... man als Zeuge/Betroffener zeitgleich mit einem Täter in einem Laden ist?

  • Ich hab versucht, die Frage allgemein zu halten. Es kann jedes Geschäft, Laden, Supermarkt sein. Täter kann m/w/d sein...


    Ich war am Wochenende in einer deutschen Großstadt in einem größeren Bahnhof mit den vielen typischen kleinen Geschäften und noch mehr Imbissangeboten. Ich hatte noch etwas Zeit bis ich mich zu meinem Bahnsteig und zum Zug für meine Rückreise in die Heimat begeben musste. Ich habe noch Sanitäranlagen aufgesucht und wollte noch etwas zu trinken kaufen. Ich bin erst an ein, zwei Möglichkeiten vorbeigelaufen. man kennt ja die Preise im Bahnhof. Dann habe ich einen "To Go"-Laden einer großen Supermarktkette gefunden, wo die Preise normaler waren. (Ableger eines Supermarktes mit kleinen Portionen für Reisende extra Abgepackt, Getränkekühlregal, Gebäcktheke, drei Kassen ohne Warenförderband, niedrige Regale, Raumgröße vllt 60 qm)


    Beim reinkommen habe ich schon bemerkt das zwei Angestellte dicht neben einem Typen standen der dort wohl nicht erwünscht war. (In Bahnhofsnähe halten sich aus verschiedensten Gründen verschiedenste Persönlichkeiten welche meist eher nicht so mit sich und der Welt klarkommen, auf. ich weiß dass manche nicht so sind wie man im Vorbeigehen klischee-Mässig zuordnet. Viele sind es aber und man macht einen Bogen drum rum. Ohne Wertung!)


    jedenfalls hatte ich vor, den laden im Aussengang in einer Runde zu durchlaufen, weil die Getränke diagonal zu den Kassen in verschiedenen Ecken waren. Dazwischen ein paar Regal-Reihen die große Menschen aber überblicken konnten. Der Eingang war mittig und von den Kassen Aus zu sehen. Es waren mehrere Kunden im Raum, die das teilweise auch bemerkt hatten, das da was nicht stimmt.

    Als ich zur Kasse ging habe ich mitbekommen das eine ältere Angestellte, streng aussehende Frau, die dort wohl öfter mit ungebetenen Kunden zu tun hatte, am Telefonieren war (sehr wahrscheinlich mit der Polizei). Daneben stand ihr sehr Junger Kollege. Als ich an der Reihe war, ich stand mit dem Rücken zu dem gang in dem die Drei standen, wurden die Diskussionen lauter. Ging mich ja nichts an, "komische" Leute laufen viele rum, dachte ich mir...


    Ich weiss gar nicht wie viel zeit vergangen war. Ich war noch nicht fertig mit bezahlen, kamen mehrere Polizisten rein. (Am Bahnhof, auf einem Weihnachtsmarkt daneben, sind sowieso immer viele Polizisten. gerade auch an Wochenenden.) Einer ging auf die drei Leute zu, blieb aber ein paar Schritte weiter weg stehen und schrie gleich sowas wie "Wo ist das Messer? Hände hoch und auf den Boden legen!" ... Ein anderer rief zu den Kunden die näher dran waren und dann zu allen das alle den Raum verlassen sollten. Ich war sowieso gerade gleichzeitig dabei, weil ich wieder zur Anzeigentafel des Bahnhofs wollte, natürlich noch einen neugierigen Blick auf die Situation werfend...


    Dann war ich gleich auf der anderen Seite des großen Ganges wo rechts und links die kleinen Geschäfte sind. Die vorbeiströmenden Leute (die zu den Gleisen gingen oder die Bahnhofspassage als ihren ganz normalen Weg in die Innenstadt nutzten) und Gäste des Imbiss gegenüber hatten dann auch mitbekommen das da "was los" ist.


    Da habe ich erst gemerkt als ich mich wieder umdrehte, das es 7 Polizisten waren. einer stand draussen am Funk/Telefon, zwei haben den Eingang blockiert das keine Kunden mehr reinkommen, vier kümmerten sich um den "Täter" und die beiden Angestellten die den die ganze Zeit "bewacht" hatten und der dann auch auf dem Boden lag.


    Fazit/Vermutung: ... Es war sehr vermutlich nicht so schlimm wie es sich anhörte. Ich denke nicht das der Typ jemandem was antun wollte oder wusste was er da macht. Noch weiss ich wie es zu der Situation gekommen ist, ob der was klauen wollte oder so. Ich hab nicht rausgehört oder gesehen ob er wirklich ein Messer hatte oder damit drohte. Der hatte aber auf keine großen Bewegungsradius zwischen den Regalen. Die ältere Angestellte sah so aus als wenn sie solche Kunden öfter erlebt und wüsste wenn solche handgreiflich werden was zu tun ist. Die waren kein Stück aufgeregt. Die Polizisten mussten ja von allem ausgehen und im voraus vorsichtig aber bestimmt handeln (erleben sowas vllt auch öfter). Die werden den auch mitgenommen haben, aber es gab sehr vermutlich keine verletzten und bestimmt war die Situation Minuten später komplett aufgelöst... Ich war unterdessen zum Bahnsteig unterwegs. (ich und andere Kunden hatten ja fast nichts mitbekommen oder konnten was dazu sagen, deswegen wurden wir auch nicht von den Polizisten "beachtet" oder später befragt).


    Aber: Was tun... wenn man plötzlich direkt in der Nähe eines solchen Täters ist? Wenn die Situation länger gedauert hätte? Wenn die Polizisten später eingetroffen wären? ... Ja abhauen vermutlich, Abstand halten zu fragwürdigen Situationen, kurzen rundumblick in unbkannten Räumlichkeiten oder Orten, gucken wo man lang läuft,... aber: auch keine dauernde Missgunst oder panik haben überhaupt am "Leben" teilzunehmen. Vieles ist vermutlich Zufall? Sind ja nicht alle Menschen so...

    :winking_face:


    Der Einkauf einer Getränkeflasche dauerte nicht so lange die Beteiligten Personen beschreiben zu können. Ich habe keine Gefahr gesehen, eher wie die anderen innerlich Kopfschütteln was das denn für ein Typ und was hat der gemacht das die da diskutieren? Waren ja auch ein paar Regale dazwischen... Ich hab sowas oder ähnliches in letzter zeit so noch nicht erlebt als das ich das auch ausführlich schreiben könnte. Aufm Weihnachtsmarkt und im Bahnhof denke ich eher an mein Gepäck und an mögliche Taschendiebe im Gedränge, aber denke nicht so sehr drüber nach das ich mich nicht traue da lang zu laufen, einkaufen zu gehen usw. ... Passieren kann sicher überall was, gerade in vollen Innenstädten wo Menschen von überall her aus der Gesellschaft gleichzeitig sind. Natürlich genau so in einer Kleinstadt/Heimatstadt, wo man sowas eher mal nur in der Zeitung liest, dann aber eher am Wochenende nachts und nicht mitten aufm Tag.


    (Ich hoffe das Thema passt hierhin)

    Gruß David

    Einmal editiert, zuletzt von David ()

  • Aber: Was tun... wenn man plötzlich direkt in der Nähe eines solchen Täters ist? Wenn die Situation länger gedauert hätte? Wenn die Polizisten später eingetroffen wären? ... Ja abhauen vermutlich, Abstand halten zu fragwürdigen Situationen, kurzen rundumblick in unbkannten Räumlichkeiten oder Orten, gucken wo man lang läuft,... aber: auch keine dauernde Missgunst oder panik haben überhaupt am "Leben" teilzunehmen. Vieles ist vermutlich Zufall? Sind ja nicht alle Menschen so...

    Ich hatte in den mittlerweile über 40 Lenzen meines Daseins auf diesem Planeten schon die eine oder andere Begegnung der Art, die du beschriebst.


    Zum Beispiel die Situation, in der ich mich plötzlich einem jungen Burschen mit Klappmesser gegenübersah. Der wollte Geld und ich habe ihm glaubhaft versichert, dass ich kein Geld dabei hätte (warum sollte ich mitten in der Nacht am Wochenende zu Fuß durch eine Großstadt latschen. Die Mär vom armen Wehrdienstleistenden, der am Wochenende seinen kargen Sold in der Disko durchbrachte und deswegen jetzt zu Fuß nach Hause müsse, weil er sich weder Taxi noch Bahn leisten könne, muss ihn beeindruckt haben. Okay, und die Telefonkarte für nominell 50 DM, auf der effektiv noch 1 Mark 20 oder so drauf waren...)


    Oder die Situation, bei der mir jemand im voll besetzten Bus den Rucksack klauen wollte und mir eines auf die Fresse gab und mich anschließend würgte, ehe er von mir abließ, weil er meinen Rucksack doch nicht bekam...


    Worauf ich hinaus will: Es kommt immer auf die Situation an und wenn man nicht darauf trainiert und geschult ist wie Polizisten und der dergleichen, wird man wahrscheinlich nie eine 100% adäquate Reaktion an den Tag legen.


    Für mich als Zivilisten teilen sich Szenarien dieser Art grob in zwei Gruppen ein, sofern ich nicht unmittelbar persönlich betroffen bin:

    1. Überlegene Feuerkraft (Kampfkraft des Täters ist der meinen überlegen und das beginnt schon bei Angreifer hat offensichtlich ein Messer dabei), dann rufe ich die Polizei und halte mich bis zu deren Eintreffen bedeckt und flick die Reste zusammen, wenn es sowas noch geben sollte und der Rettungsdienst noch nicht vor Ort ist. Der würde übrigens auch genau das machen und abwarten, bis die Polizei die Lage stabilisiert hat.

    2. Keine überlegene Feuerkraft (Täter hat offensichtlich keine Waffen ab Messer aufwärts dabei und macht auch nicht den Eindruck eines geübten Straßenkämpfers), dann versuche ich gemeinhin deeskalierend in die Situation einzutreten. Okay, meist ziehe ich dadurch die Aufmerksamkeit auf mich. Aber wenn es hilft, Täter von unbedarften, ungeübten Opfer auf einen eher versierten Kämpfer der alten Garde zu lenken, soll es mir recht sein.


    Bei mir hat es sich seit mittlerweile über zwei Jahrzehnten eingebläut, mir die Umgebung genauer anzuschauen. Primär unter den Gesichtspunkten: Wo sind die (Not-)Ausgänge? Wo sind Feuerlöscher (lassen sich ebenso als improvisierte Waffen nutzen wie Besenstiele und dergleichen)? Als Teenager hatte ich verschiedenste improvisierte Waffen ausprobiert. Die einen oder anderen eher unfreiwillig einem Wirkungstest unterzogen. :thinking_face:


    Wie gesagt, die Situationen, in denen man auf kriminelles Gesindel trifft enden selten "schön". Ab dem Punkt, an dem Waffen im Spiel sind (insbesondere Stichwaffen, Schusswaffen) wird es gefährlich. Insbesondere Messer und Pistolen sind gefährlich, weil sie zu jeder Zeit ins Spiel gebracht werden können und ihr tödliches Werk verrichten können. Pistolen können durch geringe Änderung der Haltung plötzlich unschuldige (tödlich) verletzen. Messerkämpfe sind ebenso schnell wie sie tödlich sein können. Und Kriminelle, die irgendeine dieser Waffen einsetzen, werden versuchen, an ihr Ziel zu kommen und im günstigsten Fall keine Zeugen zu hinterlassen. Oder zumindest möglichst unerkannt zu bleiben. Denn ein bewaffneter Überfall ist immer schwerer Raub! Und wird mit höheren Strafen belegt als wenn jemand einem anderen nur zur Seite schubst und ihm dann die Geldbörse aus der Hand nimmt.


    Zivilcourage ist gut und wichtig. Aber da gibt es keine Helden!

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Bei Messern im Spiel lieber einmal mehr die Beine in die Hand nehmen als noch den neugierigen Blick riskieren. Da zieht man zu schnell den Kürzeren. Ich denke auch, Augen auf und auf das Bauchgefühl vertrauen und danach handeln. In England ist die Masche gerade sehr beliebt Handys direkt im Vorbeifahren auf dem E-Scooter/Bike Fußgängern aus der Hand zu klauen und falls jemand Widerstand leistet ein Messer zu ziehen. Dort hat wohl in bestimmten Touristengebieten kaum noch einer sein Handy offen in der Hand und vertieft sich darein. Sollte man vielleicht mit auf der mentalen Liste haben, falls der Trend auch hier rüber schwappt.

  • In England ist die Masche gerade sehr beliebt Handys direkt im Vorbeifahren auf dem E-Scooter/Bike Fußgängern aus der Hand zu klauen und falls jemand Widerstand leistet ein Messer zu ziehen.

    Tipp: insbesondere in solchen Gegenden wenn möglich soweit weg von der Straßenkante weg, dass jemand auf dem Roller oder Motorrad nicht mal eben irgendwas (Tasche what ever) wegreißen kann.

    Zielkonflikt: Nähe zu Hauseingängen und Tordurchfahrten zu vermeiden, wo ein ähnlicher Raubtrick erfolgen könnte.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • [...] Handys direkt im Vorbeifahren auf dem E-Scooter/Bike Fußgängern aus der Hand zu klauen [...]

    Füßgänger mit starrem Blick aufs Handy in der Hand sehe ich andauernd :face_with_rolling_eyes: sogar Muttis, die mit der einen Hand den Kinderwagen schieben, und mit der anderen das Smartphone halten, und so über die Straße dackeln und sich darauf verlassen, dass die anderen Verkehrsteilnehmer bei Rot schon auch wirklich stehen bleiben werden:person_facepalming:


    Mir erschließt sich nicht, was soo wichtiges bei [hier asoziales Medium freier Wahl einfügen] steht, dass man dafür ständig in das Ding glotzen muss. Ok, Tourist, Google-Maps und Co, aber auch ich war früher öfters mal City-Tourist, damals halt noch mit Karte - und die musste ich nicht permanent in der Hand vor die Nase halten sondern nur bei unklarheiten mal rauskramen.


    Im Endeffekt ist so ein Verhalten ja geradezu eine Einladung an derlei Diebe. Früher waren es eben nur Handtaschen, da die Smartphones aber längst in allen Geschlechtern und Altersgruppen "auf der Hand" präsent sind, hat sich das Beuteschema glatt vervielfacht.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Nicht zu vergessen Hausecken:

    Wenn irgend möglich mit einigem Abstand umrunden für den Fall, dass Dich da jemand hinter abfangen will.

    Ansonsten wie von UrbanTrapper beschrieben das Augenmerk auf alles richten, was einen helfen könnte, aus einer brenzligen Situation raus zu kommen und natürlich auch auf alles, was eine Bedrohung darstellen könnte bzw. irgendwie ungewöhnlich ist.

    Cooper's "condition yellow" halt.


    Gruß vom Axtwerfer

  • Ich meide solche "Ecken" soweit es geht.. dramatisch zitiert: "Wer sich in Gefahr begibt, kommt in ihr um".


    Man muss schon sehr mental trainiert sein, um mit sowas "rational" umgehen zu koennen. Der Fluchtreflex ist dann auch nicht von ungefaehr..

  • Moin,

    also generell hat es UrbanTrapper schon ganz gut beschrieben. Ich selbst war zum Teil privat zum Teil organisationsbedingt schon öfter in verschiedenen Gewaltsituationen und eines sollte sich wirklich jeder zu Herzen nehmen, nicht den Helden spielen! Es gibt genug Beispiele wo am Ende der Helfer das Opfer war und schwer verletzt am Boden liegt und es hilft auch den Rettungskräften nicht, wenn sie dann einen Patienten mehr haben. Damit will ich nicht sagen das man nicht helfen soll, ganz im Gegenteil, aber dabei sollte man die Situation einschätzen. Wenn z.B. jemand mit einem Messer, Glasflasche, ... welche Waffe auch immer hantiert, sollte ich genügend Abstand halten und die Polizei/Rettungskräfte alarmieren. Aber auch bei unbewaffneten Konflikten weiß man nicht ob nicht noch jemand ein Messer zieht oder Ähnliches. Das heißt auch hier genau überlegen und wenn man sich zum Eingreifen entscheidet besten mit mehreren und vorher Hilfe rufen, zumindest wenn sonst niemand in der Nähe ist.


    Zu den Diebstahlsituationen, kann ich Lunatiks nur beipflichten, das im Vorbeifahren wegschnappen ist stark verbreitet, habe ich neulich erst eine Reportage drüber gesehen. Ansonsten muss ich aber auch sagen, nicht in jeder Straße in der ein paar Graffitis an der Wand sind lauert gleich an jeder Ecke ein Dieb. Aber auch hier gilt Situation beachten, wenn ich nachts um 03:30 Uhr mit glitzernder Rolex, im besten Anzug und goldverzierter Aktentasche durch Berlin Friedrichshain laufe bin ich zwar nicht selbst schuld, aber auch nicht sehr clever :winking_face:

  • Der oberste Grundsatz für mich ist "keinen Helden spielen". Man überschätzt sich schnell in solchen Situationen und wenn ein Messer oder ähnliches im Spiel ist, geht es um Leben und Tod, da reicht schon ein Stich von einem körperlich Unterlegenen.


    Ich würde versuchen auf Abstand zu gehen um die Situation besser bewerten zu können, Einsatzkräfte rufen und nach Verteidigungsmöglichkeiten suchen (Flasche, Einkaufswagen etc.).


    Einen Pfefferspray mit sich führen macht in der heutigen Zeit viel Sinn.

  • ...

    Einen Pfefferspray mit sich führen macht in der heutigen Zeit viel Sinn.

    Dazu noch eine robuste, kompakte und lichtstarke Taschenlampe.

    Vereint in sich Orientierung, Blendwirkung und notfalls die Schlageigenschaften eines Kubotans und kann ohne Einschränkungen geführt werden da nicht als Waffe angesehen.

  • kann ohne Einschränkungen geführt werden da nicht als Waffe angesehen.

    Kann unter Umständen aber strafrechtlich als "gefährlicher Gegenstand" gewertet werden, wenn man ihn übermäßig einsetzt. Aber da ich kein Jurist bin, kann ich das nicht abschließend beurteilen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • David: ich kann mir gut vorstellen, dass dich das Erlebte im Nachgang beschäftigt. Mir würde es wahrscheinlich so gehen. Das meiste wurde hier schon geschrieben. Zu dem Messer in deiner Situation: manchmal haben Diebe ein Messer dabei, um Etiketten zu entfernen oder den Artikel eben schnell auspacken zu können. Sobald ein Messer griffbereit im Spiel ist, also auch in der Hosentasche, ist das wohl Diebstahl mit Waffen und wird anders bestraft. In manchen Szenen wird ein Messer auch aus anderen Gründen mitgeführt (BtM, Obdachlose etc.). Die Polizei ist also in der von dir beschriebenen Location entsprechend auch im Vorgehen sensibilisiert und vielleicht wurde das Messer schon längst von den Mitarbeitern sichergestellt.


    Bei Gefahren sollte man die Profis Ihre Arbeit erledigen lassen und das Feld räumen. Sicherlich sind theoretisch immer Situationen möglich, in denen man als Laie Nothilfe leisten kann und sollte. Das Absetzen eines Notrufes ist auch schon Hilfeleisten.


    Der Fluchtreflex wurde hier erwähnt und ist enorm wichtig, auch um im möglichen Nachgang das eigene Verhalten zu verstehen. In krassen Ausnahmesituationen kann man nicht mehr unbedingt entscheiden, was zu tun ist. Ob man wegläuft, sich übergeben muss oder einfach starr stehen bleibt, hängt nicht mehr unbedingt vom Willen ab. Das trifft auch auf ein möglicherweise wehrhaftes Verhalten zu. Einsatzkräfte trainieren ihren Job, um in stressigen Situationen dann automatisch richtig zu reagieren. Ich denke, dass können die Leute aus z.B. dem Rettungsdienst im Ansatz bestätigen.




    Zur Gefahrenabwehr um eben nicht Opfer zu werden könnte man den greyman Grundsatz hier einfließen lassen. Pech kann man immer haben. Der Schal der falschen Mannschaft, ein religiöses Zeichen auf deinem T-Shirt oder deiner Uniform etc. Manches kann man vermeiden, anderes nicht und mancher Provokation ist man sich gerade im multikulturellen Umgang auch gar nicht bewusst.


    Nach den Bildern von mancher Fussballfeier kommen diese Veranstaltungsorte auf meine persönliche „place NOT to be“ Liste.


    Zum Thema passt auch ein Link: RE: Handlungsempfehlung bei Amoklauf

    Es sind der Bericht „Handlungsempfehlung bei Amoklauf“ und „erste Hilfe- Terror/Gewaltlage“ verlinkt.


    Daraus habe ich das „Run Hide Fight“ behalten.


    Gruß

    Witness

  • Dazu noch eine robuste, kompakte und lichtstarke Taschenlampe.

    Eine helle Taschenlampe zum blenden ja, sie als Kubotan oder ähnliches würde ich sie bei einem Messerangriff nicht einsetzen wollen, wäre mir zu nahe. Da würde ich werfen eher in Betracht ziehen.


    Kann unter Umständen aber strafrechtlich als "gefährlicher Gegenstand" gewertet werden, wenn man ihn übermäßig einsetzt.

    Eine Notwehrüberschreitung sollte man sowieso nie machen.

    Einmal editiert, zuletzt von preppapapa ()

  • Kann unter Umständen aber strafrechtlich als "gefährlicher Gegenstand" gewertet werden, wenn man ihn übermäßig einsetzt. Aber da ich kein Jurist bin, kann ich das nicht abschließend beurteilen.

    EIne missbräuchliche bzw. übermäßige Anwendung macht auch andere Dinge des täglichen Gebrauchs zu einem "gefährlichen Gegenstand", wie z. B. eine Glasflasche.

    Insofern kann natürlich auch eine Taschenlampe schweren Schaden anrichten.


    Solange die Abwehr eines Angriffs gem. geltendem Notwehrrecht erfolgt, dürfte dem Führen einer handlichen Taschenlampe, sofern sie keine versteckten Waffen wie z. B. Elektroschocker, Klingen usw. beinhaltet, nichts entgegen sprechen.


    preppapapa:

    Bevor ich einen Messerstecher so nah an mich ran lassen würde, würde ich auch das Werfen in Erwägung ziehen.

    Eine Wurfaxt wäre mir da definitiv lieber, ich bezweifle nur dass ich die genauso in der Öffentlichkeit führen dürfte wie eine Taschenlampe... :winking_face:


    Gruß vom Axtwerfer

    Einmal editiert, zuletzt von Axtwerfer ()

  • Grundsätzlich sollten Menschen, die weder mit Gewalt noch mit deren Abwehr vertraut sind, sich auf Kämpfe einlassen.

    Daraus habe ich das „Run Hide Fight“ behalten.

    Das ist das Beste, was man machen kann.

    Kämpfen nur, wenn man keine andere Möglichkeit mehr hat.

    Kampflos abschlachten lassen muss sich niemand.

    Dazu noch eine robuste, kompakte und lichtstarke Taschenlampe.

    Wer führt schon ständig eine klobige Taschenlampe mit sich?

    Ich jedenfalls nicht.


    Da würde ich werfen eher in Betracht ziehen.

    Solltest du tatsächlich eine robuste Taschenlampe dabei haben, solltest du sie auf keinen Fall werfen.

    Denn dann hast du nichts mehr in der Hand, mit dem du ein Messer - unter Umständen - abwehren könntest.

    Niemals leichtfertig einen womöglich als Waffe oder Abwehr geeigneten Gegenstand aus der Hand geben.


    Da ich nicht in der Lage bin, einfach wegzulaufen, würde ich mich stellen (müssen).

    Eine Krücke über den Kopf gezogen hat schon manchen Angreifer aufgehalten.

  • [...]

    Wer führt schon ständig eine klobige Taschenlampe mit sich?

    Ich jedenfalls nicht.

    Naja, klobig? Selbst immens lichtstarke Taschenlampen sind schon ganz lange nicht mehr klobig. Meine alten Maglite-Prügel mit D-Zellen habe ich zwar mit LED-Modulen bestückt, aber "immer am Gürtel dabei" ist die letzte LED-Version der Mini-Maglite mit 2x AA-Batterien bzw. Akkus. Die kann man ggf. zwar schon ganz brauchbar als besagtes Kubotan nutzen, allerdings muss das auch (ein)geübt und immer wieder aktiv trainiert werden.


    Ok, so einen durchschlagenden "Licht-an/Licht-aus" Effekt wie mit der 4D gibts nicht :grinning_squinting_face:

    ---

    Nachtrag:

    Bevor das jetzt als gewaltverherrlichend aufgefasst und ggf. auf die Goldwaage gelegt wird, ich hatte es hier im Forum schonmal geschrieben bzw. klargestellt:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Naja, wenn die Taschenlampe so winzig ist, daß sie in meiner Faust verschwindet, nenne ich die nicht robust.

    So eine kleine - aus Metall - habe ich auch ab und zu in der Tasche. Aber eher nicht, wenn ich einkaufen gehe.

    Ich habe aber so gut wie immer ein stabiles Teppichmesser in der hinteren Hosentasche und ein 3-Meter-Massband mit Metallgehäuse.

    Würde ich mich damit gegen einen Angreifer wehren, würde keiner was sagen.

    Aber so eine Situation hatte ich hier noch nie.

    Also daß ein Ladendieb gestellt wird.

    Das ist hier sehr unwahrscheinlich, weil jeder Supermarkt einige bewaffnete Wächter angestellt hat.

    Einer oder zwei bewachen den Eingang, bewaffnet mit einer Pumpgun. Auf dem Parkplatz hat es auch mindestens einen und sollte eine Tiefgarage vorhanden sein, auch dort einen oder zwei. ( Die Supermärkte sind hier zumeist sehr groß. ) Da müsstest du dein Auto noch nichtmal abschließen, da geht keiner ran.

    Zwei oder mehr sind im Laden unterwegs, allerdings "nur" mit einem Revolver bewaffnet.

    Da traut sich so schnell keiner was.

  • [...]Ich habe aber so gut wie immer ein stabiles Teppichmesser in der hinteren Hosentasche [...]

    ... und an diesem Punkt schallt dir eben aus dem deutschen Waffenrecht ein lautes "Mööööp" entgegen.


    Mir schon klar, für mich ist ein Messer auch nur ein Werkzeug, aber das sieht der hiesige Gesetzgeber - insbesondere aber die Gerichte, leider etwas anders.

    Wenn ich mich darüber allerdings auslasse, landen wir ganz schnell im unerwünschten Themenfeld Politik :speak_no_evil_monkey:


    Ganz so sinnlos ist jedenfalls eine "immer dabei"-Lampe von brauchbarer Größe und Robustheit zumeist nicht :winking_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • mit ner 21700 zelle bestückt liese sich auch ein Laser betreiben

    Da ist was wahres dran :thinking_face:


    Als Lasershows in den 1990ern populär wurden, war allein das Laserrohr mitsamt Fligtcase noch gut 2 Meter lang, der Trafo hatte einen Drehstromanschluss, zuzüglich Material für die Wasserkühlung. Dazu noch eine Effektbank im Case mit Kristall und Scanner und ein DSP zur Ansteuerung, so dass schlußendlich ein VW-Bus voll wurde mit dem Equipment... heute: so groß wie eine Bigbox-Zigarettenschachtel, inklusive Spiegel und Effekten, nen kleines externes Netzteil und ggf. ein Laptop, wenn die Show nicht direkt von Stick bzw. Speicherkarte läuft :person_shrugging:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.