China wird grüner, und wir schauen in die Röhre...Müllimportstop

  • Nachdem ich sowieso der Überzeugung bin, das die Chinesen uns in den kommenden Jahrzehnten den Rang ablaufen......


    https://web.de/magazine/panora…roht-muell-chaos-32744764


    Die wollen unseren Dreck nicht mehr!


    Und wenn die Bevölkerung wüsste, wie schnell dort die Energiewende vorangetrieben wird sollte sich die Politik hier was schämen!


    China hat im Gegensatz zu den Jungs hier, die nicht mal die nächsten 4 Jahre gewickelt bekommen das nächste halbe Jahrhundert im Griff....
    Keine sonnige Aussicht für Europa..

  • Naja, Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen. Über 50 Jahre kann man imho keine seriösen Vorhersagen machen. Wenn Bärti hier noch aktiv wäre, könnte er sicher eine Menge zum gesamtwirtschaftlichen Schuldenstand und zu demografische Problemem Chinas schreiben. Und dass eine Diktatur schnell bei der Hand mit Umsetzungen von was auch immer ist, sollte nicht weiter verwundern.


    Aber es ist sicher auch nicht falsch, dass China bei der internationalen Klimaschutzpolitik eine erheblich wichtigere Rolle als noch vor wenigen Jahren spielt. Das ist neben dem unbestreitbaren Willen der Parteiführung auch darauf zurückzuführen, dass die USA zumindes auf der nationalen Ebene weitgehend aus dem Klimaschutz ausgestiegen ist und die EU, allen voran Deutschland, nur ein Minimum erreicht hat, das zudem vom Wirtschaftsboom aufgefressen wird.


    Dennoch: China geht da unbestreitbar mit großen Schriten voran, wenn auch von einem Niveau aus, das noch weitaus hinter dem zurückliegt, das hierzulande erreicht wurde.

  • Was China in wenigen Jahrzehnten zu Wege gebracht hat ist mehr als beeindruckend. Natürlich, mit einem Ein-Parteien-System kann man die lästigen Debatten, Verhandlungen und Kompromisse wie wir sie im Westen kennen umgehen und Dinge umsetzen ehe sie bei uns über das Entwurfsstadium hinaus sind.


    Ich bin immer wieder überrascht wenn ich in Tianjin, Shenzhen oder Guangzhou bin, wie viel sich seit meinem letzten Besuch verändert hat. Da werden Häuser in einer Zeit errichtet in der in Österreich nicht mal eine Baubewilligung zu haben ist. Dass das Ganze natürlich Schattenseiten hat, sollte jedem klar sein. Qualitativ wird recht minderwertig gebaut. Es handelt sich um eine riesige Immobilienblase die Xi Jinping da erzeugt um die Wirtschaft künstlich am Laufen zu halten. Speziell in den Randbezirken der großen Tier I Städte (Shanghai, Beijing, Shenzhen und Guangzhou) stehen ganze Wohnblöcke leer, weil diese rein als Spekulationsobjekt gebaut werden. Das ganze wurde so schlimm, dass die Regierung sogar eine zeitlang eine Begrenzung für den Besitz* von Wohnungen einführte. Ich glaube max. 2 Wohnungen pro Ehepaar. Das hat die Scheidungsraten explodieren lassen, da die Menschen noch mehr Wohnungen billig kaufen wollten.


    China wird die nächsten Jahrzehnte definitiv eine weitaus größere Rolle spielen in der globalen Wirtschaft als sie es jetzt schon tun. Sie bringen sich ja auch schon in Stellung und kaufen eine Firma nach der anderen in Europa auf. Ob das gut enden wird? Ich kann es nicht sagen, aber man kann sich anpassen und vorbereiten. Ich z.B. beschäftige mich seit vielen Jahren mit der chinesischen Sprache und habe seit längerem eine Wohnung in einer größeren Stadt in China gemietet. Das Szenario das dahinter steht ist sehr unrealistisch, aber falls es eintreten sollte, hätte ich zumindest auch dort eine BOL.


    *Grundbesitz an sich gibt es in China nicht. Man kann Wohnung und Häuser nur für 70 Jahre vom Staat mieten/pachten.

  • Das mit der Immobilienblase wird sicher noch ein Problem für China. Teil dieses Problems ist die chinesische Mentalität: Eine einmal bewohnte Wohnung ist quasi wertlos. Daher werden die ganzen Spekulationsbauten im Rohbau belassen - man *muss* also quasi die Wohnung(en) leer stehen lassen, damit sie "an Wert gewinnt". Dieser Mechanismus verstärt natürlich die Blasenbildung enorm. Wenn die platzt, dann ist in China Feuer am Dach!!!


    Aber back2topic:
    Ich hoffe, dass Europa rasch seine Lehren aus dieser Situation zieht. MMn ist das europäische (deutsch/österreichische?!?) Recyclingsystem sowieso kompletter (nicht recycelbarer) Müll!
    PET-Recycling ist energetisch und ökologisch kontraproduktiv und produziert zu hohen Kosten ein minderwertiges Produkt. Solange wir fossile Energieträger verheizen wäre es besser, das Alt-PET zu verbrennen (hat einen ähnlichen Brennwert wie Braunkohle, aber nicht dessen Emmissionen) und stattdessen ausschließlich neues PET zu verwenden. Es klingt zwar paradox, ist aber umweltfreundlicher als unser Recyclingsystem.


    Japan macht es besser: Hier wird Glas, Papier, Biomüll und Metall recycelt. Der restliche Müll wird in "brennbar" und den relaiv kleinen "Rest" getrennt. Der Restmüll wird deponiert, der brennbare Müll als in den kalorischen Kraftwerken bzw. als Ersatzbrennstoff in der Industrie verwendet.


    Was die Energiewende betrifft: Ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir nicht eine Regierung á la China haben: Dort wird dir einfach mal im Herbst die Kohleheizung abgedreht, aber die neue Gasheizung erst im nächsten Jahr geliefert. Wie du über den Winter kommst ist dann dein Problem...
    Nicht dass ich unsere ewiglangen Behördenverfahren für den Königsweg halte: Aber lieber so, als anders...



    Just my 2 €cts,



    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • OT: [MENTION=2997]Maresi[/MENTION] Das ist in Russland vergleichbar. Da wird die Heizung vom Staat gesteuert und einfach an geschaltet. Wenns Dir zu warm ist, mach's Fenster auf. Wenn die Heizung ausfällt wird's im gesamten Wohnblock kalt.
    Wen kümmert's? Richtig: Niemanden :)
    Ich schließe von einer Metropole (SPB-Innenstadt) auf den Rest des Landes.

  • Zitat von Samui;316279

    Das ist in Russland vergleichbar. Da wird die Heizung vom Staat gesteuert und einfach an geschaltet. Wenns Dir zu warm ist, mach's Fenster auf. Wenn die Heizung ausfällt wird's im gesamten Wohnblock kalt.
    Wen kümmert's? Richtig: Niemanden :)
    Ich schließe von einer Metropole (SPB-Innenstadt) auf den Rest des Landes.


    Man muss da aber auch dazusagen, dass es extrem energieeffizient ist wie die Russen das Handhaben mit einer zentralen Heizung.


    Und warum kümmerts niemanden? Weil die Russen nicht blöd sind, wem es zu kalt ist, der hat auch einen Heizstrahler daheim um vor und nach der Heizperiode von Oktober bis April, oder bei Ausfällen zu heizen. Im Sommer wird auch für 3 oder 4 Wochen das Warmwasser wegen Wartungsarbeiten abgedreht, auch hier wissen sich die Russen mit E-Boilern zu helfen. :winking_face:


    Außerdem gilt das alles nur für alte Bauten, Neubauten sind nach westlichen Standards gestaltet und unabhängig von der zentralen Heizungsanlage.


    In Sankt Petersburg und anderen großen Städten gibt es tatsächlich diese Art zu Heizen, am Land aber nicht soweit ich weiß.


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Zitat von Maresi;316268

    D
    Was die Energiewende betrifft: Ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir nicht eine Regierung á la China haben: Dort wird dir einfach mal im Herbst die Kohleheizung abgedreht, aber die neue Gasheizung erst im nächsten Jahr geliefert. Wie du über den Winter kommst ist dann dein Problem...
    Nicht dass ich unsere ewiglangen Behördenverfahren für den Königsweg halte: Aber lieber so, als anders...


    Was genau meinst du mit "Kohleheizung abgedreht"? Abgedreht wird dir nix, aber verboten wurde im Norden Chinas aufgrund des Smogs das Heizen mit Kohle. Daran halten tut sich naturgemäß niemand, denn sonst würden die Leute ja erfrieren ohne alternative Heizmöglichkeit. Die Chinesen sind auch nicht sonderlich gut darin Gesetze zu vollziehen. Südlich des Jangtsekiangs gibt es übrigens überhaupt keine Heizungen mehr.

  • Stümmt. Meine Schwiegermutter friert zur Zeit in Quangxi bei 17 Grad Plus.:ehm: Sie meint immer auf Sumatra, ihrer Geburtsinsel wäre es jetzt schön warm.:-) Deutschland im Winter geht gar nicht.:devil:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Moin,


    was bei der ganzen Situation einfach unter den Tisch fällt, ist die Tatsache, daß in kommunistischen Systemen die Natur eine Ressource ist, die der „neue Mensch“ einfach nach belieben zum Wohle der Arbeiterklasse ausbeuten darf.


    Naturschutz oder Nachhaltigkeit kam im Repertoire der Planwirtschaftler einfach nicht vor!


    Des weiteren war auch, zumindest so weit ich das überblicken kann, der respektvolle Umgang mit der Natur des asiatischen Philosophieen bzw. Glaubenslehren kein Gedanke Wert. Allein der japanische Zen-Budismus bildet AFAIK da eine Ausnahme....
    Mittlerweile haben aber einige Eliten kapiert, daß ihnen diese Arbeitsweise mittlerweile auf die Füße fällt.


    Pain is a good teacher!


    Meint der


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von ksbulli;316294

    daß in kommunistischen Systemen die Natur eine Ressource ist, die der „neue Mensch“ einfach nach belieben zum Wohle der Arbeiterklasse ausbeuten darf.


    Das ist China allerdings nur dem Namen nach. Die machen sicher nicht aus Naturverbundenheit Klimaschutz, sondern weil sie immer mehr merken, dass die Folgen der Naturzerstörung Probleme für Wirtschaft und sozialen Frieden aufwirft.

  • Exakt, Asdrubal, darauf wollte ich mit meinen beiden letzten Sätzen abzielen!


    Ich denke, wir sehen das gleich!

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Die wollen unseren Dreck nicht, weil sie selbst genug davon haben.


    So ganz verstehe ich die Intention des Beitrags nicht.

    I feel a disturbance in the force...

  • Die Intention ist- zu verdeutlichen, dass auch wenn die Chinesen ein Stück weit von uns abhängig sind die sehr schnell lernen, und das uns wirtschaftlich einiges blüht wenn die mal die handbremse anziehen...