Kurze Vorstellung: Bug Out Roll

  • Den folgenden Artikel möchte ich dem nicht vorenthalten und eine kurze Vorstellung geben:


    Ich bin neulich über einen Artikel vom Canadian Prepper gestossen: die von ihm entwickelte Bug Out Roll. Das Baismodul kostet CAD 133 / CHF 102.50 (ohne Porto und Zoll). Weitere Taschen können mittels Klettverschluss angehängt werden.
    Die Bug Out Roll ist ein aus Cordura gefertigte, 1000 Dernier starken Organiser. Er verfügt über 4 Panels unterschiedlicher Grösse:


    7 transparente (Vinyl) Taschen: 3 "kleine", 4 "medium"
    4 kleinere Taschen (z.B. für Walky Talky, Magazine etc.)
    6 kleinere, runde Taschen (z.B. für Messerschärfer, Schreibzeug etc.)


    Die Bug Out Roll kann auch an den Rucksack angehängt bzw. an einen Baum gehängt werden.
    Warum ich mir die Bug Out Roll zugelegt habe / wo ich den Nutzen sehe:


    ich bringe hier viele kleiner Dinge unter, auf die ich sofort Zugriff habe, ohne im Rucksack rumwühlen zu müssen. Zusammengerollt ist sie kompakt und mittels Tragegriff oder am Rucksack einfach zu transportieren. Kurz: mir gefällt das Konzept, auf Dinge, die ich brauche, rasch und unkompliziert zugreifen zu können.


    previval.org/f/index.php?attachment/39900/previval.org/f/index.php?attachment/39902/

  • Sieht interessant aus, wie so eine Art Kulturbeutel. Für kleinformatige Lagerausrüstung scheint mir das ganz sinnvoll. Für Dinge, auf die ich unterwegs oder während einer nur kurzen Rast zugreifen möchte, würde ich eher eine kleinformatige Tasche bevorzugen, auch wenn es dann nicht so schön übersichtlich ist.

  • Durchaus - der Alternativen gibt es viele.Als jemand, der nur Rucksack und Aldi Tüte hatte, war dieses Teil DIE Ergänzung für mich, die mich angesprochen hat. Auch der modulare Aufbau (weitere Elemente können mittels starkem Klett angehängt werden) hat mein Interesse geweckt. Dass ich das Ding auch an einen Baum hängen und so auf die Güter des täglichen (Outdoor) Bedarf zugreifen kann, finde ich persönlich toll.
    Der Artikel könnte für solche Leute eine Option sein, die noch ohne Turnbeutel / Kulturbeutel durch's Leben gehen und einen modularen Organizer suchen. Wie sich das Ding bei mir bewährt, wird die Zukunft zeigen

  • Wenn man viele Taschen hat füllt man diese auch mit viel Kleinkram.


    Der Canadian Prepper hat neulich auch erzählt, es wäre ne super Idee, sich Stahlnägel in den Bug Out Bag zu packen, weil man damit ja so allerhand Tolles anstellen kann, z.B. Pfeilspitze daraus hämmern. Auf solche Ideen kommt man vermutlich nur, wenn man nicht weiß, womit man seine Taschen füllen soll.


    Meist haben die Leute dann auch noch einen halben Schreibwarenladen mit, ein halbes Dutzend Messer und nochmal soviele Zangen und Tools, Büroklammern, Knicklichter, Kabelbinder, Mülltüten und was auch sonst noch alles so einfällt.


    Bei mir ist es so:


    Ich hab einen Beutel mit Kleidung (wer meint kann zwei Beutel machen für saubere und stinkende/nasse Wäsche)
    Ich hab einen Beutel für den Schlafsack
    Einen für die Isomatte (bei EVA u.ä. überflüssig)
    Einen für das Zelt
    Einen Beutel für alle Sachen im Deckelfach (das was man schnell mal braucht, z.B. Handschuhe)
    Einen Ziplockbeutel mit meinem Hygienekram und einen mit 1. Hilfe
    Einen Beutel für sämtliche Elektronik
    Einen oder zwei Beutel für das Essen
    Einen Beutel für die Wasseraufbereitung
    und einen Beutel für den ganzen Rest der so anfällt.
    Kochzeug passt idR in den Kochtopf.
    Die Wasserflaschen brauchen keine Beutel


    Das ist es im Wesentlichen.


    Was wiegt denn diese bug out roll?


    Das Gewicht meiner Beutel für alles zusammen liegt bei maximal 500g und jeder einzelne Ausrüstungeggenstand ist so wasserdicht (nicht nur regenfest) verpackt. Im Zelt kann ich die Beutel nebeneinander hin stellen. Wenn ich dann die Packung Taschentücher brauch oder das Panzertape oder die Ersatzbatterien muss ich halt kurz im Beutel wühlen...


    Ich hab aber auch nur einen Stift dabei, nur einen Typ Ersatzbatterien, nur ein Messer (+ ein Mini-Tool bei 1. Hilfe) und kein Nagel- und Schraubensortiment, keine 7 verschiedenen Hygieneprodukte, kein Kabelbindersortiment und nicht 10 Typen Schnur und Klebeband, 5 Ersatztaschenlampen, kein 8 teiliges Schraubendreherset, usw, usf...


    Ich glaube schon, dass solche Organisationsbeutel praktisch sind, rate aber dazu sich zu fragen, ob man soviel Kleinkram wirklich mitnehmen will und den dann auch ständig brauche?


    Viele Youtuber betreiben das heute professionell und verdienen Geld mit der Vermarktung von Produkten und Klickzahlen. Die müssen ständig neue Beiträge bringen und auch neue Dinge "erfinden".
    Wenn einer über 100.000 Abonnenten hat und mehrere Videos pro Woche online stellt dürfte das meistens kein Hobby mehr sein.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich meine, die Meisten, die mit Rucksack unterwegs sind, werden so ähnlich organisiert sein.

    Wird nun die Bug Out Rolle mit nützlichen Sachen gefüllt, werden diese Sachen aus den verschiedenen Teilbereichen sein. Ein Topf, Wasserfilter oder ähnliches kommt da wohl nicht unter.

    Heißt „ich will Kochen“ kein Griff mehr zu Kochbeutel und Lebensmittelsack sondern auch noch überlegen was brauch ich aus meiner Rolle?
    Ich sehe den einzigen, einigermaßen sinnvollen Einsatz, in einem längeren stationären Lager.

    Natürlich möchte ich niemanden zu nahe treten, daß man von etwas keine Ahnung hat hört niemand gern, weil, man denkt sich ja was dabei.

    In einen großen Rucksack paßt so einiges, Problem ist eben nur das Tragen.
    Wenn ich bedenke was wir bei unserer ersten Tour dabei hatten, kommt mir immer noch das Grausen.

    Sammelt mit eurer Ausrüstung Erfahrung, da braucht es keine großen Wildnistouren, das geht auch vor der Haustüre in der heimischen Wildnis.

  • Das Leergewicht beträgt 1.2 Kilo. Wasserfilter bzw. Töpfe finden auch keinen Platz. Ich habe meinen wie folgt geladen: Wasser(aufbereitung): Dusche, Aufbereitungstabletten, Life Straws, Erste Hilfe Artikel, Dinge rund um's Feuermachen, Hobokocher, Besteck, Spielkarten, Messerschleifer, Leuchtmittel, Walky-Talkies, 12 komprimierte Handtücher und ein paar weitere Kleinigkeiten. Wie sich dieses System bewähren wird, wird sich weisen.
    Vielen Dank für das vielfältige Feedback.

  • [MENTION=9369]zapp[/MENTION] Du hast es leider schon gekauft :frowning_face: Es gibt auch ein tolles Ding für die Rückseite der Autositze. Molle, Du bestimmst, welche Taschen dran sind, und die halten dann auch was aus. Klett gibt irgendwann nach :)
    Generell ist das nichts Schlechtes, der Aufbau ist ja schon seit längerem bewährt. Es liegt ganz an Dir, ob es mit Unsinn gefüllt wird, oder wirklich praktisch wird :) Ich sehe seinen Einsatzzweck als IFAK. Das drängt sich geradezu auf :)
    1 Millionen Kleinteile sauber verstaut und sicher verpackt, im schnellen Zugriff,.. Ideal :)


    @Cephalotus Evazote sollte vor UV-Strahlung geschützt werden :) Verträgt das nicht so, so ich gehört habe :)

  • Cephalotus hat da völlig recht, die Ausrüstung ist bei den meisten Leuten ohnehin schon halbwegs modular verpackt...
    Bei mir sind neben den Beuteln von Tarp, Bodenplane, Schlafsack, Matte und ZipLoc-Beuteln für Kleinkram und Elektronik auch noch die beiden Seitentaschen vom Rucksack mit im Rucksack und mein selbst zusammengestelltes EH-Täschchen von TT.


    Mein Rucksack wiegt 'gefechtsbereit' mit 2l Wasser etwa 18-20kg. Da spielen die Beutelchen eine wirklich untergeordnete Rolle, weil sie aus sehr dünnem, leichtem Material sind.


    Im Gegensatz dazu besteht diese Rolle aus 1000D Nylon. WARUM?! Mein Berghaus ist aus 1000er Nylon, das ist die Umverpackung, und die muss wirklich was aushalten. Deshalb ist dieser Rucksack auch recht schwer im Vergleich zu zivilen Modellen. Der wiegt knappe 3kg leer. Und die Rolle wiegt im Vergleich zu einem 100l Rucksack (80+20) mehr als ein Drittel davon.
    Ich hatte auch schon Rucksäcke in der Hand und in Verwendung wie waren aus 600D und ausreichend stabil um 20kg sicher darin unterzubringen und zu transportieren.


    Wer sein Bug Out mit Fahrzeug machen möchte, dem ist das Gewicht wahrscheinlich egal, aber ich sehe da weder für Rucksacktouren (und das ist das primäre Einsatzgebiet meines Rucksacks) noch für den BugOut Vorteile.


    Damit will ich dich nicht angreifen, Zapp, sondern nur das Konzept kritisch hinterfragen. Wenn die Tasche statt 1+kg leer 300g wiegen würde, okay, aber so...


    So long,
    Sam


    PS:
    Samui, ein IFAK besteht eben nicht aus einer Million Kleinteile...
    https://www.asmc.de/Ausruestun…aststick-flecktarn-p.html so sieht z.B. eine IFAK Tasche aus und die Beschreibung enthält fast komplett die Liste der Teile, die da drin sein sollten.
    Hatte ich letztens eine Diskussion drüber, wo meine persönlichen Vorstellungen (IFAK = EH-Kit erweitert und ergänzt um persönlichen Bedarf) korrigiert wurden (IFAK = taktisches EH-Kit nach Vorschrift).
    Deshalb habe ich auch kein IFAK mehr, sondern 'nur noch' ein erweitertes EH-Kit :kichern:

  • Ich mache es eigentlich ähnlich wie Cephalotus und habe alles in einzelnen Beuteln. Große Teile kommen so in den Rucksack.


    Teilweise nervt mich das schon ein wenig, daher finde ich die Idee der Bug-Out-Rolle gar nicht so übel.


    Aber das Gewicht ist unterirdisch. Und der Preis eigentlich auch.


    Kennt jemand (wasserdichte) Alternativen dazu?

    I feel a disturbance in the force...


  • Moin Sam,


    um Deine Frage zu beantworten:


    Weils tacticool ist!


    Also ich muß schon sagen, daß Du deine Phantasie schon etwas bemühen darfst und Dich in das Beuteschema des Anbieters eindenken solltest. Ohne dieses Material, ausreichend Klettflächen und Molleschlaufen ist das Produkt einfach nicht marktfähig...
    /ironie off


    Ehrlicher weise hab ich auch schon öfter über eine vergleichbare Lösung sinniert, da ich in diversen Einsatzsituationen mit der Variante Standard-Rucksack plus Taschen/Beutel nicht recht glücklich war.
    Allerdings werde ich eher die Nähmaschine anwerfen, als in dieser Größenordnung Tara mit mir rum zu schleppen...
    Aber ich bin da flexibel: Wer Spass dran hat und damit glücklich wird - von herzen gerne!
    Einige Dinge habe ich tatsächlich bereits in Rollbeuteln, da sind nämlich mal OP Bestecke ausgemustert worden und ich habe die Beutel vor dem Container retten dürfen! :Cool:
    ...
    Zu dem IFAK:
    Hier stimme ich Dir vollkommen zu! In "Friedenszeiten" will ich "mein" erweitertes EH Kit bei mir haben. Mit diesem kann ich umgehen, kann meinen "Relatives" helfen und auch mal jemand anderem. Da interessieren mich militärische SOPs recht eingeschränkt...


    Nur mal so meine Gedanken.


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Bin auch so ein Beuteltyp hat sich am praktikabelsten herausgestellt. @lord_helmchen es gibt mitlerweile auch Kompressionssäcke mit Sichtfenster vielleicht ist das eine Alternative.
    https://www.google.de/search?q…Q_AUICygC&biw=867&bih=950
    Die Rolle wäre mir zu schwer und man müsste ständig das Teil ausbreiten glaube dass würde mich draußen bei Regen, auf schlammigen Boden, im Auto oder Einmannzelt schnell nerven.


    Wenn es doch so eine "Rolle" sein sollte könnte man z.B. so was nehmen http://www.ebay.de/itm/NEU-Aut…713f69:g:L9EAAOSwEjFXcOTe und in einen Ortliebbeutel stecken.


    OT: Beim Canadian Prepper frage ich mich immer ob er das worüber er immer doziert überhaupt auch selbst macht. Seine Videos sind alle theoretischer Natur nie sieht man was aus der Praxis. mittlerweile schaue ich mir das gar nicht mehr an.