Die Verteidigungsfähigkeit der EU-Staaten

  • Und mit den Javelins & Co. wurde ein Großteil des russischen Panzerbestands vernichtet.


    Sicher?


    Die Aussagen die ich dazu fand sagen, dass die meisten russischen und auch die meisten ukrainischen gepanzerten Fahrzeuge von der Artillerie zerstört wurden.


    Als Infantarist mit einer Lenkwaffe gegen Panzer zu agieren mag in Wald oder urbanen Gebiet als passable Idee erscheinen (solange mans nicht selber ist, der bei -15°C tagelang im Dreck liegt und genau einen Schuss hat), auf eher freierem Gelände stehen die Chancen nicht gut. Ein Panzer sieht und schießt sehr weit und die nächste Generation Kampfpanzer wird mit Drohnen noch viel besser aufklären können.


    Geld für Artilleriemunition muss im übrigens keineswegs bedeuten 50.000 dumme Granaten pro Tag rauszuhauen. Die Kosten für ein Exkalibur Geschoss liegen angeblich bei 250.000 Euro.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • 3. Die Ukraine gewinnt schnell


    Nur eine einzige dieser drei Optionen ist auch für uns gut und preiswert und das ist Option 3.


    Um Russland schnell zu besiegen / vertreiben braucht die Ukraine enorme Mengen an Waffen und Munition.

    Da bin ich ganz bei Dir.

    Mir ging es ja um das Lamenti, die Munitionsdepots der Bundeswehr wären leer und müssten für 20-30 Mrd. Euro aufgefüllt werden. Dass die Ukraine alle Munition bekommen soll, die sie braucht, steht ausser Frage. Und die neuen Produktionsaufträge, die bei den Herstellern bearbeitet werden, sind ja in erster Linie direkt für die Ukraine bestimmt.


    D und damit die Bundeswehr ist ja gottseidank Teil der NATO und muss nicht alleine die Landesverteidigung stemmen. In der Munitionsdebatte wird von vielen aber so getan, dass wir als Land eigentlich vollkommen wehrlos seien, weil wir a) keine Munition, b) keine Panzer, c) keine ausreichende Zahl Soldaten und d) keine verlässlichen Bündnispartner hätten. Damit dreht sich die Debatte aber in eine ungute Richtung: wollen wir wirklich eine komplett national ausgerichtete Verteidigung? Mit allem drum und dran? Oder haben wir nur in einem Verteidigungsbündnis überhaupt eine Chance, wenn man die Kräfte bündelt?

    Man sieht es doch an Polen: dort versucht die nationalistisch-populistische Regierung den nationalen Alleingang in Sachen Verteidigung. Sie machen ja auch sehr gute PR und sind Weltmeister im Ankündigen von Beschaffungsvorhaben von ganz vielen Panzern und Haubitzen aus USA und Südkorea. Lautstark verkündet man die erste Lieferung von Leopard2 an die Ukraine, tatsächlich geliefert werden vier Stück 2A4 und ohne Ersatzteile (man hätte keine und schiebt den schwarzen Peter mal wieder den Deutschen zu). Zwischen Grande Nation sein zu wollen und der Realität herrscht auch in Polen ein großer Unterschied.


    Eine Verteidigung Europas macht nur in einem Verbund Sinn und dieser Verbund muss auch die Anforderungen an Munitionsvorräte der Mitglieder festlegen. Das ist zumindest meine Meinung.


    Nationale Alleingänge bei der Rüstung sind Populismus und im Grunde unbezahlbar. Der US-Verteidigungsetat lag 2021 bei 801 Mrd. Dollar! Der von D lag 2021 bei 46 Mrd. Euro. Der gesamte Haushalt der dt. Bundesregierung für 2023 liegt bei 476 Mrd. Euro.


    Ein Großteil des 100Mrd.-Euro-Sondervermögens für die BW geht für ca. 30 F35-Flugzeuge, warme Unterhosen und Munition drauf. Die Ausgaben für die European Sky Shield Initiative ESSI sind da noch gar nicht mit drin. Übrigens hat sich der Preis für eine Iris-T-SLM-Rakete von 400.000€ (2022) auf aktuell 750.000€ erhöht. Die 51 Abschüsse in der Ukraine kosteten also locker 38 Mio. Euro.


    Das Geld ist in meinen Augen besser angelegt, als in BW-Depots voll mit Panzermunition.


    Die BW hat ja angeblich noch weit über 30.000 Stück uralte Artillerieraketen für das LARS-System eingelagert, aus denen nun der Sprengstoff als hochbrisante Brühe herausschwitzt und sich niemand mehr traut, diese anzufassen. Die Kosten für die Entsorgung werden voraussichtlich die Herstellkosten Dasselbe hätten wir auch mit Artilleriemunition, wenn wir z.B. die Menge für 6 Monate full scale war eingelagert hätten. Das Zeug muss ja regelmäßig verbraucht werden.

  • Hier übrigens die Drucksache 20/1970 zu den LARS…..

    Ich denke das ist ein Manko in Friedenszeiten. Vor allem bei Munition die nur ein paar Jahre lagerfähig ist. Zuviel darf nicht angeschafft werden, aber auch nicht zu wenig, da man nicht weiß ob es doch mal rumst. Das war zu Zeiten des kalten Krieges noch anders, da wurde auch fleißig geübt. Das selbe sehen wir auch bei der russischen Munition. Versager gibt es da genug, und diese Munition ist meistens noch älter wie die der LARS.

    Selbst zu meiner Zeit beim BGS gabe es Munition die überlagert war und die verbracht werden musste. Fast hätte es einige von uns damals erwischt, Wäre da nicht unser Oberleutnant gewesen, es hätte für einige böse ausgehen können.

    Es handelte sich um eine spanische Aufschlagzünder Handgranate, die mit Zünder versehen und zum abwurf bereit war, plötzlich einen Riss bildete und der Werfer zwei Hälften der Granate in der Hand hielt.

    Wir duckten und nur alle die im Graben, und der Werfer hielt die Hand mit der Granate über den Rand des Grabens, und ließ die Granate vorsichtig über den Grabenrand kullern. Dann verließen wir den Graben mit bleichen Gesichtern. Zum Glück war die Granate ein richtiger Versager, sonst wäre zumindest ein Arm drangewesen.

    Die restlichen Granaten wurden noch in der selben Stunde von Pionieren gesprengt, da auch nach dem Aufschlag einige nicht explodierten.

  • D und damit die Bundeswehr ist ja gottseidank Teil der NATO und muss nicht alleine die Landesverteidigung stemmen. In der Munitionsdebatte wird von vielen aber so getan, dass wir als Land eigentlich vollkommen wehrlos seien, weil wir a) keine Munition, b) keine Panzer, c) keine ausreichende Zahl Soldaten und d) keine verlässlichen Bündnispartner hätten.

    Unser Hauptglück ist im Moment, dass wir keinen einzigen bedrohlichen Nachbarn haben.


    Polen zähle ich jetzt mal nicht dazu.


    Das bedeutet, dass panzerverbände, die nach Deutschland wollen erstmal durch andere Länder durch müssen. Zuerst einmal gilt als bei einem solchen Angriff, dass wir anderen helfen müssen, also unsere Soldaten, ausrüstung und Munition geht dann ins baltikum, nach Rumänien, Polen, vielleicht aber auch nach Thailand gegen die Chinesen.


    Wieviele Masrchflugkörper und Luftabwehrraeten für unsere kampfflugzeuge haben wir denn so? Ich weiß nicht ob es stimmt, aber irgendwo hatte ich aufgeschnappt, dass Deutschland derzeit nicht mal in der lage wäre, jeden Eurofighter zu bewaffenn. Wohlgemerkt einmal zu bewaffnen. Naja, zum Glück fliegen die meisten eh nicht.

    Was genau tun wir, wenn uns der Kram also am dritten Tag ausgeht?


    Ich sehe das ewtas anders als Du. Europas Politiker und Generäle haben meinerm eindruck nach in den letzten 30 jahren vor allem Gefallen daran gefunden Krieg zu spielen. Man hat sich glitzernde ausrüstung angeschafft, die sich gut bei Paraden und auf dem Papier macht. Dazu noch einstellige Prozentbereiche der Armee mit allerletzter Kraft grad so ausgerüstet, dass man irgendwo in einen asymterischen Konflikt gehe kann gegen einen Gegner, der nicht viel mehr hat als Handfeurwaffen. Und damit war am einsatztechnisch dann völlig am Limit.

    Was man hingegen komplett vernachlässigt hat ist es eine Armee zu unterhalten, die tatsächlich in einem Krieg gegen Russland oder China bestehen könnte.

    Nun gut, die Russen erweisen sich grad auch nicht als militärische Superpower, hoffen wir mal, dass die Chinesen das Blatt nicht sehen wollen.


    Wenn ich mir die Diskussionen um die Panzerlieferungen an die Ukraine anschaue dann ist das doch ein gutes Zeichen dafür, wie vollkomen abgewrackt alle europäischen Armeen in diesem Bereich erzeit sind, mit Ausnahme der Polen, die aber das gute timing hatten, vor wenigen jahren 1500 neue panzer bestellt zu haben und daher jetzt einfach einiges übrig haben.


    Die Europäer haben jetzt mit Hängen und Würgen 71 Leopard 2 Panzer in Europa zusammen kratzen können und selbst da ist noch nicht bei allen sicher, ob die überhaupt schnell einsatzfähig sind. Der größte Teil davon ist außerdem die stark veralette Version A4, die auf dem modernen Schlachtfeld eigentlich nicht mehr so viel taugt (aber zum Glück holen sich die Russen ja jetzt auch Panzer aus dem Museum).


    Das es im Jahr 2023 gut möglich sein kann, dass wir ganz reale Panzerduelle zwischen T-62 und Leopard 1 sehen werden ist geradezu grotesk.


    Die Ukrainer meinten, mit 300 Kampfpanzer (+ anderes) könnten sie die Russen aus der Ukraine raus hauen. Es wäre naheliegend gewesen, ihnen 300 Leopard 2 Kampfpanzer zu geben und von Papier her hätte das auch möglich sein können. Dann reduziert man halt die eigenen Kompaniestärken etwas und konzentriert sich besser auf die Insatndhaltung und bestellt den Krempel zügig nach.

    Ich gehe stark davon aus, dass das nicht nur am Willen scheitert sondern Nationen wie Spanien schlchtweg garnicht können.

    Wieviele der leopartd 2 in Europa sind den tatsächlich innerhalb von 1-2 Wochen für einen Krieg einsatzbereit (also nicht "kaputtes Bremslicht")? Ich vermute, dass die Zahl erschreckend klein sein wird.


    Was wird der europäische, was wird der deutsche beitrag sein, um Thailand gegen die Chinesen zu verteidigen. Das wird die USA nicht alleien tun wollen und evtl auch nicht tun können.


    Realistisch?


    und was genau sollte die Chinesen jetzt eiegntich davon abhalten, genau das zu tun?


    außer den Amerikanern nichts und niemand. Es ist un bleibt so: Die Europäer sind militärisch auf Gedeih und Verderb dem Wohlwollen der USA ausgeliefert, wenn es gegen eine große Militärmacht ginge.


    Früher hieß es irgendwo, Europa gibt 70% soviel Geld aus wie die Amerikaner für ihr Militär und hat dafür wneiger als 10% der realen amerkanischen Schlagkraft. Wir haben halt nur eine Armee zum Krieg spielen, keine die in einem Krieg bestehen kann.


    Da siehst Du keinen Bedarf für Verbesserungen?


    MFG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Also vor einem Einmarsch aus Russland habe ich keine Angst. Wie sollten die das auch machen. Schlecht organisiert, keine Moral, schlecht ausgerüstet.


    Eine zweite Front eröffnen? Sehe ich nicht.

    Wenn das alles so locker flockig möglich wäre wäre Weißrussland schon lange in den Ukraine Krieg eingetreten.


    Die Landstreitkräfte der EU/Nato sollte die russischen Streitkräfte schon ein paar Tage hinhalten können.


    Mal abgesehen davon das es ja auch ein paar Amrerkaner in Europa gibt. Flugzeugträgernde wären schnell hierher verlegt. 11 gibt's. Wie viele davon sind in der Nähe.


    Ich fände es viel schlimmer, wenn die Ukrianie verliert und Russland dann vor der Haustüre steht.

  • Also vor einem Einmarsch aus Russland habe ich keine Angst. Wie sollten die das auch machen. Schlecht organisiert, keine Moral, schlecht ausgerüstet.

    Diese Gefahr besteht auch nicht kurzfristig, sondern mittelfristig (5 bis 10 Jahre), besonders wenn die Ukraine militärisch verlieren würde.


    Darauf sollten sich die EU- und NATO-Länder vorbereiten.

  • Früher hieß es irgendwo, Europa gibt 70% soviel Geld aus wie die Amerikaner für ihr Militär und hat dafür wneiger als 10% der realen amerkanischen Schlagkraft. Wir haben halt nur eine Armee zum Krieg spielen, keine die in einem Krieg bestehen kann.


    Da siehst Du keinen Bedarf für Verbesserungen?

    Die europäische Rüstungsindustrie war schon immer Spielball nationaler Interessen, alle größeren Rüstungsprojekte wie Kampfflugzeuge (Eurofighter) oder Transportflugzeuge (A400M), Kampfhubschrauber (Tiger) oder Raketensysteme (MEADS) wurden immer als "Gemeinschaftsprojekte" unter den Ländern aufgeteilt, mit teilweise völlig hirnrissigen Arbeitsteilungen. Das hat dazu geführt, dass die Systeme maximal teuer, mit maximaler Verzögerung und immer mit massiven technischen Kinderkrankheiten produziert wurden (und werden). Deswegen gibt Europa zwar fast soviel Geld aus, wie die USA, hat aber nicht wirklich was davon. Aber auch bei rein nationalen Beschaffungsprojekten mit größerem Umfang hat man immer Bieterkonsortien erzwungen. Beispiel die Radfolgegeneration KAT1 der hochgeländegängigen LKW: Achsen von Mercedes, Motoren von Deutz, Fahrgestelle von MAN. Sowas ist nicht gerade kosteneffizient. Und weil der Laster im ursprünglichen Lastenheft zwar nicht fliegen, aber schwimmen können sollte, sieht er bis heute so aus, wie er aussieht: komisch geduckt mit einem Maschinenraum hinterm Fahrerhaus, in dem alle Aggregate weit oben untergebracht sind, damit sie beim Schwimmbetrieb nicht nass werden. Und obwohl man die Anforderung dann vor der Serienproduktion fallen ließ, hat man die Konstruktion so gebaut, auch wenn es technisch nicht (mehr) nötig war und viel teuerer als eine konventionelle Bauweise wurde.


    Bis vor wenigen Monaten sah es extrem schlecht mit dem Future Combat Aircraft-Projekt aus, dem künftigen europäischen Kampfflugzeug: warum? Weil die Franzosen auf einem extravaganten Egotrip unterwegs waren und alles alleine bestimmen, aber nur einen Teil der Kosten tragen wollten. Das hätte beinahe das Projekt gesprengt.


    Vielleicht sollte man nur einheitliche europaweite (oder NATO_)Standards festlegen: Kaliber, Panzerschutz, Kommunikationsprotokolle, etc. und dann die Beschaffungsaufträge individuell an einzelne Firmen vergeben und nicht paneuropäische Industriepolitik mit Rüstugnsprojekten betreiben - das wäre mein Verbesserungsvorschlag. Man sieht es ja an der Firma Diehl vom Bodensee: die kriegt das eigenverantwortlich hin mit dem Iris-T SLM.

  • Ich denke wir müssen das Rad ja nicht neu erfinden.


    LEO 2 sollte nach wie vor nicht schlecht sein

    KAT2 und dessen Nachfolger seinen auch gut zu sein

    Gepard und entsprechende Nachfolger ebenfalls.

    PZH2000, Fuchs.....


    Eigentlich ist doch in D alles da.

    Sollte kein Problem sein kurzfristig und in größeren Stückzahlen liefern und oder entwickeln zu können.


    In der aktuellen Situation würde ich aber auf das entwickeln verzichten. Da der "Feind" technisch nicht überlegen ist. Und eher die Zeit das Problem werden könnte.

  • Natürlich kann man die Ausgaben der Eurpastaaten nicht mit denen der USA vergleichen, das würde mMn. nur funktionieren, wenn man eine europäische Armee hätte. (Was auch sinnvoll wäre)


    Ja der Ukrainekrieg hat gezeigt, das es mit den europäischen Armeen nicht zum besten steht. Aber eben auch mit der Russischen. Ob es in China wirklich besser ist, ist noch die Frage.


    Der Nichteintritt von Belarus hängt, so meine Auffassung, nicht am ausbleibenden Erfolg, sondern daran das die Mehrheit der Bevölkerung eher pro EU ist.

  • chnia dürfte eher so wie im Wirtschaftsbereich mit billiger massenproduktion kommen d.h. schwärme von billigen kampfdronen

    aus DE gesendet....

  • 30 Prozent der Leos sind Einsatzfähig.

    Bedeutet dann 60 wären Einsatzbereit davon gehen 18 an die Ukraine.

    30% von 300 sind zwar 90, aber dennoch ist das irgendwie recht unbefriiedgend als Steuerzahler.


    Da hilft es auch nix, dass es den anderen Europäern scheinbar ähnlich geht.


    Die Frage ist doch, woran liegt das und wie kann man das schnell so verbessern, dass künftig 2/3 der Fahrzeuge einsatzbereit sind und nicht 2/3 der Fahrzeuge nicht einsatzbereit sind.


    Wenn man das erreicht könnte man der Ukriane theoretisch sogar die Hälfte abgeben, ohne einen Nachteil bei der Ausbildung und dem training zu haben.


    Und ja, natürlich muss das Zeug nachbestellt werden.


    Warum für die abgegebenen PzH 2000 bis heute weder neue Fahrzeuge noch Ersatzteile bestellt wurden weiß und verstehe ich nicht.


    Auch bei dem Leo 2 und Puma erwarte ich mir neben der erheblichen Verbesserung der Einsatzbereitschaft großzügige und zügige Nachbestellungen und zwar für den Verteidgungsfall (also inkl Mun und Ersatzteilen) und nicht nur um schöne Zahlen auf dem Papier zu haben.


    Wenn das einige Milliarden kostet ist es halt so. Den Krieg ewig hinzuziehen ohne Putin zu besiegen ist noch viel teurer.


    Ich hoffe, die Politik und die Armee hat auch einen Plan, was man zu tun gedenkt, wenn die Chinesen taiwan angreifen. Ich hoffe es, glauben tu ich es nicht.


    MfG


    PS: Polen hat neulich erst 1000 (tausend!)neue Schützenpanzer bestellt. 1500 Kampfpanzer sind ja schon länger bestellt, dazu einige hundert neue Haubitzen und Raketenwerfer

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Die Frage ist doch, woran liegt das

    Würde mich auch mal interessieren, woran es liegt.

    Soviel Unvermögen, das kann doch nicht sein.


    Unsere Leos waren, zu Kalter Krieg Zeiten, immer einsatzbereit.

    Wir hatten mal einen Totalschaden, sogar der wurde relativ zügig ersetzt.

    Kerls! Wollt ihr denn ewig leben?

  • Zustand der Bundeswehr: Ein Jahr „Zeitenwende“ – „Noch nichts spürbar verbessert“ - WELT
    André Wüstner, Chef des Bundeswehrverbandes, zieht eine bittere Bilanz – und warnt, Putin bereite einen langfristigen „Systemkonflikt“ vor. Die Nato und…
    www.welt.de


    Offensichtlich sehe nicht nur ich den Stand der Beschaffungen sowie den Allgemeinzustand der BW kritisch.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Polen hat neulich erst 1000 (tausend!)neue Schützenpanzer bestellt. 1500 Kampfpanzer sind ja schon länger bestellt, dazu einige hundert neue Haubitzen und Raketenwerfer

    Die Zahlen halte ich nach wie vor nicht für seriös, sondern für PiS-Propaganda.


    Das polnische Heer hatte Stand 2015 gerade mal 47.000 aktiven Soldaten. Wenn ich mal Krankenstand, Verletzungen und in einem Gefecht von einem "3-Schicht-Betrieb" ausgehe, dann könnte Polen damit gerade mal 10.000 Soldaten in den aktiven Kampfeinsatz schicken, weil die Truppen ja rotiert werden müssen. Bei der BW ging man z.B. für die Afghanistan-Einsätze von einem Faktor 5-6 aus, was den Personalbedarf angeht. D.h. für einen Soldaten, der in Kunduz mit dem Dingo patroulliert, müssen 5-6 Soldaten eingeplant werden: einer hat frei, einer ist krank/verwundet, einer im Urlaub, einer erholt sich gerade von der Nachtschicht, der nächste bereitet sich auf die Ablösung seines gerade aktiven Kameraden vor.


    Wenn ich nen Schützenpanzer mit 2 Mann Besatzung und 6 Mann Infanterie rechne, dann brauche ich für einen Panzer 8 Soldaten - bei 1.000 SPz also 8.000 Soldaten. Und mit dem Personalfaktor 5 gerechnet, sogar 40.000 Soldaten. Allein, um die 1.000 Spz annhähernd gleichzeitig überhaupt nutzen zu können.


    Bei 4 Mann Besatzung in einem Kampfpanzer und 1.500 KPz kommen weitere 30.000 Mann dazu. Und pro 10 KPz brauche mindestens 2 Mann zur Wartung und 2 Mann zum Betanken und 2 Mann zum aufmunitionieren. Also 150 mal 6 Mann mal Personalfaktor 5, macht nochmal 4.500 Mann. Und für die SPz natürlich auch noch mal 3.000 Mann für die gleichen Aufgaben dort.


    D.h. allein, um die zitierten 1.000 SPz und 1.500 KPz nutzen zu können, sind auf Dauer fasts 80.000 Mann erforderlich.


    Die tatsächliche Ausrüstung des polnischen Heers scheint mir momentan noch eher überschaubar und großenteils noch recht sowjetisch-antiquiert.

  • Bei der BW ging man z.B. für die Afghanistan-Einsätze von einem Faktor 5-6 aus, was den Personalbedarf angeht. D.h. für einen Soldaten, der in Kunduz mit dem Dingo patroulliert, müssen 5-6 Soldaten eingeplant werden: einer hat frei, einer ist krank/verwundet, einer im Urlaub, einer erholt sich gerade von der Nachtschicht, der nächste bereitet sich auf die Ablösung seines gerade aktiven Kameraden vor.

    Ich weiß nicht wie es in Kunduz war, aber in Sarajevo waren unsere Panzer für das komplette Einsatzkontingent/Zeitraum 1 zu 1 dem Personal zugeordnet, da gab es nicht einen Soldaten Reserve. Hat man geschlafen oder sonstwas getan, dann war der Panzer eben auch nicht im Einsatz.

    Wer dauerhaft ausgefallen war, für den wurde Ersatz aus Deutschland eingeflogen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • dann war der Panzer eben auch nicht im Einsatz

    Das kann man sich bei einem UN-Einsatz erlauben, aber wenn 1.000 russische Panzer daherrollen, gibts Urlaubssperre und nach spätestens 72h Dauerschicht ergibt sich die Besatzung oder macht irre Fehler und endet als KIA.



    Wer dauerhaft ausgefallen war, für den wurde Ersatz aus Deutschland eingeflogen.

    Genau. Und in einer Berufsarmee gelten quasi "Tarifbedingungen", Arbeitszeitgesetz, 40h-Woche, Schichtzulagen etc. Also sinngemäß. Ich kann nicht mit regulären Einheiten so umgehen, als wäre es das letzte Aufgebot, das in Stalingrad bis zur letzten Patrone kämpft. Ich will ja eine professionell und robust auftretende Armee, die dem Gegener deutlich überlegen ist. Das geht nur mit gut ausgebildeten, ausgeruhten und anständig versorgten Kräften. Wenn ich schon in der Planung auf Kante nähen muss, dann wirds ein Debakel wie bei den Russen.

  • Das polnische Heer hatte Stand 2015 gerade mal 47.000 aktiven Soldaten.

    Ja schön und gut. Das war damals.

    Wiki sagt da für 22 was anderes.Zitat:

    Im Oktober 2021 erklärte die polnische Regierung, sie wolle aufgrund der kritischen internationalen Lage und der geographischen Lage Polens nahe an Russland die Streitkräfte von 110.000 Berufssoldaten auf 250.000 und die Territorialverteidigung von 30.000 auf 50.000 aufstocken.


    Das ist schon eine andere Hausnummer und könnte damit alle neuen Panzerfahrzeuge mit Soldaten besetzen.

    Überigens sind schon die ersten Südkoreanischen Panzer in Polen eingetroffen. Auch kommen nicht alle tausend aus Südkorea. Die werden in Lizens in Polen gebaut. Damit wäre auch das Verbrauchsmaterialproblem gelöst.