Konflikt zwischen Serbien und Kosovo

  • Ich könnte mir vorstellen, dass die EU und/oder die NATO im Falle einer Eskalation hier deutlich schneller eingreifen wird als in den 90ern, um Russland keine Möglichkeit zu geben, sich dort als serbischer Protege zu etablieren. Die Verbindung von Serbien zu Russland ist, obwohl man offenkundig an einer EU Mitgliedschaft interessiert ist, in vielen Bereichen sehr gut. Oder täusche ich mich?

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Die Verbindung von Serbien zu Russland ist, obwohl man offenkundig an einer EU Mitgliedschaft interessiert ist, in vielen Bereichen sehr gut. Oder täusche ich mich?

    Russland und Serbien sehen sich traditionell als "Bruderstaaten". Daran wird sich in den vergangenen dreißig Jahren nichts geändert haben. 🤷


    Ich vermute, militärisch wird Russland sich auch nicht mit verdeckten Operationen engagieren können. Diese Kräfte wird Russland in der Ukraine dringlicher benötigen. Es sei denn, sie sehen sich auf dem Ukrainekrieg bereits auf verlorenem Posten und im Kampf gegen die Kosovaren als eine Partei mit reelleren Chancen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Aus: https://www.n-tv.de/der_tag/De…2022-article23788038.html


    Zitat: "Die ethnischen Spannungen zwischen Serben und Kosovaren werden wieder angeheizt. Das serbische Militär hat bei der NATO-geführten Friedenstruppe KFOR die Erlaubnis beantragt, mit 1000 Mann ins Kosovo einrücken zu können. Ein entsprechendes Schreiben überreichte eine serbische Armeedelegation am serbisch-kosovarischen Grenzübergang Merdare an KFOR-Offiziere, wie der serbische Verteidigungsminister Milos Vucevic mitteilte. US-Diplomaten hatten aber bereits im Vorfeld erklärt, dass die Erteilung einer solchen Erlaubnis ausgeschlossen sei.

    Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hatte dennoch am Donnerstagabend im staatlichen Fernsehsender RTS angekündigt, sie zu beantragen. Vucic berief sich auf eine UN-Sicherheitsratsresolution aus dem Jahr 1999, die die Anwesenheit serbischer Sicherheitskräfte im Kosovo als Möglichkeit erwähnt. Eine solche wäre aber auf ein enges Mandat begrenzt und strikt an die Zustimmung der KFOR gebunden. Das Kosovo gehörte bis 1999 zu Serbien. Nach einer NATO-Intervention gelangte es zunächst unter die Verwaltung der UN-Mission Unmik. 2008 erklärte es sich für unabhängig. Die KFOR sorgt bis heute für die militärische Sicherheit des Landes. Die Führung in Belgrad erkennt die Eigenstaatlichkeit seiner einstigen Provinz nicht an."


    Wenn es da wieder knallt wird der ganze Balkan wieder unruhig (Zitat von einem meiner besten Kumpel, Bosnier)

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Rumort lustig weiter da Unten:


    Serbien schickt Armeechef an Grenze zum Kosovo
    Die Spannungen zwischen dem Kosovo und Serbien nehmen zu. Nachdem im Norden Kosovos Schüsse nahe einer NATO-Sicherheitstruppe gefallen sind, schickt Serbien…
    www.n-tv.de


    Der Krieg hat ja damals kein grundlegendes Problem gelöst und die Spannungen sind alle noch unterschwellig vorhanden. Leider.

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  • Das warum ist meiner Meinung nach eher, dass der Balkan schon immer Spielball der europäischen Großmächte und vom Osmanischen Reich war. Grenzen und Einfluss wurden immer nach dem Gusto der jeweiligen Großmächte gezogen, dazu noch die religiösen Unterschiede in der Region. Auch nach dem Jugoslawienkrieg wurden ja die Grenzen durch Europa quasi für die betroffene Region fremdbestimmt, sowas kann nicht gut gehen. Durch den Versuch und als einzige Zielsetzung in die Gegend Stabilität rein zu bringen sind wir voll gescheitert. Warum sollten sonst bis heute "Friedenstruppen" vor Ort sein, bestimmt nicht weil es so toll läuft. Unterschwellig gären doch die alten Konflikte weiter.


    Im Friedensvertrag von Dayton wurden die Grundpfeiler geschaffen für das Bosnien-Herzegowina von heute: ein souveräner Staat, bestehend aus zwei in etwa gleich großen sogenannten „Entitäten": der Föderation Bosnien und Herzegowina, in der vor allem muslimische Bosniaken und katholische Kroaten leben, und dem überwiegend serbischen Landesteil, der Republika Srpska.


    Das war doch mit dieser Zusammenstückelung von vornherein klar wohin das wieder führen wird. Dazu jetzt noch als Katalysator die serbisch-russische Verbindung die seit Jahrhunderten besteht und gerade im Hier und Jetzt für Angst sorgt Russland könnte sich dort mit Serbien einen "Flugzeugträger" schaffen.


    Selbst wenn man das jetzt noch einmal eigefangen bekommt dann wird sich die Situation in einigen Jahren in Gewalt entladen. Man hätte damals die Staatsgrenzen nach ethnisch-religiösen Gesichtspunkten wählen müssen und nicht das Stückwerk schaffen was bis heute in vielen Teilen nicht zusammenpasst.

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  • Das mit den ethnischen Grenzen haben die im mittleren Osten schon nicht hinbekommen - warum sollte man auch aus Geschichte lernen.

  • Läuft eher suboptimal.

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  • Brodel, brodel:


    Vier Tote bei Kämpfen im Kosovo
    Im Norden des Kosovo tötet eine bewaffnete Gruppe von Kämpfern einen Polizisten und verschanzt sich dann stundenlang. Kämpfe mit Einheiten der Polizei folgen.…
    www.n-tv.de


    Mal schaurn wie sich das weiter entwickelt…..

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Warum dort? Was wollten die? Nur etwas Stunk machen mit dem Risiko einige Leute zu verlieren? Sind immerhin 12km Luftlinie von der Grenze, etwas mehr, und man hätte einen Knotenpunkt... dafür zuwenige Kämpfer... Mir verbirgt sich der Sinn, außer man will NATO Kräfte in die Grenzregion locken. So als Ablenkung und gegen die Moral.

  • Ich kenne die Gegend noch gut vom KFOR-Einsatz. Der Sinn ist es aus meiner Sicht, mittels bewaffneten Aufstand den serbisch bewohnten Teil vom Kosovo zu trennen und als Protektorat unter dem Schutz Serbiens zu agieren oder sich komplett Serbien anzuschließen. Nicht das Serbien sich die Entwicklung als Anlass nimmt, zum Schutz der serbischen Bevölkerung Truppen zu entsenden.

    "In jedem Krisenfall benötigt es Menschen wie uns mit Weitsicht, die Stabilität gewährleisten und Sicherheit ausstrahlen. Verlasst euch nicht darauf, dass andere oder der Staat diese Rolle ausfüllen."

  • Das deutet auf einen heißen Herbst hin.

    Serbien hat nach US-Angaben an der Grenze zum Kosovo Panzer und Artillerie in größerer Zahl zusammengezogen:

    "The White House is concerned, warning of an “unprecedented” build up of advanced Serbian artillery, tanks, and mechanized infantry units near the Kosovo frontier and calling for an “immediate de-escalation.”"


    "Das Weiße Haus ist besorgt und warnt vor einem "beispiellosen" Aufmarsch serbischer Artillerie, Panzer und mechanisierter Infanterieeinheiten nahe der Grenze zum Kosovo und fordert eine "sofortige Deeskalation"."



    "Die Nato hat bereits am Freitag angekündigt, die von ihr geführte Schutztruppe Kfor im Kosovo zu verstärken. Der Nordatlantikrat, das wichtigste Entscheidungsgremium der Organisation, genehmigte die Entsendung zusätzlicher Streitkräfte in das kleine Land. Über die Zahl der zusätzlichen Soldaten machte es keine Angaben."

    Kosovo: USA und Deutschland fordern Serbien zur Deeskalation auf
    Washington und Berlin sind besorgt über die serbische Truppenmassierung an der Grenze zum Kosovo. US-Außenminister Blinken hat bei Präsident Vučić in Belgrad…
    www.spiegel.de

  • Man bewegt wohl das Militär. Ob es nur eine Drohgebärde ist wird sich zeigen.


    Kosovo: Serbische Armee nähert sich aus drei Richtungen
    Im Kosovo wächst die Sorge vor einem militärischen Eingreifen Serbiens: Pristina berichtet von auf die Grenze vorrückenden serbischen Truppen und befürchtet…
    www.n-tv.de


    Zitat: "Der Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo nimmt bedrohliche Ausmaße an. Pristina warf Belgrad vor, mit Militär in Richtung des Kosovos vorgerückt zu sein - und zwar "aus drei verschiedenen Richtungen". Das geht aus einer Mitteilung der kosovarischen Regierung hervor. Das Vorrücken diene "einer möglichen militärischen Aggression gegen die Republik Kosovo".

    Einheiten der Zweiten Brigade der serbischen Armee seien aus Richtung Raska in Richtung der Nordgrenze Kosovos gezogen, hieß es. Einheiten der Dritten Brigade aus der Region Nis in Richtung der nordöstlichen Grenze und Einheiten der Vierten Brigade aus der Region Vranje in Richtung der Ostgrenze, schrieb die Regierung in Pristina weiter."

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