Zusammenstellung von Saatgut

  • Hallo, eine Frage in die Runde. Wir reden alle über Wochenkisten, Monatskisten und teilweise sogar über Fluchtorte. Wäre es da nicht auch Sinnvoll einen kleinen Bereich der Kiste mit Samen zu füllen. Kresse zum Beispiel liefert super Vitamine, aber weitergedacht sollten es doch vielleicht auch Samen sein die Ertrag und Neusaaten bringen. Odert denke ich hier auch in die Falsche Richtung? Freue mich über Eure Meinungen.


    Das Team der Fellnasen


    PS: In der Sufu habe ich leider nichts dazu gefunden. Was mich eigentlich wundert.

  • Ist für mich eine Selbstverständlichkeit für 2 Jahre Samen vorrätig zu haben, das ist im Grunde nicht sehr viel. Wo es hapert sind bei den Kartoffeln da ist es ein Faktor 100 den man zurücklegen muss . Angenommen man braucht in der Krise 1'000 Kg Kartoffeln, muss man 10 Kg Setzlinge irgendwo parat haben.


    Dazu organischen Dünger Hornspäne in etwa 5Kg/Jahr/100m2. Oder man sagt sich pfeiff auf bio im SHTF Fall und man legt sich 3 Säcke 50Kg 32% Ammonium hin, damit hat man genug für 6 Jahre und 1'000m2 in Autarkie.

  • Mein Garten ist betoniert und nennt sich Parkplatz.
    Trotzdem habe ich etwas an Gemüsesamen für den SHTF - Fall eingelagert um damit an einem SO die Möglichkeit zu haben meine Ernährung zu ergänzen. Wert habe ich auf sogenannte "alte Sorten" einheimischen Gemüses gelegt, da ich mir von diesen Pflanzen auch eine bessere Robstheit verspreche.

  • das mit den Düngen ist eigentlich kein Problem. Ich habe mich mit dem Thema Bokashi beschäftigt und bin gerade am Umsetzten. Der Dünger ist Bio, kann jeden Tag eingegossen erden und hat auch sonst so einiges an Anwendungsmöglichkeiten. Meine Frau hat gerade den Auftrag bekommen, eine Saatgut Box zusammen zu stellen. Aber haupt Augenmerk ist zum einen schneller Ertrag, ziehen neuen Samens möglich und vor allem die Anspruchslosigkeit auf die Umgebung. Zur Zeit liegt Baumspinat ( wuchert mehrjährig ) und Erbsen bereit. Natürlich beschäftige ich mich auch mit dem Thema Wildkräuter und Verarbeitung, alleine schon durch meine Trekking Touren und das Leben von der Natur dabei.

  • Ein Saatgut-Vorrat ist sicherlich eine gute Idee.
    Wer sich mit der Idee von Saatgut einlagern befasst, sollte auf jeden Fall daran denken, dass gewisse Saaten nur begrenzt haltbar (keimfähig) bleiben.
    Also einlagern und vergessen bis zum Tag X, geht auch hier nicht.


    Gruss Way

    Die Party ist vorbei!

  • Wir haben Saatgut eingelagert.
    Zum einen verschiedene Sprossen , im Glas zum Keimen bringen , innerhalb einer Woche fertig.
    Dann noch für den Garten.
    Tomaten, Kürbiss, Gurken, Bohnen, Erbsen.
    Und schnell wachsend
    Spinat, Salat, Radischen , Rettiche.


    In Planung
    Kohl, Sellerie, Rote Beete und Lauch

  • Zitat von Fellnasen;275242

    das mit den Düngen ist eigentlich kein Problem. Ich habe mich mit dem Thema Bokashi beschäftigt und bin gerade am Umsetzten. Der Dünger ist Bio, kann jeden Tag eingegossen erden und hat auch sonst so einiges an Anwendungsmöglichkeiten. Meine Frau hat gerade den Auftrag bekommen, eine Saatgut Box zusammen zu stellen. Aber haupt Augenmerk ist zum einen schneller Ertrag, ziehen neuen Samens möglich und vor allem die Anspruchslosigkeit auf die Umgebung. Zur Zeit liegt Baumspinat ( wuchert mehrjährig ) und Erbsen bereit. Natürlich beschäftige ich mich auch mit dem Thema Wildkräuter und Verarbeitung, alleine schon durch meine Trekking Touren und das Leben von der Natur dabei.


    Sorry das mit dem Bokashi oder wie die letzte Zauberformel heisst funktionniert nicht. Wenn es hoch kommt ist es fermentierter Kompost und möglicherweise hilft es ein bisschen aber es bringt sicher nicht mehr Stickstoff als normaler Kompost aus dem guten Grund das dieser nicht aus dem nichts ensteht.


    Man muss dem Beet das zurückgeben was man ihm entnommen hat sonst laugt man die Erde aus.
    Wenn man nur Kompost zugibt, wird die Erde mit Phosphat und Kalium überdüngt. Das ist übrigens der Fall in mehr oder weniger jedem Gemüsegarten der mit Kompost gefüttert wird. Auch die Erdanalyse bei mit hat ergeben das ich mich am oberen Limit bewege.


    Das heisst ganz konkret maximal 3l Kompost/m2. Das reicht aber bei weitem nicht aus um den Stickstoff zu ersetzen den man gebraucht hat um die Pflanze wachsen zu lassen. Man kann eben dann noch Stickstoff festsetzende Pflanzen, pflanzen wie die Leguminösen die in etwa bis 40g N/m2 festsetzen können.


    Früher bevor es künstliche Dünger gab, kam der Stickstoff durch den Mist, inklusive die menschliche Scheisse. Wenn man Kleintiere hält braucht man in etwa ein Vehältniss 1:5-10 sprich minimal 500m2 für die Tiere für 100m2 Gemüsegarten. Wenn man seine eigen Scheisse über eine Trocken Toilette wieder zurückführt und in den Garten geht um zu pissen, dann effektiv sollte einen geschlossenen Kreis hinkriegen.


    Aber auch mit der Methode sollte man sich einen Vorrat an Sägemehl hinstellen. Aber pro Mensch produziert man 10 Kg Stickstoff/Jahr was enorm ist und mit 40Kg hat man mehr als genug um einen Garten zu düngen.


    Also wer es ganz natürlich haben will, ein paar m3 Sägemehl hinstellen. Bei der Pisse sie in 5mal Wasser verdünnen damit die Pflanzen nicht verbrennen. Oder man kann auch ab und zu mal an einen Baum pinkeln.

  • Natürlich ist ein Vorrat von diversen Samen wichtig, gerade in einer Krise einen eigenen Gemüsegarten zu besitzen hilft schon enorm auf dem Weg zur Selbstversorgung.


    Ich sehe auf diversen amerikanischen Prepperseiten, wie sich die Leute ganze Kübel mit Saatgut einlagern. Und dann schnell in der Krise eine Gärtchen anlegen? Ich bezweifle, dass das so einfach funktioniert. Ohne ein wenig gärtnerische Erfahrung funktionierts vielleicht gar nicht.


    Meiner Meinung nach ist der einzig gangbare Weg jetzt und heute schon damit anzufangen. So ist es übrigens mit vielem das hier im Forum besprochen wird. Da werden Details diskutiert, aber schlussendlich dann nichts in die Praxis umgesetzt.


    Ich lagere massenhaft Saatgut das ich järlich aus dem laufenden Ertrag gewinne ein. Bei Reis sind's etwa 200kg obwohl ich viel weniger davon verwende. Verschiedene Sorten von Bohnen, Linsen, Erbsen, Tomaten, Kürbis, Melonen, Chia, Salat, Basilikum, Pfeffer und andere Kräutersamen, Chilli und Paprika, Sonnenblumen, Erdnüsse, Gac, Gurken, Auberginen und vieles mehr, das mir grad nicht einfällt.


    Fangt einfach klein an, nehmt „samenfeste Sorten“ oder Heirloom und versucht die Samen aus eigener Ernte einzulagern.
    Wir lernen aus Erfahrung, nur die Praxis, bringt uns weiter.


    Gärtnerische Grüsse
    Vansana, bei dem der Monsun gerade heute begonnen hat

  • Der selbstversorge Garten läuft bereits seit 5 Jahren sehr erfolgreich. Stickstoff Düngung war aber bisher noch nicht das Problem bei uns, da wir die Gesamte Beetanlage mit sogenannten Gütekompost Erde aufgefüllt hatten. Dadurch war so viel Stickstoff im Boden das z Bsp bei uns zur Zeit kein Kohl gedeiht sondern nur schisst. Wir arbeiten auch gerne mit alten heimischen Sorten. Nur müssen wir uns bei manchen Saatgut von den Hybriden verabschieden und auch dort wieder auf Saatfeste Sorten ausweichen.


    Ich gebe Vansana vollkommen recht und glaube auch das viele zwar das Equipment zusammen haben, im Notfall damit aber nicht viel anfangen können, ganz alleine deshalb, weil es nie benutzt wurde. Ich versuche bei meinen Trekking Touren möglichst vieles und auch neues beim abendlichen Lagerbau umzusetzen, da wird das Feuer auch mal auf verschiedene Art und Weisen hervorgezaubert, auch Feuer bohren war schon dabei und das ist ein Part, der wirklich ein paar mal versucht werden muss.


    Ich arbeite ja auch mit insgesamt 4 Notfall Kisten welche Pro Kiste 42000 cal. beinhalten. Schön gemischt mit einem guten Verhältnis von KH P und F. Diese Kisten rotieren zum Beispiel bei uns alle zwei Monate. Da nehme ich mir eine Kiste mit ins Büro, da habe ich dann vier Wochen Zeit ( Vier Tage in der Woche bin ich dort ) die Kiste aufzubrauchen. Also backe ich mir ein kleines Brot ab und zu und ernähre mich aus der Kiste und habe vor allem dadurch ein Gefühl ob die Zusammenstellung passt. dann wird immer etwas daran gefeilt bis man zufrieden ist. da ist es auch egal ob das MHD noch ein Jahr in der Zukunft liegt. Essen muss ich so und so etwas im Büro. Warum dann nicht diese Sachen und dabei gleich lernen.


    Aber zurück zum Saatgut, was für Sorten und Bezugsquellen für Saatfeste Sorten könnt ihr empfehlen ?

  • Also einfach mal als Eckdaten.


    Gehen wir von 25cm fruchtbare Erde aus, mit 2.5% Humus Gehalt.


    Das sind 9 Kg Humus pro m2, davon werden jedes Jahr 175g mineralisiert. Um das zu kompensieren braucht man 1.75Kg Mist oder 70g Stickstoff...


    Mit anderen Worten wenn man das nicht tut laugt man den Boden auf Dauer aus. Klar das wenn am Anfang man eine Überdosis an Stickstoff hatte man es ruhig angehen kann.

  • Grundsätzlich ist eine über- aber auch eine unter-versorgung von Nährstoffen kontraproduktiv -->

    Zitat

    bei uns zur Zeit kein Kohl gedeiht sondern nur schisst

    oder die Pflanzen kümmern vor sich hin


    Zur Stickstoffversorgung muß nicht zwangsläufig auf (abgelagerten) ((Pferde) -Mist zurückgegriffen werden , auf Kunstdünger würde ich sowieso in jeglicher Form verzichten,
    Die einfachste Möglichkeit dem Boden genug Stickstoff zuführen ist Brennesseljauche (Gülle) oder/aber man betreibt die etwas aufwendiger 4 Fruchtfolge


    Zur Samenhaltung: auf alte bewährte Sorten zurückgreifen welche zwar geringer im Ertrag aber resistenter gegen Krankheiten und Schädlingen sind , Hybriden sollten vermieden werden weil die keine keimfähigen Samen produzieren


    Gruß in die Runde

  • Zitat von innviertler;281028

    Hybriden sollten vermieden werden weil die keine keimfähigen Samen produzieren


    Das stimmt nicht. Die Keimfähigkeit von Hybriden ist bei Pflanzen meist geringer, grundsätzlich bleibt sie aber vorhanden. Was aber in jedem Fall geschieht, ist die teilweise Entmischung der Erblinien über die Zweite Mendelsche Regel. Das bedeutet, dass in der ersten Nachkommengeneration zur Hälfte die Hybridsorte bestehen bleibt und zu jeweils einem Viertel wieder die reinerbigen Ausgangssorten entstehen. Falls man es irgendwie schafft, die weiter bestehenden Hybriden von den reinerbigen Planzen zu trennen und nur die hybriden Samen weiter zu verwenden (dürfte ohne größeren Aufwand wohl nur bei einigen Hülsenfrüchten möglich sein, und das längst nicht sicher), kann man theoretisch unbegrenzt mit dem 1:2:1-Schema weitermachen und so die Hybrid-Eigenschaften (üblicherweise einen besseren Ertrag) erhalten. Gelingt diese Trennung nicht, kommt es in der zweiten Filialgeneration zur Vermischung reinerbiger und hybrider Pflanzen. In diesem Fall verschwindet die Hybridität innerhalb weniger Generationen aus dem Pflanzenbestand und man hat nur noch die beiden Ausgangssorten. Wie schnell das geht, ist abhängig von der Befruchtungsart. Bei Pflanzen, die zur Selbstbefruchtung in der Lage sind, geht es schneller, und das ist bei so ziemlich allen Gemüse- und Obstpflanzen der Fall.

  • Ich weiß nicht warum aber irgendwie hält sich dieses Gerücht das F1 Hybriden steril sind, dass waren sie noch nie und werden es auch nicht in Zukunft sein!


    Asdrubal hat absolut recht mit seinem Beitrag!

  • Ok dann hatte ich vermutlich auch nur Pech aber im Fall der Fälle will ich mich dann auf das Saatgut verlassen können


    Hier jetzt auf meine erfahrung auf Chilis bezogen : Bereits in der Wuchsphase fördere ich gute ,kräftige Pflanzen und entnehme dann gerade von diesen Pflanzen Samen für die nächste Aussaat , mach ich schon so seit Jahren und steigere so meinen Ertrag /Pflanze
    Mutterpflanzen überwintere ich , um auch zukünftig potente Saaten zu haben


    Und im Allgemeinen hab ich einfach etwas gegen sämtliche Genetisch veränderte Lebensmittel

  • Die Hybridzucht ist eine "konventionelle" Zuchtmethode und hat nichts mit dem zu tun, was momentan irreführend unter "Gentechnik" verstanden wird.
    Abgesehen davon ändern sich Gene in allen Lebewesen, auch in uns selbst, mit statistisch erfaßbarer Häufigkeit.
    Zum Glück, sonst könnte es ja keine Anpassung an veränderte Umweltbedingungen geben.


    Deshalb sind auch die "alten Sorten" mitunter im Nachteil, weil sie anfälliger sind als moderne, gezielt auf Resistenz gegen neue Krankheiten gezüchtete.
    Zum Beispiel können unsere "alten" Stachelbeersorten nicht mit dem Amerikanischen Stachelbeer-Mehltau fertigwerden, weil es den zur Zeit ihrer Züchtung in Europa nicht gab.
    Deshalb plage ich mich mit dem radikalen Schneiden und Auspflücken meiner Sträucher, aber das Ergebnis ist trotzdem äußerst unbefriedigend.
    Vielleicht rode ich sie aus und ersetze sie durch resistente; dabei ist mir egal, ob die Resistenz durch konventionelle Züchtung oder "Gentechnik" erzielt wurde;
    Hauptsache, ich bekomme gesunde Früchte, ohne Gift anwenden zu müssen.

  • Ich versuche mich seit einigen Jahren mit der Gründüngung (betreue meinen Gemüsegarten noch nicht sehr lange), dazu auch noch etwas Kompost und habe dadurch gute Ernteerträge. Obs an der Gründung liegt? Bilde ich mir zumindest ein :winking_face:
    Samen versuche ich immer selber zu züchten, klappt bei Salat und Co schon ganz gut. Dieses Jahr bzw. wird es sich erst nächstes Jahr zeigen, wage ich mich zm ersten mal an Karotten und Co heran.
    Einiges habe ich auch als Saatguteingelagert, aber die Selbstgewinnung will ich nun in der Praxis voran treiben, denn irgendwann kann man Missernten eben nicht schnell nachkaufen.

  • Gründüngung ist nicht Gründüngung. Die meiste, lockert den Boden auf und diejenige mit langen Wurzeln können mineralien und anderes aus der tiefe der Erde holen. Aber sie ändern nichts an dem Stickstoff/Phosphat usw Gehalt.
    Andere Gründüngung kann Stickstoff aus der Luft über Bakterien in dem Boden lagern.


    Aber wenn man ganz ohne Dünger auskommen will, muss eine Stickstoff lagernde Gründüngung mal ein Jahr ihre Arbeit getan haben, damit man wieder Pflanzen kann. Und ob es klappt sieht man wenn man Starkzehrer pflanzt und nicht Salate die eigentlich kaum Dünger brauchen.

  • @moleson, ja ich weiss. Bin eben wie gesagt noch am experimentieren. Da ich dieses Frühjahr den halben Garten auf Hochbeete umgestellt habe, wurds noch nichts mit der Langzeitgründüngung für Stickstoff, das möchte ich dann im Herbst machen und einen Teil des Gartens dbzgl. eindecken.