reels BOB/INCH

  • Hallo zusammen,


    wie man schon am Titel erkennen kann, geht dieser Thread in die Richtung von Mikes /. Er hat auch ne schöne Aufteilung gewählt, die ich quasi übernommen habe. Ich würde mich auch auf konstruktive Kritik freuen.


    Bedingungen: Anders als bei Mike ist bei mir nur noch eine weitere Person dabei, die allerdings auch einen Abgespeckten Rucksack erhalten soll(später). Ich möchte ein 2 Personen Zelt mitnehmen, weiß aber noch nicht welches. Das ist für mich die schwierigste Produktwahl.


    rot= Sachen, bei denen ich noch keine Richtung habe und Vorschläge wilkommen sind
    weiß+link= Sachen, bei denen ich mir ein Produkt ausgesucht habe (geplantes Produkt)
    blau=Sachen, die schon vorhanden sind


    Vorab schon eine Frage: Wie geht ihr mit der Temperatur-/Klamotten-/ Schlafsack-/Zeltthematik um? Habt ihr quasi je eine Winter-/Sommeredition?



    Ich würde mich wirklich freuen, wenn sich das einige Leute anschauen würden, da ich mir bei manchen Sachen doch recht unsicher bin.


    Fluckrucksack als PDF mit Links im Anhang


    previval.org/f/index.php?attachment/36202/


    Mal sehen, ob ich das alles in den Rucksack bekomme.... :staun:

  • Es kommt natürlich immer auf das genaue Einsatzszenario an. Aber so beim ersten Drüberschauen fallen mir ein paar Sachen ein, die man optimieren könnte.


    Bei der Kleidung würde ich auch Wechselkleidung einplanen, insbesondere Unterkleidung und da vor allem Socken. Je nach Wetter kann feuchte Kleidung die Marschleistung erheblich senken.


    Auf den Spülschwamm kann man imho gut verzichten. Ein Büschel Gras tut's auch. Duschgel, Shampoo, Waschmittel und Rasiergel (Wo ist eigentlich der Rasierer?) halte ich für überflüssig. Da tut's auch ein Stück Seife, das mit weniger Gewicht und Volumen ergiebiger ist. Ich persönlich würde aufs Rasieren ganz verzichten. Taschentücher kann man sich unter Umständen auch sparen. Den Zweck erfüllen auch Pflanzenblätter oder es geht ganz ohne.


    Die Messer-Redundanz erscheint mir überflüssig. Zumindest auf das Klappmesser würde ich verzichten, wenn das Multitool dabei ist. Für den Sekundenkleber gibt es imho keine wirklich zwingende Verwendung. Diese faltbaren Kettensägen sind nach allem, was man so hört, nicht besonders gut in der Handhabbarkeit und Langlebigkeit. Wenn man unbedingt eine Säge braucht, dann lieber eine gute Klappsäge. Ich persönlich bin aber der Meinung, dass man mit den meisten Holzstücken, für die man eine Säge bräuchte, auch auch mit einem ordentlichen Fahrtenmesser und anderen Hilfsmitteln klar kommt. Die Kabelbinder würde ich eher durch Paracord (siehe unten) ersetzen. Beim Seil kommt's natürlich aufs Gelände an. In meiner Gegend würde ich irgendwelche Steilhänge eher zu umgehen versuchen und mir das Seil sparen. Das kann in gebirgigeren Regionen natürlich schwierige werden. In dem Fall fehlt aber weitere Kletterausrüstung, soweit ich das als Laie beurteilen kann. Die beiden gelisteten Karabinerhaken sind jedenfalls nicht zum Klettern geeignet.


    Im Besteck ist noch ein Messer dabei. Das kann man sich auch sparen und dann einfach nur einen kleinen Göffel mitnehmen.


    Schutzanzug und Atemmaske hängen selbstverständlich von den erwarteten Szenarien ab. Ich persönlich erwarte diese nicht. Aber selbst wenn man eine ABC-Bedrohung annimmt, würde ich mich in dem Fall nicht draußen rumtreiben, was ja das Anwendungsgebiet für einen BOB wäre. Dann lieber irgendwo im Gebäude bleiben. Beim Silber bin ich auch skeptisch. Ein Szenario, bei dem alles so am A... ist, dass man nur noch mit Silber bezahlen kann, erscheint mir unwahrscheinlich, aber dass dann ausgerechnet ein Typ, der in der Gegend rumvagabundiert, damit weit kommt, sehe ich nochmal skeptischer. Aber das ist zugegebenermaßen jeweils Sache der persönlichen Erwartungen.


    Das Handtuch erscheint mir auch verzichtbar. Die Karabinerhaken sind imho unnötig, wenn man sie nicht zum Klettern gebrauchen kann.


    Dann nochmal das, was ich reinnehmen würde: Notwendig: Paracord oder Dyneema-Schnur kann man für den Lagerbau oder zur Befestigung von Dingen (statt der Karabinerhaken) sehr vielseitig verwenden. Ein paar kleinere wasserdichte Behälter machen sich auch nicht schlecht, beispielsweise Zipplock-Gefrierbeutel, um beispielsweise Nahrung oder zusätzliches Wasser zu sammeln. Optional: Ein Hobokocher erscheint mir sinnvoll. Natürlich kann man überall ein vernünftiges, kleines Koch- und Wärmefeuer hinbekommen, aber der Hobo senkt den Holzverbrauch ganz enorm, was wiederum Arbeit und Zeit spart. Das Buff wäre eventuell in zweifacher Ausführung oder dazu eine Kopfbedeckung sinnvoll, die als Sonneschutz taugt. Lässt sich aber auch aus dem Wechsel-T-Shirt oder dem Handtuch improvisieren, falls man letzteres doch drin lässt. Eine Sonnenbrille wäre vielleicht auch nicht schlecht, ist aber nicht unbedingt notwendig. Für den Lagerbau wäre eine Plane oder Tarp überlegenswert. Aus dem Regencape lässt sich zwar was hinfummeln, aber mit einem darauf ausgelegten Teil mit Ösen geht schon eine Menge mehr.

  • Hallo Asdrubal,


    vielen Dank für deine Antwort und Vorschläge.


    -Unterkleidung nehme ich mit auf genauso das Paracord!
    -Rasierzeug lasse ich je nach platz weg zumindest das Gel.
    -Das Stück Kernseife sollte normal ausreichend sein das ist richtig. Bei mir ist das etwas anders... zumindest das Shampoo brauche ich.
    -Sekundenkleber hatte ich für das Schuhwerk oder defektes Equipment angedacht. Ich dachte der nimmt eh nicht viel platz weg... aber im endeffekt muss ich so oder so schauen was, wie reinpasst
    -Bei der Säge habe ich auch sehr lange überlegt. Ich hatte dann dieses Youtube Video gesehen. Das hatte mich ein wenig begeistert und aus Plätzgründen hatte ich erstmal diese reingenommen. Aber Langlebigkeit ist natürlich ein Argument. Hast du eine Alternative?
    -Ich möchte mit diesen Karabinern auf keinen Fall klettern. Die hatte ich nur mit reingenommen um ggf. mal schnell was am Rucksack fest zu machen.
    -Messer beim Besteck kommt raus
    -Zipplock-Gefrierbeutel hatte ich auch schon angedacht und kommen mit rein.
    -Hobokocher... hmm ich bin ja nun ganz neu im Thema... ich werde erstmal versuchen eine Tour ohne auszukommen. Wenn ich ihn vermisse kaufe ich ihn nach. Gleiches beim Tarp. Ich muss einfach schauen ob ich das alles auch in den Rucksack bekomme.
    -Kopfbedeckung nehme ich auch mit rein


    Vielen Dank nochmal.


    Könnte mir noch jemand empfehlungen für Nahrung und Zelt geben? Hier hänge ich grade etwas in der Luft. Wie viel mitnehmen?


    Und beim Wasser? Zusätzlich zum Filter ne UV Lampe macht das Sinn?

  • @ Asdrubal
    Ein paar Zeilenschaltungen odr neue Absätze wären für die Leserlichkeit nicht so verkehrt.


    Gruss draussen


    RICHTIG!
    - Anti

    Draussen zählt nur das Beste

  • Guten Morgen!


    Beim Thema Erste Hilfe muss auch etwas zwischen INCH und BOB unterschieden werden. Und damit, welches Szenario du damit abdecken willst. Natürlich ist es immer gut auf alles vorbereitet zu sein, das wird praktisch aber unmöglich. Mal eine aufbauende Liste aufgrund verschiedener Gedankenspiele, von den Basics bis zum Extravaganten...


    Stufe 1


    Ein BOB ist gedacht für kurzfristige Zeiten, in denen nicht unbedingt die Welt um einen herum im grossen Rahmen kippen wird; also auch 'private SHTF Fälle'. Ich nehme da mal den sehr wahrscheinlichen (relativ zu vielen anderen Situationen) Grund Hausbrand.
    Du hast zwei Minuten um 'rauszukommen. Aber Ambulanz und Krankenhaus werden noch immer ihren Diensten uneingeschränkt nachkommen. In diesem Fall wären persönliche Medikamente und Hygieneartikel angesagt (ich zähle die auch mal dazu, da hier Grenzen fliessend sein können; sprich spezielle Zahnpasta, Cremes, etc).


    - persönliche Medikamente, die akut wichtig werden könnten (Asthma-Spray, Antiallergika, Insulin, speziell verträgliche Analgetika, usw.)
    - verschriebene Medikamente deren Einnahme nicht unterbrochen werden soll (Antibabypille, verschriebene Antibiotika, Beta-Blocker, usw.)
    - persönliche 'Komfort-Mittel' (Zahnpasta mit speziellem Geschmack, die Lieblingsnadelfeile, Ersatz-Kontaktlinsen, etc)


    Auf alle weitere akuten, aber nicht so dringenden Beschwerden kann nachträglich eingegangen werden, wenn man wieder einen sicheren Hafen erreicht hat. Eventuell wird man von Freunden abgeholt, bei denen man die ersten paar Tage unterkommt. Kommen die einem aus Berlin abholen, muss man trotzdem schnell mal einige Stunden überbrücken.


    Stufe 2


    Es kam zu einer Regionalen Katastrophe (Überschwemmung, Sturmschäden). Die lokalen Einsatzkräfte sind am Arbeiten, direkte Hilfe kann aber auf sich warten lassen, da viele Strassen abgeschnitten wurden. Ein paar Tage muss der BOB halten.
    Sollte man ernste Verletzungen erlitten haben, wird man per Hubschrauber geborgen und abtransportiert. Für alles weitere sollte man die Helfer aber nicht unnötig strapazieren. Auf einem kleinen Trip (1-2 Tage) aus dem Katastrophengebiet, zum nächsten Bahnhof mit Anschluss, können einem viele kleinere Unannehmlichkeiten ereilen. Dementsprechend kann man das Set erweitern, um diesen Unannehmlichkeiten entgegenzuwirken. Auf kurze Zeit sind es die kleinen Dinge, die zählen!


    - "leichte Medikamente" die es in jedem Haushalt gibt und allgemein Linderung verschaffen können (Aspirin, Blasenpflaster, Hefepräparate (Darmflora), Nasenspray, etwas gegen Sodbrennen, Insektenstichsalbe)
    - ein kleines "Operationsset" (Lupe, Pinzette, Iod-Lösung, Tupfer, kleine Schere, Haftpflaster, zwei/drei Rasierklingen)
    - Nahrungsergänzung gegen akute Schwäche (Traubenzucker, Eisen-/Magnesiumpräparate, Elektrolytzufuhr)


    Damit sind viele der kleinen 'Notfälle' schon abgedeckt und man muss sich nicht unnötig quälen.


    Stufe 3


    Diese Situation ist schon etwas verzwickter: ein Jahrtausend-Erdbeben erschüttert ganz Europa! Die meisten Häuser stehen noch, aber viele Leute liegen unter Schränken und Interieur begraben... selbst der Notdienst hat alle Hände voll zu tun und hat sich um andere Dinge als gebrochene Knöchel zu kümmern. Zudem ist das lokale Wasser- und Stromnetz unterbrochen. Du hast eventuell kleinere Schäden davongetragen, aber intensivmedizinische Behandlungen wird es in dieser Woche sehr wahrscheinlich nicht mehr geben.


    - "gröbere Medikamente", um heftigere Symptome und den 'Nachbrand' zu bekämpfen (stärkere Schmerzmittel, Entzündungshemmer, etc)
    - Deckverbände, Kompressen, Tourniques, Stützverbände, Gummischläuche, Panzertape, evt. Mittel zur lokalen Anästhesie
    - Beatmungstuch, Klammern, Wundkleber, Spritzen und sterile Kochsalzlösung (Wundspülung), Blutgruppen-Schnelltest
    - Intensivmedizinische Unterlagen, Hilfskarten zur "nonverbalen Kommunikation", eine starke Lampe, Oberflächendesinfektionsmittel
    - Wasseraufbereitungsmittel


    Damit kann auch mal eine gröbere Verletzung (mit den richtigen Kenntnissen) temporär versorgt werden. Nicht zu unterschätzen sind Gehirnerschütterungen und Zweiterkrankungen geschwächter Mitglieder.


    Stufe 4


    Hier geht es dann schon Richtung INCH, also der Fall eines Langzeit-Konfliktes vor der Haustüre, grossflächige Bombardemente, Super-GAU... jetzt geht es nicht mehr darum einige Tage mit eventuellen Verletzungen durchzustehen, sondern einen Winter in einer gefährlichen Umgebung zu überleben. Diese Mittel können eventuell auch halbstationär an einem SO zwischengelagert werden.
    --- Beachte, ich habe in diesem Bereich keine Erfahrungen, nur Vorstellungen ---


    - Breitbandmedikamente (Antibiotika, Narkotika)
    - "Werkzeug" (ich lasse mir lieber von einem Laien einen Zahn ziehen als eine Wurzelentzündung und Kiefernekrose zu riskieren)
    - Lektüren zur richtigen Langzeitbehandlung // richtige Lagerung und Pflege Verletzter/Bettlägeriger
    - viele Hygiene- und Entsorgungsmittel (wird auf längere Zeit immer wichtiger)


    Eventuell muss auch mal wer in Quarantäne... aber zur Stufe 4 Thematik gibt es gute Threads von einigen Profis hier im Forum. Soll es bis zur Stufe 4 gehen, brauchst du sowieso weitere Ausbildung/Kenntnisse als einen First-Aid-Crashkurs.


    Mein BOB-Medipack geht bis Stufe 2 und kratzt an Stufe 3. Ich habe für mich festgestellt, dass ich in einer Woche erlebtem "Bug-Out" aber nie Mittel der Stufe 3 brauchte, Mittel der Stufe 2 aber regelmässig zur Anwendung kamen.
    Wichtiger sind hier zum Beispiel auch oft 'gesunder Menschenverstand'. Jemand der eine schwere Verletzung hat behandelt man beispielsweise sicher nicht mit verabreichtem Alkohol gegen die Schmerzen (verdünnt das Blut, verhindert die Gerinnung). Ebenso gehört Vodka nicht auf eine offene Wunde (Alkoholgehalt von 40% desinfiziert nicht!). Fremdkörper sollten nicht voreilig entfernt werden, eher fixiert.


    Mal meine Impressionen... dürfen natürlich auch korrigiert werden!


    Grüsse, Robert

  • Bei der yoyo Rolle brauch man eigentlich keine Pose, sie ist ja so konzipiert das man nicht dabei ist wenn der Köder im Wasser ist, dann braucht es auch keinen Bissanzeiger. Zur Not tut es da auch ein Stück Holz in der Schnur und Posen gehen sehr leicht kaputt.



    Weiterhin braucht man noch Schnur für das Vorfach zum Haken, an den Karabiner sollte man den Haken nicht direkt hängen.
    Das schaut in Ordnung aus:
    https://www.amazon.de/Angel-Be…dbad&tag=httpswwwaustr-21



    Ich würde aber eher dazu gehen eine Reuse mitzunehmen. Diese habe ich:
    https://www.amazon.de/Angel-Be…1446&tag=httpswwwaustr-21


    PS: Ist aber in den meisten Bundesländern verboten, wenns aber SHTF ist...

  • So, Absätze sind wieder installiert.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von reel;286197

    -Sekundenkleber hatte ich für das Schuhwerk oder defektes Equipment angedacht. Ich dachte der nimmt eh nicht viel platz weg... aber im endeffekt muss ich so oder so schauen was, wie reinpasst


    Hm, ob der zugleich fest und flexibel genug ist, weiß ich nicht. Außerdem hätte ich Bedenken, dass mir die Tube im Rucksack kaputt geht und andere Sachen unbrauchbar macht.


    Zitat

    -Bei der Säge habe ich auch sehr lange überlegt. Ich hatte dann dieses Youtube Video gesehen. Das hatte mich ein wenig begeistert und aus Plätzgründen hatte ich erstmal diese reingenommen. Aber Langlebigkeit ist natürlich ein Argument. Hast du eine Alternative?


    Wie gesagt: Selbst verwende ich weder eine Klapp- noch so eine Handkettensäge, aber zu den Handkettensägen hört man eher kritische Stimmen. Bei den Klappsägen würde ich einfach eine aus dem Baumarkt nehmen. Die Sägen haben grundsätzlich den Vorteil, dass man damit bis zu oberschenkeldicke Stämme und Äste relativ schnell, exakt und leise zertrennt bekommt. Insofern sind die sehr gut fürs Bushcraften geeignet. Wenn man aber im BOB-Stil unterwegs ist, also ohnehin höchstens etwas für ein oder zwei Nächte konzipiert und nicht für den längeren Gebrauch, und außerdem nicht die Notwendigkeit der Geräuschtarnung annimmt, muss man meiner Meinung anch erstens kein so dickes Holz bearbeiten und kommt zweitens bei maximal armdicken Ästen auch ganz gut klar, wenn man sie auf einen Felsen schmeist oder mit dem Messer anhackt und durchbricht. Wenn man dagegen einen Tarn-Ansatz verfolgt, dann müsste man auch nochmal über die Farbe von Kleidung und Tarp/Plane, zusätzliches Tarnmaterial und vor allem über das Feuer nachdenken. Dann bräuchtest du einen Esbit-, Gas- oder Flüssigbrennstoff-Kocher, der kaum Flammenbildung zeigt.


    Zitat

    -Ich möchte mit diesen Karabinern auf keinen Fall klettern. Die hatte ich nur mit reingenommen um ggf. mal schnell was am Rucksack fest zu machen.


    Dann würde ich mir eher ein paar sinnvolle Knoten mit dem Paracord aneignen.

  • Zitat von Robert_Brannon;286212


    Stufe 1
    Stufe 2
    Stufe 3
    Stufe 4


    Hört sich alles gut an. Das Problem ist , dass ich irgendwo eine Grenze ziehen muss. Ich kann mir ja schlecht 4 BOB/INCH Rucksäcke hinstellen. Ich sehe das so, dass das Ziel ist in den eigenen vier Wänden zu bleiben... wenn das nicht möglich ist muss ich damit zurecht kommen was im gepackten Rucksack ist. Die Grenze zu ziehen fällt mir als Neuling extrem schwer. Genau deshalb habe ich den Thread gestartet. Das restliche Equipment kann man denke ich gut nach ein oder zwei längeren Touren Bewerten... aber die medizinischen Sachen eher nicht.


    Zitat von Bärti


    Ich würde noch mit reinnehmen: Yo Yo Fishing Reel, Pose, Haken, Blei. Frisst keinen Platz und kann der Nahrungszufuhr helfen....


    Ich habe in meinem gesamten Leben erst einmal geangelt... und das war an einem Fischteich. Ich werde es einfach mal ausprobieren.


    Zitat von asdrubal


    Dann würde ich mir eher ein paar sinnvolle Knoten mit dem Paracord aneignen.


    Ist ein Argument. Ich werde Sie mal bestellen und nach der ersten Tour entscheiden.


    Und wenn jemand noch auf diese Punkte eingehen könnte wäre klasse

    Zitat


    Könnte mir noch jemand empfehlungen für Nahrung und Zelt geben? Hier hänge ich grade etwas in der Luft. Wie viel mitnehmen?


    Und beim Wasser? Zusätzlich zum Filter ne UV Lampe macht das Sinn?


    Wie geht ihr mit der Temperatur-/Klamotten-/ Schlafsack-/Zeltthematik um? Habt ihr quasi je eine Winter-/Sommeredition?

  • Zur Nahrung, NRG-5 Notnahrung einpacken und gut ist. Das braucht nicht ersetzt zu werden bei Nichtgebrauch und ist somit "Wartungsarm"
    Andere Lebensmittel Mischungen wie Fertige Menu's enthalten viel zu viel Salz, das kann zum Problem werden.


    Beim übernachten im Freien gehen die Erfahrungen und Meinungen sehr weit auseinander. Du musst selber herausfinden was für dich optimal ist. Ich orientiere mich bei der Schlafsack Komfort Temperatur an den Angaben für Frauen, das ist für mich optimal. Draussen schlafen und nicht frieren ist ein Komplexes Thema das man am besten selber erfahren soll.


    Bei mir besteht das Setup im Sommer aus Isomatte, Ultraleicht Biwaksack und den Kleidern die ich anhabe oder Primaloft Jacke und Hose. Manchmal nehme ich auch einen Sommerschlafsack.
    Im Winter nehme ich ein dickerer Schlafsack der für Temperaturen bis Minus 35º reicht aus Daune. Das eignet sich nicht so gut für einen BOB wegen der ständigen Komprimierung. Daune gibt auch nicht mehr warm wenn sie nass ist und es dauert ewig bis sie Trocken ist. Vor allem wenn die Bedingungen schlecht sind und die Bedingungen werden Schlecht sein.


    Als Dach wähle ich ein Tarp, andere empfehlen ein Zelt. Auch das ist eben persönliche Vorliebe und Erfahrung.
    Ich bin der Meinung, dass ich mit einem Tarp mehr Möglichkeiten habe als mit einem Zelt. Ein Tarp kann ich so aufstellen, dass es mich komplett von dem Wetter trennt. Ich kann es aber auch "luftig" aufstellen so, dass ich trotz Regen ein Feuer machen kann und die Sachen trocknen. Das Tarp sollte dann aber eine komfortable Grösse von ca. 3 x 3 Metern haben.


    Das ist natürlich alles Gewicht das man tragen muss. Daher muss man mit ausprobieren und erfahren herausfinden was man lieber hat und ob einem ein gewisses Mehrgewicht nichts ausmacht oder ob man lieber spartanisch unterwegs ist und allenfalls früher an seine Grenzen kommt weil man nicht mehr richtig zur Ruhe kommt.


    Für das Wasser würde ich auf Micropur setzen das ist leicht und funktioniert sicher. Viele schwören aber auf Wasserfilter. Ich finde sie sind nicht sicher, man hat keine Kontrolle darüber ob sie richtig funktionieren oder einen Defekt haben der das Wasser mehrheitlich ungefiltert durchlässt. Du wirst sehr viele positive Berichte und "Erfahrungen" hören über Wasserfilter aber nur sehr wenig bis gar nichts fundiertes. Die Positiven Erfahrungen wurden ja nicht hinterfragt man weiss nicht ob das Wasser tatsächlich nicht trinkbar war. Man müsste ja das Wasser ungefiltert trinken und abwarten was passiert, ich opfere mich aber auch nicht dafür.:face_with_rolling_eyes:


    Gruss
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • Letztens habe ich mal einen Art INCH-Rucksack (80 Liter) gepackt und bin damit drei Tage in den Bergen gegangen. Ich lebe in den Bergen und daher war das eine einigermassen realistischen Test. Sie war verheerend! Alle Angaben auf den Wegweisern (nach XX 1 Stunde) konnte ich grad verdoppeln. Ich bin kaum vorwärts gekommen :unschuldig: Obwohl ich täglich Steigungen laufe mit dem Hund hat mir der schweren Rucksack komplett fertig gemacht.


    Beim nächsten Gelegenheit habe ich bei einem Freund die Hälfte abgeladen. Was ich u.A. gelernt habe: Essen ist das schwerste was du mitnimmst. Darum: weniger ist mehr. Lerne essbare Wildpflanzen!!! Und Wasser ist schwer. Wasser war jedoch essentiell, denn ich befand mich einem Abend auf der Suche nach einen Schlafplatz und musste komplett erschöpft noch zwei Stunden weiter laufen weil mein Wasser ausgegangen war. Wir (ich und der Hund) mussten trinken, brauchten Wasser zum Kochen und um mich etwas zu waschen. Dabei hat es in den Bergen meist viel Wasser. Nie werde ich mehr ohne mindestens zwei Liter Wasser eine Strecke antreten. Was Essen angeht hatte ich viel zu viel dabei. Trotzdem ist warmes Essen sehr gut für Körper und Seele. Mit nur NRG-5, was ich auch dabei hatte, werde ich nicht losziehen. Gute Erfahrungen habe ich gemacht dank der Aldi. Die verkaufen so Fertig-Mischungen mit Polenta, Cous-Cous und Risotto. Mit bisschen Gemüse und Würze schon drin. Ist leicht, nahrhaft und schmeckt einigermassen. Kann man mit Wildkräuter noch aufbessern. Suppentüten empfehle ich auch. Pulverkaffee konnte ich nach zwei tagen nicht mehr ertragen. Nächstes Mal kommt echte Kaffee mit. Und ausreichend Zucker.
    Dann hatte ich Säge, Axt, grosses Messer (Muela Aborigen) und Back-Up-Messer dabei. Viel zu viel und zu schwer. Nächstes Mal nehme ich nur Säge (evtl. auch nur von Victorinox oder Leatherman) und ein leichtes Mora mit. Um Holz für den Hobo zu schneiden, denn ein Hobo ist Gold wert! Sogar auf 2000 Meter fand ich noch Holzstücke um mir ein Kaffee zu kochen. Kleider hatte ich viel zu viel dabei. Habe sie kaum gewechselt. Merino-Unterkleidung wärmt, sogar bei Nässe, stinkt kaum und in Schichten hält es effektiv warm.
    Geschlafen habe ich im Bivak-Sack mit einen warmen (-10 Komfort) Schlafsack. Nichts ist schlimmer als nachts zu frieren. Im INCH würde ich Standard einen Winterschlafsack mitnehmen, alles Andere halte ich für fahrlässig. Letztens habe ich (Sommernacht) eine Nacht unterm Tarp auf 1600 Meter verbracht, bei Plus-Grade auch im Winterschlafsack und müsste trotzdem mein Gesicht bedecken weil der Wind so arschkalt war. Ich verstehe jetzt gut warum Lars Konarek einen Zelt mitschleppt. Katadyn-Combi Wasserfilter viel zu schwer und zu sperrig. Ein Lifestraw tut es auch. In den Bergen nehme ich sowieso meistens ungefiltertes Wasser.
    Allein zu gehen ist sowieso ab zu raten mit INCH-Rucksack. In der Gruppe kann einer das Werkzeug mitnehmen, der Nächster eine guter Erste Hilfe-Kit, der Dritten ein Wasserfilter, etc. Alleine würde ich abspecken um schnell und flexibel zu sein. ABC-Szenarien kann man nicht im Rucksack mitführen; was ist eine Atemschutzmaske ohne ABC-Anzug, Handschuhe, etc. das wird viel zu schwer.
    Elektronik-Zeugs (um Handy auf zu laden, etc. ) habe ich nicht gebraucht. Handy abschalten und gut ist. Gewaschen habe ich mich mit Wasser (also ohne Seife), war aber extrem froh um ne saubere Unterhose und Socken!!!
    Trotzdem finde ich das INCH-Konzept viel überzeugender als Alles Andere. Wenn man sein Wohnung verlässt, ist es gut davon aus zu gehen das man nicht zurück kehrt. Daher auch so wichtig diese grausame Reise nicht alleine an zu treten.
    Und: Training ist Alles. Mache einen Rucksack und laufe los, bei jedem Wetter und bald hast du ein persönliches Konzept was du brauchst. Und was du überhaupt zu tragen vermagst. Ein Gruss aus dem Berner Oberland.

  • Die essentielle Frage bei solchen Themen ist für mich immer wieder die Selbe:


    Geht es nur um das nackte Überleben oder geht es darum, sich aus einer Gefahrenzone zu begeben und unter halbwegs annehmbaren Zuständen sein eigenes Fortbestehen zu meistern.


    Nacktes überleben kann auch mit dem, was man trägt plus einem Taschenmesser gehen. Für mich nicht wirklich erstrebenswert.


    Sein Leben unter annehmbaren Zuständen zu sichern ist automatisch mit mehr Gewicht verbunden. Überleben heisst für mich nicht, irgendwie dahin zu vegetieren. Sondern so (über)leben zu können dass auch ein Quentchen Komfort dabei ist. Vor allem bei einem INCH-Fall, bei dem man nicht weiss wann oder ob eine Rückkehr mögilch ist.


    Bei einem BugOut ist die Lage normalerweise überschaubarer. Wegen eines Hochwassers oder Stromausfalls evakuieren zu müssen führt einen meist in die nächste Zivilschutzeinrichtung oder Aufnahmestelle. Da reicht sehr einfaches Gepäck.


    Bei einem INCH -Fall rechne ich mit einer erzwungenen Flucht für Wochen, Monate, Jahre der noch länger. Da habe ich doch lieber mehr dabei als zu wenig. Und mal ehrlich - wenn nicht gerade ein AKW hochgeht können 15 Km am ersten Tag schon etwas Sicherheit bieten. Beim AKW können auch 100 km zu wenig sein.



    Wir können uns für vieles vorbereiten - Ohne Frage. Aber je länger und lebenswerter es sein soll, umso mehr Gewicht werden wir zu Beginn mit uns führen (müssen). Alles dabei haben bei 15kg? Unrealistisch.


    Auch das Klima spielt eine Rolle. Hier in Nord- bzw. Mitteleuropa haben wir nun mal alles, von heissen Sommern bis hin zu sehr kalten Wintern. Auch sowas bedeutet je nach dem mehr oder weniger Gewicht.


    Mein Fazit daraus:
    Was Ihr tragen könnt oder wollt ist eine Sache. Bei mehr Gewicht ist eine Transporthilfe nach Euren Möglichkeiten und Wünschen gefragt. (Bei mir ist zumindest eine Hand- bzw.Mofa/Velokarre dabei)


    Und meines Erachtens auch wichtig: Wir können uns auf vieles vorbereiten - aber niemals auf alles Erdenkliche.


    Preppen ist eben wie das Leben selbst: Ein Kompromiss.

  • Zitat von DutchJoe;286265

    Essen ist das schwerste was du mitnimmst. Darum: weniger ist mehr. Lerne essbare Wildpflanzen!!!


    Das ist grundsätzlich richtig. Man sollte allerdings bedenken, dass die Nahrungssuche viel Zeit kostet. Zeit, die dir fehlt, um ein gesetztes Ziel zu erreichen. Außerdem wird es sehr schwierig, nur mit Wildpflanzen die Kalorien zu erreichen, die du für die Marschleistung brauchst; zumindest außerhalb der Zeit von Sommer bis Herbst, wenn viele Früchte reif sind. Wenn man nur zwei, drei Tage unterwegs ist, mag das keinen großen Effekt haben. Dann ist der psychologische Effekt einer warmen Brennnesselsuppe, die den Magen füllt, sicher ausreichend. Bei einer längeren Tour wird man aber merken, dass die Kalorienzufuhr fehlt und dadurch die Leistungsfähigkeit abnimmt. Ob man jetzt nur auf NRG 5 setzt, Trekkingnahrung, konventionelle Fertiggerichte aus dem Supermarkt oder einfach einen Beutel Reis und ein paar Bouillonwürfel mitnimmt, ist imho zweitrangig, aber für längere Touren wird man um eine solche Grundlage nicht herumkommen, die dann freilich gerne durch Wildkräuter ersetzt werden kann.

  • Hallo zusammen,


    Habe momentan viel zu tun daher meine Inaktivität. Stehe grade vor der Entscheidung : Katadyn Vario oder Hiker pro. Momentan kann ich beim beim Vario keinen Vorteil sehen außer etwas mehr Durchsatz. Der Hiker würde natürlich auch noch etwas platz sparen... was denkt ihr?

  • Ich habe den Sawyer Mini Wasserfilter und bin bis jetzt sehr zufrieden.-Meine Eltern einen Katadyn-der ist gross und mir viel zu sperrig.
    Allerdings wohne ich in den Bergen wo man das meiste Wasser auch ungefiltert trinken kann. Der Flüssigkeitsbedarf ist vor allem mit schwerem Gepäck schier gigantisch-auf unseren Märschen in den Alpen im Sommer haben wir Unmengen an Wasser verbraucht und später musste noch jemand los um Wasser vom Bach zu holen-im späteren Verlauf habe ich ein Rinnsaal in der Nähe unseres Schlafplatzes gefunden und das Wasser mit dem Sawyer Mini gefiltert-schmeckte leicht erdig aber was geniessbar!