Nahrungsmittelkrise voraus?

  • Was kostet 1 Kg Linsen in D ? Nur mal zur Frage die Armen verhungern. 70 Euro für einen 25 Kg Sack... Mit ein bisschen Speck, Dosen Tomaten zb verhungert niemand.

    Rechne dir mal %ual den Anteil der Kosten für Lebensmittel für einen Harz 4 Empfänger durch, dann noch verbunden mit gleichzeitig steigenden Heiz- und Stromkosten bei hinterherhinkender H4-Satz-Erhöhung gegenüber der allgemeinen Preissteigerung. Ja die verhungern nicht, trotzdem wird es für diese Mitbürger langsam zum Problem weil es an die Substanz geht. Das Alles noch in Relation zum allgemeinen Lebensstandard wie er bei uns herrscht. Da fängt dann an Konfliktpotential zu brodeln…..

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zudem gehört zum Leben nicht nur satt und sauber sondern auch die Teilhabe an anderen Dingen wie Bildung.


    Mehr Geld fürs Essen = weniger für Bücher. Oder Kultur.


    Die Nahrungsmittelkrise wird zur noch größeren Bildungskrise und ein Kulturvolk sind wir auch nicht mehr. Sorry, "Bevölkerung".

  • Mehr Geld fürs Essen = weniger für Bücher. Oder Kultur.

    Schön wäre es, denn dann hätten wir eine kultivierte und belesen Bevölkerung. An der Stelle hast du Spezialisten über das letzte Trash TV Format.

  • Rechne dir mal %ual den Anteil der Kosten für Lebensmittel für einen Harz 4 Empfänger durch, dann noch verbunden mit gleichzeitig steigenden Heiz- und Stromkosten bei hinterherhinkender H4-Satz-Erhöhung gegenüber der allgemeinen Preissteigerung. Ja die verhungern nicht, trotzdem wird es für diese Mitbürger langsam zum Problem weil es an die Substanz geht. Das Alles noch in Relation zum allgemeinen Lebensstandard wie er bei uns herrscht. Da fängt dann an Konfliktpotential zu brodeln…..

    Statt 3 Monate lang 6,6 Mrd Euro Staatsgeld in einen sinnlosen Tankzuschuss zu stecken, der zu 90% an Leute geht, die genug Geld haben, kann man ja stattdessen ALG II, Grundsicherung, BaföG und den Steuerfreibetrag um ein paar % erhöhen, das nutzt dann vor allem denen am Exitenzminimum.


    Teilweise passiert das ja in Ansäzen, siehe z.B. heizkostenzuschuss.


    Wobei das auch wieder so ein Problem ist. Der Großteil der Zielgruppe ist leider nicht in der Lage oder fähig, sich das hochzurechnen, wieviel da an nachzahlung bei Strom oder heizung auf sie zukommt. Das ist dann plötzlich eine Rechnung über ein jahr und führt zu enormen Problemen.

    Dabei hätte man sich da durchaus vorbereiten können, z.B. indem man weniger stark heizt. (zum Glück war der Winter eh recht mild)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Schön wäre es, denn dann hätten wir eine kultivierte und belesen Bevölkerung. An der Stelle hast du Spezialisten über das letzte Trash TV Format.

    Das würde heißen, alle armen sind dumm.


    Es gibt genügend Akademiker, die Bachelor & Co sehen.


    Zudem hat gerade deshalb die Schule einen Bildungsauftrag. Dem sie nicht nachkommt.

  • Statt 3 Monate lang 6,6 Mrd Euro Staatsgeld in einen sinnlosen Tankzuschuss zu stecken, der zu 90% an Leute geht, die genug Geld haben, kann man ja stattdessen ALG II, Grundsicherung, BaföG und den Steuerfreibetrag um ein paar % erhöhen, das nutzt dann vor allem denen am Exitenzminimum.

    Gibst du den besser verdienenden keine Entlastung und nutzt sie weiterhin als Zahldeppen sind sie weg.

  • Gibst du den besser verdienenden keine Entlastung und nutzt sie weiterhin als Zahldeppen sind sie weg.

    Nicht nur dass: pauschal den Hartz IV Satz zu erhöhen lässt sich nach dem Ende der Krise nicht mehr zurückziehen, so nach dem Motto "jetzt sinken die Preise für Lebensmittel wieder".


    Dezidierte Einmalzahlungen brauchen gefühlt auch ewig, bis sie auf den Weg gebracht werden. Hat man ja bei den einschlägigen Corona-Einmalhilfen für Hartz IV Empfänger gesehen. Wäre hier auch nicht anders.


    Lebensmittelmarken für dezidierte Lebensmittel oder gleich entsprechende Lebensmittel ausgegeben ist logistisch unnötig aufwendig (muss dort hin, muss ausgegeben werden, die Bezugsberechtigung muss verifiziert werden...) und die Betroffenen könnten sich, zu recht, diskriminiert und bloßgestellt sehen. Zu Recht, wie ich finde.


    Die Idee hinter Hartz IV ist ja durchaus, den Betroffenen ein diskriminierungsfreies Leben zu führen. Solange man also nicht in einschlägigen Vierteln wohnt, wie ein Asi sich benimmt, kleidet und spricht und verhält, haben auch Arme in Deutschland gute Chancen, nicht als Hartz IV Empfänger aufzufallen. Keine kulturelle Teilhabe? Meine Frau und ich sind finanziell weit davon entfernt, auf Hartz IV Niveau leben zu müssen, trotzdem sind wir nicht ständig in der Elphi. Ja nicht einmal regelmäßig.


    Demokratie ist nie eine einfache Sache. Gibst du dem einen, musst du es dem anderen nehmen. Und entweder gibst du allen, und nimmst dann in Kauf, dass auch jene etwas bekommen, die dieses Gut auch ohne sie staatliche Unterstützung sich leisten könnten, oder du musst eben jenen erklären, warum sie die Unterstützung nicht bekommen.


    In einer nicht allzu fernen Vergangenheit war das durchaus der Gedanke hinter Sozialdemokratie und sozialer Marktwirtschaft in Deutschland. Die wohlhabenden unterstützten die Schwächeren und alle profitieren vom Wohlstand und vor allem vom sozialen Frieden.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Gibst du den besser verdienenden keine Entlastung und nutzt sie weiterhin als Zahldeppen sind sie weg.

    Ich bin einer dieser besserverdienenden "Zahldeppen" mit Steuerklasse 1.


    Ich gebe derzeit so 60% meines Nettoeinkommens aus. Würde ich auf Autos stehen (was ich nicht tue) wäre ich einer der Typen, die sich irgendeinen "standesgemäßen" Wagen kauft und auf den Verbrauch pfeifft, sich noch eine standesgemäße Immobilie anlacht und bei dem dann halt vom Einkommen nichts mehr übrig bleibt und der jetzt unbedingt Hilfe von der Gesellschaft braucht, weil er die Semmel nicht mehr bezahlen kann.


    Warum zum Teufel soll man Leute wie mich bei hohen Benzinpreisen oder hohen Lebensmittelpreisen "entlasten"? Das macht überhaupt keinen Sinn.


    Wenn man mich "entlasten" will, dann bei der Einkommenssteuer, aber dazu müsste der Staat ja erstmal weniger ausgeben, nicht mehr.


    Auch keiner meiner Kollegen und Kolleginnen hat eine solche Entlastung nötig, auch nicht die, die auf Autos stehen oder täglich bis zu 2x 100km mit dem Auto pendeln. (was übrigens in ihrem Fall per Zug auch recht einfachvon HBf zu HBf ginge, sie hat da halt keinen Bock drauf)


    Übrigens hab ich neulich einen Coronabonus bekommen, steuerfrei. Auch das ist einfach nur Irssinn, aber halt Gießkannenmethode des Staates.

    (ich hab ihn übrigens bereits vollständig verschenkt, falls mir das sicherlich jetzt einer nahelegen möchte).


    Da ich selber in einem anderen Bereich auch mit Förderprogramme zu tun habe bin ich ein großer Gegner von fast allen Gießkannenprogrammen. Das dient meistens primär der politischen Profilierung und nützt in den meisten Fällen vor allem denen, die eh genug Geld haben. (siehe z.B. e-Auto Kaufprämie oder Baukindergeld)


    Wenn die Mittelschicht nicht in der Lage ist, mal kurzfristig(!?) steigende Preise bei Energie und Lebensmittel abzufedern, dann macht diese Mittelschicht (zu der ich mich auch noch zähle: https://www.wsi.de/fpdf/HBS-008182/p_wsi_report_69_2021.pdf ) etwas komplett falsch.

    Das ist auch keine neue Erkenntnis, erstaunlich viele Leute wählen halt einen Lebensstil so, dass im Krisenfall kaum finanzielle Reserven übrig sind. Aber soll hier wirklich der Staat bzw. die Gesellschaft eingreifen?


    Meiner Meinung nach nein.


    MFG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Nicht nur dass: pauschal den Hartz IV Satz zu erhöhen lässt sich nach dem Ende der Krise nicht mehr zurückziehen, so nach dem Motto "jetzt sinken die Preise für Lebensmittel wieder".

    Ich sehe da kein wirkliches Problem.


    Im Gegensatz zur Rentenerhöhung kann man "zu hohe" Zahlungen bei ALG II dann im Laufe der Folgejahre durch Inflation und ausbleibende Erhöhungen wieder ausgleichen.


    Wenn die These hier sein sollte, dass die hohen energie und lebensmittelpreise für Beziehr von ALG II ohne Unterstützung zu schultern sind, dann sind sie es für andere erst recht.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Gerade Schockerlebnis bei Aldi gehabt.

    Am Eingang haben sich Paletten unter Zucker, Mehl, Reis, Nudeln und Wasser gebogen.

    Beim vorsichtig um die Ecke linsen standen da Rapsöl und SONNENBLUMENÖL.

    Und keiner hat sich draufgestürzt.

    Dafür war die Frischmilch komplett leer.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Was sich auch immer mehr häuft sind die Meldungen über die Probleme der Tafeln genügend Essen aus Spenden (Geld und von Supermärkten) zu bekommen. Exemplarisch von vielen Meldungen hier mal München:


    Münchener Tafel nach doppeltem Ansturm: Lebensmittel werden knapp | Stadt (tz.de)


    Das Problem bei steigenden Preisen wird auch sein, dass die Supermärkte noch mehr am Limit einkaufen was den einkalkulierten Überschuss der nach Ablauf MHD entsorgt wird minimieren wird. Sieht man teilweise jetzt schon an der vorhandenen Stelltiefe der Produkte in den Regalen. Wo früher 4 Reihen Verpackungen standen hiter einander stehen jetzt noch 3. Immer schön nach vorne gerückt, damit das Regal weiterhin einen vollen Eindruck vermittelt.


    Die Entwicklung wiederum wird dann durch geringere Spendenmengen wieder den Tafeln vor die Füße fallen. Und zur Zeit befinden wir uns in Teilbereichen durch verknappte Mengen auf der wirklichen Angebotsseite als auch durch die allgemeine Inflationsentwicklung in einem sich selbst verstärkenden Teufelskreis. Hier muss man schnell ansetzen diesen zu durchbrechen. Sowohl im eigenen Wirtschaftskreis als auch weltweit.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Naja, die Regelsätze liegen eh von Beginn an weit unter dem realen Markt - und damit meine ich jetzt wirklich nur Grundkosten.

    Aber grade seit Corona hat es sich noch mal enorm verschärft. Bis heute, grade mit Kindern, fast unmöglich geworden, noch irgendwas komplett abzudecken. Inflation, Corona, Energiekosten (Strom, nicht Wärme), jetzt Ukrainekrieg - ich muss ständig überlegen, ob ich schwarz fahre, das Kleindkind ungetestet in die Kita lasse, weil ich mir die Lollitests nicht mehr leisten kann (Nasenabstrich würde nur unter Zwang gehen, aber andere gibt die Stadt nicht an die Krippen! aus), ob ich Masken oder Obst fürs Kind kaufe. Und die meisten Eigenmarken von Lebensmitteln wird hier weggekauft, so dass man gezwungen ist, teurere Sachen zu kaufen. Da red ich nicht mal von Öl. Sondern Basics wie Nudeln, Mehl etc , aber auch Windeln und Babynahrung. Dummerweise sind rund 50% der Leistungsempfänger aber Alleinerziehene, also Menschen mit Kindern. Als Einzelperson oder Pärchen trifft es einen noch nicht so hart, wenn man richtig wirtschaftet.


    Und Aldi hat nun angekündigt, bis zi 400 Artikel teurer zu machen, teils um 1€. Daran werden sich andere Läden natürlich orientieren. Eine Sonderzahlung wurde zu Juli! angekündigt - nur bis dahin muss man auch erstmal durchhalten, bei dem Preiagalopp. Und ich schreibe das aus einer vergleichsbaren komfortablen Situation heraus, weil ich schon vor einigen Jahren meine Fixkosten drastisch gesenkt hab. Das schafft auch nicht jeder.

    there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Im Gegensatz zur Rentenerhöhung kann man "zu hohe" Zahlungen bei ALG II dann im Laufe der Folgejahre durch Inflation und ausbleibende Erhöhungen wieder ausgleichen.


    Wenn die These hier sein sollte, dass die hohen energie und lebensmittelpreise für Beziehr von ALG II ohne Unterstützung zu schultern sind, dann sind sie es für andere erst recht.

    Erster Absatz: Da ist es einfacher für die Leistungsabteilung, überzahlte Beträge von den Leistungsempfängern zurückzufordern als das es der Politik möglich sein würde mit "zu hoch angesetzten Leistungssätzen" in der Vergangenheit mit niedrigerem oder ausbleibenden Inflationsausgleich "einzubehalten/auszugleichen". So ein Vorgehen wäre für einschlägige Wohlfahrtsverbände ein gefundenes Fressen und tiefergehende Zusammenhänge mit der Vergangenheit interessieren nicht, wenn man als Sozialverband für "seine Klientel" gegen die Regierung wettern kann. In einer Demokratie sind die Politiker immer auch vom Wohlwollen der Wähler abhängig, wenn sie auch weitere vier Jahre in ihrem bisherigen bequem gepolsterten Bürostuhl sitzen wollen.


    Zweiter Absatz: Die These soll um Himmels Willen nicht sein, dass die aktuell gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie für Hartz IV Leistungsempfänger ohne Unterstützung zu leisten wären.

    Ich beziehe mich hier in meinen Rechnungen auf die Zahlen, die ich aus meiner Zeit als Hartz IV Empfänger nach meiner Uni-Zeit 2007/2008 hatte. Damals hatte ich mit rund 40 € für Strom und 130 € für Lebensmittel und dem ganzen anderen Rest (Getränke, Reinigungsmittel etc.) gerechnet. Ein Auto hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr, deswegen fällt das zunächst einmal unter den Tisch.


    Nehmen wir mal den Strom: in 2021 rund 32 Cent, Ende Januar 2022 für Neuverträge bereits rund 43 Cent, lassen wir die Energiepreise wegen des Ukrainekrieges noch einmal ansteigen auf, sagen wir auf rund 51 Cent. Das entspräche über dem Daumen einem Preisanstieg von rund 60 %. Ein solcher Anstieg innerhalb eines Jahres für meine damaligen 40 € hätte bedeutet: rund 60 €, da der Grundpreis nicht parallel zum Leistungspreis mit ansteigt. Zwanzig Euro im Monat alleine für den Stromabschlag, oder entsprechend hinterher als saftige Nachzahlung im Nachgang, wäre in meiner damaligen Situation schon eine ziemlich bittere Pille gewesen.


    Gehen wir weiter zu den Lebensmitteln: Bereits im Februar 2022 lagen die Lebensmittelpreise knapp 21 % über den Preisen für Februar 2021. Die Ukrainekrise wird die Situation gerade bei den Grundnahrungsmitteln nicht verbessern. Im Gegenteil. Verknappung der Ressourcen aufgrund von Produktionsausfällen und Exportausfällen sowie gestiegenen Produktionskosten in Folge von gestiegenen Energiepreisen. Schätzen wir mal vorsichtig mit 30 % Anstieg bei den Lebensmitteln, also rund 170 € und damit rund 40 € über dem, was ich als Zahl angab.


    Zwanzig Euro mehr für Energie, 40 Euro mehr für Lebensmittel, allein das sind schon 60 € mehr im Monat. Wenn ich daran denke, dass ich monatlich knapp 50 € "freie Verfügungsmasse" hatte... Und wir dürfen ja auch nicht vergessen, dass es genügend Hartz IV Empfänger gibt, die Aufstocker sind. Also einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, nicht genug verdienen und deswegen auf den Hartz IV Satz vom Amt aufgestockt bekommen. Ich finde dieses Konzept durchaus diskussionswürdig, weil es meiner Meinung nach zweifelhaft Geschäftsmodelle indirekt subventioniert. Solche Leute haben vielfach ein eigenes PKW. Und wenn ich daran denke, jeden Monat alleine schon durch die gestiegenen Kraftstoffpreise 50 bis 100 Euro im Monat noch irgendwo zusammenzukratzen...


    Da fallen dann naturgemäß ein paar Dinge unter den Tisch. Dinge, die für die Mittelschicht und erst Recht für die Oberschicht selbstverständlich sind und schon in "normalen" Zeiten Luxus sind. Kino zum Beispiel. Aber auch im Sommer der vergleichsweise günstige Freibadbesuch fällt dann praktisch komplett aus und wird absurderweise zu einem "Luxus-Event". Das kann es ja auch nicht sein.


    Wie ich schon irgendwann mal früher sagte: "Sollen sie doch Kuchen essen, wenn sie kein Brot haben" kann nicht die Devise sein. In diesem Punkt muss ich mueller Recht geben: Schröpfst du die Nettozahler (die wird es in jedem System und immer geben) über Gebühr und sie sehen keinen Mehrwert mehr darin, das bestehende System zu unterstützen, dann werden sie sich eine neue Heimat suchen, in der sie mit ihrem Geld mehr Gegenleistung und Ruhe bekommen. Und vielleicht auch besseres Wetter und weniger miesgrämige Nöckerpötte als Nachbarn haben.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


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  • Dummerweise sind rund 50% der Leistungsempfänger aber Alleinerziehene, also Menschen mit Kindern. Als Einzelperson oder Pärchen trifft es einen noch nicht so hart, wenn man richtig wirtschaftet.

    Das ist der Punkt. Einzelpersonen oder Paare ohne Kinder haben ganz andere Möglichkeiten, sich einzuschränken. Bei den meisten setze ich auch einfach mal voraus, dass diese miteinander reden und darüber einen Konsens treffen können in welchen Bereichen sie sich einschränken können und wollen.


    Mit Kindern sieht es halt anders aus. Was nutzt es mir, wenn ich Windeln der Größe 3 benötige, aber nur Windeln der Größe 1 oder 5 da sind un alles dazwischen vergriffen? Bei der einen Größe passt gefühlt nur ein Bein rein und bei der anderen Größe das ganze Kind. Super. Und wenn Eltern dann nur die Wahl haben zwischen teurere Windeln zu kaufen und dafür an anderer Stelle zu sparen, dann kann das auch nicht der Sinn der Sache sein. "Sollen die Kinder doch lernen aufs Töpfchen zu gehen..." Geile Idee. Ist ja auch so einfach. Manche Kinder nässen sich nachts noch ein, wenn sie zur Grundschule gehen.


    Wenn schon Sonderzahlungen für Leistungsempfänger erst im Juli geleistet werden können/sollen, dann möchte ich nicht wissen, wie lange es dauert, bis eine reguläre Regelsatzerhöhung durch sämtliche Gremien durch ist.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Nun, bei 60% deines in Nettoeinkommens bleib doch noch genug übrig, die meisten Rechner mit dem Bruttoeinkommen.


    Es geht auch nicht um die Entlastung von steigenden Benzin oder Lebensmittelpreisen sondern um die Abgabenlast allgemein.


    Das gewerkschaftsnahe und entsprechend politisch motivierte Institut, welches zu zitierst, bildet natürlich auch eine politische Meinung wieder.


    Letztendlich besteht die derzeitige Gefahr, dass wir für alles, was wir ausgeben, eine Melkkuh brauchen. Und wenn diese ausfällt dann ist es aus mit Geldgeschenken, Ausrüstung und Vorsorge des Staates.


    Was wir zuerst brauchen ist einen preppenden Staat, um eine Nahrungsmittelkrise abzuwenden und dann dort zu helfen, wo es eine gibt. Und das ist zb Afrika, ein Kontinent in einer Dauerkrise.

  • Was wir zuerst brauchen ist einen preppenden Staat, um eine Nahrungsmittelkrise abzuwenden und dann dort zu helfen, wo es eine gibt. Und das ist zb Afrika, ein Kontinent in einer Dauerkrise.

    Die Nahrungsmitteldauerkrise in einigen afrikanischen Staaten ist aber so vielschichtig, dagegen ist eine potentielle Nahrungsmittelkrise in Deutschland für die nächsten ein bis zwei Jahre geradezu eindimensional. 🤷

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Wenn schon Sonderzahlungen für Leistungsempfänger erst im Juli geleistet werden können/sollen, dann möchte ich nicht wissen, wie lange es dauert, bis eine reguläre Regelsatzerhöhung durch sämtliche Gremien durch ist.


    Mittlerweile hat man ja schon einen Turnus von 1-2 Jahren gefunden. Zuletzt wurde im Januar um 3 € auf 449€ / einzelner Erwachsener erhöht. Als Paar bekommt man gleich mal 45€ weniger, für Kinder gabs 2-3 € mehr. Eine nennenswerte Erhöhung, um mit stark steigenden Kosten Schritt zu halten, wird es nie geben.


    Ausserdem ist die Regierung ja noch genug Luft nach oben, lag doch der vom Erfinder Peter Hartz angedachte Regelsatz 2005 bei knapp 500€ statt bei den dann umgesetzen 345€. Es wurde also in 17 Jahren grad mal 114€ erhöht. Da kann man sich schon mal was von leisten. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    (Achtung, der letzte Absatz kann Spuren von Ironie enthalten.)

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