Ukraine-Krieg: News & Informationen

  • Vieles wird erst langfristig wirken können.


    z.B. die Maschinen, die die Maschinen bauen, die lange Geschützrohre herstellen können. Die haben nämlich verringerte Toleranzwerte. Der Hersteller davon sitzt in meiner Nähe und ich war da letzten März in anderer sache vor Ort und dabei wurde erzählt, dass er vor den Sanktionen 100% des russischen Bedarfs abdeckte, es weltweit keinen Konkurrenten dafür gibt und die Geräte auch so gebaut werden, dass deren Standort verfolgt werden kann (was Grauimporte nicht verhindert, aber den Weiterverkäufer dann eben auch sanktionieren wird).


    Bis sowas wirkt dürfte einige Zeit vergehen, erstmal müssen ja die Geschützrohre ausfallen bzw Bedarf für Neuproduktion enstehen und dann müssen die Maschinen ausfallen, die diese Geschützrohre herstellen. Da die Wartung durch den Hersteller jetzt auch nicht mehr passiert beschleunigt das evtl den Verfall.

    Und dann gibt es vielleicht bei den Chinesen Ersatz zu kaufen, halt mit größeren Toleranzen, da kommt dann immer noch was raus, halt in reduzierter Qualität.


    Ob das jetzt so alles zu 100% stimmt weiß ich nicht, aber so ging die Geschichte bzw so hab ich mir das zusammen gereimt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Von vielen wird ja angezweifelt, ob die meisten Ukrainer diesen Krieg überhaupt freiwillig kämpfen wollen.


    Hier mal eine Umfrage, nach der 89% der Befragten selbst nach einem Atomschlag gegen ihr Land immer noch weiter kämpfen wollen:


    Ukraine-News ++ Ukrainer würden nach Atomschlag weiterkämpfen ++ - WELT
    In einer Umfrage geben 89 Prozent der Ukrainer an, dass sie auch nach einem möglichen russischen Nuklearschlag weiterkämpfen würden. Nur sechs Prozent wären in…
    www.welt.de

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Vor allem ist es völlig weltfremd zu glauben Russland könnte alle seine Goldreserven verkaufen, um Budgetlöcher zu stopfen.


    Je mehr Goldreserven sie abstoßen, desto mehr geraten die russische Wirtschaft und der Rubel unter Druck.

    Es geht auch nicht um die Goldreserven allein, das ist ein Puzzlestein. Die geringe russische Staatsverschuldung von 20% bietet ganz viel Luft nach oben. Verschulden die sich in China hat der Westen keine Eingriffschance. Oder die lassen sich Waren gegen chinesische Kredite liefern etc.


    Der ganze Bereich ist viel zu undurchsichtig, als das hier von einer wie auch immer gearteten Entscheidung in die eine oder andere Richtung sprechen kann. Genau aus dieser Unklarheit hinaus lässt sich nicht prognostizieren wie lange das weitergehen kann. 1-2 Jahre mindestens, wenn es blöd läuft auch noch 5-10 Jahre.


    Und für den Westen ist die Unterstützung der Ukraine ja auch nicht "for free", die Kosten dafür müssen bei uns auch rein kommen. Auch wenn der Umsatz dafür im Westen bleibt, so liegen die Kosten dafür beim Staat (Steuerzahler). Was wir mit dem Abnutzungskrieg in Bachmut sehen sehen wir auch in größeren Bildern im wirtschaftlichen Umfeld.


    Ich gehe auch davon aus das der Westen am Ende den längeren Atem hat, aber eine Entscheidung kann eben auch erst in ein paar Jahren fallen. Man sehe sich an wie lange das finanzielle Todrüsten im Kalten Krieg gedauert hat. Dafür sind diese Systeme zu träge als das sie kurzzeitliche Entscheidungen bringen. Diese kann nur auf dem Schlachtfeld erfolgen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Verschulden die sich in China hat der Westen keine Eingriffschance.

    Natürlich hat der Westen das. Durch Sanktionen.


    Deshalb sind ja Länder wie China, Indien, etc sehr vorsichtig. Weil diese schnell Ziel von westlichen Sanktionen werden können.


    Es ist nicht möglich für Russland sich einfach Geld auf dem Weltmarkt zu besorgen. Deshalb greifen sie auch auf den Verkauf von Devisen und Goldreserven zurück.

  • Russische Desinformation weiter auf hohem Niveau in den sozialen Medien.

    Die russische Kriegspropaganda verbreitet nach einem EU-Bericht unter anderem gefälschte Titelblätter von renommierten europäischen Satiremagazinen.


    (...)


    Ein Ziel der Desinformationen ist es laut dem Bericht, Zweifel daran zu säen, wer der Aggressor im Ukraine-Krieg ist. Daher liege der Schwerpunkt auf Narrativen, in denen insbesondere die USA beschuldigt werden, Russland mit Hilfe der Ukraine zu umzingeln und einzuhegen, so die Autorinnen und Autoren. Ähnliche Narrative in Bezug auf die USA seien auch in China zu beobachten gewesen.

  • Die geringe russische Staatsverschuldung von 20% bietet ganz viel Luft nach oben.

    Tut sie nicht. Ein Staat ist Pleite, wenn die potentiellen Gläubiger (bzw die Ratingagenturen) Zweifel an der Zahlungsfähigkeit haben und der betroffene Staat gleichzeitig Gläubiger braucht um sich neu zu verschulden.


    Das kann bei 200% Staatsverschuldung genauso wenige nicht der Fall sein wie bei 20% der Staatsverschuldung schon.


    Hier z.B. die Entwicklung des Ratings nach S&P:


    Russland - Entwicklung der Kreditwürdigkeit nach S&P-Rating | Statista


    Derzeit gibt es kein Rating, weil Russland im Westen schlichtweg garnicht kreditwürdig ist.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hier mal eine Umfrage, nach der 89% der Befragten selbst nach einem Atomschlag gegen ihr Land immer noch weiter kämpfen wollen:

    Gibt noch mehr Fragen die erhoben wurden. Ich denke der Wille der Ukrainer ist eindeutig.

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  • Nur bei den Staaten, welche die Ratingeinstufung der Agenturen das als Grundlage zur Kreditvergabe nehmen. Da gibt es weltweit genügend Staaten die das nicht machen.


    Zu den Sanktionen im Allgemeinen und zu Polen (in Verbindung mit der Raffinerie Schwedt) übrigens sehr interessant:


    Neue Unruhe um Raffinerie Schwedt: Polen liefert kein Öl an PCK, aber kauft in Russland
    Der Linke-Bundestagsabgeordnete Christian Görke fordert Aufklärung von der Bundesregierung. Versorgung von Schwedt sollte auch über Danzig laufen.
    www.tagesspiegel.de


    Tanken in Polen: Warum Polen immer noch Erdöl aus Russland importiert
    Eigentlich wollte Polen, genauso wie Deutschland, ab 2023 auf russisches Erdöl aus der Druschba-Leitung verzichten. Warum der Mineralölkonzern Orlen trotzdem…
    www.moz.de


    Wie nennt man das denn? Berechtigte Partikularinteressen?

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Oft wird hier ja gesagt, dass, im Zusammenhang mit den Sanktionen gegen Russland, auch grosse Länder sich "beugen", aus Angst, selbst sanktioniert zu werden.

    Wenn ich jetzt mal China anschaue, dann ist China einer der größten Gläubiger der USA, mit rund 1 Billion US-Dollar.

    Was wäre, wenn China diese (ganz oder zu einem erheblichen Teil) sofort fällig stellen würde? Quasi nach dem Motto, entweder ihr lasst uns machen oder ihr fangt mal an Dollars zu drucken...

    Dass das denen ebenfalls nicht zuträglich ist, ist logisch.

    Nur mal theoretisch betrachtet.

    Da habe ich nicht genug Kenntnisse im das abschließend zu betrachten.

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse

  • Ohne jetzt Details zu kennen, denke ich mal das es da einen Vertraglichen Rahmen geben wird, wenn ich mir nen Kredit nehme kann die Bank ja auch nicht nach zwei Monaten sagen, der Rest würd übrigens morgen fällig. Aber selbst wenn das möglich sein sollte, was will China denn machen, wenn die USA sagen nö es gibt nur die Übliche Rate und mehr nicht.

  • Da müsste es ja eine Rechtsgrundlage geben. Staatsanleihen haben ja eine Laufzeit.


    Aber sagen wir mal es wäre so. Naja, dann "drucken" die USA halt die USD. Sie sind ja wohl in USD verschuldet nicht in Yuan.


    MfG

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  • Was würde denn konkret passieren, wenn die USA die fällig gestellten Darlehen einfach nicht früher bedienen würden, sondern alles beim alten belassen würden? Vermutlich ehrr ein Kollaps der chinesischen Finanzwelt als des Dollarraums. Vermutich würden die USA dann nicht mehr mit Waren aus China beliefert werden, was aber neben Unebquemlichkeiten in Amerika auch vor allem wieder massivste Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft hätte. Für die Ware müssten andere Abnehmer gesucht werden, die man aber nur wohl nur über massive Preisnachlässe finden könnte.

    Die Drohkulisse "China stellt US-Darlehen fällig" halte ich für wenig belastbar.

  • Es ist wohl eher: China kauft aus den zurückgeflossenen USD-Anleihen keine neu mehr nach.

    Getilgt wird bei den allermeisten (liquiden) Anleihen nur am Ende der Laufzeit, in Form der Rückzahlung des gesamten Obligos zuzüglich letztem Zinskupon.


    "Fällig stellen" ist da nicht. Eher Verkauf am Markt während der Haltedauer.


    Grüße

  • Ah danke, ok.


    Ich dachte, wenn das ausgebende Land hier fleißig nachdruckt (insbesondere bei derart hohen Summen) sackt denen, aufgrund der entstehenden Inflation eben auch die Währung massiv in den Keller.

    Was evtl auch Auswirkungen auf die Wirtschaft haben dürfte.


    Also ist es eigentlich wurscht, ob ein Land Unmengen an Staatsanleihen besitzt, es kann sie wirtschaftlich nutzen, aber nicht als "Waffe/Druckmittel" gegen das ausgebende Land.

    Selbst wenn sie sie auf einmal auf den "Markt werfen" würden, würden sie sich damit ja auch nur selbst schaden.

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


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  • Staatsanleihen können nur am freien Markt verkauft werden. Die sind fix von der Laufzeit her. Der Markt bestimmt dann den Preis (Zu- oder Abschläge), je nachdem wie der Markt erwartet, dass sich die Papiere in der Restlaufzeit noch entwickeln.


    Die USA würden durch eine solche Aktion nicht pleite gehen, kein Staat kann im technischen Sinne pleite gehen weil die Zentralbank ja genug Währungseinheiten nachdrucken kann, um diese Papiere ggf. selber aufzukaufen.


    Würde China den ganzen Krempel innerhalb kurzer Zeit auf den Markt werfen würden vermutlich folgende wechselseitige Faktoren zum Tragen kommen:


    1. Wertverlust des Dollars, auch eine zweischneidige Sache weil damit für die USA Importe teurer werden würden, es aber gleichzeitig die Wirtschaft anregen würde wieder mehr im Inland zu produzieren, da mit gesunkenem Dollarpreis man ja auch wieder im Export konkurrenzfähiger ist (währe aber eine jahrelange Entwicklung)

    2. Die Chinesen würden hohe Verluste einfahren, da ja quasi auf der "Haben-Seite" mit immer stärkerem Verkauf der Wert immer weiter einbricht und man somit im schlimmsten Fall unter dem Einstandskurs verkaufen müsste

    3. Es würde den Euro ganz gehörig beuteln, da ein Großteil der Währungsreserven bei uns in USD gehalten werden

    4. die Bilanz der FED würde extrem wackelig werden

    5. US-Papiere würden toxisch werden, wenn neben China noch andere Staaten (aus Panik) mit auf die Verkaufswelle aufspringen

    6. vermutlich würden die EZB, die japanische Nationalbank, die australische Nationalbank mit Aufkäufen einspringen, um zu starke Verwerfungen zu vermeiden, dies dann aber unter Inkaufnahme von eigenen Verlusten (quasi der Weg des geringsten Verlustes)


    Das Ganze wäre eine totale wirtschaftliche Kriegserklärung, was sich sehr kurzfristig auch auf die realen Handelsbeziehungen auswirken würde. Viele (asiatische) Händler würden die Force-Majeure Karte ob des US-Währungsverlustes ziehen und Lieferungen (erst einmal) einstellen etc. mit wiederum daraus resultierenden Abbrüchen von Handelsketten.


    Das würden die Chinesen (gerade ob der eigenen monetären Verluste) nur machen, wenn danach ein kompletter Abbruch der Beziehungen in den Westen eingeplant ist. Eine finale Beurteilung welche Seite aus einem solchen Desaster besser rauskommen würde kann man nicht machen, dazu wären die Auswirkungen zu stark und zu vielseitig. Danach hätten wir außerdem eine multipolare Welt in recht strengen Blöcken wo niemand absehen kann welche tatsächlichen (kriegerischen) Konsequenzen sich aus einer solchen Entwicklung ergeben würden.


    Das ein solcher Fall eintritt halte ich in den nächsten 10-15 Jahren für unwahrscheinlich. Die Chinesen haben zwar in den letzten Dekaden eine selbsttragende Binnenwirtschaft aufgebaut, die Lieferketten sind aber noch zu stark auf den Westen fixiert. Erst wenn hier genügend andere Handelspartner in entsprechender Größenordnung nachrücken von den Absatzmärkten her wird China vielleicht diesen Weg gehen, wenn der Westen zu unwichtig geworden ist.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Also ist es eigentlich wurscht, ob ein Land Unmengen an Staatsanleihen besitzt, es kann sie wirtschaftlich nutzen, aber nicht als "Waffe/Druckmittel" gegen das ausgebende Land.

    Doch das kann als Waffe genutzt werden. Am Ende steht die Frage welche Seite unter den Aktionen stärker leidet und welcher Langfristzweck erfüllt werden soll. Diese Due Dilligence im Vorfeld muss dann der auslösende Staat für sich selber machen, die Frage am Ende bleibt halt ob die kurzfristigen Verluste es wert sind das diese zur Erreichung eines Langfristzieles in Kauf genommen werden.


    In jedem wirtschaftlichen Umfeld können Verluste quasi als "Anschubfinanzierung" Sinn machen, wenn der langfristige Gewinn späterhin größer ist. Im Sinne von Staaten kann Gewinn nicht nur monetär sein, sondern auch Macht bedeuten.

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  • Was wäre, wenn China diese (ganz oder zu einem erheblichen Teil) sofort fällig stellen würde? Quasi nach dem Motto, entweder ihr lasst uns machen oder ihr fangt mal an Dollars zu drucken...


    Ein viel größeres Druckmittel wäre, wenn China einfach keinen Anleihen mehr kauft.


    Die USA habe 2021 für 151,1 Milliarden US-Dollar Waren nach Cina exportiert, aber für 506,4 Milliarden US-Dollar importiert.

    D.h. China verkauft Waren gegen Anleihen und Geld kan man bekanntlich nicht essen.

  • China verkauft keine Waren gegen Anleihen. Die chinesischen Firmen handeln in USD und nutzen diese USD wiederum um damit weitergehenden Handel zu betreiben. Der Gewinn aus dem Außenhandelsüberschuss bleibt ja zum größten Teil im Wirtschaftskreislauf (weltweit). Undzur Zeit halten die Chinesen ja US-Staatsanleihen in einem Korridor. Das größte Druckmittel wäre ein Warenexportverbot in die USA, dann ist die US-Wirtschaft von heute auf morgen weggebombt (ein Großteil der chinesischen aber auch). Alles im Leben ist zweischneidig....

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