Überleben in der Großstadt

  • Ich stimme da urban rolli in gewisser Weise zu.


    Ich würde je nachdem welches Szenario vorliegt und wie weit dann mein prepping gediehen ist evtl. Auch so lange wie möglich versuche "Normalität" aufrecht zu erhalten ohne, und das ist mir ebenfalls sehr wichtig, zu sehr aufzufallen.


    Z. B. Ist es so das ich momentan reaktiv gut verdiene im Vergleich zu vorherigen Jobs von mir. Jedoch habe ich immer noch keinen 100"Flachbildschirm ( ich benutze meine 5 Jahre alten iMac mittels DVB-T stick als youtube/fernseh Station.)


    Ich habe keinen Führerschein und kein Auto usw. Pp.


    Das einzige an Luxus was ich mir leiste ist ein Smartphone und regelmäßig Bücher und aktuelle Magazine/Zeitungen sowie alle 4-5 Jahre einen neuen iMac. Ich fahre nicht großartig in Urlaub usw. Pp.


    Einzig mein "teurer Equipmentfetischismus" ist aus der Existenzangst geboren das wenn ich eines Tages ( und das geht wie wir wissen schneller als wir denken) wieder arbeitslos werden sollte, ich einfach meinen gepackten BOB/wanderrucksack schnappen kann und für 0 Euro durch Deutschland ziehen kann. :)

  • Hallo,

    Zitat

    Zugang über nur eine dreispurige Brücke. Die ist schnell gesperrt.


    Du wohnst auf einer Insel?


    Ich denke, dass sich einige Leute hier zu sicher fühlen und einige haben zu viele Filme gesehen.
    Ich bleib dabei, wenn man nicht schon am Land lebt, bzw sehr gute Kontakte dort hat, dann ist es besser man bleibt in der Stadt.


    Gruß
    Gerald

  • Ich esse auch gerne Hirschmedallions (Kumpel von mir ist Jäger) und habe eine Fluchtburg auf dem Lande (17 Einwohner pro km²), wohne aber in der Grossstadt. Trotzdem sehe ich das Leben auf dem Lande in einer wirklichen Großkrise auch als sehr problematisch an. Ich würde trotzdem aufs Land gehen, aber nur um körperliche Gefahren für Frau und Kind (hoffentlich) zu minimieren, aber ich denke das es auch auf dem Land große Probleme geben wird. Auch da muß ich mich wie in der Stadt verhalten, nur vielleicht nicht ganz so extrem.


    Ein Dorf zu verteidigen (Wehrdorf) ist meiner meinung nach illusorisch. Versuche doch mal, vor (!) der Krise, in der sich dann der städtische Mob plündernd ins flache Land ergießt, ein beliebiges Beispieldorf so zu organisieren daß es sich dann ganz fix in ein "Wehrdorf" verwandeln kann.
    Da gehst Du also von Haus zu Haus, klingest und sagst: "Guten Tag! Ich bin der Papa Bär, und ich weiß, was die Zukunft bringt. Dieses Dorf muß sich in ein Wehrdorf verwandeln (können)! Schon jetzt müssen Sie sich für drei Jahre Vorräte anschaffen. Sie sollten schnellstmöglich einen Jagdschein machen! Rund um das Dorf müssen Stacheldrahthindernisse und Palisaden mit Wachtürmen geplant und vorbereitet werden. Ich werde mal den Bürgermeister bitten, in der Turnhalle eine Vollversammlung aller Einwohner einzuberufen: Dort werden dann Jedem Einzelnen seine Aufgaben für dieses und das nächste Jahr zugewiesen.


    Und - ist die Krise erstmal ausgebrochen - dann ist es zu spät. In einem Dorf (mögen!) sich dann ein paar handfeste Männer finden, die nächtens Streife gehen. Aber alle übrigen haben dann doch völlig andere Sorgen!


    Es gibt nämlich nichts zu beißen!!


    Illusorisch halte ich auch bei einer länger anhaltenden Krise die Kultivierung von eigenen Anbauflächen. Gerade dann wenn überall Hunger herrscht. Es dürfte fruchtlos sein, sich hier nun in Details zu verlieren, wie sich Einer denken kann, er wäre dann vielleicht in einem Dorf, er hätte vielleicht gleich eine Wiese nebenan, er grübe die dann per Spaten um, er hätte auch Saatkartoffeln, die gediehen auch, Niemand Anderes würde die nächtens ernten, er könne die selber ernten, er hätte dann bis zur nächsten Ernte zu essen.
    Alles ganz heimlich, ohne seine Schwester, deren Freund, seine Frau, deren Eltern, die Geschwister der Eltern, deren erwachsene Kinder und deren Verwandtschaft. Ganz ohne Zahnschmerzen, ohne Cholera => ... er hätte sich natürlich auch fix mal einen Brunnen gegraben, eine Schwengelpumpe und Rohre, die hätte er dann eben auch, er hätte einen Holzofen, ein Wald wäre auch ganz in der Nähe, und er hätte auch reichlich anderes Zeugs bevorratet, und die Nachbarn, die hätten all das nicht mitbekommen und stürben alle still weg ... nur er! - er eben nicht. Er sitzt gutgenäht an seinem Tisch.


    Fakt ist meiner Meinung nach, die Dörfler werden Deine Vorräte unter sich aufteilen: Die sehen doch nicht verhungernd in aller Ruhe zu, wie Du mit dicken Backen Deine Vorräte verschmaust. Bei Gegenwehr hast Du im Dorf ganz schlechte Karten: In der folgenden Nacht wird man Dich abfackeln.


    Wie gesagt, alles im Worst Case Szenario. Das schwinden die Chancen auf dem Dorf meiner Meinung nach genauso wie in der Stadt, im besten Fall ist die Fallhöhe etwas geringer, aber immer noch ausreichend.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Es ist vielleicht auch eine Frage der Definition, was man als "Stadt" und was man als "Land" ansieht.
    Natürlich, wer in einer Hochhaussiedlung wohnt, der ist an dieser Stelle fertig mit der Definition :face_with_rolling_eyes:


    Andererseits, wenn ich so lese, das manche ihr "Dorf" mit 4500 Eiinwohnern als "auf dem Land" bezeichnen (was ich mangels Kenntnis ja gar nicht in Abrede stellen möchte), stellt sich mir die Frage, wo da die Grenze liegen soll. Wir wohnen in Hamburg, einer Großstadt mit 1,8 Mio Einwohnern. Allerdings so weit am Stadtrand, das ich drauf wetten würde, das ich aus unserer Mietswohnung schneller im Wald und am Wasser bin, als die meisten Dorfbewohner hier.
    Aufgewachsen bin ich im sehr ländlichen Schleswig-Holstein in einem Dorf mit damals 120 Einwohnern - auch die Nachbardörfer waren kaum größer, oft sogar kleiner. Alles eigenständige Gemeinden. Ein Dorf mit ~4000 Einwohnern würde ich fast als Kleinststadt ansehen :)


    Unter "auf dem Dorf" verstehe ich halt Strukturen wie eben diese. Oder weite Landstriche von M-V und S-H. Wären wir nicht beruflich in HH gebunden, säßen wir schon längst in einem der netterweise ja auch spottbilligen Einfamilienhäuser "auf dem Land".

  • Hi Porken, der Einwand stimmt genau. schaut man sich bei Wiki mal die Definition von Stadt an wird es teilweise gerade bei den Ausnahmen schon hakelig:


    "Während etwa in Dänemark die Untergrenze der Bevölkerungszahl bei einer städtischen Siedlung bei 200 Einwohnern liegt, sind es in Deutschland und Frankreich 2000, in Österreich 5000, in der Schweiz, Italien, Spanien und Großbritannien 10.000 und in Japan 50.000 Einwohner. Der Begriff Stadt ist rechtlich nicht eindeutig definiert und so gibt es Gegenbeispiele: Die kleinste Stadt Deutschlands ist mit 301 Einwohnern (2007) Arnis. Es wurde 1934 zur Stadt ernannt, da die Ortsbezeichnung Flecken abgeschafft wurde. Die kleinste Stadt mit altem Stadtrecht (verliehen 1326) ist Neumark in Thüringen mit 480 Einwohnern (2007)."


    Ich denke mal, dass wenn man davon spricht auf dem Dorf zu leben (aus Prepper-Sicht) nicht mehr als eine Hausansammlung mit 150-200 Menschen meinen kann. Nur dann würde man noch alle Personen halbwegs kennen wenn man in die Dorfgemeinschaft gut integriert ist. Darüber hinaus in größeren Dörfern hat man zwar viele Leute die man kennt, aber bei 1900 Einwohnern hat man schon so viele unbekannte menschen um sich rum, dass dies schon bald wieder städtischen Chrarakter hat.

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  • Ohne bestimmtes Szenario wird man die Frage "Gehen oder bleiben?" nie genau beantworten können. Es gibt genauso gute Gründe, am bekannten Ort zu bleiben, wie dafür, diesen zu verlassen. Das gilt für "Großstadt", "Stadt" oder "Dorf" gleich, nur die Szenarien sind halt unterschiedlich.


    Und deshalb bereite ich beides vor: Ich kann eine Situation ohne weitere Vorbereitungen für einige Wochen aussitzen oder auch innerhalb von einer Stunde ohne jegliche Vorwarnung gut vorbereitet verschwinden oder in zwei Minuten mit dem Nötigsten im Auto sitzen (incl. einer exclusiven Lösung für das elektrische Sammelgaragentor)...


    Alles andere wird man in der Situation improvisieren und anpassen müssen. Ich würde nie den Fehler machen, mir jetzt konkrete Pläne für bestimmte Szenarien auszudenken und diese dann blöd abzuarbeiten, ohne die Situation jeweils neu zu bewerten...

  • @ Baerti


    Die Krise dauert nun schon fast 2 Jahre, mittlerweile haben fast alle bei uns im Dorf angefangen etwas in Ihrem Garten anzubauen, viele halten Huehner, einige Ziegen, Schafen und Kuehe. Was wir nicht anbauen, tauschen wir mit unseren Nachbarn. Alle muessen sich einschraenken, hungern muss keiner. Nachbarschaft ist wieder ein hohes, unverzichtbares Gemeingut. Der Kontakt und die gegenseitige Hilfe unter unseren Nachbarn verlaeuft reibungslos und ist auch lebenswichtig.


    Vereinzelt kommen immer noch einige Stadter vorbei. Wir erkennen sie sofort. Ihre hohlen eingefallenen Gesichter zeigten, daß Hunger, grimmiger Hunger sich mit den übrigen Entbehrungen und Anstrengungen verbündet hatte, um sie aufzureiben. Einige hatten immer noch ihre Rucksaecke, die sie Bob nennen, umgeschnallt, andere hatten diesen Ballast schon laengst fuer ein paar Aepfel oder Kartoffeln eingetauscht. Auch wir haben aufgehoert Lebensmittel and die Fluechtlinge zu verschenken. Wir haben noch lange jeder vorbeikommendenden Familie eine Kartoffel geschenkt, die haben die dann mit ihren blechernen Oefchen und ihrem Titangeschirr am nahen Waldrand gekocht. Vielleicht werden wir uns zur Erntezeit einige von Ihnen holen, die Nachbarn haben das schon bei der Ruebenernte ausprobiert.


    Aber seit die Dorfmiliz zum dritten Mal aufgestockt wurde kommen fast keine mehr von ihnen durch. Die, die sie durchlassen haben Tauschwaren dabei, wir geben ihnen dann, Gemuese. Rueben oder Kartoffeln. In der Stadt beschlagnahmt die Polizei dann oft alle Lebensmittel, die die die Hamsterer zurueck bringen, da es nicht erlaubt ist Gemüse direkt vom Erzeuger zu beziehen.


    Vansana


    P. S. Aspekte aus der Nachkriegszeit

  • @Vansana


    Ich denke auch, dass es den Leuten auf dem Land geringfügig besser gehen wird als in der Stadt (deshalb auch meine eigne Fluchtburg), aber eben halt nur ein bischen besser. Der Staat wird mit allem ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versuchen innere Spannungen in der Gesellschaft durch "Gleichmachen" zu eleminieren. Geht es allen schlecht ist das Aufstandspotential geringer, als wenn es wenige "reiche und gutversorgte" Bauern gibt und zigtausende hungende Städter. Sollte das Worst-case-szenario eintreten bin ich mir recht sicher, dass wieder einige alte und auch neue Regularien zu Tage treten werden um diese Gleichmacherei zu erreichen.


    Dazu gehören unter anderem:


    Planwirtschaft wo auf Basis der durchschnittlichen Ernteerträge an Hand der bewirtschafteten Flächen eine Naturalabgabe zwangsweise erfolgt.


    Verbot von Schwarzschlachtungen wobei man die eigene Situation nur über "verloren gegangene oder gestohlene Tiere" verbessern kann.


    Verringerung der Kalorienanzahl der auf Lebensmittelmarken zugeteilten Ansprüche für die landbevölkerung (was passiert dann bei einer schlechten Ernte?)


    Plünderungen durch Städter die auch jeden noch so entlegenen Teil unseres landes mit dem Fahrrad auf Grund der guten Straßenanbindungen erreichen können. Jeder ungeübte Radfahrer schafft 80-100km am Tag, Fahrräder in den Städten gibt es viele.


    Besuch von Kulturbereicherern aus diversen sammelunterkünften die auch auf dem Land existieren.


    Bei wirklichem Hunger die Gefahr das sowieso das ganze Dorf weiß, dass man Vorräte hat. Dann muß man teilen. Die Anonymität der Stadt gibt es da nicht.


    Wie viele Prepper sind denn wirkliche Bauern? Mit vielleicht 3000m² Grund und Boden kann ich vielleicht für meine Familie bei optimaler Ernte vorsorgen, ein schlechtes Erntejahr oder der Besuch von hungrigen Menschen über Nacht kann meinen Traum von der sicheren Ernährung schnell zu nichte machen. Niemand kann 24/7 sein Dorf mittels einer Bürgerwehr absichern, erst recht nicht wenn eine Hungersnot herrschen würde.


    Reich vom Tauschen würden nur Großbauern werden, die genügend an den gesetzl. Regularien vorbei zur Seite schaffen können, den Großteil ihrer Ernte werden sie aber abgeben müssen. Da werden ob der eigenen Hungers auch die Kontrolleure des Staates drauf achten.


    etc.......

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  • Kriegswirtschaftsverordnung 1939 (Kiegszeit war ja auch krisenzeit) aus dem Wiki:


    "Schwarzschlachtungen: Die Sondergerichte haben sich oft mit Schwarzschlachtungen beschäftigt und Todesurteile gefällt, weil dadurch unerlaubt Fleisch der staatlichen Bewirtschaftung entzogen worden ist."
    :staun:


    [h=6][/h]Die Braten, Frikadellen, Blutwurst, Leberwurst und Presskopf waren eingeweckt. Die Mettwürste waren nach drei Wochen im Rauch wieder zu Hause und hingen im halb tiefen Keller an der Decke. Eine Woche später hatte meine Mutter (die auch Hebamme für fünf Dörfer war) die zwei Schinken, die zwei fetten und zwei durchwachsenen Speckseiten aus der Salzlake herausgeholt, abgewaschen und zum Abtropfen am Haken unterm Brot im hinteren Eingangsbereich aufgehängt. Nun sollte ich zum Nachbarn, dem Bauern hingehen und den kleinen hölzernen so genannten Milchwagen leihen. Ich hatte aber gar keine Lust, denn dann folgte ja auch, dass ich das Fleisch nach Schafflund zur Räucherei bringen musste, circa vier Kilometer entfernt. Mein Gewissen plagte mich. Meine Mutter schwieg. Ich schwieg. Zu guter Letzt überwand ich den inneren Schweinehund. Meine Mutter legte ein sauberes Laken in den Wagen, die Fleischteile hinein, deckte es noch mal mit einem Laken zu und ich schob los. Ich war kaum 50 Meter vom Haus entfernt, als mir ein langsam fahrendes Militär Cabrio entgegenkam. Es hielt nicht an. Ich drehte mich auch nicht um. Als ich dann wohl nach zwei Stunden, (die Zeit spielte keine Rolle, ich hatte meinen Teil geleistet) zu Hause ankam, erzählte mir meine Mutter das die Militärpolizei da gewesen wäre, dass wir wegen „Schwarzschlachtens“ angezeigt waren und die Polizei die Speisekammer kontrolliert hätten. Die Mettwürste an der Decke wollten sie wohl nicht sehen, aber wo wir das Fleisch in den Gläsern hätten? Dieses hatten wir angeblich noch vom letzten Jahr übrig, als wir noch offiziell geschlachtet hatten. Letzteres hatte nur zur Folge, dass wir Teilselbstversorger = Lebensmittelkarten erhielten, aber das ganze Jahr keine ¼ Butter in der Zeitung aufgerufen wurde. Wir wollten auch mal Butter essen. Sahen uns daher wohl zur „Schwarzschlachtung“ genötigt. Es war nicht einfach vom Ferkel her an ein ¾ Jahr Geheimhaltung zu wahren. Auch für meinen Opa nicht, der es ja aufgepäppelt hatte. Da mein Vater ja im Krieg vermisst war, und mein acht Jahre älterer Bruder mit 16 Jahren auch noch eingezogen war. Er kam aber nach Kriegsende „Gott sei Dank“ wieder. Mein Vater leider nicht.




    aus:


    http://gezeiten.shz.de/Artikel…54_Schwarzschlachten_1945

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  • @el presidente: Dann antworte doch präzise auf Strichaufzählung 4&5 meiner Fragen.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Entschuldige Papa Bär - aber Du schreibst Phrasen.
    Nichts ist bewiesen - nur vermutet.
    Iss Du Deine Hirschmedaillons.
    Mir / uns reichen Reis, Corned Beef...

  • @Schwede

    Zitat

    aber Du schreibst Phrasen


    Nein, Auch wenn es vielleicht so rüberkommt. Meine Gegend ist wirklich extrem wildreich. Mein Problem ist eher, die Viecher aus dem Garten heraus zu halten.
    Außerdem ist es meiner Region tatsächlich möglich, in Bezug auf die Grundversorgung völlig autark zu werden, die nötige Infrastruktur ist dafür da, auch wenn sie zum Teil aus Kostengründen momentan nicht genutzt wird.


    Zitat

    Nichts ist bewiesen - nur vermutet


    Prinzipiell ist alles hier nur vermutet, auch deine Strategie.


    Zitat

    Iss Du Deine Hirschmedaillons


    Mach ich. Aber erst wieder in der Krise, inzwischen hängen mir die nämlich schon zum Halse heraus...

  • Hi Papa Bär,


    melde dich mal auf http://www.wild-auf-wild.de an da können lokale Jäger gesucht werden und die Kunden kaufen direkt vom Rehkiller, das macht mein Kumpel auch, ersetzt zumindest die Jagdunkosten. Der hat schon eine kleine stammkundschaft und kommt plus minus null beim Hobby raus.....

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  • Der Unterschied Land/Stadt ist kein so grosser Unterschied.


    Wo der Wirkliche Unterschied ist, ist das auf dem Land man sein Häuschen haben kann mit Umschwung und deswegen weit aus unabhängiger sein kann als der Mieter in der 2 Zimmer Wohnung in der Stadt. Dazu besteht die Möglichkeit auf dem Land das man nicht alleine ist gewisse Reserven aufgebaut zu haben. Dazu gesellt sich was bei den Bauern stehen könnte, wenn es auch Monokultur ist, es sind immer gewaltige Mengen.


    Woran ich überhaupt nicht glaube ist das man nach 3 Monaten gemütlich sein Hirschfilet verputzt mit einem Rotwein bei 22 Grad vor dem gemütlichen Feuer, während 250 km weiter weg Millionen von Menschen am verhungern sind. Und falls die auf die Idee kommen würden vorbei zu schauen, man sie abhalten kann.


    Wenn wirklich die öffentliche Ordnung so weit zerfällt das in den Städten Millionen einfach verhungern, dann stehen auch alle Waffenarsenale offen zur Bedienung da. Das ist kein Hirngespinst, das ist genau so passiert in Albanien im März 1997. Alle Waffenarsenal sind geplündert worden und jeder hat sich geholt was er wollte, von der SKS bis zum Panzer.


    Das sah dann etwa so aus:


    Interessanterweise hat es recht wenig Tote gegeben.


    Wie auch immer, wenn der Staat völlig zusammenbricht wird etwas anderes das Gewaltmonopol übernehmen und auch die Mittel dazu haben. Am wahrscheinlichsten werden sich Warlord kleine Teile Zuschanzen. Wie das dann praktisch bei dem Hirschfilet Esser aussehen wird ist folgendermassen.


    Ein paar Lastwagen kommen in dem Dorf an und 30-50 Bewaffnete Männer steigen aus. Es wird sich sehr schnell jemanden finden der denen erklärt, da gibt es den Prepper-Müller da gibt es etwas zu holen und ausserdem ist seine Tochter ein hübsches Luder. Dann stehen die nette Herren vor deinem Haus und entweder du gibst alles raus inklusive der Tochter, oder es wird ein Exempel statuiert, das brauch ich wohl nicht näher beschreiben.
    Und die netten Bewaffneten Herren werden sich bereit erklären die Sicherheit für das Dorf zu übernehmen so wie auch in anderen Dörfern in der Gegend, und wie es auch heute der Fall man muss dafür etwas bezahlen (heute sind es Steuern).


    Dem zu entgehen bedeutet eigentlich selber ein Warlord zu werden oder zu mindestens eine gleichwertige Bürgerwehr aufstellen mit allen was dazu gehört inklusive Waffen. Ich würde er Szenario wie oben als zu 95% Wahrscheinlich sehen.



    Aber es wird nicht so kommen, egal ob der Euro zusammenbricht, das elektrische Netz, Internet oder im mittleren Osten ein nuklear Krieg wütet, es wird wie es die Geschichte gezeigt haben, der Staat weiter seine Funktion wahrnehmen. Wenn auch mit diktatorischen Massnahmen und auch im reduzierten Masse.


    Im Staatsapparat sind nicht alle Blöd und die wissen auch was Überlebens wichtig ist. ich bin mir sicher die Lebensmittelkarten sind schon gedruckt, es wird auch alles getan werden um halbwegs eine Essensversorgung der grossen Ballungsgebiete zu gewährleisten. Dafür werden die wenigen Bauern die es noch gibt in die Pflicht genommen und auch einfach Transport Kapazitäten beschlagnahmt, auch wird man den gross Bauern die Mittel zu Verfügung stellen weiter Nahrung produzieren zu können, die sie dann aber ab zu liefern haben. Es ist gewissermassen heute selbst einfacher als vor 70 Jahren.


    Prepper-Müller mit seinen Hühnern und seinem Schwein wird man völlig in Ruhe lassen. Das ist ein Tropfen auf dem heissen Stein im Vergleich zu der 10'000 Schwein Zucht oder dem Kartoffelbauer der 100 Tonnen einfährt. Im Gegenteil man wird wahrscheinlich die Bevölkerung dazu anhalten ihren Selbstversorger Grad zu verbessern.


    Man kann heute nicht mit WKII vergleichen wo die Nahrung in er kleine Höfen produziert wurde und wo effektiv auch ein Hof wo es 3 Schwein gab am Schluss massgeblich beitrug.


    Moleson

  • Zitat von moleson;152517


    Und die netten Bewaffneten Herren werden sich bereit erklären die Sicherheit für das Dorf zu übernehmen so wie auch in anderen Dörfern in der Gegend, und wie es auch heute der Fall man muss dafür etwas bezahlen (heute sind es Steuern).


    Dem zu entgehen bedeutet eigentlich selber ein Warlord zu werden oder zu mindestens eine gleichwertige Bürgerwehr aufstellen mit allen was dazu gehört inklusive Waffen. Ich würde er Szenario wie oben als zu 95% Wahrscheinlich sehen.


    Das kommt auf den Grad der Krisen-Tiefe an, und ob diese abrupt einsetzt oder langsam im Laufe von Jahren.
    Ich tendiere eher dazu, daß sich schleichende Verschlechterung vieler Lebens-Umstände einstellt. Zu dem Zeitpunkt wird keiner mehr von "Lebensqualität" oder jetzigen Luxusproblemchen reden. Das sind für wache Augen die ersten Auslöser für den Entschluss, eventuell einer Großstadt mit sozialen Brennpunkten den Rücken zu kehren.
    Wer seit Jahren vorausblickend gehandelt hat, weiss genau, wohin es geht und was ihn dort erwartet, bzw. besser gesagt, was er sich dort bereits geschaffen hat. Eine eher armselig aussehende Gartenhütte mit rundherum seltsam verwilderten Garten wird vermutlich sicherer sein als der Bungalow mit Swimmingpool und sichtbarer Alarmanlage.


    Wie schon gesagt wurde: die Voraussage was für alle von uns das Richtige sein wird, kann es nicht geben.
    Jeder muss seine Situation beurteilen und dazu gibt es hier etliche gute Denkanstösse.
    Interessant war die Feststellung, was wo als Stadt definiert wird und wo nun das Land anfängt...
    Ich sage mir, Hauptsache keine Millionenstadt im Umkreis von wenigstens 100 km.
    Städte mit weniger als 100.000 EW werden nie so "explodieren" wie die wirklich großen Ballungsgebiete.


    Es wird bestimmt Leute geben, die sogar am Stadtrand mit eigenem ausreichend großen Grundstück gut durchkommen werden.
    Es wird Leute geben, die trotz bester Ausrüstung im Landdomizil einen Fehler machen oder einfach Pech haben und draufgehen.
    Es wird Leute geben, die mit Null-Vorbereitung mitten in der Großstadt ihren Mann stehen und sich durchbeissen werden.


    Ist so ähnlich wie im Krieg: der eine überlebt weil er beim Militär gut versorgt war und keine gefährlichen Einsätze hatte,
    ein anderer der sich zuhause verkriecht, kriegt eine Bombe aufs Dach und vergammelt neben seinen Gulaschdosen.

  • Zitat von moleson;152517


    Man kann heute nicht mit WKII vergleichen wo die Nahrung in er kleine Höfen produziert wurde und wo effektiv auch ein Hof wo es 3 Schwein gab am Schluss massgeblich beitrug.


    Außerdem hatte der Hunger nach WKII einige Jahre Vorlaufzeit, die bäuerlichen Strukturen waren gänzlich andere, die Leute waren generell wesentlich ärmer, die Städte ausgebombt und mehrere Millionen überwiegend mittelalte Männer fehlten. Gleichzeitig gab es eine nur mäßig wohlwollende Besatzungsmacht und wer als Flüchtling ankam, für den war es eh egal, ob er aus einem Dorf oder einer Stadt kam, die wurden gleichermaßen vertrieben.


    Sich ein Szenario auszudenken, bei dem die Verhältnisse von 1947 auf heute oder die nahe Zukunft übertragbar wären ist schwer, von daher rate ich auch davon ab, davon auszugehen, dass das, was damals stimmte bei der nächsten Krise genau so sein wird.


    mfg


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Luftikus;152536

    Eine eher armselig aussehende Gartenhütte mit rundherum seltsam verwilderten Garten wird vermutlich sicherer sein als der Bungalow mit Swimmingpool und sichtbarer Alarmanlage.


    Warum eigentlich denkt ihr, dass alle Eure Mitbürger vollkommene Trottel sind. 80% wissen sehr wohl, wie eine Kartoffelpflanze aussieht und die anderen 20% lernen das sehr, sehr schnell.


    Wieso soll eigentlich die Nahrung so ein großes Problem sein?


    Selbst um 1000 Tage Hungersnot zu überstehen (was sehr lange ist) komme ich mit 1000 kcal/Nase und Tag zusätzlich zu den Notrationen schon sehr, sehr weit. Das sind 1 Mio kcal pro Person also keineswegs eine sonderlich aufwändige, teure oder platzraubende Lösung, die in einer Stadtwohnung nicht möglich wäre.
    Wer also wirklich vor der Hungersnot Angst hat, der lagert eben 1 Mio. kcal / Nase ein (oder was er eben meint, das nötig wäre) und gut ist es. Die muss der Gärtner erstmal in den 1000 Tage von seiner Scholle in seinen Magen bekommen...


    1 Mio. kcal pro Nase auf Verdacht einzukaufen und zu lagern war für einen typischen Arbeiter vor 70 Jahren schlichtweg nicht machbar, heute ist es eigentlich ein Klacks.


    http://survival.4u.org/vorraete/jahresvorrat-500.htm


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;152593

    Warum eigentlich denkt ihr, dass alle Eure Mitbürger vollkommene Trottel sind. 80% wissen sehr wohl, wie eine Kartoffelpflanze aussieht und die anderen 20% lernen das sehr, sehr schnell.


    Wieso soll eigentlich die Nahrung so ein großes Problem sein?


    Weil es in Krisenzeit so gut wie keine Einkommen mehr geben wird und die Lebensmittelpreise relativ höher sein werden als bisher. Deshalb ist ein kleiner Kartoffelacker u.a. schon eine feine Sache.


    Bei meinem verwilderten Garten mit baufälliger Gartenhütte ist von außen kein Kartoffelacker zu sehen.
    Und selbst wer unerlaubt so weit auf mein Grundstück geht, daß er den Acker sehen kann, wird zu Zeiten der kommenden Kartoffelreife nicht viel von den Kartoffelpflanzen sehen, weil dazwischen sogenanntes Unkraut wuchert.


    Du hast recht, daß man nicht alles aus der Nachkriegszeit mit heute oder morgen wird vergleichen können.
    Aber daß nach dem Krieg bis in die späten 40er Jahre sehr viele unserer Landsleute verhungert sind, ist Tatsache. Säuglinge und alte Leute hatten sowieso eine hohe Sterblichkeitsrate und selbst als Mensch in den besten Jahren ist man schnell tot, wenn man das Pech einer Krankheit oder eines Unfalles hat bei gleichzeitigem Nahrungsmangel.

  • Eine Nahrungsknappheit sehe ich dann kommen, wenn die Lieferketten einmal wirklich zusammengebrochen sind. Um das bei unserer heutigen Just-in-Time Liefermethode verbunden mit den sehr komplexen und in sich vernetzten Warenwirtschaftssystemen wieder auf die Beine zu stellen und den neuen Gegebenheiten die sich dann auch noch ständig anpassen wird schwer. Und wenn das mal zusammengebrochen ist haben wir mit unserer "Lagerhaltung auf der Strasse in den LKW`s" die wir haben ein Problem an der Backe.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zum Tema Grossstadt bleiben oder gehen , ich hab früher auch in einer Stadt gewohnt und für mich war klar ( auch mit genügend Vorräten ) wird es bei einer Kriese in der Stad schnell eng . Darum habe ich mir schon damals die Möglichkeit geschaffen eventuell bei Freunden oder Verwandten unter zu kommen .

  • Bleiben oder gehen..dafür gibt es kein JA oder NEIN..sondern das ist Situations und Tagesabhängig.
    Du kannst zu früh gehen und dadurch richtig in Chaos geraten, eventuell auch unnötig gegangen sein und Deinen Besitz komplett
    verlieren, obwohl es nicht nötig war. Du kannst aber auch zu lange warten.
    Das vergleiche ich mal mit dem kleineren Stau auf der Autobahn. Du fährst ab und sitzt erst richtig im Dicken (weil es auch alle anderen machen) oder Du bleibst drauf und es war dann gar nicht soooo schlimm, sondern wenn man mal auf die Uhr schaut 10 Minuten Verzögerung.


    Das hängt von so vielen Faktoren ab, Wetter, Art der Katastrophe/Krise, was geht noch, was geht nicht mehr.
    Unmöglich pauschal zu beantworten.