E-KFZs vs deutsches Stromnetz

  • http://www.n-tv.de/wirtschaft/…netz-article19991033.html


    Wenn alle KFZs in D und EU elektrisch betrieben werden sollen, wird Kupfer und Alu knapp, da ja jeder Park- oder Stellplatz in Stadt, Dorf, Firma usw mit einer Ladestation ausrüstet werden muß. Das bedeutet 63 Millionen Ladestationen in D, die müssen errichtet werden und verkabelt werden.
    Wir werden neue Atom- und Kohlekraftwerke, Stromtrassen und Pumpspeicherwerke benötigen.
    Ein Stromnetz benötigt eine stabile Grundversorgung, welche Windkraft, Solar, Wellenkraftwerke usw gar nicht bringen können.


    Hat mal jemand darüber nachgedacht, daß Atom- und Kohlekraftwerke einen Wirkungsgrad von 30...45% haben?

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Die Knappheit von Kupfer und Alu sehe ich nicht. Dann müsste man auch jeden Neubau eines Hauses, in dem Stromleitungen verlegt sind, kritisch sehen.


    Dass eine große E-Auto-Flotte aber große Anforderungen an die Steuerung des Stromnetzes stellt, scheint plausibel. Allerdings wird das Problem sukzessive über Jahrzehnte hinweg auftreten. Da bleibt viel Zeit, nach und nach durch den Bau von Stromerzeugern, -speichern und -leitungen, egal in welcher Form, und durch eine angepasste Steuerung darauf zu reagieren. Ob das wirklich funktioniert, bleibt abzuwarten.

  • Klar wird die Elektromobilität Herausforderungen bringen. Aber auch große Chancen. Die Akkukapazitäten bieten doch endlich die Möglichkeit schwankende Stromerzeuger wie Wind, Solar, etc vernünftig zu Puffern. Und wenn der Verkauf von Elektrofahrzeugen weiterhin so rasant ansteigt wie bisher bleibt da auch noch einige Zeit für den Netzausbau.
    Der Artikel liest sich wie das übliche Gejammer der großen Energieerzeuger.

  • Zitat von Asdrubal;310178

    Allerdings wird das Problem sukzessive über Jahrzehnte hinweg auftreten. Da bleibt viel Zeit, nach und nach durch den Bau von Stromerzeugern, -speichern und -leitungen, egal in welcher Form, und durch eine angepasste Steuerung darauf zu reagieren. Ob das wirklich funktioniert, bleibt abzuwarten.


    Hoffen wir, dass es auch so wird und nicht wie beim Ausbau von Internetleitungen.

    Wer bei der Planung versagt, plant sein Versagen.

  • Das die Akkus der E-Fahrzeuge auch als Puffer dienen sollen halte ich für unrealstisch.
    Das würde ja bedeuten, daß den angestöpselten Akkus auch wieder Energie entzogen wird. Aber welcher Fahrzeugbesitzer will das denn? Jeder Fahrzeugbesitzer ist froh, wenn sein KFZ voll geladen ist und will doch nicht, daß er nach Arbeit oder am Morgen nur zu 2/3 den Akku voll hat, weil das EVU ihm 1/3 wieder entzogen hat, weil alle früh das Licht und die Kaffeemaschinen einschalten.
    Stell Dir vor, die würden das auch mit Deinem Handy machen... Würde auch keiner wollen.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Man redet ja nicht von einem Drittel. Wenn wirklich jedes zweite Auto in DACH ein elektrisches ist, würden schon ein paar Prozent aus dem Akku reichen, um Stromspitzen abzudecken.
    Evtl. sogar mit einer Vergütung, dass man dafür den Strom etwas billiger bekommt. Wenn du einen Tesla mit 400km Reichweite fährst, werden dir 20km nicht weh tun, das EVU kann damit aber sehr wohl was anfangen. Die Menge der Autos machts.


    Um ehrlich zu sein sehe ich eher die Schnelladung der Autos als problematisch. 1-2 Tesla's mit je 100kw Schnelladung gehen ja noch. Aber tausende gleichzeitig? Zugegeben, das sind jetzt nur vermutungen, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das klappt.


    Lg

    "Wir brauchen kein Telefon, wir haben genügend Boten!" Britische Post 1878

  • Doch das wird kommen. Das funktioniert halt nur mit intelligenten Stromnetzen. Wenn ich mein Auto an die Ladestation anklemme und angeben kann ich benötige das Auto in 12h vollgeladen. Beträgt die kürzeste notwendige Ladezeit 4h bleiben 8h um mit dem Akku zu "Arbeiten".
    Selbst wenn der Akku nur geladen werden soll und nicht als Puffer genutzt gibt es dem Energieversorger die Möglichkeit die Ladephase an den zur Verfügung stehenden Strom anzupassen (z.b. über die Mittagszeit wenn viel Elektroherde laufen sie Ladung runter zu regeln).
    Mir als Verbraucher ist es doch egal wie und wann die Ladung passiert. Hauptsache der Akku ist voll wenn ich ihn zum nächsten Mal benötige.
    Für die Energieversorger ist nur wichtig das die die Information von mir bekommen. Wenn ich an der Ladestation zwischen schnellladung und voll geladen in x Stunden (zu einem niedrigeren Tarif) wählen kann ist beiden geholfen.

  • Hier mal eine interessante Seite zu diesem Thema. Man kann sich einen Eindruck verschaffen, wie die Einbindung von E Fahrzeugen in das Stromnetz erfolgen soll.


    http://www.mobilityhouse.com/d…grid-und-vehicle-to-home/


    Wer eine gewisse Unabhängigkeit für den Wurst/Käse Fall anstrebt, sollte wohl besser über eine entsprechende Solar Inselanlage nachdenken, damit er mit seinem E Fahrzeug zu mindestens in einem gewissen Umkreis mobil bleibt. Bei mir im kleinem Umfang schon realisiert, da ich den Akku meines Trikes mit Solarstrom laden kann. So viel ich weis macht das zum Beispiel auch Temeon schon einige Zeit und ist damit recht zufrieden.:-)

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Man braucht in dem Link nur mal die 3 letzten Diagramme nach 50% der Ladezeit ansehen und vergleichen. Ich möchte da nicht nur 50% Ladezustand haben.

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  • Ich denke wir werden uns vom althergebrachten "Tankgedanke" verabschieden und definieren wann das Auto voll sein muss. Wann und wie das dazwischen funktioniert ist "Magie".
    Das wird bei allen größeren Verbrauchern so kommen. Die Waschmaschine, Geschirrspüler usw. können genauso nach Lastzeiten geschaltet werden.
    Und ich bin mir sicher für die am "Alten" festhalten möchten oder eine sofortige Ladung benötigen wird das auch möglich sein. Das kostet dann halt 3,50€ mehr :winking_face:


    Das war übrigens früher beim Tanken von fossilen Brennstoffen auch so. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern an denen die Tankstelle bei uns mo - sa 06:00 - 19:00 Uhr offen hatte. Auch da musste ich mir Gedanken machen wann ich mein Auto brauche und den Tankprozess planen.
    Aber wir hier im Forum können prima drüber diskutieren. Das Rad der Zeit dreht sich weiter und wir werden es nicht anhalten.
    Daher klinke ich mich jetzt hier auch aus. Diskussionen über unaufhaltbare Entwicklungen sind verschwendete Lebenszeit.


    Grüße
    Wolpertinger

  • Es ist mir ein Rätsel, warum alle seit der VW-Dieselaffäre glauben, daß E-KFZs des Weisen letzten Schluß sind.
    Wenn man die Netzverluste und die Verluste im E-KFZ zu den Wirkungsgraden der Kraftwerke hinzurechnet, bleiben so 20...35% übrig. Und das soll energetisch und ökologisch sinnvoll sein?
    Die CO2-Bilanz eines E-KFZ sieht inkl. Herstellung auch grottenschlecht aus.
    Und wie will man damit in den Urlaub ans Mittelmeer?


    KFZs mit Brennstoffzelle oder Wasserstoffmotor wäre aus meiner Sicht viel sinnvoller. Die Wirkungsgrade von Brennstoffzellen liegen deutlich höher als bei E-KFZs.
    Die wären logistisch bzgl. Tanken, Urlaubsreisen usw auch viel einfacher im Handling.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Ok. Die meisten Autos wiegen 1,5 t und werden ca. 5 - 25 Kilometer am Tag bewegt. Meist wird damit nur eine Person mit Bildzeitung und Fresspaket befördert. Dann stehen sie für 23,5 Stunden unnütz auf der Straße herum und belegen sinnlos Platz.


    Frage: Macht es Sinn fossile Brennstoffe zu vergeuden um 80 Kilo Mensch und 1,5 t Fahrzeug 750 Meter zum Brötchen holen zu transportieren? Ist es angebracht mit solchen Fahrzeugen im Stau zu stehen, die Luft zu verpesten und den Lebensraum der Menschen im urbanen Gebiet zu blockieren? Wie viel mehr Lebensqualität würde es in unseren Städten geben, wenn der Platz den Autos mit den dazu gehörigen Straßen und Parkplätzen verbrauchen den Menschen in diesen Städten zur Verfügung stehen würde? Schaut euch doch mal in eurer Umgebung um und beantwortet für euch selbst meine Fragen.


    Wir brauchen dringenst neue Verkehrskonzepte. Kurze Strecken kann man zu Fuß gehen, für etwas längere gibt es Fahrräder, Velomobile oder E Autos. Heut zu Tage werden in die Benzinkarossen Elektromotore und fette Batteriepacks eingebaut und das Gewichtsverhältnis zwischen Transportgefährt und Mensch ist ähnlich Scheiße wie bei den heutigen Autos. Das muss sich ändern.


    Der Nahverkehr und der Zubringerverkehr in und für unsere Städte muss ausgebaut werden und bezahlbar bleiben.
    Kleine und leichte E Mobile für den Weg zur und von der Arbeit müssen her. Der Einkauf sollte damit auch erledigt werden können.
    Pendler fahren mit dem Zug oder Parken mit ihrem Auto außerhalb der Stadt und benutzen ab da den Nahverkehr oder das Fahrrad. Geht nicht? Schaut euch Kopenhagen an.


    https://www.youtube.com/watch?v=IwknZBGpRxY


    Übrigens, auch wenn ich viel mit dem Trike erledige bin ich doch noch aufs Auto angewiesen.:devil:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • [MENTION=8068]Rocky[/MENTION]: Die Dinger sind genial - und kultig. Notabene auch elektrifiziert lieferbar, und gar nicht sooo teuer wie ich finde. Ich hab mal ernsthaft mit dem Gedanken gespielt. Siehe auch: http://www.ape-duisburg.de/Neufahrzeuge/Ape-50/Piaggo-Ape-50-Elektro::1478.html


    http://"http://www.ape-duisburg.de/Neufahrzeuge/Ape-50/Piaggo-Ape-50-Elektro::1478.html"

    Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird. - Winston Churchill

  • Selbstverständlich haben die Netzbetreiber schon diverse Szenarien durchgerechnet, ich hab da beruflich bedingt teilweise Zugriff drauf.


    Ja, es wäre problematisch, wenn 40 Mio e-PKW überwiegend um 18:00 Uhr das Laden beginnen würden, daher wird das so nicht kommen. "Smart demand" bei e-Fahrzeugen ist nun wahrlich kein unlösbares Hexenwerk, dass es dafür heute keine Tarifmodelle (für Privathaushalte) gibt liegt auch daran, dass es heute noch keinen Bedarf gibt.


    Unterm Strich wird das aber kein großes Thema sein und auch der Strommehrbedarf wird kein großes Thema sein. Niemand ist gezwungen wegen e-PKW ein Atomkraftwerk zu bauen. Reine batterieelektrische Mobilität in Deutschland macht ca. 200TWh/a am Strommehrbedarf. Macht man's mit Wasserstoff aus EE-Strom braucht man ca. 600-800TWh/a an Strom, macht man's mit syn. Methan und Gas-Ottomotoren bracht man ca. 1000TWh/a und man hat ein end of pipe Problem beim CO2. Mit Agrartreibstoffe ist der Bedarf nicht annähernd zu decken. Das sind die wesentlichen Optionen.


    Die Ressourcenthematik bei (e-)Fahrzeugen ist hoch spannend. Vergesst das Gelabere in den Medien, die Autoren haben leider idR wenig Ahnung davon, wovon sie da schreiben und versuchen da irgendeinen aufregenden Artikel daraus zu basteln. Ich weiß noch gut wie die seinerzeit angerufen haben damals bei der partiellen Sonnenfinsternis und der Netzbelastung und der Hoffnung auf eine coole Story und das Thema war nun wahrlich nicht komplex.


    Ein ganz guter und detaillierter Einstieg in die Thematik Ressourcenbedarf von e-Mobilität ist das hier:


    http://www.dlr.de/dlr/Portalda…tung_Abschlussbericht.pdf


    Kann man sich ja im Inhaltsverzeichnis raussuchen was einen interessiert.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Rocky;310223


    Und wie will man damit in den Urlaub ans Mittelmeer?


    KFZs mit Brennstoffzelle oder Wasserstoffmotor wäre aus meiner Sicht viel sinnvoller. Die Wirkungsgrade von Brennstoffzellen liegen deutlich höher als bei E-KFZs.
    Die wären logistisch bzgl. Tanken, Urlaubsreisen usw auch viel einfacher im Handling.


    Tesla hats vorgemacht. Mit Supercharger in ganz Europa (und USA) kann man quasi durch ganz Europa mit einem Tesla fahren. Du gibst ins Navi dein Ziel ein und er Navigiert dich von Ladestation zu Ladestation bis an dein Ziel. Es gibt davon mehr als man denkt.
    Dank bis zu 100kw Gleichstromladung an den Superchargern stehst du dort nicht mal lange. Gelegentliche Pausen sollte man ja bei Langstrecken sowieso machen.


    Den einzigen Vorteil den ich bei Wasserstoff sehe, ist der Tankvorgang.
    Wasserstoff wird aus Strom gewonnen und muss dann im KFZ wieder 'verbrannt' werden. Du hast somit 2x eine Energieumwandlung, daher auch Verluste.
    Natürlich könnte man während einem Stromüberfluss Wasserstoff günstig erzeugen, aber dann könnte ich durch gesteuerte Ladevorgänge auch gleich mein E-Auto laden. Mit deutlich geringeren Verlusten.


    Ich finde die Diskussion darüber eigentlich ganz nett, solange alles sachlich bleibt. Das was die Zukunft bringt, kann ein einzelner sowieso nicht aufhalten.


    Lg

    "Wir brauchen kein Telefon, wir haben genügend Boten!" Britische Post 1878