Wir wie gesagt spannen sein zu sehen was sich wie bewährt im Kampf und welche Konsequenzen daraus erwachsen.
Die bisher vom Westen an die Ukraine gelieferten Waffen, wie HIMARS, MLRS, PzH2000, Gepard usw. scheinen ja weitgehend effektiv zu sein und von russischen Erfolgsmeldungen, solche Geräte zerstört zu haben, ist bislang nicht viel zu lesen - Abgesehen davon, dass laut Kreml-Propaganda ja schon weit mehr HIMARS-Systeme zerstört worden seien, als die Ukraine überhaupt bekommen hat. Insofern bin ich relativ optimistisch, dass die Ukrainer auch westliche Kampfpanzer nachhaltig einsetzen werden und nicht reihenweise von den Russen abschießen lassen. Ob es am Ende kriegsentscheidend ist, bleibt natürlich offen.
Und die Ukrainer beherrschen die Technik recht gut. Das gilt auch für pragmatische Lösungen, die man im Westen nicht für möglich gehalten hat (z.B. kurzfristige Nachrüstung von ukr. MIG-Jets, um westliche Raketen und Smart Bombs einsetzen zu können). Und für die Artillerie-App Gis Arta hätte man in Westeuropa ein multinationales Konsortium gebildet, das 15 Jahre lang 25 Mrd. Euro konsumiert hätte, um dann 2035 eine auf Windows XP basierende Lösung herauszubringen mit einem Stückpreis von 20.000€ pro Endgerät.
Kriegsentscheidend wird vermutlich der Zeitpunkt sein, an dem das militärische Rückgrat Russlands bricht. Das kann z.B. ein Ausfall der Nachproduktion von wirksamen Waffensystemen sein oder Mobilisierungsprobleme bei der Rekrutierung und Ausbildung neuer Soldaten. Es ist ohnehin verwunderlich, dass sich das russische Volk so vom eigenen Diktator ausnehmen lässst, nur um eine "militärische Spezialoperation" mit aller Gewalt durchzuziehen, nur wegen der Ukraine. Denn selbst wenn Russland am Ende sich durchsetzen sollte, wäre das ein extrem teuer erkaufter Sieg und die Beute wäre kläglich.