Ukraine-Krieg: Westliche Waffenlieferungen

  • Momentan sehen wir ja gerade, dass unsere "westlichen" Raketen und Marschflugkörper viel zu teuer und zu komplex für die Aufgaben sind, die mit ihnen gelöst werden sollen. Die SM2, mit der die Hessen und auch die amerikanischen Kriegsschiffe Drohnen bekämpfen, kosten 7stellig und benötigen Zielbeleuchtung durch ein Radar, da schießt man mit Kanonen auf Spatzen, wenn man damit Huthi-Drohnen vom Himmel holen möchte.


    Und beim Taurus hat man einen 400kg schweren Penetrator, der meterdicke Wände durchdringen kann, ähnlich einer KE-Granate eines Kampfpanzers, die einen Wolframstab alleine durch dessen Wucht durch die Panzerung dringen lässt. Der Taurus ist ein "Bunkerbrecher", der punktgenau z.B. einen gehärteten Kommandostand durchbohrt und darin befindliche Personen tötet. Um damit z.B. eine Brücke wirkungsvoll zu zerstören, braucht es sehr wahrscheinlich einige dieser Penetratoren, denn man "piekst" nur Löcher in die Fahrbahn und hat praktisch keine Sprengwirkung. Und um einen senkrechten Brückenpfeiler von oben aus der Luft mit dem Penetrator so zu treffen, dass er kollabiert, braucht es schon mehr als Glück. Und wenn man eine Startbahn eines Flugplatzes damit angreift, dann steckt der Penetrator halt irgendwo drin im Beton oder tief drunter im Boden, aber ansonsten ist wenig Schaden angerichtet bzw. der Schaden schnell wieder behoben.

  • ... damit z.B. eine Brücke wirkungsvoll zu zerstören, braucht es sehr wahrscheinlich einige dieser Penetratoren, denn man "piekst" nur Löcher in die Fahrbahn und hat praktisch keine Sprengwirkung. Und um einen senkrechten Brückenpfeiler von oben aus der Luft mit dem Penetrator so zu treffen, dass er kollabiert, braucht es schon mehr als Glück.

    Der Taurus wird gegen solche Ziele aber anders eingesetzt. Wahrscheinlich ist ein Anflug im extremen Tiefflug um die Pfeiler waagrecht zu treffen. Die programmierbare Verzögerung lässt den Penetrator z.B. 1.5m in den Pfeiler eindringen und dann wird der HE Anteil gezündet. Und das sind immerhin 113kg, wenn die im Beton statt an der Oberfläche hochgehen reicht keine kosmetische Reparatur.

  • Moin, gibt es eigentlich irgendwo eine Gegenüberstellung des verlorenen Kriegsmaterials beider Seiten?

  • Moin, gibt es eigentlich irgendwo eine Gegenüberstellung des verlorenen Kriegsmaterials beider Seiten?

    Oryx.


    Ukrainisches Material:


    Russisches Material:


    Fluggeräte ukrainisch und russisch:

  • schön, die Generalität der Luftwaffe bespricht Taurus Lieferung.

    unschön, RiaNovosti publiziert die Besprechung. :astonished_face:


    Screenshot_20240302-002021_pr0gramm_1.png



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    der twitter acc is schwurbelig, aber das gespräch in voller länge

    3 Mal editiert, zuletzt von rand00m ()

  • Viel spannender wäre doch, WAS die Experten jetzt zu Taurus besprochen haben. was war denn der konkrete Inhalt/Ergebnis des Gesprächs?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Super interessant! (man muss nur die Augen zumachen, damit man die englische "Phantasie-Übersetzung" nicht lesen kann)


    Man ahnte es immer aber jetzt hat man's halt als Beweis, dass der Kanzler uns von vorne bis hinten belogen hat


    Es gibt keinerlei unlösbare technische und logistische Fragen. Es ist schlichtweg der Kanzler, der nicht will. Pistorius hat von Details zur Taurus bisher wenig Ahnung.


    Genauigkeit der Taurus ist kleiner 3m mit Satellitendaten. Reicht laut Experten für die Kerch Brückenpfeiler.


    In der Größenordnung stehen von Seiten der Armee 50+50 Stück im Raum.


    Alleinstellungsmerkmal der Taurus ist tatsächlich "die Brücke im Osten" sowie Munitionsdepots. Für die Kerch Brücke schätzen die Experten, dass dafür 10-20 Stück benötigt werden. Es besteht de Sorge, dass man in die Pfeiler nur ein Loch rein macht.


    Zeitlicher Vorlauf 6 Monate, wobei erwähnt wurde, dass die Ukrainer bei Patriot viel schneller und besser waren als alle Prognosen.


    Prinzipiell haben sie geleaked, dass Engländer und Amerikaner in der Ukraine im Einsatz sind, aber auch das hat der Kanzler auch schon vorher ausgeplaudert.


    Die Ukraine hat nur noch eine einstellige Zahl einsatzfähiger SU (24?) und die Ukraine hat auch schon viele Stormshadow & Scalp "verschossen"


    Politische Diskussion war, ob man den Datenlink von der Industrie in die Ukraine macht oder den Weg über die Engländer geht und ob man Datensätze mit dem Auto durch Polen fährt.


    Eine diskutierte Lösung ist, die Ukrainer einfach vollständig auszubilden. In 2 Wochen könnten sie Mun Depots angreifen und in 4 Monaten evtl. die Brücke.


    Pistorius wird im Umgang als total cooler Minister gelobt, "im Gegensatz zu den Modellen zuvor".


    Die Soldaten gehen sehr freundschaftlich miteinander um.


    Das sowas abgehört werden kann ist natürlich übel, wird aber sicherlich nicht das erste Mal sein. Es gäbe keine Geheimdienste, wenn die nicht hin und wieder mal erfolgreich wären. Die wirklich, wirklich spannende Frage aber ist, warum die Russen das an die Öffentlichkeit geben. Ich nehme mal an, um Scholz bei den Verbündeten zu diskreditieren.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

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    Das ist ein Mitschnitt des Gesprächs

  • Danke, habs im anderen thread gefunden und kommentiert. Extrem interessant.


    Natürlich bitter, dass die Russen das jetzt wissen, aber zumindest weiß es jetzt auch die Öffentlichkeit, was die Taurus können.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Nur mal zum Verständnis: Hier können solche Gespräche im geschützten Raum direkt abgehört und mitgeschnitten werden, während westliche Dienste sogar dann noch am Zweifeln sind, was wohl als nächstes passieren wird, wenn die Russen schon in kilometerlangen Kolonnen in Richtung Ukraine unterwegs sind und uns dabei was von Manöver erzählen. (Ich denke hier zurück an die Tage vor Kriegsbeginn.)


    Klar weiß ich nicht, wer da über was genau Bescheid wusste. Aber es schien so, als müsste man den russischen Aussagen ein Stück weit vertrauen. Übrigens auch die USA.

  • Für die Kerch Brücke schätzen die Experten, dass dafür 10-20 Stück benötigt werden. Es besteht de Sorge, dass man in die Pfeiler nur ein Loch rein macht.

    Mein Reden. Taurus ist in erster Linie ein Penetrator, der Löcher in durch Wände und Decken macht, um in einem Hohlraum Zerstörung anzurichten. Ein Betonpfeiler der frei in der Landschaft (bzw. im Wasser) steht, ist kein solcher Hohlraum. Dafür 20 Taurus aufzuwenden, um nachher eine halt noch einspurig befahrbare Brücke zu haben, ist wieder mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

    Vgl. Patriot vs. Suchois. Die Ukrainer machen das, weil sie nicht viele andere Optionen haben, aber zuweilen kommt es mir so vor, als würden sie mit kalibrierten Präzisionswerkzeugen halt Nägel einschlagen, was man auch mit einem Hammer machen könnte, wenn man einen hätte.


    Auch die PzH2000 wurde sofort als normale Ari eingesetzt, bis die Rohre glühten. Und nicht als Scharfschützen-Artillerie auf Hochwertziele. Dito HIMARS: es gibt zig Videos, da werden die Raketen gegen kleine feldmäßige Unterstände des Gegners eingesetzt, in denen 2-3 Soldaten drin sind.

    Warum unterstützt man die Ukraine nicht bei der Entwicklung und Produktion ihrer eigenen Waffen? Die Neptun-Raketen scheinen ja gar nicht so schlecht zu sein (sieh Versenkung der Moskwa). Wo bleibt die eigene Munitionsproduktion für Artillerie? Es wäre doch unterm Strich effektiver, man steckt die Milliarden an Hilfen in einen Aufbau einer ukrainischen Munitionsproduktion, anstatt die westlichen Depots vollends zu leeren und dann auch noch die westlichen Hersteller mit Aufträgen für die Ukraine auszulasten, was das Nachfüllen "unserer" Bestände nur weiter verzögert. Und wir werden sie möglicherweise bald brauchen.

  • Nüchtern betrachtet:


    Das militärische (Führungs) Personen, die Thematik Taurus besprechen, ist nichts außergewöhnliches. Das gehört zum Alltagsgeschäft. Das die Gefahr des Abhörens existent ist, sollte bewusst sein. Ist es leider aber nicht jedem zu jeder Zeit.


    Betrachtet man mal den Zeitpunkt, zu dem Russland GENAU JETZT und ÜBERHAUPT diese Aufzeichnungen öffentlich macht: Psychologische Kriegsführung!


    Und das, obwohl sie damit einen Zugang zu diesen Informationen preisgeben!


    Zweck: Angst und Misstrauen schüren, Zwietracht säen, die westlichen Politiker und Militärs auseinander dividieren und letztlich die NATO schwächen.


    Und was sehen wir? Scheint wunderbar zu funktionieren.


    Die Linke (z.B. Bartsch) und auch die AfD (Höcke) posten schon fleißig. Und das russlandnahe Geschwätz glauben genug in diesem Land.


    Das RUS gehörig Sch***** vor dem Einsatz der Taurus hat, ist logisch.


    Was kann RUS besseres passieren, als das nun politische Debatten folgen und ggf. der eine oder andere (militärische) Entscheidungsträger (mit tiefen Verständnis für die Erfordernisse einer modernen Kriegsführung etc.) aufs Abstellgleis gestellt wird?


    Die Russen machen seit Beginn ihrer „Spezialoperation“ nichts, aber auch gar nichts ohne Grund! Alles dient einem einzigen Zweck. Jedes Statement, jede Lüge, jede Aussage. Es muss lediglich in ihren Kriegsplan passen!


    Seien wir gespannt…






  • Mein Reden. Taurus ist in erster Linie ein Penetrator, der Löcher in durch Wände und Decken macht, um in einem Hohlraum Zerstörung anzurichten. Ein Betonpfeiler der frei in der Landschaft (bzw. im Wasser) steht, ist kein solcher Hohlraum. Dafür 20 Taurus aufzuwenden, um nachher eine halt noch einspurig befahrbare Brücke zu haben, ist wieder mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

    Ich habe rausgehört (evtl. auch falsch?), dass es zur Zerstörung (nicht Beschädigung) der Brücke im Osten 10-20 Trauris braucht. das ist ein Aufwand von ca. 20 Millionen Euro für ein 4 Milliarden Euro teures Ziel.


    Strategische Bomberflotten hat die Ukraine halt nicht.


    Die Aussage war ja auch, dass es genau das gilt zu vermeiden, dass die nur ein Loch rein machen.



    Auch die PzH2000 wurde sofort als normale Ari eingesetzt, bis die Rohre glühten. Und nicht als Scharfschützen-Artillerie auf Hochwertziele. Dito HIMARS: es gibt zig Videos, da werden die Raketen gegen kleine feldmäßige Unterstände des Gegners eingesetzt, in denen 2-3 Soldaten drin sind.

    Wenn wir beide mal im Schützengraben liegen und die Russen greifen uns in Wellen an können wir die Diskussion dann ja in der Praxis weiter führen, Ich finde es löblich, dass Du für ein paar Soldaten doch keine teure Raketen vergeuden möchtest und würde Dir dann gerne den Vortritt lassen, mit einer preiswerten Handgranate zu den Russen rüber zu robben.

    Falls es nicht klappt nehm ich dann die Rakete.

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  • anstatt die westlichen Depots vollends zu leeren und dann auch noch die westlichen Hersteller mit Aufträgen für die Ukraine auszulasten, was das Nachfüllen "unserer" Bestände nur weiter verzögert. Und wir werden sie möglicherweise bald brauchen.

    Wir brauchen unserer Munition, nachdem die Ukraine gefallen ist.


    Die Lösung ist trivial: Die Ukraine muss so sehr unterstützt werden, dass die Russen diesen Krieg verlieren.

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