Plane den Bau einer HaMISA

  • Ist kein Hexenwerk, das kannst du auch. Einfach machen.

    Meine Insel-Anlage funktioniert soweit, jetzt wird noch alles richtig und ordentlich verdrahtet.

    Ich habe mich für LiFePO4 Akkus (https://de.wikipedia.org/wiki/…Eisenphosphat-Akkumulator )und Victron Geräte entschieden, preislich eher im oberen Segment, kombiniert über bluetooth mit einer App, finde ich top.


    Mein Nachbar ist ein Solartüftler und er findet Victron Geräte Top.


    Die Akkus und Solarpanels konnte ich Occasion erwerben. Das ganze wäre noch transportabel, wen es den sein müsste.

    Mit den 4 Akkus habe ich mich für ein 48volt System entschieden, gängiger sind natürlich 12 oder 24volt.


    Für die Schweiz kann ich diesen shop empfehlen: https://www.maurelma.ch

    Mein Ziel ist im Fall X: die Oel-Heizung und Tiefkühler zu betreiben.

  • Ich schließe mich weitestgehend dem Beitrag von Unabhäniger an, würde aber für diesen Einsatzzeweck auf 12V setzen, da eine lademöglichkeit deutlich einfacher zu improvisieren ist als für 48V.


    Ein Punkt der noch nicht angesprochen wurde ist der Batterietyp im Bezug auf das Wetter. So wie ich den ersten Beitrag gelesen habe soll die Anlage ja das ganze Jahr über in einer Kiste geschützt draußen stehen, also auch bei Minusgraden, und dabei nach Möglichkeit über Solarpanel geladen werden. Das mögen die meisten Akkutypen aber nicht.


    Ein anderer Punkt der hier in verschiedenen Themen immer wieder angesprochen wird ist die Wartung der Anlage und auch gegebenenfalls die Reparatur. Bei einer fertigen Powerstation hast du eine Kompakte Blackbox, die funktioniert oder nicht. Wenn du eine Anlage selbst baust lernst du auch die Technik und die verwendeten Komponenten besser kennen und weißt auch was zu tun ist wen etwas nicht funktioniert und Google nicht erreichbar ist. Das macht natürlich mehr Arbeit, kostet Zeit und ist nicht billiger als ein fertiges Produkt, ist dann aber dein Produkt und kann das was du sagst das es können soll.


    Als Einstieg währe mein Vorschlag:

    1x Laderegler Victron Smartsolar 100/20, damit bist du bei der Auswahl der Solarmodule sehr flexibel denn der mit kann Leerlaufspannungen bis 100V umgehen und Ladeströme bis 20A in den Akku leiten. An einem 12V Akku kannst du also mit bis zu 280W laden.


    1x 12V Akku, der billige Einstieg ist mit Bleiakkus, Lithium Ionen oder Lithium Eisen sind leichter, haber mehr Kapazität und Kosten mehr in der Anschaffung, Exoten wie NiMh oder NiCd sind auch möglich.

    Generell kannst du den Akku jederzeit tauschen oder erweitern, du solltest nur nicht unterschiedliche Arten mischen und gegebenenfalls die Ladespannung im Ladegerät anpassen.


    1x Wechselrichter Victron Phönix 12/1200,

    Der sollte mit seinen 1200VA stark genug sein um bei Kühlschrank und Ölheizung die Anlaufströme zu liefern. Er gibt eine reine Sinusspannung ab, so das auch empfindliche Geräte keine Probleme haben sollten. Es werden auch kleinere und größere Modelle angeboten.


    Noch Kabel, Sicherungen und Schalter dazu.


    Damit steht dann schon eine Inselanlage


    1x Netzladegerät dazu und du kannst den Akku an 230V laden, egal ob Netz oder Generator.


    Mit mehreren oder Größeren Solarladereglern kannst du dan auch mehr Solarmodule anschließen.


    Auch die Möglichkeit das ganze per Starthilfekabel an ein Auto anzuschließen wäre möglich. 12V Ladespannung kann man aus fast jeder Quelle erzeugen.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

    2 Mal editiert, zuletzt von Concideratus ()

  • Genau so würde ich es auch machen, wenn ich heute eine neue tragbare Anlage bauen würde.

    Allerdings liegen die einfachen Bleiaccus gegenüber LiFePo4 nicht mehr im Preis soweit auseinander, das war auch der Grund warum ich mich für LFP entschieden habe. Ja meine Accus waren den Bleibatterien gegenüber sogar billiger, wenn man die Ausbeute in % mit einberechnet. Und das gewicht ist auch nicht zu verachten, ein drittel einer herkömmlichen Bleibatterie.

  • Ich würe andersrum anfangen: Wieviel Energie brauche ich wie oft?

    Danach richtet sich dann die Grösse der Panels, die Kapazität der Akkus und je nachdem auch die Betriebsspannung.

    Zieht man beispielsweise pro Tag 1 kWh, dann wären das bei einem 12V System 3600000 J:(12V * 3600 s) = 83 Ah. Da würde man dann, schon um weniger Kupfer wegen der Leitungsverluste verlegen zu müssen, auf 24 V oder höher gehen. Höhere Spannung hat auch den Vorteil, dass man bei Erweiterung der Anlage nicht alles neu verdrahten muss.

    Also schön erstmal verwendete Geräte und deren Laufzeit pro Tag tabellieren, Spannung mal Stromaufnahme mal Laufzeit in Sekunden berechnen gibt Joule (auch bei 230V Wechselstrom). Ist die Leistungsaufnahme in W auf dem Typenschild, kann man natürlich direkt damit rechnen (W mal Laufzeit in Sekunden). 3.6 Millionen Joule sind eine Kilowattstunde.

    Teilt man diese Zahl durch 3600 (Sekunden pro Stunde) und die Spannung des Systems, dann bekommt man die Kapazität des Akkus in Ah die dafür bereitgestellt werden muss. Also 1kWh sind 83 Ah bei 12 V, 21 Ah bei 48 V und so weiter.

    Das alles mit 1.25 multiplizieren wegen Lade- und Entlade- und Wechselrichterverlusten, und dann noch mit 2 oder 3 multiplizieren, um sonnenfreie Tage und Unvorhergesehenes abdecken zu können, gibt eine passende Akkukapazität.

    Die Panels sollten den Tagesbedarf an einem Tag mindestens im Sommer reichlich liefern können. Wenn man so Handgelenk mal Pi rechnet, dass 1 kWp pro Sommertag etwa 3 kWh bringen, dann hat man die benötigte Panelfläche. Auch hier reichlich Zuschläge machen, wenn das Dach oder wo die Dinger drauf sollen verschattet oder schlecht ausgerichtet ist.

    Erst jetzt sucht man sich die passenden Komponenten zusammen.

  • Ich würe andersrum anfangen: Wieviel Energie brauche ich wie oft?

    Im Grunde hast du recht, aber einem Neuling diese ganzen Zahlen um die Ohren zu hauen bringt ihn nicht weiter. Im Gegenteil er wird das ganze Konzept hinschmeißen und sich einer fertigen Variante zuwenden.

    Derjenige der sich damit auseinandersetzen will/muss, soll auch Spass daran haben.

    Wir können ihm nur Hilfestellung geben, sollten ihn aber nicht verschrecken.

    Ich habe auch lange erst mir Videos angeschaut und gelesen, bis ich die ersten Geräte, Kabel und Zubehör kaufte, und auch viel Now How bei einigen aus dem Forum geholt. Und trotzdem habe ich eine ganze Menge Kram, den ich momentan nicht brauche, weil meine Konzepte über den Haufen geworfen wurden, egal aus welchem Grund.

    Außerdem fängt man immer klein an, da bleibt es nicht aus wenn man nach kurzer Zeit wieder anfängt die Anlage zu vergrößern, weil es aus irgendeinem Grund zu klein geworden ist. nach Oben geht immer.

    Vielleicht kommt auch das eine oder andere Gerät dazu, über das man bis heute noch nicht nachgedacht hat.

  • Duke


    Bei meiner Poweroak Bluetti EB70 kann ich auch Laden und entnehmen gleichzeitig. Mit Panelen und Kühlbox und Musik den ganzen Tag gelaufen.


    Bei der Ladefläche fürs Handy ist es sehr frickelig bis das Handy die Ladung anzeigt. Ich hatte das bisher meiner dicken Handyhülle zugeschrieben warum dass nur bedingt geht...

  • An alle, die sich jetzt eventuell fragen, wie es bei mir weitergeht.
    Ich habe mich entschieden, den Selbstbau einer kleinen Anlage zu wagen.


    Dazu will ich mich in der nächsten Zeit in der Materie "weiterbilden". Allerdings stehen mir beruflich ein paar intensivere Wochen voraus und so richtig Zeit finde ich wohl erst danach.


    Über folgende Punkte muss ich mir noch Gedanken machen:

    - Wie viel Leistung brauche ich und wie muss ich die Anlage entsprechend dimensionieren?
    - Will ich eventuell als Zusatzoption eine Powerstation anhängen können und gäbe es da was extra zu beachten?


    Was aber jetzt schon klar ist:

    - Ich will damit nur Kleingeräte wie Akkus vom E-Bike, Rasenmäher oder anderen Gartengeräten laden können.
    Kühlschränke o.ä. sind in diesem Konzept nicht eingeplant.
    - Ich will die Anlage von Frühling bis Herbst draussen stehen lassen können.
    Über die Wintermonate würde ich die Elektronik im Haus lagern (deshalb HaMISA :winking_face:) Dann wäre die Leistung sowieso zu schwach und dann habe ich eh keine Gartenarbeiten geplant.

    - Ich habe nicht die Illusion, mit dieser Anlage im Falle eines Blackouts das halbe Haus mit Strom versorgen zu können.
    In solch einem Fall würde ich höchstens Campinglampen oder wirklich wichtiges damit aufladen. (Sofern die Sonneneinstrahlung dazu ausreichend ist.)

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Ich komme ja ursprünglich aus der Mechanik-Ecke, Elektro-/Elektronik war mir fremd; und habe mir dann doch selber meine SMPU-Kiste gebaut.

    Das war vor bald 10 Jahren. Sie funktioniert immer noch einwandfrei, (2 Akkus) musste ich ersetzen.

    Ich habe viel gelernt bei dem "Projektli".

    Viel Spass beim tüfteln! :gut:

    Die Party ist vorbei!

  • Wenn ich als Elektrolegasteniker mich an solch eine Anlage herangewagt habe, dann kann das sicher jeder der Spass und Muße hat sich da hineinzufinden.

    Ich hätte nie gedacht, als ich mir vor 8 Jahren meine erste Anlage zusammengebaut habe, das es solch einen Spass macht. Und ich würde es jedem empfehlen es mal zu versuchen.