Ob es wirklich an den westlichen Waffenlieferungen hängt, weiß ich nicht.
Ich schätze, dass es einerseits für die Ukraine unmöglich ist, Russland im engeren Sinn militärisch zu besiegen, also so viele russische Kombatanten zu töten, Gerät zu vernichten und Gebiet zu erobern, dass Russland in der Ukraine nicht mehr militärisch handlungsfähig ist. Auf der anderen Seite scheint es mir für Russland unmöglich, die Ukraine komplett zu anektieren und zu halten.
Auf beideb Seiteb wird letztlich die Lösung auf politischem Feld herbeigeführt werden. Ob das mit einem Putsch, einer Revolution, einem Waffenstillstand mit folgenden jahrelangen wenig intensiven Kämpfen oder Gebietsabtretungen einhergeht, wird sich zeigen. Aber die politische Lösung ist davon abhängig, welche Ausgangsposition im Feld erkämpft wird. Insofern ist aus westlicher Sicht natürlich eine weitere Unterstützung der Ukraine sinnvoll.
Dass Russland direkt nach Westeuropa weiterstößt, scheint mir unwahrscheinlich. Die beweisen seit knapp einem Jahr ihre Unterlegenheit gegen westliches Material und Gefechtsführung, haben reichlich Mensch und Material verloren und werden das auch bei weitgehender Durchmilitarisierung der Volkswirtschaft so schnell nicht wieder ersetzen können. Das ist für Europa das Zeitfenster zur starken Aufrüstung, gerne auch mit neuen US-Atomwaffen. Allerdings bin ich zuversichtlich, dass auch wieder ein erneutes "Totrüsten" wie gegen die Sowjetunion gelingt.