Dehydrierter Reis und Test XGK EX

  • Moin


    Zum Testen meines neuen Campingkochers XGK EX von MSR habe ich ein Rezept vom BackpackingChef ausprobiert.


    Also flugs 0.5l Langkornreis und Beilage - je eine Zwiebel, Pepperoni und Cervelat angebraten - normal zubereitet und 12h auf dem Dörrex getrocknet.
    In der Hälfte der 12h habe ich einmal die Reihenfolge der Siebe umgedreht und die zusammengeklebten Reiskörner auseinandergebröselt.


    Zur endgültigen Zubereitung habe ich alles zusammen mit 0.5l kaltem Wasser in die Campingpfanne gegeben und erstmal 10min stehen lassen.
    Dann auf dem Campingkocher erhitzt und bereits nach 6min war sämtliches Wasser eingezogen oder verdampft.
    Den Kocher habe ich übrigens mit Diesel betrieben - brauchte ca 5min zum «vorglühen».
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    Das Endergebnis war ein wenig zu trocken, aber da ich gegenüber der «normalen» Zubereitung nur halb so viel Wasser brauchte, bin ich der Meinung, dass sich das lohnt.


    Ich bin noch nicht ganz überzeugt, ob der Reis nach dem Kochen und Dehydrieren tatsächlich anders ist, als vor dem Kochen.
    Ich werde die «Endzubereitung» mal unter möglichst gleichen Bedingungen mit «rohem» Reis ausprobieren.


    Gruss
    Josua

  • Hallo Josua,


    das mit der Selbstherstellung von Trockengerichten finde ich interessant. Obwohl ich bei der Überschrift "dehydrierter Reis" einigermaßen irritiert war :face_with_rolling_eyes:
    Aber da ja beschreibst, dass der Reis vorgekocht und wieder eingetrocknet wird, klärt sich das auf.


    Ob das Vorkochen ggü. dem frisch kochen eine wirkliche Zeitersparnis bringt, zweifele ich bei deinen erzielten 6 Minuten Kochzeit an. Durch den Benzinkocher ist auch frischer Reis in der gleichen Zeit zubereitbar.


    Aber dass man die Gewürze und das Gemüse beim Vorkochen nach eigenen Geschmack aus frischen Zutaten mit eingearbeitet werden und unterwegs nur Wasser hinzufügt muss, finde ich den interessanten Teil. Das selbstgemachte Trockengericht lässt sich sicher gut portionsweise vakuumieren.


    Vielleicht kannst Du diesen Threads dazu nutzen über weitere Variationen aus Dehydrieren und Unterwegskochen zu bereichten.


    Gruß
    kappa3


  • Täusch dich nicht, Reis braucht mindestens 15min bis er gar ist, ich hatte auch schon welchen der 30min kochen musste.

  • Die Garzeit ist aber nicht die Kochzeit :winking_face:
    Kochzeit ist die Zeit, in der Energie hinzugefügt werden muss, um den Kochvorgang am Laufen zu halten.
    Und da Energie unterwegs ein begrenztes Gut ist, halte ich die Kochzeit für wichtig. Nicht die Gar- oder Zubereitungszeit.

  • Vergleich «roher» Reis


    Hallo


    Nun habe ich endlich den Vergleich gemacht mit dem unvorbereiteten Reis:



    • 500ml Reis in 500ml kaltem Wasser «eingeweicht» (ohne Energiezufuhr)
    • auf dem Campingkocher XGK EX erhitzt, bis fast sämtliches Wasser aufgezogen oder verdampft war
    • probieren - war noch deutlich zu hart
    • 250ml kaltes Wasser zugegeben
    • als auch dieses weg war, nochmal probiert, Topf vom Feuer genommen


    Der Topf war heute 13min auf dem Kocher und obwohl ich 1.5x so viel Wasser verwendete, war der Reis schlussendlich genauso trocken, wie damals mit dem vorgekochten und dehydrierten Reis.
    Das Dehydrieren scheint also tatsächlich was wert zu sein. :Gut:


    Gruss
    Josua

  • Zitat von zjosua;270358


    Der Topf war heute 13min auf dem Kocher und obwohl ich 1.5x so viel Wasser verwendete


    Ich nehmen ca. 2x soviel Wasser wie Reis (ist Sortenabhängig).
    Dann 1x aufkochen lassen, dann runter vom Kocher und nur noch warmhalten.
    So sparst Du Brennstoff sparen und Kocher ist frei für den Rest.

  • Ich kapiere noch nicht ganz, welchen Vorteil das aufwändige Vorkochen und Dehydrieren von Reis gegenüber dem im Supermarkt billig verfügbaren und Vitaminreichen "parboiled Reis" denn haben soll? Auch bei parboiled Reis reicht es, das Wasser einmalig zum kochen zu bringen und dann in einem gut gedämmten Behälter so 15 Minuten lang ziehen zu lassen.


    Roher (Vollkorn)-Reis hat bei mir übrigens eine Garzeit von 45-60 Minuten.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich koche den Reis, egal welchen, immer im Verhältnis 1 zu 2. Die Kochzeit liegt jeweils bei ca 25 min. Dabei ist zu beachten, dass es nicht sprudelnd kocht, sondern nur leicht. Dann wird der Reis nicht trocken.
    Von Oncle Bens gibt es Reis im Beutel. Damit lässt sich die Kochzeit auf ca 10 Minuten verkürzen.
    Das selbst zubereiten von Trockennahrung finde ich sehr interessant.
    Da werde ich bei Gelegenheit auch ein paar Experimente machen.


    Grüsse Susanne

  • Was man da nicht alles lernt...


    Zitat von Cephalotus;270645

    "parboiled Reis"


    Heute gelernt, dass es dies gibt; danke.


    Der Reis, den ich für die Versuche verwendet habe, ist parboiled.


    Gruss
    Josua

  • Einen aenlichen thread gibt es schon,


    ich dehydriere auch Reis fuers Trampen, ich mache Beef Stroganoff, dehydriere das, nur aufpassen!!! Noch KEINE Sahne oder Saurecreme hinzugeben, das dehydriere ich extra und habe es in einen extra Beutel. (Fragt mich nicht warum, keene Ahnung, aber so war das Rezept, und ich hab mich drauf verlassen).


    LG Simka

  • Zitat von Cephalotus;270645

    Ich kapiere noch nicht ganz, welchen Vorteil das aufwändige Vorkochen und Dehydrieren von Reis gegenüber dem im Supermarkt billig verfügbaren und Vitaminreichen "parboiled Reis" denn haben soll? Auch bei parboiled Reis reicht es, das Wasser einmalig zum kochen zu bringen und dann in einem gut gedämmten Behälter so 15 Minuten lang ziehen zu lassen.


    Roher (Vollkorn)-Reis hat bei mir übrigens eine Garzeit von 45-60 Minuten.


    Nicht persönlich nehmen, aber hier liegt offenbar ein gedanklicher Fehler vor.
    Das Parboiling ist kein Vorkochen im eigentlichen Sinne sondern dient dazu, vor dem polieren des geschälten Reiskornes die Vitamine aus dem Silberhäutchen in das Innere des Reiskornes zu "verlagern". Somit ist Parboiled-Reis vitaminreicher als "normaler" polierter Reis.
    Die Kochzeiten für polierten Reis und für Parboiled-Reis sind jedoch identisch.


    Der Vorteil des Vorkochens besteht darin, dass man die Garzeit nochmals verkürzen kann. Dies ist insbesondere bei niedrigen Aussentemperaturen von Vorteil, weil man sich dann Brennstoff sparen kann um den Reis auf Temperatur zu halten während des Garens. Denn ob man im SHTF-Fall einen gut gedämmten Behälter zur Verfügung hat?


    Grüsse, Wolfgang

  • Hab mich mit dem Thema bisher noch nie beschäftigt. Gibts da ne Pi mal Daumen Zahl wieviel Energie/Zeit man auf die Art sparen kann? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das so viel ausmacht.

  • Im Grunde spart man keine Energie, vermutlich steckt man für das Vorkochen und das anschließende Dehydrieren sogar mehr Energie rein als man beim garen einspart.
    Es geht aber auch nicht darum in Summe Energie zu sparen, sondern nur darum beim Garen im Felde den Brennstoffeinsatz zu reduzieren.
    Die Überlegung ist, dass beim Vorkochen und Dehydrieren der Brennstoff (Gas, Strom, Sonnenenergie) nicht limitiert ist. Beim Zubereiten unterwegs jedoch schon (Gaskartuschen, Esbit, Spititus, Kocherbenszin) und daher dieser eingespart werden soll.

  • Bin mir sogar sicher, dass man insgesamt drauf zahlt. Ich meinte natürlich die Einsparung beim beim 2. Mal kochen. Hätte ich klarer ausdrücken sollen.