Ich hab heute das Regenwetter genutzt, um mal meine Einsatztasche etwas auf Vordermann zu bringen. Bei den Hilfsorganisationen ist es üblich, dass die (ehrenamtlichen) Einsatzkräfte eine gepackte Einsatztasche zuhause vorhalten, um Zeit zu sparen, wenn man für einen Einsatz im Katastrophenschutz angefordert wird. Die Grundregel ist dabei, dass sich die Einsatzkräfte 24h (besser 48h) selbst versorgen können sollen, wenn man bei einer großen Einsatzlage (Hochwasser im Ahrtal z.B) von einer ausgedehnten Chaosphase ausgehen muss und zunächst schnelle Hilfe bei akuten Fällen (Verschüttete oder anderweitig Verletzte bergen oder Personen evakuieren) leisten muss. Da kommt die strukturierte Versorgung/Verpflegung der Einsatzkräfte i.d.R. ganz am Anfang zu kurz.
Im einzelnen habe ich in der Tasche
- Einen leichten, gut komprimierbaren Schlafsack. Das ist kein Survival-Expeditios-Modell, das einen bei -33°C wohlig schlafen lässt, sondern ein Kompromiss aus Packmaß, komprimierter Lagerbarkeit und Komfort.
- Eine eine sehr kompakte aufblasbare Luftmatratze mit Waffelstruktur, die erstaunlich komfortabel ist, bei gleichzeitig geringstem Packmaß.
- Etwas Wäsche zum wechseln (Unterwäsche, T-Shirt, Hose, leichte Fahrradjacke) - damit man in Ruhe-/Freizeitphasen nicht ständig wie ein Weihnachtsmann in der Einsatzkleidung herumläuft.
- Eine Packung Notnahrung NRG-5 und 2x 0,5l Trinkwasser. Das ist nur für den Notfall, zur Verpflegung siehe Anmerkung unten. Zwei 120l-Müllsäcke.
- Eine Rettungsdecke und einen Notfallschlafsack aus Rettungsdeckenmaterial (als Not-Biwaksack, falls man mit dem normalen Schlafsack mal ungeschützt im Freien übernachten muss).
- Ein kleines Hygiene-Set (Duschgel. Zahnpasta, Deo, Sonnencreme, Mückenschutz) und ein "Klo-Set" (Papiertaschentücher, Hygienetücher, Handgel) - für die Lagen, in denen keine normalen WCs verfügbar sind.
- Ein kleines "Technik-Set" (Stirnlampe (Petzl Tactikka), Multitool, Rescue-Messer, Klebeband, Kabelbinder, Feuerzeug)
- Eine Mappe mit einem Smartphone (ausgemustertes Samsung Xcover3), Ladekabeln, Ladeadapter für 230V und 12/24V, Powerbank, Headset (auch, um mit dem Handy Radio hören zu können)
- Ein A5-Notzibuch, div. Schreibstifte, ein Brustbeutel mit etwas Bargeld, dicke Edding-Filzstifte in rot/schwarz und weisses Gaffa-Tape, um Beschriftungen, Hinweise etc. erstellen zu können.
- Lesebrille, Sonnenbrille
- Ein Erste-Hilfe-Täschchen (Wundpflaster, Tape, Verbandpäckchen, Schmerztabletten, Mittel gg. Durchfall, Desinfektionsmittel) und für den "Schnellangriff" ein Tourniquet und eine Trauma-Bandage sowie Einweghandschuhe und FFP2-Masken
Ich hatte in einem ursprünglichen Ansatz noch mehr Verpflegung, Blechtasse, Kocher etc. in der Tasche. Das habe ich aber ausgelagert und sehe das speziell in einem KatS-Fall als Thema für die Fahrzeugbeladung des Fahrzeugs, mit dem man in den Einsatz fährt (beim Ahrtal-Hochwasser sind die DRK-Bereitschaften mit ihren KTW B und/oder MTW angereist). Da stelle ich gerade etwas in unserem DRK Ortsverein zusammen (Gaskocher für Kartuschen, Topf, Wasserkessel, Thermoskannen, Geschirr, Besteck, haltbare Lebensmittel für 3 Tage für 3 Personen, Getränke, Wasserkanister etc.)
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