Warum soll man sein Heim im Ernstfall verlassen?

  • Hallo zusammen



    Als Neuling, der sich gerade mal zwei Tage hier im Forum aufhält, interessiert mich folgendes:


    Ich habe noch nicht den Sinn und Zweck verstanden, bei Alarm sein getrautes Heim zu verlassen, um dann unter simpelsten Bedingungen im Wald in einem Zeit, in einer Höhle oder in einer einsamen Hütte auf unbestimmte Zeit zu hausen. Wäre es nicht angebracht, sein vertrautes Heim so weit es geht mit allen möglichen Sicherheitsvorkehrungen zu versehen, um gegen Vandalen, Vagabunden, Plünderer usw. gewappnet zu sein?


    Vielleicht verstehe ich etwas nicht richtig und die Profis unter euch mögen mir die genannten Worte verzeihen. Ich freue mich auf neue Erkenntnisse.



    Beste Grüsse, Marcel

    Ich gebe jedem Tag die Chance, der beste und schönste Tag meines Lebens zu werden!

  • Überleg dir einfach, was dich zwingen könnte deine Trutzburg zu verlassen. Je nach Topographie und Lage verschiedene Szenarien:


    - Wasser / Hochwasser
    - Feuer
    - Chemie- / Atomunglück
    - Krieg / Bürgerkrieg
    - Bombenfund aus dem WKII
    - etc...


    Je nach Szenario musst du nur den Weg zu Verwandten schaffen oder dauerhaft weg. Ein erster Anfang wäre ein kleiner Fluchtrucksack mit Cash, Dokumenten, etc.

  • Hallo Marcel,


    ich bin zwar in keiner Weise ein Profi hier, aber eine Teilantwort als Laie möchte ich dir trotzdem geben:


    Dass man - zumindest vorübergehend - sein Zuhause verlassen muss, kann immer einmal passieren. Sei es ein Brand im Haus, sei es, dass eine Bombe aus der Kriegszeit in der Nähe entdeckt wurde und entschärft werden muss, oder ....


    Sogar das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Deutschland empfiehlt, ein Notgepäck parat zu haben.


    Ob man nun damit rechnet, auch im Freien, z. B. im Wald Zuflucht zu suchen oder nicht, ist eine sehr individuelle Strategie, die manche, aber nicht alle Prepper, mit einbeziehen. Ich persönlich z. B. sorge für so ein Szenarium nicht vor (meine Eltern, um die ich mich kümmere, wären auch zu alt für so etwas). Ich denke, dass viele im Katastrophenfall erst einmal versuchen werden, zu Hause zu bleiben und nur in Situationen, wo sie sich alleine außerhalb der Gesellschaft sicherer fühlen oder wo sie zu Fuß den Ort ganz verlassen und fliehen wollen, auf den Weg machen. Das hängt dann von den persönlichen Umständen, von der Art der Katastrophe und von der Persönlichkeit des Preppers ab.


    Für den Fall, wo man in den Wald fliehen würde, kann ich persönlich dir nicht antworten, weil das nicht mein Ziel ist.

  • ich denke, Bug Out muss immer eine Option sein, doch es gibt sicherlich Lebenssituationen wo Bug In sinnvoller ist. Wenn man in dicht besiedeltem Gebiet, Stadtwohnung etc. wohnt ist es sicherlich sinnvoller zu Verwandten aufs Land zu ziehen als die Wohnung zu verteidigen. Im Gegensatz dazu müsste bereits wirklich die Hölle los sein wenn man sich gezwungen sieht, als Landbewohner das Bauernhaus zu verlassen...

  • Sam hat es schon treffen zusammengefasst.


    Grundsätzlich würde wohl niemand ohne zwingenden Grund sein Heim verlassen. Jedoch ist die Bereitschaft für einen BugOut geringer wenn man auch der Grundstückseigentümer ist.


    Ein BugOut wird auch immer situationsbedingt sein. Bei mir sind der Umstand dass ich nur zur Miete wohne sowie bei einem militärischen Zwischenfall eine strategisch besch... eidene Lage Grund genug einen BugOut einzuplanen.

  • Ich glaube 80% oder mehr hier im Forum werden im SHTF Fall eher zu Hause bleiben. Zumindest vorerst. Es kommt eben, wie meine Vorredner schon bemerkt haben, auhc sehr auf den Fall an.


    Eine Bombe lässt mich mein Heim 8h verlassen, wenns mies kommt 24h und ich werde untergebracht oder habe eben 200 Euro dabei und gehe ins Hotel. Fall X abgearbeitet, das Leben geht weiter.
    Ein großer Stromausfall lässt sich sicherlich auch besser zu Hause aushalten als im Wald, also auch soweit so klar.
    Kommt es jetzt in dem Stromausfallszenario zu Plünderungen und Unruhen kommt, wird es schon individueller. Ich bleibe hier auf dem Land locker zu Hause in meinem Eigenheim und höre ab und an mal wie es in Köln oder im Ruhrpott abgeht über Funk. Wohne ich aber in Duisburg zur Miete sehe ich ggf. schon zu das ich zu nem befreundeten Prepper aufs Land komme oder zu einem SO.
    Ein Atomunfall der meinen Ort auf Jahre verstrahlt, nunja da haben wir eben ein Problem :grinning_squinting_face:
    Bei einer militärischen auseinandersetzung kommen Strategien zum Tragen die hier nicht das Thema sind

  • Ich verstehe. Ich habe dies viel zu einseitig betrachtet. Nämlich nur mit dem Kriegs-Szenario. Die anderen oben gelisteten Szenarien habe ich völlig ausser acht gelassen bzw. nicht in die Überlegung miteinbezogen. Und schon bin ich in sehr kurzer Zeit um ein paar Erkenntnisse reicher geworden.
    Ich danke euch vielmals, dass ihr einem Neuling so ausführlich antwortet. Ich weiss es zu schätzen.


    Beste Grüsse, Marcel

    Ich gebe jedem Tag die Chance, der beste und schönste Tag meines Lebens zu werden!

  • Bevor es " in die Wälder" geht , gibts noch die Möglichkeit eines "sicheren Ortes". Wobei man zu dem erst mal kommen muß.
    Insoweit sind die Survivial-Tipps auch für mich als "Stationär-Prepper"hier höchst interessant.
    Die Notwendigkeiten , den bisherigen Aufenthalt verlassen müssen, weil einfach nichts vernünftiges mehr da ist, sind ja hinreichend
    beschrieben worden. Eine weitere Alternative wird es sein, wenn man an seinem sicheren Ort - in der Regel auf dem Land - auch nach
    dem Zusammenbruch autark und autonom wirtschaften kann , oder was auch nicht zu vernachlässigen ist, dort eventuell Teil einer schlagkräftigen und wehrhaften community ist.



    Frieder

  • Ich bekomme zunehmend den Eindruck, dass dieses Wildnis-Bugout so eine Art Modeerscheinung ist. Das ergibt meiner Meinung nach in nur ganz wenigen Situationen einen Sinn, beispielsweise bei persönlicher Verfolgung durch den Staat oder andere Organisationen, wenn man sich beispielsweise vor dem Kriegsdienst drückt, bei umfassendem Bürgerkrieg, einem Invasionsszenario, wobei es da auch stark auf den Invasor und seine Pläne mit der Zivilbevölkerung ankommt, oder bei einem anderen groß angelegten gesellschaftlichen Zusammenbruch, bei dem es sinnvoll ist, einen ganz bestimmten Ort zu erreichen. Tendenziell kann so etwas für einen Großstadtbewohner etwas sinnvoller sein als für jemandem auf dem Land. Aber insgesamt ist das vernünftige Anwendungsspektrum sehr schmal. Deshalb ziehe ich persönlich das auch derzeit nicht in Erwägung.


    Ich habe den Eindruck, dass diese Art des Bugout ein Trend ist, der aus den USA kommt, wo das wegen der Weite des Landes, der schwachen Infrastruktur und der Mentalität einen gewissen (wenn auch selbst dort kleinen) Sinn ergeben kann. Meiner Meinung nach wird sowas hierzulande so begierig aufgenommen, weil viele es cool finden, sich irgendwelche Wildnis-Skills und -Ausrüstungsteile anzueignen. Das kann und darf meiner Meinung nach auch jeder gerne machen, der das interessant findet, und auch ich übe gerne mal ein paar Survival-Fähigkeiten, nur finde ich es etwas fern von der Realität, wenn man das mit einem möglichen Wildnis-Bugout begründet.


    Etwas anderes ist in meinen Augen die bereits erwähnte und vom BBK empfohlene Evakuierungstasche. Sie dient dazu, bei einer geordneten Evakuierung durch Behörden und Hilfsdienste (Brand, Chemieunfall, Hochwasser, Bombenentschärfung, etc.) besser zurecht zu kommen. Da sind sicher ein paar Überschneidungen zum Wildnis-Bugout, aber der Zweck ist doch ein ganz anderer. Eine solche Tasche halte ich durchaus für sinnvoll.

  • Zitat von Asdrubal;286602

    Ich bekomme zunehmend den Eindruck, dass dieses Wildnis-Bugout so eine Art Modeerscheinung ist. Das ergibt meiner Meinung nach in nur ganz wenigen Situationen einen Sinn, beispielsweise bei persönlicher Verfolgung durch den Staat oder andere Organisationen, wenn man sich beispielsweise vor dem Kriegsdienst drückt, bei umfassendem Bürgerkrieg, einem Invasionsszenario, wobei es da auch stark auf den Invasor und seine Pläne mit der Zivilbevölkerung ankommt, oder bei einem anderen groß angelegten gesellschaftlichen Zusammenbruch, bei dem es sinnvoll ist, einen ganz bestimmten Ort zu erreichen. Tendenziell kann so etwas für einen Großstadtbewohner etwas sinnvoller sein als für jemandem auf dem Land. Aber insgesamt ist das vernünftige Anwendungsspektrum sehr schmal. Deshalb ziehe ich persönlich das auch derzeit nicht in Erwägung.


    Es stimmt schon, dass der Bug Out in der Mode ist (ich denke mal viele Youtube-Videos tragen dazu bei).


    Es gibt hier ja wirklich beide Seiten:
    Die Member die sich weniger hinaus wagen werden, weil sie a) ein gut gelegener Wohnplatz haben, der b) zum Preppen gut geeignet ist (Landsitz mit brauchbaren Kellern) und die c) eine Familie haben mit der automatisch die Planung und das Management eines Bug Outs um ein vielfaches komplizierter wird.


    Dann gibt es noch eher solche wie mich, die es schneller hinaus zieht weil a) sie eine Wohnung in einem Multikultiviertel in der Stadt haben, die b) weder gross Stauraum noch sonstige Sicherung bieten kann (Anpassungen als Mieter noch etwas komplizierter), die dazu noch c) alleinstehend sind und deren Familie und Freunde/Partner (die, die man schützen will/bei denen man Schutz suchen möchte) ausserhalb der eigenen Reichweite leben, man für den Weg dahin d) eventuell einen Bogen um ein Ballungszentrum machen will von dem das Problem ausgeht (bei mir eine ganze urbane Region; folgend wirds eine Route durch Grenzgebiet DE und dann durch FR, obwohl der sichere Hafen 'nur' 20 Autominuten entfernt liegt; ist auch erst der zweitnächste Ort von den fünf Orten die für mich wichtig wären) und schlussendlich e) man in guten Zeiten gerne draussen unterwegs ist, weil es zum einen Spass macht und man täglich schon genug (permanent) Smog und Stadt um sich hat...


    Ich finde es etwas unpassend es nur eine Modeerscheinung zu nennen. Die Kriterien sind für jeden verschieden, für manche ist der Bug Out eine äusserste Notlösung im SHTF-Fall, für andere ein Hobby und eine Übung um sich auf verschiedene Lebenslagen vorzubereiten und ein Mittel etwas über sich selbst zu lernen. Eventuell ist es auch eine Kombination von beidem.
    Ich würde eher noch unterscheiden zwischen Bug Out und Camping.

  • Ich habe mir letzte Woche die Serie "Preppers - Bereit für den Weltuntergang" gesaugt und eben erst die erste Episode angeschaut. Ist schon heavy, was dort teils gezeigt wird. Mit welcher Überzeugung z.B. die Lady sich präsentiert und ihren Freunden bzw. Verwandten ihre Sichtweise vom Supergau darlegt. Interessant ist es allemal und lässt einem nicht so schnell los.

    Ich gebe jedem Tag die Chance, der beste und schönste Tag meines Lebens zu werden!

  • Ich bereite mich nicht wirklich explizit auf einen Super-GAU oder etwas ähnliches in diesem Ausmass vor, dafür habe ich in meiner Situation zu viele Faktoren, die da mitspielen können. Hätte ich den erwähnten festen Sitz auf dem Land, wäre es was anderes. Aber auf eine mögliche Änderung der Lebensumstände muss ich mich (meiner Meinung nach) vorbereiten. Und jede Zusatzerfahrung ist dann wertvoll.


    Aber die grosse Masse fühlt sich sicher in Mitteleuropa, unsere Infrastruktur gilt als selbstverständlich und stabil; Wasser, Strom, ÖV und Lebensmittel sind rund um die Uhr verfügbar. Der Supermarkt um die Ecke verkauft auch Samstags, und sonst hat ein kleinerer Laden sogar Sonntags bis um 2200 Uhr geöffnet.


    Wer hoch fliegt kann tief fallen...


    Edit: Um es etwas klarer auf den Punkt zu bringen, warum einem 'Stadtbewohner' ein Bug Out schneller mal in den Sinn kommt - respektive wie schnell es mit der Sicherheit in der Stadt vorbei ist - erinnere ich an kleines Ereignis vor einigen Monaten hier in meiner Heimatstadt: die elektronischen Anzeigen an mehreren ÖV-Stationen fielen während der Stosszeit (morgens zwischen 0600 und 0700) aus, das ÖV fuhr trotzdem normal. Daraufhin war zu beobachten, wie es durch gestresste Menschen - leicht in Panik wegen der neuen, ungewohnten Situation - zu mehreren Beinaheunfällen, Zusammenstössen und infolge dessen zu kleineren Auseinandersetzungen kam. Wegen dem Ausfall von elektronischen Anzeigen... :peinlich:


    Hat mir etwas die Augen geöffnet wie schnell es kippen kann.

  • Zitat von ryma;286607

    Ich habe mir letzte Woche die Serie "Preppers - Bereit für den Weltuntergang" gesaugt und eben erst die erste Episode angeschaut. Ist schon heavy, was dort teils gezeigt wird. Mit welcher Überzeugung z.B. die Lady sich präsentiert und ihren Freunden bzw. Verwandten ihre Sichtweise vom Supergau darlegt. Interessant ist es allemal und lässt einem nicht so schnell los.


    So richtig lustig an dieser Serie ist die Fixierung auf jeweils ein spezielles Szenario und die jeweils am Ende dargelegte Warscheinlichkeit für dessen Eintreffen.

  • Ich vermute, am Ende der sechsten mir angeschauten Episode bin ich um einiges reicher an Prepper-Wissen und kann mir die eine und andere Meinung bilden, was gut für mich ist oder was ich benötige.


    PS: Uuupppsss. Es sind ja 12 Episoden. Da steht mir noch etwas bevor.

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  • Zitat von Robert_Brannon;286606

    Dann gibt es noch eher solche wie mich, die es schneller hinaus zieht weil a) sie eine Wohnung in einem Multikultiviertel in der Stadt haben, die b) weder gross Stauraum noch sonstige Sicherung bieten kann (Anpassungen als Mieter noch etwas komplizierter), die dazu noch c) alleinstehend sind und deren Familie und Freunde/Partner (die, die man schützen will/bei denen man Schutz suchen möchte) ausserhalb der eigenen Reichweite leben, man für den Weg dahin d) eventuell einen Bogen um ein Ballungszentrum machen will von dem das Problem ausgeht


    Da mögen sich unsere Einschätzungen etwas unterscheiden, ich halte aber derzeit ein Szenario mit umfassender Gewalttätigkeit im öffentlichen Raum für nahezu ausgeschlossen, in dem es nicht sinnvoller ist, einfach abzuwarten, bis die Polizei die Sache zerstreut hat oder sich alles von selbst beruhigt. Und dann müsste noch dazu kommen, dass öffentliche oder private Verkehrsmittel so stark eingeschränkt sind, dass man wirklich auf das anfangs genannte Waldläufer-Szenario zurückfallen müsste.


    Vollkommen illusorisch ist das sicher nicht, aber sehr, sehr unwahrscheinlich.

  • Ich verfolge diese Diskussion mit Interesse. Ich denke auch, dass eine Flucht im SHTF-Fall schwierig sein wird. Wenn alle aus den Städten in die Umgebung, vllt so 20-30km raus wollen, wird es da sehr drängelig werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ohne eine funktionierende Infrastruktur solche Massen an Menschen im Wald mit Feuerchen und Schlafsack überleben können.


    Die Vorstellung mal eben ein paar Kaninchen und ne Taube zu jagen kann man sich getrost von de Backe wischen. Insb., wenn man nicht vorher Jäger mit den notwendigen Kenntnissen und Gerätschaften ist. Und schon garnicht, wenn ein paar Tausend andere auf die gleiche Idee kommen.


    Um einen anderen der genannten Punkte aufzugreifen: Wenn unter meiner Bude eine Bombe aus WKII gefunden wird, dann nehmen wir einen Ordner mit Papieren, Wechselwäsche und eine Kreditkarte und lassen uns eine Nacht in einem gepflegten Hotel mit Bar gut gehen. Dafür brauche ich keinen Notfallrucksack. Die wirklich wichtigen Unterlagen ( Approbation, Facharzturkunde, Geburtsurkunden usw. sind eh extern hinterlegt).


    Ausserdem glaube ich, dass auch die Lebenssituation erheblichen Einfluss hat und ebenso die Lebensumstände. Ich habe z.B. drei Kinder und 2 Hunde. Mich mit denen auf den Weg zu machen? Nee. Wie denn, wohin denn? Was kann mich hier wegtreiben in der Hoffnung, dass es woanders besser ist? Ein lokal begrentzes Problem kann ich abwettern. Ein Gau in einem AKW z.B. würd mich hier vllt raus kriegen, aber dann fahre ich halt mit dem Wagen aus der Windrichtung.


    Ich kann mir einfach kein Szenario vorstellen, was mich dazu bringt mit meinen Kindern und nem Rucksack auf dem Rücken loszulaufen.


    Vllt hat jemand kann mir ja jemand diesbezüglich auf die Sprünge helfen? Übersehe ich was?

    - Þar kemur inn dimmi dreki fljúgandi-

  • Und du glaubst, du bist da der einzige der die Strasse verstopft?


    "Ein Gau in einem AKW z.B. würd mich hier vllt raus kriegen, aber dann fahre ich halt mit dem Wagen aus der Windrichtung."


    Schlussendlich muss jeder für sich selber ausmachen, wie er mit gewissen Herausforderungen umgeht. Es kann jedoch nicht schaden, sich Gedanken über einen möglichen Ausfall des eigenen Wagen / Öv zu machen.

  • Also:


    1. Ja. Ich wohne recht weit ausserhalb. Da verstopft ersma nix.
    2. Aber dennoch mit sehr guter nord-süd Anbindung an Autobahnen. Vorherrschende Windrichtung West. AKW´s nicht in unmittelbarer Umgebung. Da bin ich entspannt.

    - Þar kemur inn dimmi dreki fljúgandi-

  • Zitat von yggdrasil;286686

    Ich verfolge diese Diskussion mit Interesse. Ich denke auch, dass eine Flucht im SHTF-Fall schwierig sein wird. Wenn alle aus den Städten in die Umgebung, vllt so 20-30km raus wollen, wird es da sehr drängelig werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ohne eine funktionierende Infrastruktur solche Massen an Menschen im Wald mit Feuerchen und Schlafsack überleben können.


    Die Vorstellung mal eben ein paar Kaninchen und ne Taube zu jagen kann man sich getrost von de Backe wischen. Insb., wenn man nicht vorher Jäger mit den notwendigen Kenntnissen und Gerätschaften ist. Und schon garnicht, wenn ein paar Tausend andere auf die gleiche Idee kommen.


    Eventuell täusche ich mich, aber ich glaube nicht dass viele sich so in der Umgebung verteilen würden. Eventuell wenige hundert, aber nicht auffällig viele.
    Der heutige Mensch ist sehr bequem, anstatt dass jeder zum "Bushcrafter" mutiert werden viele auch bei defekter Infrastruktur zuhause hocken und halt wütend werden (was dann eben die Unruhen mit sich bringt). Dann findet sich ein Mob erboster Menschen die ihrem Ärger frei lauf lassen.
    Erwarte nicht viel Eigeninitiative vom heutigen gemeinen Stadtmenschen; man ist sich gewohnt zu folgen, gerade wenn die Situation eine neue ist.

  • Warum ich mein Heim verlassen muss?
    Ganz einfach: Wenn ich Irgendwo hin will. Ob zu Fuss oder Mobil.


    Dann hast den Rucksack wo du mehrere Tage autark unterwegs sein kannst inkl. Übernachtungsvorbereitung.
    Kein Problem mit Essen, kein Problem mit Trinken, kein Problem mit Schlafgelegenheit, kein Problem mit Kälte etc...


    Dafür ist der Rucksack gedacht. Wenns dann soweit ist, kannst nicht einfach in nen Campingshop noch rasch alles Zusammenstellen :)
    Auch weisst nicht, welch Jahreszeit es ist wo du unterwegs sein wirst etc...
    Musst du in die Stadt oder ins nächste Dorf etwas holen? Du weisst nie wie die Umgebung sein wird. Evtl. braucht du da viel länger als gedacht.
    Stell dir mal vor es gibt Essensmarken und Abgabestellen... Da stehst dann stundenlang an. Dann bist immer froh um ein paar Riegel und immer frisches Wasser dabei. Verletzt du dich auf Hin- oder Rückweg hast immer die Erste Hilfe dabei.


    Oder auch unterstützend für die Umgebung:
    - Zum Wasser holen am Teich, Fluss, See mit Wasserfilter.
    - Holz hacken für Hobbo Zuhause.
    - Lichtquellen
    - Erste Hilfe
    - Isomatte für Keller
    Etc.


    Oft sind im Rucksack auch Dinge gelagert, die auch in deiner Unterkunft gut brauchst. Alles an einem Ort.


    Ein guter Rucksack ist auch ein wenig übergepackt. Warum: Der Bug out Bag ist dazu gedacht, einfach sofort zu greifen und weg zu gehen. Unterwegs kannst du dich von überflüssiger Winterkleidung, Sommersachen etc. immer noch trennen.
    Bei mir im Rucksack ist z. B. ein komplett neues Kleiderset drin: Hut, Jacke, Hosen, Unterwäsche, Oberteil, Schuhe (daneben). Ob ich das wirklich brauch ist fraglich, aber wenn genau in diesem Moment meine Hose kaputt geht, meine normale Jacke nicht mehr Wasserfest ist, oder mein Schuh Löcher kriegt kann ich nicht einfach ins nächste Geschäft laufen um was zu kaufen :=)


    Der Rucksack ist also 1. zum Abhauen... 2. Wenn man irgendwo hin will... 3. Unterstützung der eigenen Infrastruktur... 4. Ersatzkleiderständer :)
    Oft wenn ich etwas grad brauche, find ich in meinem Rucksack verstaut... Der liegt also nicht nur dumm in der Ecke rum :)


    En Bug out Bag sichert dir deine Mobilität in X Szenarien. Oder gehst du immer vom optimalen Wanderwetter aus? Geh mal 20km ins nächste Dorf bei einem Schneesturm etc. :) Wenn Raus musst, musst Raus... Auch wenn Infrastruktur noch einigermassen steht: Abgabestellen, Bekanntenkreis zusammenrotten, Militärspital, Gemeindezentrum etc. etc.... Es gibt immer Gründe Raus gehen zu müssen. Dann kannst auch mit halb leerem Rucksack raus... Aber du hast gute Ausrüstung die du dann Anpassen kannst. Zudem kannst beim Rückweg z.B. auch jederzeit rasch ein Lager aufstellen und rasten (Iosmatte aufpumpen und Hobbo anzünden).


    Auf die Mobilität möchte ich nicht verzichten.
    Ich bin sogar soweit gegangen, dass ich mir einen kleinen Bollerwagen zulegte:
    - Energiesparendere Rucksacktransport
    - Holen und Transportieren von gefiltertem Wasser für Zuhause
    - Holen und transportieren von Essen an Abgabestellen
    - Transport von kranker Person (hält 100kg aus).
    - Transport Holz, Benzin etc...


    :)


    Sind halt alles Dinge, die der normale Stadtmensch nicht mehr kennt. Der hat nicht mal einen Wanderrucksack, fährt 100m mit dem Auto, Abendessen kauft er immer am Abend im Supermarkt, bei AUTSCH gehts gleich zum Notarzt :)


    Oder wieviele Leute in deinem Bekanntenkreis haben z.B. einen einfachen Bollerwagen im Keller?