für versierte Schrauber und Mechaniker. Heute hat man natürlich durch die Bordelektronik und die can-Bus-Systeme in den Karren immer mehr Fehlerquellen, auf der anderen Seite leisten diese Helferlein aber auch gute Dienste zum Eingrenzen der Fehlerquelle - ein zweischneidiges Schwert.


    Aber selbst bei den alten KFZ hat man immer noch die Chance auch mit kleinen Defekten sauber liegen zu bleiben. Wer hat denn heute schon die gängigsten Relais dabei falls ein solches mal ausfällt geschweige denn davon die Kenntnis die Fehlerquelle auch eingrenzen zu können. Ich für mich persönlich hab folgende Grundregeln gefunden um hier einen Kompromiss im Alltagsleben zu finden. Wobei ich nicht zu den Leuten gehöre die ein Neues Auto haben wollen (du kennst ja meinen W163 aus 2002) und nur begrenzt an dem Ding rumschraube.


    a) ein KFZ mit einem BUS-System ist ok, das muss ich aber auch Warten und mindestens ein Mal im Jahr die Steuergeräte abziehen von den Leitungen und die Stecker mit Kontaktspray behandeln. Dabei darauf achten, ob das Abziehen des Steuergerätes Fehler verursacht, wenn ja dann sollte man ein eigenes Auslesegerät haben um diese wieder löschenzu können. Da hilft dann meist nicht mehr das 60 Euro gerät, denn das kann dann meist nur bis zum Motorsteuergerät vordringen und nicht bis zum ESP-Steuergerät, dem Steuergerät der Automatik etc. Damit hat man dann zumindest jährlich einen Überblick, ob die Steuergräte optisch noch ok aussehen, ob eventuelle Lüfter zur Kühlung derselben noch laufen ,wenn in einem Kasten eingebaut) und das die Stecker in Ordnung sind. Zeitaufwand dafür einen halben Tag im Sommer wenn man das ordentlich macht.


    b) Wenn man schon einen Wagen mit BUS-System kauft darauf achten, dass er nicht unnötige Extras hat die man nicht braucht. Die gehen mit Sicherheit irgendwann kaputt und kosten dann richtig Geld.


    c) immer die gängigen Relais dabei haben


    d) Ich würde nie einen modernen Diesel kaufen, da hat man mehr Fehlerquellen als bei einem modernen Benziner. Meist auch teurer und komplizierter in der Reparatur. Lieber hubraumstarken Benziner und LPG-Anlage rein. Da hat man dann zwar erst mal Einmalkosten, dafür aber geringere Reparaturkosten und man fährt zu den Kosten eines Diesels.


    e) im SHTF-Fall sollte als letztes Back-Up immer ein zweiter fahrbarer Untersatz da sein. Wenn man Platz hat ein zweites KFZ (dann gerne auch älter Saugdiesel) oder ein Motorrad. Dies dient dazu falls das Erst-KFZ zu diesem Zeitpunkt defekt sein sollte.


    f) EMP-Defekte betrachte ich nicht, wenn solche Ereignisse eintreten ist das KFZ und dessen Funktionsfähigkeit ein nachrangiges Problem im Vergleich zu den Gesamtumständen die dann herrschen.


    Ich z.B. finde ESP ein durchaus sinnvolles Extra am Auto, will ich das haben brauche sich das ESP-Steuergerät, den Hydraulikblock der auch kaputt gehen kann etc. Vielleicht überlebe ich wegen dem Modul aber einen Möglichen Unfall im Nicht-SHTF-Alltag. Vielleicht hindert mich das ESP wenn gerade Defekt im SHTF-Fall aber auch an einer Flucht, dass weiß nur der liebe Gott.


    Aus diesem Grund und auf Basis meiner Wahrscheinlichkeitseinschätzung wollte ich auf jeden Fall ein KFZ mit vielen Arbags, ABS, ESP. Da lande ich dann bei den etwas moderneren Fahrzeugen nach 1998. Aber du hast natürlich recht, ein rudimentärerer Wagen hat auch seine Vorteile, gerade wenn man sich die Reparaturkosten anschaut.


    Persönlich will ich mir neben den Motorrad und des 50er-Rollers noch mal (hatte früher 2 davon) einen /8-Mercedes zulegen. Einerseits als Werrtanlage, andererseits als KFZ bei defekten meiner Alltagskarre und als Flucht-Back-Up. Ich werden hier aber auch wieder zu der Variante Benziner mit LPG tendieren aber das ist Geschmackssache.


    ''Wie gesagt, du hast mit allen deinen Punkten recht, jedoch ist für mich der Sicherheitsaspekt in moderneren KFZ wichtig und dafür nehme ich dann höhere Reparaturkosten und zweifelsfrei bestehende höhere Anfälligkeiten gegenüber solch alten KFZ in Kauf.


    Liebe Grüße!


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    Hier übrigens mal ein sehr guter Aufsatz über die Entwicklung von Elektronikkomponenten in KFZ. Seite 4 zeigt schön in Tabellenform die grobe Entwicklungsgeschichte. Aber auch sonst lohnt sich der Aufsatz. Ist schön verständlich geschrieben mit einigen sehr plakativen Zahlen drin, lohnt sich zu lesen:


    https://www.in.tu-clausthal.de…eports/ifi0905richter.pdf

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,


    ein wichtiges und spannendes Thema. Für den SHTF-Fall ist sicher ein solide aufgebautes schlichtes Altfahrzeug eine gute Wahl. Nicht umsonst ist z.B. im Balkankrieg Ende der 1990er Jahre die flüchtende Bevölkerung vor allem mit Traktoren und Anhängern unterwegs gewesen.


    Aber ich kann auch Bärtis Argumente nachvollziehen, dass moderne Techniik durchaus auch nützliche Seiten hat. Vor zwanzig Jahren gab es in D pro jahr über 10.000 Verkehrstote, jetzt sind wir bei rd. 3.000 und das trotz dramatisch gestiegenem Verkehrsaufkommen. Da dürfte die flächendeckende Einführung von ordentlichen bremsen (Scheibenbremsen), verbesserten Fahrwerkskonstruktionen, 3-Punkt-Gurten, Kopfstützen, Airbags, ABS und zuletzt ESP einen erheblichen Anteil gehabt haben. Ich wollte heute nicht täglich mit einem Golf I unterwegs sein müssen.


    Natürlich gilt in der Technik immer die Regel "Was nicht eingebaut ist, kann auch nicht kaputtgehen".


    Dennoch haben die guten alten Autos ohne elektronische Helferlein auch ihre Schattenseite: ihr Alter. Beruflich habe ich gelegentlich mit Zuverläsigkeitsuntersuchungen technischer Systeme und dem Thema Redundanz, also der mehrfachen Auslegung von z.B. sicherheitskritischen Systemen, zu tun. Da hat man das Dilemma, dass Bauteile so oder so altern, egal ob sie in Betrieb sind, oder nur als Reservesystem bereitgehalten werden. Beispiel flexible Kunststoffe (Schlauchleitungen, Isolationen, Dichtungen, Formteile, Behälter). Dort verabschieden sich mit der Zeit die Weichmacher und das Material versprödet. Das ist nicht zu verhindern und gilt für den eingebauten Wasserschlauch genauso, wie für den als Ersatzteil eingelagerten zuhause im Regal, auch wenn letzterer - korrekt gelagert (kühl/dunkel/trocken) - sicher etwas langsamer altert. Damit sind wir bei dem Thema Ersatzteile für Altfahrzeuge. Viele Teile werden einfach nicht mehr neu hergestellt und man muss auf NOS-Teile zurückgreifen (new, old stock - neu, aber alter Lagerbestand). In Oldtimerkreisen (ich bin selber aktiv in einem Oldtimerverein) geht man irgendwann dazu über, Teile nachzubauen oder nachfertigen zu lassen. Das geht natürlich am besten bei ganz alten Fahrzeugen, weil die damals quasi in Handwerksbetrieben gebaut wurden und nur wenige industriell gefertigte Spezialteile verwendet wurden. aber bei Autos der letzten 30-40 Jahre sieht das anders aus. Dort hat man schon einen erheblichen Anteil z.B. an Plastikformteilen. Abhilfe kann seit einiger Zeit die 3D-Drucktechnik schaffen, wobei das in Oldtimerkreisen noch verpönt bzw. Neuland ist. Dabei hat man z.b. mit einem 3D-Scanner und anschliessendem Druckverfahren z.B. in Metall-Sinter-Technik durchaus interessante Möglichkeiten, selbst Gussgehäuse einzeln und passgenau nachfertigen zu können.


    Ein weiteres Thema ist Korrosion. Viele der vor 30 Jahren verbreiteten Automodelle sind schlicht vom Markt gerostet. Das Thema hat man bis in die 1980er Jahre stark vernachlässigt, Autos waren seit den 1970ern vergleichsweise günstig geworden und sollten "konsumiert" werden, sie galten definitiv nicht als Investitionsgut, sondern sollten verbraucht werden. Es gab dann in den 1990ern einen Kurswechsel: Autos wurden deutlich teurer, aber auch haltbarer. Aus dieser Ära stammen die legendären Familien W124 von Mercedes oder die Audis 80/90/100 und der erste A6. Ich hatte das Glück, fast 10 Jahre lang einen Audi A6 C4 Bj. 1994 fahren zu dürfen: vollverzinkte Karrosse, serienmässig Edelstahlauspuffanlage, alle beweglichen Teile satt überdimensioniert. Ich habe das auto auf 420.000km gefahren, ohne einen Radlagerschaden, ohne Stossdämpferwechsel oder Federbruch. 20 Jahre später schafft ein VW Passat noch 200.000km, dann sind dei Traggelenke an den dreieckslenkern vorne durch und die Hinterachsfedern beidseitig gebrochen.


    Insofern würde ich die 1990er Jahre als die "Blütezeit" des Automobilbaus ansehen, was Verarbeitung und Haltbarkeit betrifft. Danach spürte man die Folgen von kostenbewussten Einkäufern (Lopez bei VW) und Shareholder-Value-Philosophie (Schrempp bei Daimler) und die Bauteile wurden immer mehr auf Kante gestrickt: nur noch teilweise verzinkt und vorgefertigte komplexe Bauteile von Zulieferen verbaut (die es z.B. unmöglich machen, bei einem 2002er Opel Astra ein defektes Radlager einzeln zu ersetzen - man braucht ein 170-Euro-Teil).


    Das Dilemma ist nun aber, dass die 1990er Autos schon durchaus erhebliche Elektronikanteile haben. Die kann problemlos und zuverlässig arbeiten (was z.B. für die allermeisten Motor-Steuergeräte gilt) oder aber unerschöpflicher Quell ständigen Ärgers ist (Keyless entry-Systeme, Fensterhebersteuerung z.B.). Hinzu kommt, dass bestimmte TÜV-relevante Sicherheitsbauteile nach 20 Jahren z.B. zwingend erneuert werden müssen (Airbags z.B. oder Treibsätze für Gurtstraffer - schaut mal auf den entsprechenden Aufkleber im Türrahmen der Fahrertür...)


    Man wird also immer einen oder mehrere Kompromisse eingehen müssen, wenn man nicht gerade einen Lanz-Bulldog als "Get-out-of-Dodge"-Vehikel ausgewählt hat.


    Unser nun 31 Jahre alter Unimog aus BW-Beständen ist zwar bis auf die Lichtmaschine komplett elektronikfrei, dafür sind mittlerweile schon viele Teile nicht mehr erhältlich (z.B. Auspuffkrümmer, bestimmte Kabelbäume, Formteile wie Kühlerschläuche etc.). Also auch hier nicht alles perfekt.


    Grüsse


    Tom

  • Tom,Bärti, Ihr habt sicher Recht,es geht natürlich nicht ohne Wartung und Korosionsschutz. Besonders ältere Fahrzeuge brauchen mehr Aufmerksamkeit als ein neues Alltagsfahrzeug.


    Vom der Sache her her hatte ich ja auch geschrieben das man z u s ä t z l i c h zum (modernen) Alltagsauto drüber Nachdenken sollte sich "zu bevorraten" - wie es im ALDI-Deutsch so schön heisst :winking_face:


    Auch Ich fahre im Alltag einen Wagen mit ESP,ABS,8 Airbags,Gurtstraffer,sich beim Unfall selbst wegklappender Lenksäule und Abgasregelung.Mit etwa 30 Schaltern drin die ( Komfort) Dinge auslösen die Fehlerquellen beinhalten.


    Gebt mir mal ein wenig Zeit,dann setze ich hier noch eine "Gebrauchsanweisung" für die beliebten Alltagsklassiker nach,bzw. wie ich mit meinen Kisten umgegangen bin nach dem Kauf ...


    Einfach kaufen reicht nicht,man muss auch etwas Zeit in die Hand nehmen :devil:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hallo zusammen,


    also so ein altes "Teilchen" einfach "kaufen und einmotten" ist keine gute Idee.


    Es gilt hier zunächst einmal "Inventur" zu machen und alle in die Jahre gekommenen Teile genau zu untersuchen und ggf. zu ersetzen.


    Kühlerschläuche, Bremsleitungen, Dichtungen, Kühler (Korrosion / verkalkt / undicht?) Wasserpumpe Dichtungen zum Motorblock, Kühlwasser mit Frostschutz erneuern, Schläuche zum Heizung Wärmetauscher / Standheizung etc. kritisch prüfen, ggf. rechtzeitig ersetzen.


    Bremsflüssigkeit wechseln - die ist hygroskopisch und "zieht Wasser an", was zu Korrosion in den Bremszylindern führt und damit Fest werden und somit ungleiche Bremswerte sowie heiss werden der Räder beim Fahren.....
    Bremsen ggf. zerlegen entrosten, alle Lager und Führungen reinigen, mit Kupferpaste/ Plastolit etc. behandeln und wieder zusammenbauen. GGf. Beläge erneuern ggf. Bremszylinder erneuern. Bei Scheibenbremsen Dichtmanschetten checken. Alle Zylinder schön leichtgängig ? Hauptbremszylinder dicht ? Bremskraftverstärker (Membrane) Ok ? Bei Diesel Unterdruckpumpe ? Schläuche OK ?


    Servolenkung: Öl wechseln ggf. ein Filter einbauen. Schläuche der Servolenkung kritisch checken.


    Kraftstoffleitungen, ggf, Vergaserdichtungen (Benziner), Kraftstofffilter, Membrane der Kraftstoffpumpe checken, Ventildeckel öffnen (neue Dichtung !), ggf. Ventile einstellen (wenn keine Hydrostößel) und sämtlichen Ölschlamm entfernen, Motor-Ölwechsel mit Filter.

    Öle in Getriebe /n) und Differential (en) erneuern.


    Wenn ganz alter Diesel Ölbad in Einspritzpumpe wechseln.


    Alle bewegliche Teile reinigen, schmieren, Abschmiernippel reinigen und gründlich durchschimmern.


    Keilriemen wechseln. Spannrolle kontrollieren.


    Alle Dichtungen am Motor kontrollieren und ggf. ersetzen.


    Lichtmaschine Kohlen / Schleifringe prüfen, ggf. ersetzen


    Anlasser Ausrückschalter prüfen, ggf, zerlegen und schmieren.


    Bei Benziner: Verteilerkappe prüfen, Zündkabel prüfen, ggf. erneuern. Wenn ganz alt, Unterbrecherkontakte wechseln, Nocken schmieren und Schließwinkel /Zündzeitpunkt einstellen. Dabei O-Ring Zündverteiler / Motoreintritt kontrollieren, ggf. ersetzen.


    Zündspule auf Risse prüfen.


    Radlager auf Spiel prüfen, ggf. zerlegen, reinigen und mit frischen Fettpackungen versehen.

    Eingelaufene Teile und Radialwellendichtringe ersetzen.Lagerspiel einstellen.


    Kugelgelenke auf Spiel prüfen, Dichtungsmanschetten OK ? ggf. ersetzten.


    Wenn Blattfedern: GGf. entrosten und fetten. Irgendwo angebrochen ? Gummi-Lager-Bbuchsen der Blattfedern OK ?


    Schraubenfedern : OK, keine Brüche ?


    Aufnahmen der Schraubenfedern ggf. weggerostet ?


    Stoßdämpfer auf Dichtigkeit prüfen.

    Getriebe: Alle Wellen dicht ? Keine Ölverluste ?


    Automatikgetriebe : Filter im Getriebe wechseln, Betätigungsgestänge schmieren.


    Antriebswellen / Kardenwelle abschmieren, Manschetten OK ?

    Reifen auf Porösität prüfen und DOT Nummern checken - max 6 bis 10 Jahre alt (PKW / LKW).


    Bei längerem Abstellen aufbocken, sonst platten die Reifen ab.


    Dann Batterie, Anschlusspole, alle Masseverbindungen auf Korrosion checken ggf. reinigen und mit neuen Klemmen versehen.
    Sicherungen kontrollieren (Korrosion an Kontakten ?)


    Unter den Fussmatten nach Wassereinbrüchen suchen, trocknen, ggf. entrosten, Dichtungen wo Wasser eindringt ggf. erneuern. Scheibendichtungen alle dicht ?


    Alle Abschmierpunkte (Türen Hauben etc.) abschmieren.


    Auspuff dicht ? Hosenrohr- Auspuff Dichtung OK ? Haltegummis ?

    Roststellen bearbeiten und mit Zinkchromatfarbe grundbehandeln, nachlackieren mit Wagenfarbe.

    Grundsätzlich alles prüfen, wenn man das in in Ruhe in der heimischen Garage machen kann.


    Das sind nur die wesentliche Punkte, die man bei einem alten Auto checken / machen sollte.

    Die Zuverlässigkeit eines alten Autos ist entschieden von der guten Wartung abhängig !


    Noch was vergessen ?


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP) ..... mit 36 Jahre altem MB LA 911 B zum schrauben.....



  • Ja Udo: Regelmäßig bewegen!!!!


    Ich hatte ja das Vergnügen lange Jahre im Katastrophenschutz die Bewegungsfahrten zu machen. Bei den Landesfahrzeugen immerhin 120 bis 150 km / Monat - und das war gut so. Der BUND schrieb nur 50 km vor und die Fahrzeuge hatten mehr Probleme.


    Ich habe das jetzt zwei mal bei Privatfahrzeugen erlebt:


    Einmal vor zig Jahren ein alter (!) Ford Escort Benziner. Der Stand aus verschiedenen Gründen ein Jahr rum. Klar er sprang ohne mucken an, aber spuckte sofort Sprit in den Motorraum - blöde Geschichte...


    Und aktuell wieder bei meinem Bulli. Den habe ich das letzte halbe Jahr fast nicht gebraucht (hatte auch keine Möglichkeiten für Ausflüge), nur zwischendurch ein paar mal kurze Stücke gefahren, damit er sich die Reifen nicht "vierkant steht". Musste nun wegen eines Unfalls mit meiner Alltagskutsche kurzfristig mehr und regelmäßig darauf zugreifen. Das hat fast 500 km gedauert, bis der wieder richtig rund lief.
    Keilriemen gerissen, kleiner elektrischer Defekt, lauter so ein Mumpitz. Nichts großes aber wenn man drauf angewiesen ist sehr, sehr übel. Vor allem, ich hätte es besser wissen müssen!!! :peinlich:


    Lessons learned: Nix unter 100 km / Monat, sonst Standschäden!!!


    Be prepared!


    Christian



    p.s.: Wäre auch ein Post im Faden "Ein Prepper greift ins Klo..." wert gewesen....

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Man spricht mir hier weitgehend aus dem Herzen.


    Ich selbst fahre im Alltag einen unkaputtbaren W124 200D mit dem berühmten 200D "Allesfresser-Motor" und ein Seat Marbella als rollende Einkaufskiste.
    In der Reserve befinden sich u.A. noch zwei W201 (190D + 190E) , ein J5 2.5TD Campingbus und 2x SJ 213 ( 2 Tigra´s von Sohnemann stehen ebenfalls noch unter Planen rum).


    Wenn ich dann noch an meinen alten Traktor und die Zweiräder denke; mein Gott, wer soll das alles im Griff behalten ?


    Auch wenn ich gelegentlich gerne mal mit Sohnemanns neuem 2.2 Liter CDI mit allem Furz und Feuerstein fahre, hänge ich doch an der alten robusten Technik,welche ich auch fast ausschließlich selbst am Leben halten kann.


    Wer techn.Info´s zu meinen genannten Schätzchen benötigt möge sich melden.



    Grüße von Rugo ,
    (welcher alte Ingenieurskunst liebt und nach Meinung seiner Frau diesbezüglich einen an der Waffel hat).

    Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe :brech: (brech.. , das stand mal was anderes :nauseated_face:)


  • So einen ähnlichen Fuhrpark habe ich auch,im Alltag etwas "neuer" einen E 290 TDT,auch mit Furz und Feuerstein ,und zum gelegentlichen rumfahren 2 W124 Diesel ( 200 D und 250 D )


    Ohne Elektronik :


    [ATTACH=CONFIG]32522[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32523[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32524[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32525[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32527[/ATTACH]


    Wie man auf den Bildern sehen kann pro Fahrzeug nur 9 Schalter ( ohne Radio) die eine Funktion auslösen.
    Das auf dem ganz rechten Bild zu sehende Vorglührelais ist zum "Notstart" binnen 1 Minute mit einer Handvoll Kabel so überbrückt das ein anlassen problemlos funktioniert.

  • Nichtmal ganz 10 Entwicklungsjahre weiter sieht das schon anders aus...


    [ATTACH=CONFIG]32530[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32531[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32532[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]32533[/ATTACH]


    In diesem - mittlerweile 19 Jahre alten- Nachfolgemodell sind 53 Schalter im Fahrzeuginnenraum.


    Dazu noch Steuergeräte für


    - Motor
    - Getriebe
    - Abgasreinigung
    - Wegfahrsperre ( 3 x !!)
    - ABS,ESP,ASR
    - Nebenelektrik wie Wischer,Scheinwerferreinigung,Klimaanlage,Standheizung,IR Fernbedienung


    Obendrauf noch Sensoren für


    - Gaspedalstellung
    - Kurbelwellenposition / Kurbelwellendrehzahl
    - Heissfilmluftmassenmesser
    - O2 Sensoren
    - 5 Külmittelsensoren
    - Unterdrucksensoren in Luftzufuhr,Abgasanlage
    - Innenraumsensoren


    usw.usw.


    Es sind aber alle Systeme weitgehend unabhängig voneinander funktionsfähig,beim Ausfall steht nicht das ganze Fahrzeug still,es "geht immer noch was"


    Bei Fahrzeugen die nochmal etwa 10 Jahre mehr Entwicklungszeit auf dem Buckel haben sieht das dann anders aus.
    Hier arbeiten die meisten Systeme nicht mehr unabhängig von einander,schon beim Ausfall einer Baugruppe kann es daher zum Stillstand des ganzen Fahrzeuges kommen.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]



    Vielen Dank Udo !


    Deiner Arbeitsanweisung ist nichts hinzuzufügen,Du hast das perfekt beschrieben !

  • ...in aller Konsequenz. ....


    Seit letztem Sommer darf ich wieder das wohl zuverlässigste Auto fahren, das jemals eine Werkshalle verlassen hat. ..
    Einen w123 240d bj.84 letzte Mopf



    Dem 200d wurden einst statistisch über 850000km Km bis zur ersten Panne errechnet!



    http://www.peters-wiesbaden.de…ungen/gutedinge/w123.html


    Mein Benz gehörte einem alten Herrn, der ihn als Reserve eingelagert hat, als Ersatz für seinen Himmelblauen 300d, welcher den Herrn dann auch noch überlebt hat....:grosses Lachen:


    So bekam ich die Chance ihm nach 14 Jahren Standzeit wieder Leben einzuhauchen....


    Öl und Wasser nachschauen, neue Batterie, vorglühen.... springt an!


    Er hat dann noch 3 Jahre bei mir reifen dürfen, bis ich ihn mit 31 Jahren direkt auf H Kennzeichen angemeldet habe...


    Bei durchschnittlich 10000km, die ich derzeit im Jahr fahre, wird er mich wohl auch überleben.....


    Gruss EZS

  • Moin EZS,


    pass auf, wenn der oft an der Straße steht:


    Gerade bei schlechtem Wetter staut sich bei dem Typ grene das Wasser oben auf Zierleiste. Das führt dann an den Löchern für die Klemmsplinte gerne zu fiesem Rostfraß. Der wird erst sichtbar, wenn er sich unter dem Lack bis zur Kante der Zierleiste gefressen hat ...
    Streusalz tut im Winter noch das seine dazu, wenn es von vorbeifahrenden anderen Fahrzeugen als feiner Sprühnebel auf der Autoseite verteilt wird!


    Ich habe mal so ein Schätzchen Modell "Unimog Sport" (= 200D) auf diese weise sterben sehen ... :crying_face:


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • ....ganz ohne Rost ist er natürlich nicht durch die Jahre gekommen....
    bis auf die KotflügelSpitzen vorne, die Stehwand im FahrerFußraum, und den hinteren Scheibenrahmen musste nix geschweißt werden...


    Er hat die komplette Rostvorsorge von mir bekommen...


    9kg Fluid film NAS
    2L Owatrol Öl
    4Kg ubs220
    Alle Zierleisten sind mit Fluid Film Gel Bn eingesetzt,
    Alle Anbauteile entlackt und verzinkt. .. incl. Agrarhaken....


    Viel mehr geht nicht....


    Gruß Endzeitstimmung

  • Also mein Oldie, Benz W124 250TD Bj.90, wird im Alltag gefahren-und auch repariert.
    Mittlerweile ist da schon ein stolzes Sümmchen reingewandert,auch selber dran schrauben muss schon sein.
    Schliesslich lernt man ja so auch seine Kutsche kennen!
    So lange das mit der Umweltpolitik :zipper_mouth_face: noch geht werde ich das Auto im Strassenverkehr bewegen,
    ansonsten steht in 4 Jahren das H-Kennzeichen an.
    Ersatzteile habe ich auch schon angefangen zu bunkern,
    irgendwann läuft/fährt mir aber noch ein Schlachtkandidat vor "die Flinte" um weitere Organentnahmen zu tätigen.


    Gruß von Hatz,
    der sich am liebsten entschleunigt fortbewegt.


    Vorkammerdiesel forever!

    Glaube nicht alles was Du denkst.

  • Zitat von tomduly;264030

    Nicht umsonst ist z.B. im Balkankrieg Ende der 1990er Jahre die flüchtende Bevölkerung vor allem mit Traktoren und Anhängern unterwegs gewesen.


    War das nun SHTF oder doch eher SHTA ("Shit hit the Alltag") geschuldet? Was hatten die denn vor dem Krieg?



    Ansonsten muss ich sagen, dass mich das Ausmaß der technologischen Gängelung ziemlich erschreckt. Von der E-Sim für's Handy habe ich erst vor ein paar Tagen das erste Mal gelesen, im Auto ist das nochmal ne Ecke heftiger. Und Felgen mit RFID-Chips, die bei Abwesenheit die Motorleistung drosseln. Wahnsinn, was für Drecksäcke!


    Ich frage mich, wann wir alle "zu unserer eigenen Sicherheit" in der Gummizelle landen.

  • Wie versprochen mal ein kleines Update zu dem Nutzen von " Alt-Diesel" Fahrzeugen im Prepper Bezug.


    Ich hatte ja darauf hingewiesen das die automobile Zukunft etwas düster aussieht wenn es darum geht zuverlässing und ohne Störungen im Krisenfall eine längere Strecke zu überbrücken.


    Dieser Artikel ( copyright n-tv.de ) ist denn doch zu wichtig um den hier nicht zu erhalten :


    Zitat :


    Anhalten nicht kooperativer Fahrzeuge / Impulskanone gegen Fahrerflucht


    Die Elektronik wird immer mehr Bestandteil moderner Fahrzeuge. Die Polizei will sich das in Zukunft zu Nutze machen und uneinsichtige Verkehrsteilnehmer mittels Impuls- oder Mikrowellenkanone stoppen.


    Elektronik macht das Autofahren sicherer, komfortabler und sparsamer. Doch die Technik hat für den Nutzer auch eine Kehrseite. Künftig wollen Polizeibehörden die elektronische Abhängigkeit von Fahrzeugen nutzen, um Autos aus der Ferne außer Betrieb setzen zu können. Auf Anfrage der Linken im Bundestag hat die Bundesregierung nun einen Überblick der aktuellen Forschungs-Projekte geliefert.


    Die Elektronik wird ausgebremst


    Im Behörden-Jargon lautet das Ziel "anhalten nicht kooperativer Fahrzeuge". Konkreter heißt das: Die Polizei von morgen stoppt Autos von Kriminellen und Rasern auf Knopfdruck. Der Motor des Autos wird dann heruntergefahren wie sonst ein Computer. Was nach Science-Fiction klingt, ist durchaus konkret. Schon 2015 sollen laut Bundesregierung Geräte einsatzbereit sein, die mit künstlich erzeugten elektromagnetischen Impulsen oder Mikrowellen die in der Nähe befindliche Elektronik von Fahrzeugen oder Schiffen blockieren oder zerstören.


    Bisher verfügte einzig das Militär über derartige Technik. Für den Polizeieinsatz ist sie aktuell noch zu sperrig. Das will die EU mit dem Projekt Savelec ("Safe control of non cooperative vehicles through electromagnetic means") nun bald ändern. Die Vereinbarung der Anwendung derartiger "nicht-tödlicher" Waffen mit deutschem und europäischem Recht ist laut Bundesregierung aber noch nicht geprüft.


    Politik und Polizei arbeiten allerdings auch an einer Alternative. Das europäische Netzwerk Enlets ("European Network of Law Enforcement Technology Services"), in Deutschland vertreten durch die Polizeihochschule Münster, prüft zurzeit unter anderem, ob sich künftig ein Modul zum ferngesteuerten Anhalten als Pflichtausstattung für alle Neuwagen in der EU eingebaut werden soll. Die Bundesregierung bestätigt ein grundsätzliches Interesse, entsprechende Systeme für die Polizei zu entwickeln. Auch das Bundeskriminalamt, die Bundespolizei und das Bundesverteidigungsministerium hätten sich seit 2005 mit Techniken zum ferngesteuerten Anhalten von Fahrzeugen befasst.


    Nicht beteiligt ist Deutschland hingegen an der Entwicklung von Drohnen zum Stoppen von Fahrzeugen. Diese Technik wird aktuell von der EU-Kommission innerhalb des Projekts "Aeroceptor" entwickelt. Derartige Drohnen wären die ersten unbemannten Flugkörper im Polizeieinsatz, die nicht mehr ausschließlich der Überwachung dienen.


    Zitat Ende


    Hier wird mal wieder deutlich wie sehr die Technik auch gegen den Bürger eingesetzt werden kann.


    Ein richtig kriminelles Vorhaben wird in Zukunft so geplant werden das diese Maßnahmen nicht greifen.
    Man wird auf andere Wege ausweichen.


    Der Nebeneffekt ist mal wieder der das wir als grosse Masse ein Stück besser steuerbar sind,ein Ausweichen im Krisenfall wird einfach abgeschaltet werden.
    (Zusammen mit der Berichterstattung und realen Untersuchung etwaiger Vorgänge )


    Ich verweise daher nichmal auf meine Kaufempfehlung weiter oben,Betriebssichere Fahrzeuge werden z.Zt, immer weniger in den Angeboten.Bzw. die Preise gehen steil nach oben.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Es wäre mal interessant zu wissen, ob Steuergeräte und die in den Fahrzeugen verbauten Sensoren eher eine höhere Fehleranfälligkeit verursachen oder aber im Gegenzug schwerere Folgeschäden vermeiden. Auswertungen dazu hab ich im Netz nicht gefunden...

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Erfahrungsgemäss verhindern diese Dinge meist schwere Folgeschäden.
    (Bezogen auf Meldungen von Ölmangel bzw. Problemen am Kühlsystem )


    Leider wird aber die Qualität der eingesetzten Teile immer schlechter,es kommt zu sehr vielen Fehlermeldungen die durch Materialermüdung und Temperaturrisse verursacht werden.
    In dem Falle steht die Karre dann unnötig.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Das gefällt mir ja hier.
    Ich bin ja nur mit solch alten Krücken unterwegs und das viel besser als mit den modernen Autos.


    Meine beiden 123er habe ich verkauft, weil sie mir leid getan haben. Waren 36 und 32 Jahre alt und rostfrei.
    Hatte aber keine Garage mehr dafür.
    Jetzt fahre ich W124 200D BJ 90 und Unimog BJ 90.
    Fressen alles, springen immer an und laufen einfach.
    Für den 124er habe ich ein Ersatzteil gekauft, weil es immer fürchterlich quietscht im Motorraum.
    Ich baue es ein, wenn er kaputt geht. Ich fahre die Ersatzteiltüte jetzt genau 12000 km durch die Gehend.
    Mittlerweile habe ich es aufgegeben zu hoffen, dass er kaputt geht.


    Jetzt kaufe ich mir einen zweiten 124er, in besserem Zustand. Der andere rostet bereits tierisch und hat ne kaputte Stoßstange, undefinierbaren Lack, ne abgeknickte Antenne usw. Alles Dinge, die man eh nicht braucht.
    Aber selbst den würde ich noch durch den nächsten TÜV bringen.


    Wenn ich das so lese, was die neuen Autos alles haben, dann wird mir schlecht.


    cu Tom

  • Fahre einen 525i 24V von 1991.
    Den Wagen habe ich vor 4 Jahren für 800€ mit 120tkm und aus zweiter Hand gekauft um meiner Frau ein Fahrzeug zu geben, mit dem sie üben kann.
    Wichtigste Bauteile und Dichtungen habe ich erneuert und den Service gemacht-Wegen Ölverlust nach Aussen habe ich die Kopfdichtung ebenfalls erneuert-kein Rost: Alle Hohlräume mit Fluid Film ausgespritzt...Der Motor sah zu diesem Zeitpunkt (160000km) aus wie neu-Eine Druckverlustprüfung bescheinigte mir Werte zwischen 3 und 5%....Fährt immer noch jeden Tag ohne uns einmal im Stich gelassen zu haben-Letzte Woche dann neuen Tüv bekommen...Ein so hervorragendes Auto für so wenig Geld...und 240 Sachen schafft er mit seinen 192 Pferden auch :)
    Im Winter gönnt er sich halt nen Schluck mehr.


    Nur noch "alte Autos"....ich liebe Sie einfach :winking_face:

  • Würdet ihr einen alten verrosteten W124 eher schlachten oder wieder reparieren?
    Mein 124er hat ziemlich viel Rost und ich traue ihm ein zweites Leben nicht mehr zu.
    Eigentlich wollte ich ihn noch das eine Jahr mit TÜV fahren und dann …
    Dazu wollte ich mir einen zweiten 124er kaufen und den fertig machen - also einer mit besserer Substanz.


    Wie würdet ihr verfahren?


    cu Tom