Trockenheit in Europa

  • Italien will das Trinkwasser rationieren und Trinkwasser aus dem Meer gewinnen. Wie das energieschonend möglich sein soll, wird spannend.

    https://orf.at/stories/3308813/

    Ich glaube(!) stand heute ist immer noch die mehrstufige Verdampfung in Unterdruck, mit Umkehrosmose solls laut schon etwas älterer Aussage von hier mit 3-4 kWh Strom pro m³ gehen. Hängt vermutlich auch von der Salzkozentration des Meeres ab.


    Für die Landwirtschaft und Industrie eher nicht bezahlbar, für Trinkwasser wäre das schon denkbar.


    https://www.bundestag.de/resource/blob/419288/192bdd55e5088ee4bfa4f6d880ed89a6/WD-5-102-08-pdf-data.pdf


    Zum Wassersparen würde sicherlich ein höherer Preis animieren. Ich kenne die Trinkwasserpreise dort für Bevölkerung, Landwirtschaft und Industrie nicht, gehe aber davon aus, dass ein Anstieg der Preise selbstverständlich auf massivste Proteste stoßen würde, denn bei einem knappen Gut zu sparen ist immer nur was für die anderen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Für die Landwirtschaft muss man zwischen Grundwasserentnahme durch eigene Brunnen zur Feldbewässerung und dem Bezug von Trinkwasser aus dem öff. Leitungsnetz unterscheiden. Und es gibt krasse Unterschiede im Wasserpreis zwischen Süden und Norden.


    In BaWü zahlen Vebraucher und Landwirte für einen Kubikmeter Trinkwasser im Schnitt 2,20 Euro. In Niedersachsen 1,30 Euro. Die Entnahmegebühr für Grundwasser liegt in Niedersachsen bei 1,4 Cent(!) je Kubikmeter, wenn ein Landwirt damit z.B. seine Felder bewässert. In BaWü sind es 5,1 Cent/m³.


    Dabei gelten bei der Wasserentnahme großzügige Bagatellgrenzen: in BaWü sind Jahresentnahmen bis 4.000 m³ aus dem Grundwasser und bis 20.000 m³ aus Oberflächengewässern komplett abgabenfrei.

  • Immerhin hier in Österreich endlich nennenswerter Niederschlag in Sicht.

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  • Durch einen Niederschlag von 30-50l/m² steigt der Wasserspiegel in den Seen alleine durch das was unmittelbar darauf regnet ja schon um 3-5cm.

    Ich nehme mal an, aus den Flüssen fließt noch zusätzliches Wasser dazu.

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  • Mal ein Gedankenspiel mit einer anderen Betrachtungsweise:


    Das Süßwasser ist nunmal ungleichmäßig und wenn man dies aus menschlicher Perspektive bewerten möchte, sogar ungerecht verteilt in der Welt.


    Hierzulande (in Mitteleuropa) gehen ja unfassbare Mengen an Süßwasser jeden Tag verloren.

    Täglich strömen z.B: rund 230 Milliarden Liter Wasser durch Köln, das sind pro Stunde 9,6 Milliarden Liter.

    Ich denke Entnahme, Verdunstung und Zustrom aus Bächen heben sich bis zur Mündung so ungefähr auf. Also alleine beim Rhein geht täglich 230 Mrd

    Liter ins Meer.


    Einfach weil fast alle Ströme und Flüsse final in die Meere fließen ist deren Flußwasser verloren. Es ist fortan Salzwasser. Zumindest bis es durch funktionierende (!) Wasserkreisläufe wieder über festem Grund abregnet.


    Wenn man jetzt mal die Beschiffbarkeit außer Acht lässt, könnte man sogar sagen, dass wir es uns leisten (können?) so viel Süßwasser zu verschwenden.


    Weitergesponnen könnte man sogar den Standpunkt ersinnen, ausgetrocknete Flußmündungen würden bedeuten, dass das vorhandene Süßwasser optimal durch den Menschen genutzt wurde,

    Und so eine dann wünschenswerte ausgetrocknete Flußmündung würde ja auch nicht zwangsläufig bedeuten, dass es dann zu wenig Süßwasser gäbe: Es ist nämlich immer zu wenig, egal ob ausgetrocknet oder nicht.

    Wenn man es optimal nutzen und gerecht in Europa an alle verteilen würde, wäre wohl immer zu wenig da. Vermute ich einfach mal.


    Im Moment jedenfalls wird hier massiv verschwendet, während in anderen Teilen der EU Dürre und Wassermangel herrscht.


    Tierische Flußbewohner und Beschiffbarkeit habe im vereinfachten Gedankenspiel mal ausgenommen, müssten aber eigentlich mit bewertet und berücksichtigt werden.

  • Mal ein Gedankenspiel mit einer anderen Betrachtungsweise:


    Weitergesponnen könnte man sogar den Standpunkt ersinnen, ausgetrocknete Flußmündungen würden bedeuten, dass das vorhandene Süßwasser optimal durch den Menschen genutzt wurde,


    Trinkwasser wird in vielen deutschen Städten auch aus Uferfiltrat gewonnen. Ist der Fluss weg ist auch das Trinkwasser weg.


    Ein Fluss der Deiner These nach bereits optimal genutzt wird ist der Colorado River. Dieser erreicht das Meer mittlerweile nur mehr bei starkem Hochwasser. Als Beispiel für gute Wassernutzung gilt er jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil:


    Wassermangel im Colorado River: Kampf um die letzten Tropfen
    Der Colorado River war ein Wohlstandsversprechen für Millionen und brachte Leben in die Wüste. Jetzt, da er austrocknet, ist die Frage: Wessen Existenz zählt…
    www.zeit.de


    Kampf um jeden Tropfen
    Einst grub der Colorado River, einer der wildesten Flüsse der USA, den Grand Canyon. Heute erreicht er nicht einmal das Meer; sein Wasser wird vorher aufg...
    www.geo.de


    Dort wird ein weiteres "kleines" problem dieser Strategie "Nutzen bis zum letzten Tropfen" klar: Wenden es einzelne Nationen an, bekommen die hinter der Grenze nichts mehr ab. Wie wäre es, wenn wir in Deutschland die Donau schon bei uns leeren und die Polen die Oder vor der Grenze ausleeren, die Tschechen die Elbe, usw...?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich schrieb doch nicht, dass einzelne Nationen anderen Ländern das Wasser abgraben sollen, sondern:

    Wenn man es optimal nutzen und gerecht in Europa an alle verteilen würde

    Maßlose unregulierte Wasserentnahme durch andere Länder ist übrigens beim Nil immer wieder ein großes Thema.



    Und wieso ist das Aufstauen des Colorado nochmal Ursache des fallenden Wasserspiegels des Lake Meads?

    Da stehe ich gerade aufm Schlauch. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    So wie ich das sehe wird es beim Colorado river (offenbar in einem Wassermangelgebiet) doch nichts an Süßwasser ins Meer verschwendet?!?


    Wenns zu wenig regnet kannste doch nicht den Staudamm dafür verantwortlich machen?!?


    Edit: Der erste Link ist leider hinter einer Bezahlschranke, was da drin steht weiß ich nicht.

  • Edit: Der erste Link ist leider hinter einer Bezahlschranke, was da drin steht weiß ich nicht.

    Sorry, übersehen. Grad der ist spannend und ausführlich.


    Zusammenfassend kann man vielleicht sagen, dass das Wasser nach uralten Rechten genutzt und vergedeute wird und in Zeiten von Knappheit der Sultan von Brunei seine Latifundien in Las Vegas bewässert, dafür aber die Bauern flussabwärts kein Wasser mehr haben.


    und es wird weniger und weniger und die TZuteilung erfolgt nicht nach Sinn oder Nutzen, sondern danach, wer sich vor 150 Jahren welche Wasserrechte gekauft hat.


    Unterm Strich ein Artikel wo man sich danach über das Aussterben der Menschheit wederwundern würde noch traurig wäre.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die Prognosen von 30 bis 50 Liter wurden weit übertroffen.


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  • und es wird weniger und weniger und die TZuteilung erfolgt nicht nach Sinn oder Nutzen, sondern danach, wer sich vor 150 Jahren welche Wasserrechte gekauft hat.

    In einem demokratisch verfassten Rechtsstaat lässt sich so etwas ändern, wenn es dem höheren Zweck aka der Gesellschaft dient.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Es besteht die Möglichkeit, dass es nächste Woche in Spanien 40 Grad werden. Das wäre das erste mal in der Messgeschichte, dass es in Spanien bereits im April 40 Grad hat.


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  • Das alles kann man auch schon mit bloßen Augen erkennen. In letzter Zeit bin ich sehr häufig im Zugspitzgebiet unterwegs und was da gerade die Berge herunter fließt ist ziemlich armselig weil einfach zu wenig Schnee vorhanden ist der schmelzen kann.

    I feel a disturbance in the force...

  • Das alles kann man auch schon mit bloßen Augen erkennen.

    DITO :astonished_face: wir waren jetzt über die Osterferien auf Tour von Bayern über Österreich nach Venedig, Florenz, Mailand zurück über die Schweiz und überall sieht man die Schnee/Gletcher/Wasserknappheit der Seen ebenso wie den Zuflüssen bis in die Niederungen :exclamation_mark:

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

    536833-rufus-gif

  • Ich packe es mal hier mit rein, auch wenn es weniger die Alpen als generell Trockenheit/Wasser betrifft:

    „Die Edertalsperre läuft über“

    Mehr dazu unter dem Link.


    […]Der Edersee kann 200 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen

    Die Edertalsperre ist der drittgrößte Stausee in Deutschland. Es hat in den letzten Wochen viel geregnet, deshalb ist der See jetzt voll.

    Das Wasserstraßenamt Weser bestätigt, dass etwas Wasser abgelassen wird. Das passiert an 39 Stellen und es geht dann fast 50 Meter tief hinunter. Der Edersee kann 200 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen.

    Das zusätzliche Wasser wird genutzt, um den Wasserstand in der Weser und im Mittellandkanal zu erhöhen. Im letzten Sommer gab es jedoch wenig Wasser im Edersee.


    aktuelle persönliche Wahrnehmungen mit der Trockenheit, die ich bei Reinigungsarbeiten aufnehmen konnte:

    - einen Spatenstich tief steht das „Oberflächenwasser“

    - auf ca. 3 Meter fließt das Wasser regelrecht durch die Drainagen

    - aber: auf 2 Meter Tiefe, wo normalerweise immer das Wasser steht, ist alles trocken :frowning_face:


    Gruß

    Witness

  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „Westalpen: Trockenheit im Winter verheißt schwierigen Sommer“ zu „Trockenheit in Europa“ geändert.
  • In Italien ist der Wasserstand in Seen und Flüssen auf einem historischem Tiefstand:

    • Comer See 23% gefüllt,
    • Iseo 26%,
    • Maggiore 45%.
    • Im Gardasee ist die "Insel" San Biagio zu Fuß erreichbar.
    • Der Fluss Po versandet.

    Hitzesommer lässt Italien auf Grund laufen (nd-aktuell.de)
    Der Fluss Po in Norditalien ist nahezu vollständig ausgetrocknet. Die Dürre ist zu einem Problem für die gesamte Region geworden. Eindrücke aus einer sich…
    www.nd-aktuell.de