Was können wir aus den aktuellen Wetterkatastrophen lernen?

  • Aktuell gibt es ja einige verheerende Wolkenbrüche. Ich will hier gar nicht darüber diskutieren, ob es tatsächlich eine statistische Zunahme gibt und welche Rolle eine mögliche Klimaveränderung spielt. Vollkommen unabhängig von diesen Aspekten zeigen die vergangenen Tage zumindest, dass es praktisch überall zu sintflutartigen Regenfällen mit schlimmen Folgen kommen kann, wenn auch in Gegenden mit starken Höhenunterschieden wohl tendenziell schlimmer als im absolut flachen Land.


    Mich interessieren eure Ideen, wie man mit dieser Herausforderung umgehen sollte.


    Für mich ist die erste Erkenntnis, dass das allseits beliebte Prepperlager im Keller nicht die allerbeste Lösung ist. Bei mir gibt es da momentan keine Alternative, aber immerhin habe ich meine Hygiene- und Nahrungs-Vorräte sowieso in Kisten und nicht in Regalen, so dass man sie nach oben retten kann, falls noch ein paar Minuten Reaktionszeit bleiben.


    Bei dem, was vor allem an Werkzeug lose in Regalen liegt, werde ich wohl demnächst mal umsortieren, so dass die empfindlichen Sachen zumindest einige Regalebenen nach oben wandern, was immerhin bei kleineren Überschwemmungen helfen dürfte.


    Als nächsten Punkt muss ich mir wohl über die Gebäudesicherung Gedanken machen. Bis jetzt war ich ganz beruhigt, weil unsere Lichtschächte und Außenzugänge zum Keller einige Zentimeter über Bodenniveau liegen und ich die Abflüsse dort zweimal im Jahr sauber mache und überprüfe. Angesichts der aktuellen Fälle dürfte das aber kaum reichen.


    Wie seht ihr das? Welche Lerneffekte zieht ihr aus den aktuellen Regenkatastrophen? Fallen euch effziente, im Aufwand aber überschaubare Lösungen zur Wasserabwehr ein? Damit meine ich jetzt weniger solche Ausmaße wie in bei Schwäbisch Hall oder Passau, sondern ein oder zwei Größenordnungen darunter. Ich persönlich finde Sandsäcke und irgendwelche Spannwände in Türöffnungen wenig überzeugend, weil die bei überraschenden Ereignissen (anders als in Hochwasserzonen an Flüssen) kaum rechtzeitig eingesetzt werden können.

  • Hallo,


    bei Flut wenn man kann immer in eine hoeher gelegenes Lage/Grund zu gehen.
    Das Essen in Behaeltern trocken lagern und gegen Naesse schuetzen.


    Ein freundlicher Gruss

  • Zitat von june;275676

    Hallo,


    bei Flut wenn man kann immer in eine hoeher gelegenes Lage/Grund zu gehen.
    Das Essen in Behaeltern trocken lagern und gegen Naesse schuetzen.


    Ein freundlicher Gruss


    Ich finde diese Aussage zu einfach gemacht !
    Wen ich mir Filmaufnahmen z.B. aus dem Örtchen Braunsbach anschaue wo Feuerwehrfahrzeuge einfach weggespült werden wie ein Spielzeugauto, dann ist da nix mehr
    mit auf höhere Lagen gehen.

    https://www.youtube.com/watch?v=H-IwZZdeduc


    Das selbst Feuerwehrfahrzeuge weggespült werden lässt in erster Linie den Schluss zu das auch erfahrene Leitungskräfte von den Wassermassen überrascht wurden.
    Wenn ich mir dann noch anschaue mit welcher Gewalt das Wasser in das Treppenhaus schießt, dann lässt das nur eine Gefahrenbeurteilung zu, nämlich das man eingeschlossen ist !
    Selbst eine Sicherung mit Seilen würde ich bei diesen Massen nicht mehr in Betracht ziehen.
    Diese Aussage bestätigt sich dahingehend das der in SH verstorbene Feuerwehrmann nach Augenzeugenberichten nach mit 8 -10 Personen an einer Leine gesichert war, was allerdings keinen Schutz bot.


    Selbst niedrige Gewässer mit 20cm Wassertiefe reißen einen Erwachsenen Menschen ab einer bestimmten Fließgeschwindigkeit einfach mit.


    Meiner Meinung nach ist das "bereit auf seinem BOB sitzen" die einzige sinnvolle Maßnahme um bei stagnierenden Fluten sofort das Haus zu verlassen.
    Bei solchen Fließgeschwindigkeiten muss man froh sein wenn das Haus nicht schon vorher einstürzt.


    Sollte eine Flucht gar nicht mehr möglich sein und eine Rettung per Hubschrauber notwendig werden, so wird man vermutlich auch seinen BOB zurücklassen müssen.
    Wenn man jetzt mal hypothetisch annimmt das sein Haus stabil genug ist, so würde ich trotzdem kein Versuch wagen Lebensmittel in Kisten aus dem Keller zu holen, da die Gefahr eines Wassereinbruches in UG nicht kalkulierbar ist.

  • In den meisten Fällen ist es wohl so, dass Verunglückte entweder durch den Beruf (Feuerwehr, THW, etc.) direkt zu tun hatten, oder es eben Menschen sind, die nach dem Rechten sehen wollten und durch eindringendes Wasser überrascht wurden.


    Ein Freund von mir ist Rettungstaucher bei der DLRG; er sagt ganz klar, dass es deutlich weniger Tote gäbe, wenn die Leute mehr abwarten und weniger ihrer Sorge/Neugierde folgen würden.


    Du wirst Dich kaum vor Überflutung schützen können. Wenn Du sie aber als naturgegeben hinnimmst und abwartest, minimierst Du zumindest Dein eigenes Risiko.


    Alles andere ist ersetzbar.


    JmtP


    Semper Fi

    Geht los!!!

  • Wenn man sich die besonders betroffenen Ortschaften ansieht, dann fällt ein Muster auf:
    - Es gibt ein oder mehrere Bächlein, die zu gefährlichen Strömen wurden
    - Die Dörfer befinden sich am Rande von Hängen, teilweise in Tälern oder Mulden
    - Schwer beschädigte Häuser waren meist älter und im Erdgeschoss gemauert.


    Für mich ergeben sich folgende Überlegungen:
    - Kein Haus in einer Senke, Mulde oder im unteren Drittel eines Hangs
    - Unteres Geschoss massiv bauen
    - Haus auf erhabenen Vorsprung bauen oder besser wie ich
    - Haus auf erhabener Ebene ohne direkte Nähe zu Wasser


    Persönlich:
    - Neugierde unterdrücken und Gefahr erkennen


    Edit:
    Bei mir in der Nähe haben betroffene massive Mauern (Zäune) zum ableiten von Fluten und kleineren Muren gebaut.


    Leichter wird es wohl nicht mehr, eher schlimmer. Diese Wettererscheinungen nehmen wohl zu.


    Tsrohinas

  • Ich war nicht vor Ort, aber das Feuerwehrauto kann man auch praxisnah relativ einfach erklären: Wurde für eine Straßensperre benutzt und dort so abgestellt. Gerade in der Erstphase eines Einsatzes, wo akut eine Straße dichtgemacht wird, ist das gängige Praxis, dass sich da mal schnell jemand mit einem Fahrzeug quer stellt und dieses dann verlässt. Dass sich Lagen gerade bei Talkesseln natürlich sehr schnell entwickeln können was Wasser und Schlammlawinen angeht, sieht man dann natürlich auf den Videos.


    Kurzfristig kann man hier vor Ort nicht viel machen. Bei entsprechender Wetterwarnung generell Sachen im Vorfeld in höhere Stockwerke bringen und vielleicht sogar schon ein Bug Out in einen sicheren Ort (Verwandschaft,...) präventiv machen. Die eigene Neugier und Sensationslust ("Ich mach das krasseste YT Video!") muss man halt wirklich zügeln.


    Langfristig muss man sich halt auch überlegen, wo man sich niederlässt. In Österreich gibt es mit http://www.hora.gv.at/ eine sehr gute Informationsseite, die sowohl Hochwasserrisiken als auch Waldbrand-, Lawinen- und Hagelzonen anzeigen kann. Hier lohnt sich langfristig der Blick vor dem Grundstückskauf dann doch sehr denke ich.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Zitat von Grübelzahl;275677


    Meiner Meinung nach ist das "bereit auf seinem BOB sitzen" die einzige sinnvolle Maßnahme um bei stagnierenden Fluten sofort das Haus zu verlassen.
    Bei solchen Fließgeschwindigkeiten muss man froh sein wenn das Haus nicht schon vorher einstürzt.


    Sollte eine Flucht gar nicht mehr möglich sein und eine Rettung per Hubschrauber notwendig werden, so wird man vermutlich auch seinen BOB zurücklassen müssen.
    Wenn man jetzt mal hypothetisch annimmt das sein Haus stabil genug ist, so würde ich trotzdem kein Versuch wagen Lebensmittel in Kisten aus dem Keller zu holen, da die Gefahr eines Wassereinbruches in UG nicht kalkulierbar ist.


    Möchte mal kurz bemerken das es in dieser Situation weder ein BOB noch Lebensmittelreserven braucht, wohl aber eine Kredit Karte... Es nicht weil man sich mit Nägeln beschäftigt das die Lösungen alle nach einem Hammer aussehen.


    So auf die schnelle einen Flug buchen mit Easy Jet auf eine warme Insel wäre doch eine alternative nicht mal teuer. Lanzarote hin und zurück 50 Euro

  • Bug out sehe ich in solchen Fällen aber kritisch. Da läuft man unter Umständen direkt in die Suppe rein. Großartig vorher kommt man da nicht weg, es sei denn, man würde bei jeder Starkregenwarnung losziehen. Aber dahinter verbirgt sich oft nur ein zwar heftiger aber noch gewöhnlicher Gewitterschauer oder gar nichts, weil Gewitter eben örtlich sehr unterschiedlich ausfallen.

  • Zitat von moleson;275689


    So auf die schnelle einen Flug buchen mit Easy Jet auf eine warme Insel wäre doch eine alternative nicht mal teuer. Lanzarote hin und zurück 50 Euro


    DAS wäre mein Bug Out Szenario für Krieg oder Fallout - Hier jedoch geht es eher darum, am nächsten Tag ohne Gefährung noch vom Haus zu retten, was zu retten ist. Diese Ereignisse sind zumeist auf wenige Stunden begrenzt - dann beginnt das große Aufräumen. Und da möcht ich dann doch eher in der Nähe sein.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Dann halt ein Hotel


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    Gestern waren die dabei den Murtensee zu leeren. Der war innerhalb von Stunden um 15cm gesunken. Erwarten wohl das sich das wieder füllt.

  • Die Mehrheitsmeinung scheint also zu sein, die Bude absaufen zu lassen und nachher aufzuräumen. Ich persönlich wäre eher dafür, das Haus wasserfest zu machen, dafür zu sorgen, dass eventuell eingedrungenes Wasser möglichst wenig Schaden anrichtet, und erst danach auf möglichst effiziente Schadesbeseitigung zu setzen.

  • Hallo zusammen,


    Zitat von Asdrubal;275696

    Die Mehrheitsmeinung scheint also zu sein, die Bude absaufen zu lassen und nachher aufzuräumen. Ich persönlich wäre eher dafür, das Haus wasserfest zu machen, dafür zu sorgen, dass eventuell eingedrungenes Wasser möglichst wenig Schaden anrichtet, und erst danach auf möglichst effiziente Schadesbeseitigung zu setzen.


    ich denke das kommt darauf an wie hoch das Risiko am eigenen Standort ist:
    Wenn ich irgendwo in einer Tallage mit (im Normalfall noch so kleinem) Bach wohne ist die Gefahr irgendwann einmal einer Flutkatastrophe ausgesetzt zu sein wesentlich größer, als wenn ich erhöht auf einer Kuppe weit weg vom nächsten Bach wohne, demnach würde ich im ersten Fall den Vorschlag von Asdrubal beherzigen, im zweiten aber das sehr kleine Risiko eingehen.
    Was m. E. aber (fast) überall sinnvoll ist, ist eine Rückschlagklappe in der Abwasserleitung vom Haus zur Kanalisation einzubauen, die Kanalisation wird bei einem Extremereignis immer "überlaufen", da kann es leicht die Brühe zurück in den Keller drücken.


    Gruß,
    Paddy

  • Hallo!


    Als Ex Braunsbacher hat es im näheren Familien und Freundeskreis 2 Familien getroffen und auch mein Firmeninventar ist völlig abgesoffen. Da gab es keine Vorkehrungen oder Vorwarnzeit. Das Wasser ist durch jeden Schacht, durch jedes Fenster gedrungen und hat unseren Heizraum mit ca 20.000 Litern Wasser geflutet. Das Wasser kam am Ende selbst aus den Fugen der Terrassenplatten, weil soviel Wasser nicht versickern kann. Ein Lagerraum für Felgen in dem ein Ölsammler steht hat sich teilweise entleert und alles mit einem dickem Film überzogen. Keine Ahnung wie wir die Massen an Felgen wieder sauber machen können. Jedes Haus das getroffen wurde muss jetzt erstmal vom Statiker geprüft werden. Die Eltern einer Freundin durften bis heute nicht ins Haus, da die Geröllmassen von dieser Seite noch nicht beseitigt wurden. Mich wundert es wirklich,das bei dieser Naturgewalt die Häuser stehen geblieben sind. Wir sind seit 4 Tagen am aufräumen und abpumpen. Aber der emotionale Schaden ist gewaltig. Was ich sagen will ist. Das unser Ort nicht sonderlich Hochwasser gefährdet war und kein Bach in der Nähe. Das Wasser kam trotzdem von allen Seiten und es gibt einfach keinen Schutz gegen diese Naturgewalt Wasser.
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  • Wobei es unmöglich ist im Nachhinein eine Bude wasserfest zu kriegen, insbesondere bei solchen extremen Katastrophen, zumindesten nicht zu einem bezahlbaren Preis.


    Problem ist der Schlamm und das kriegst ohne Grossgeräte nicht weg, das ist zäh wie Klebstoff. Das eigentliche Wasser läuft auch so ab so lange die Kanalisationen i.o. sind.


    Bei mir ein Bauernhaus, läuft es regelmässig in den Keller rein bei solchen Wetterlagen, einfach durch den Grund und die Wand, hatte schon richtige kleine Springbrunnen in der Wand.


    Am Anfang hatte ich eine Pumpe gekauft, die auch sehr gut geht. Jetzt habe ich einfach die Wände zwischen den Kellern durchgebohrt (bzw die Löcher die bestanden wieder geöffnet), dabei festgestellt das die damals sich etwas dabei gedacht hatten indem ein Neigung in den Keller Böden.
    Heute läuft es einfach durch , an manchen Stellen hat es dann 5cm Wasser (da steht auch nichts).


    Angenommen es würde noch 4-5 mal so viel runterkommen wie in den letzten Wochen, dann könnte effektiv das alte Bächlein das unterirdisch ist einen Teil überschwemmen und mein Haus würde direkt in der Einfalls Route liegen. Aber dann kann ich eh nichts machen und die Elektrik ist dann weg, weil der Verteiler im Keller ist.


    Leben könnte ich aber immer noch in dem Haus...

  • Danke für die Informationen und Fotos.
    (Ein "Gefällt mir" kann ich nicht drücken da ich das nicht ganz passend empfinden würde)


    Ja, man ist so machtlos gegen Naturgewalten und kann nur zusehen.
    Zum "Glück" nur materieller Schaden und zum Glück keine Opfer in deinem Umfeld.


    Ich wünsche dir viel Kraft und dass ihr das nächste mal verschont bleibt.


    Über solche Dinge können wir hier uns Gedanken machen und drehen und wenden, es gibt nicht viel vorzubereiten. Hier gilt nur Faktor Glück dass man verschont bleibt.


    Gruss, Worber

  • Zitat von DerGerald;275703

    Îch denke es fängt schon bei der Ortswahl an.
    Die Gegenden die jetzt Hochwasser haben sind ja nicht das erste Mal Land unter.
    Hat man keine Wahl, dann würde ich Asdrubal recht geben. Es gibt sicher Möglichkeiten. das zB: http://www.flutschutz.info/referenzen.html


    Das System ist nicht schlecht, würde bei mir bedeuten, 2 Türen und 4 Keller Fenster ab zu dichten, bis zu den Fenstern wäre es dann 2.50 von der Strasse, da läufte es aber vorher rechts und links ab.


  • Keine Sorge dafür erwartet glaub keiner ein like.


    Gruss Stephan

  • Lage richtig bewerten, Eigenschutz beachten, keine Experimente und keine unnötigen Risiken eingehen, das wurde schon erwähnt und ist grundsätzlich immer zu beachten. Das bedeutet auch, dass Aufräumarbeiten und das Betrachten der Schäden erst erfolgen soll, wenn die Katastrophe vorüber ist. Ein kurzer Blick zur falschen Zeit, kann der letzte sein.


    Gegen gewisse Unwetter läßt sich wenig machen. Ich habe früher schon beobachtet, dass immer wieder die Bereiche von Wasser überflutet werden, die auch schon früher überflutet worden sind. Alte bebaute Flussauen sind da z.B. immer wieder von betroffen. Die Wasserstandmarken sind ab und dann in Städten wie Dörfern zu sehen. Sowas wie 15m am 23.3.1984 etc. Wer in diesen Bereichen eine Immobilie besitzt, der muss mit alle 10 Jahre oder so mit solchen Schäden rechnen. Ich persönlich würde die Bereiche meiden und mein Haus würde an optimaleren Stellen stehen. Zur Standortwahl kommen mehrere Faktoren in Frage. Das Bäche und Rinnsaale zu reißenden Flüssen werden, dagegen kann man wenig tun, auch weil das Rinnsaal da vielleicht die letzten 70 Jahre immer eins war und nie ein Fluss. Manches lässt sich wenig oder schlecht abschätzen und wer Haus und Hof an dem Standort geerbt hat, so muss er mit den Problemen leider leben.


    Die Frage zielte ja auf Ideen und Herausforderungen ab. Ich lagere meine Sachen nicht im Keller. Das liegt daran, das aktuell keiner zur Verfügung steht. Aber selbst wenn, dann ist der Keller für mich nicht der perfekte Ort, um die ein oder anderen Sachen zu lagern. Da ist zwar viel Platz, aber meistens ist der Keller zur Hälfte mit Sachen gefüllt, die man eh wenig oder gar nicht braucht. Nahrungsvorräte im Keller sollten meiner Meinung nach so gelagert werden, das man sie auch draußen stehen lassen könnte. Das heißt, wasserdicht, mit Trockensäcken, wenn nötig. In stabilen dichten Kisten, Fässern, alles was auch mal etwas aushält. Schließlich ist, das der Notvorrat, da muss man nicht jeden Tag heran, möchte aber auch nicht jeden Tag kontrollieren, ob die Sachen nicht Feuchtigkeit gezogen haben, Ratten etc. angelockt haben.


    Regale zur Lagerung ist gut, aber auch hier - die Sachen sollten in Kisten gepackt werden. Bei Dosen, da reicht eine einfache Kiste, damit es sich leichter im Regal verräumt. Die sind dicht und auch Wasser oder Schlamm macht ihnen erstmal nichts. Allerdings rosten sie im Keller schneller und daher ist die Langzeitlagerung von Dosen in feuchter Umgebung in einer Kiste mit Schutzgas zu empfehlen.


    Ich persönlich würde bei viel Fläche, eigenem Haus etc. sowieso mehrere Standorte für die Lagerung wählen. Da wäre in jedem Stockwerk etwas. Gibt es Hochwassergefahr, so sollten die Sachen komplett im ersten Stock oder höher gelagert werden. Ein Schlauchboot und so Sachen, wäre ggf. auch nützlich. Jedoch wäre es keine gute Idee sich damit in die reißende Strömung zu begeben. Abwarten, Tee trinken, sich retten lassen ist die erste Wahl. Wenn das Wasser ruhig steht und man sich sicher ist, dann kann überlegt werden, ob man mit dem Schlauchboot ein höheres Bereich anfährt, wo am besten auch Retter, Feuerwehr etc. sind.


    Vor Wassermassen schützt man das Gebäude nicht, indem man es abdichtet, da die Mauern und Fundamente so stark unter Wasserdruck geraten, Wasser verpresst wird, dass kann zur starken Kräften führen, die das Haus letztendlich beschädigt oder zerstört. Kommt Wasser, so lässt man es hinein - möglichst kontrolliert und vorbereitet. Das Wasser im Keller erzeugt einen natürlichen Gegendruck. Erstmal bleibt damit das Fundament damit intakt.


    Hat man einen Hochwasserkeller, so glaube ich, wenn ich darüber so nachdenke, macht man sich die Arbeit möglichst leichter. Mit leichter meine ich, Keller mit entsprechenden Fliesen auslegen. Boden, wie Wände. Dabei Fliesen wählen, die auch durchaus für ein Schwimmbad geeignet wären. Das muss Wasser aushalten können. Regale und Schränke, alles aus Metall mit den Wänden und Boden verankert und wirklich fest. Da rutscht oder fällt am besten nix, wenn der Keller doch geflutet wird. Waschmaschine, Geräte, Tiefkühltruhe, tatsächlich auch am Ort sinnvoll befestigen. Einfach damit der Keller durch Wassermassen etwas weniger verwüstet wird und am Ende die Aufräumarbeiten einfacher sind. Vieles ist danach einfach hin, da hilft auch kein Befestigen, es geht nur darum, dass es nicht umherschwimmt oder rutscht, fällt oder umhergespült wird. Wichtig sind dann auch wasserdichte Steckdosen und versiegelte Verkabelung. Es nervt, wenn überall in den Verteilerdosen noch Wasser und Dreck ist, bis das alles wieder läuft.... Die Verdrahtungen mit Epoxitharz vor Wasser und andere Dingen schützen. Es geht nicht darum da Strom zu haben, sondern darum, schneller ein funktionsfähiges Netz wiederherzustellen. Mit Maschinen putzt es sich schneller. Das macht Änderungen am Stromnetz zwar unflexibel.... Aber es ist ein Keller. Nachdem das Wasser letztendlich ausgepumpt ist, hoffentlich keine besonderen Trümmer, die angeschwemmt worden sind, das Haus beschädigt haben, kann der Keller dank der Fließen viel leichter gereinigt werden. Dank den Verankerungen fällt weniger Zeug umher und man kann sich durch den trüben Dreck besser bewegen. Daher sollten auch die Fenster zumindest mit einem groben Gitter ausgestattet werden, damit nicht zuviel große Trümmer in den Keller mit eingespült werden.


    Dazu wären entsprechende Schutzkleidung für die Reinigung sehr wichtig. Da die Kanäle und was nicht alles durch die Wassermassen durchspült werden, herrscht eine besondere gesundheitliche Gefahr. Also macht es Sinn entsprechendes Gummizeug und Dinge, die zur Hausreinigung nötig sind, oben im Dachgeschoß zu lagern, damit man zumindest nicht ungeschützt versucht, den Schlamm aus Keller und EG zu bekommen. Dazu auch entsprechende Werkzeuge/Mittelchen, die nützlich sind, oben einlagern.


    Wichtige Dokumente etc.: Das sollte alles greifbar sein, wenn man doch flux weg muss, weil vielleicht das Haus doch durch Wasser so beschädigt ist, dass es nichts mehr rettet. Wenn man Evakuiert wird, muss das alles schnell gehen, da sollte man nicht versuchen noch wichtige Dinge zu suchen. Was man griffbereit hat, kommt mit, ja und immer: Leben vor Material.


    Bisher war ich glücklicherweise nicht betroffen, mir hats weder das Dach weggeweht noch das Haus verwüstet, ich bin bisher auch nicht durch Wasser halb abgesoffen.


    Das sind spontan meine Gedanken - Gruß SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Persönliche lehren


    Zitat von DerGerald;275703

    Îch denke es fängt schon bei der Ortswahl an.
    Die Gegenden die jetzt Hochwasser haben sind ja nicht das erste Mal Land unter.
    Hat man keine Wahl, dann würde ich Asdrubal recht geben. Es gibt sicher Möglichkeiten. das zB: http://www.flutschutz.info/referenzen.html


    Das hört sich echt interessant an. Frage wäre was kostet sowas?
    Für mich wäre da vorallem die Garageneinfahrt, welche im Keller ist, ne Stelle die ich ggf. abdichten müsste.


    Auch wenn uns das Unwetter im eigentlichen Sinne verschont hat, hab ich da doch auch nen bisschen raus gelernt.


    Grundsätzlich denke ich, ich hab was Regen und die folgen da durch, eine recht gute Lage, wohne recht Hoch, nur hinterm Haus noch ein kleiner Hang.
    Unwetter ziehen oft seitlich an uns vorbei.


    Die gesamte Dachfläche läuft bei mit in 2 Sickerschächte, einer links / einer rechts, pro Seite ist das eine Dachfläche von ca. 6x20m.
    Am Freitag Nachmittag hatten wir hier kurzzeitig so einen starken Niederschlag, das die Sickerschächte es nicht geschafft haben das Wasser aufzunehmen.
    -----> Hier muss ich dafür sorgen, dass das Wasser, sollte es mal nicht komplett aufgenommen werden können, Richtung Garten / Wald läuft und nicht zum Haus.


    Nach dem Regen bin ich in den Keller um da mal alles zu kontrollieren und siehe da, zum einen kam durch den Schornstein etwas Wasser in Haus, zum anderen habe ich in dem Raum 2 Kabeldurchführungen, auch aus dieses tropfte etwas Wasser, was da dran lag, das der Graben am Haus vollgelaufen war, da die Sickerschächte es nicht geschafft hatten.
    ----> Schornstein mit Dach versehen
    ----> Kabeldurchführungen abdichten


    Weitere Gefahrenstellen sehe ich vor allem an der Garage wie oben schon geschrieben und ggf. die Lichtschächte.
    Hier könnte ich mich echt mal schlau machen was so ein System zum abdichten kostet.
    Auch sollte ich mal unbedingt kontrollieren ob wir vom Kanal her eine Rückstauklappe haben.


    Allgemeines:
    Ansonsten sollte man immer die Dachrinnen und Regenschächte schön sauber halten, ggf. nicht nur die normalen 1 - 2mal im Jahr sondern vorallem auch nach starken Stürmen wo sich viele Blätter an solchen stellen sammeln könnten.


    Das sind meine persönlichen lehren, sollte wirklich mal so eine Schlamm / Gerölllawine kommen, tja, dann hilft nur noch glück würde ich sagen