Vorstellung Projekt Datenbunker, ein Konzept zur Sichereren Datenverwahrung

  • Über so eine Lösung habe ich zwischenzeitlich auch nachgedacht, bin dann aber zu dem Schluss gekommen das es anfälliger und teurer ist. Den Vorteil des schnellen Zugriff habe ich dabei mehr als Nachteil gewichtet, denn wenn ich schnellen Zugriff habe dann haben andere den auch. Außerdem war mir der Abstand zum Gebäude zu gering und man ist bei der verlegung zu unflexibel. Wenn man den Zugriff höher gewichtet als die Schutzwirkung spricht natürlich nichts dagegen.

    Welche zusätzliche Schutzwirkung versprichst du dir? 1,5m entfernt vom Haus im Erdreich dürfte außer einem Schuttkegel bei einer Druckwelle die genau dein Haus in die Richtung umpustet so ziemlich alle denkbaren Gefahren abdecken. Außer vielleicht noch Tsunami der über Berlin rollt und das Erdreich mit den Trümmern der Hauptstadt in der Tiefe meterweit umpflügt :winking_face:


    Zugriff ist doch auch eher wumpe, sofern die Daten gut verschlüsselt sind. Wenn du von deinem Grundstück die Daten verlegen musst hast du eh schon ganz andere Probleme die wichtiger sind, dann wirst du ob der Dynamik den Stick oder die Platte eh bei dir tragen müssen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ein Aspekt, den man bei so einem "Erdspeicher" beachten sollte, ist die technisch garantierte Datenerhaltung bei USB-Sticks (und anderen Flash-basierten Speichermedien). Als Faustregel kann man sagen: je moderner ein USB-Stick ist und je größer seine Speicherkapazität, um so kürzer ist physikalisch bedingt die Zeitdauer, die die Daten sicher gespeichert sind.


    Mehr als 2 Jahre garantierten Datenerhalt geben die meisten Hersteller von USB-Sticks heute nicht mehr. Bei SSDs für den Consumerbereich sieht es ähnlich aus. Bei SSDs für den professionellen Einsatz sind es drei Jahre, manchmal auch 5 Jahre. Zudem wird bei SSDs die gesamte Schreibleistung limitiert (TBW - terabytes written), da jeder Schreibvorgang die Speicherzellen stresst. Nach einigen 10.000 bis 100.000 Schreibzyklen wird die Speicherzelle unzuverlässig. Deshalb sind in SSDs mehr Speicherzellen drin, als sie nutzbare Kapazität hat. Der eingebaute Controller verteilt die Schreibzyklen auf die Zellen, so dass möglichst keine Zelle wegen "Dauerbeschreibung" zu früh ausfällt. Abgenutzte Zellen werden vom Controller ausgemustert und nicht mehr genutzt. Damit verbraucht eine SSD mit der Zeit ihre Reserve-Speicherzellen. Sind die alle im Einsatz, wird die Zuverlässigkeit der SSD zum Glücksspiel.

    Bei einer als Datenarchiv genutzten SSD entstehen natürlich nur beim Aufspielen der Daten oder beim Aktualisieren von Backups Schreibzyklen, hier ist die Abnutzung wesentlich niedriger. Die Leckströme, die die Ladung aus den Speicherzellen mit der Zeit abfließen lassen und den Speicherzustand somit verfälschen, fließen aber immer, auch im Ruhezustand.

  • Deshalb ja auch in einem Edelstahl Gehäuse.

    Es geht um die Ladungen im inneren des Flashbausteins, die sich abbauen und die Daten degenerieren...


    Kommt darauf an wie du Langzeit definierst.

    Das stimmt, eins meiner Kriterien ist, dass die Integrität des Speichers nach 10 jahren gammeln noch zu 99,99% erhalten bleibt.


    Auf die Softwareentwicklung bin ich bewusst nicht eingegangen, das haben wir alles schon in einem anderen Faden durchgekaut.

    Bestimmt, aber nachdem ich schon unverschlüsselte fremde USB-Sticks ausgebuddelt hab, wollte ich es doch mal erwähnen.


    da ist mein Edelstahlgehäuse weitaus stabiler, langlebiger, widerstandsfähiger, dichter, professioneller, ......

    Da hab ich aufgrund der Wahl des Datenträgertyps meine Zweifel, aber natürlich ist Edelstahl haltbarer als Plastik. Vergiss das Trockenmittel mit.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Ein Aspekt, den man bei so einem "Erdspeicher" beachten sollte, ist die technisch garantierte Datenerhaltung bei USB-Sticks (und anderen Flash-basierten Speichermedien). Als Faustregel kann man sagen: je moderner ein USB-Stick ist und je größer seine Speicherkapazität, um so kürzer ist physikalisch bedingt die Zeitdauer, die die Daten sicher gespeichert sind.

    Sehr richtig.

    Mehr als 2 Jahre garantierten Datenerhalt...........

    Das hast du schön geschrieben. Die Arbeit hätte ich mir nicht gemacht. Danke. :)

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Zugriff ist doch auch eher wumpe, sofern die Daten gut verschlüsselt sind. Wenn du von deinem Grundstück die Daten verlegen musst hast du eh schon ganz andere Probleme die wichtiger sind, dann wirst du ob der Dynamik den Stick oder die Platte eh bei dir tragen müssen.

    Verschlüsselung ist nur gut solange sie noch als sicher gilt. In der Vergangenheit hat es Immer wieder Verschlüsselungen gegeben die erst sicher waren und schon kurze Zeit später wegen Fehlern in der Implementierung oder weiter vorranschreitender Rechenleistung unsicher wurden. Bei einer eiligen Verlegung will ich nicht erst im Keller nach dem Datenträger angeln, für den Zweck muss er schon im Fluchtgepäck vorhanden sein. Trotzdem ist es gut zu wissen wenn es dann immernoch einen Ort gibt an dem man im Falle des Verlustes des Fluchtgepäck die Daten ausgraben könnte. Dieses Konzept ist nunmal nicht die einzige Lösung, ich habe es immer als Erweiterung des bestehenden Backup-Konzept gesehen, das Nachteile anderer Konzepte ausgleichen soll.


    Es geht um die Ladungen

    Ach so, ich habe das stabil auf das Gehäuse bezogen.

    eins meiner Kriterien ist, dass die Integrität des Speichers nach 10 jahren gammeln noch zu 99,99% erhalten bleibt.

    Da ist mir derzeit kein Speichmedium bekannt das außerdem klein ist und ohne zusätzliche (spezial-)Hardware überall ausgelesen werden kann.

    Da hab ich aufgrund der Wahl des Datenträgertyps meine Zweifel, aber natürlich ist Edelstahl haltbarer als Plastik. Vergiss das Trockenmittel mit.

    Denn verstehe ich nicht. :thinking_face:

    Inwieweit verschlechtert sich ein Edelstahlbehälter durch die Wahl seines Inhaltes?

    Plastik ist auch sehr langlebig, verliert aber mit dem Alter an mechanischer Stabilität, die ohnehin geringer ist im Vergleich zu Edelstahl.


    Mehr als 2 Jahre garantierten Datenerhalt geben die meisten Hersteller von USB-Sticks heute nicht mehr.

    Ja, ist leider so. Da hilft es nur regelmäßig die Daten neu zu speichern. Wie du schon geschrieben hast wird bei so einem Archivzweck die maximale Anzahl an schreibzyklen lange nicht erreicht. Dank Wearleaving ist da ja auch etwas Luft. In anderen Bereichen habe ich schon gelesen das für solche Zwecke Flash Speicher der früheren Generationen verwendet werden, da sind die Zellen, und damit die elektrische Kapazität, noch größer als heute.


    Ich seh schon, ich muss noch einen USB Stick mit Ringkernspeicher bauen... :winking_face:

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • nachdem ich schon unverschlüsselte fremde USB-Sticks ausgebuddelt hab

    Mal aus reiner Neugier, wie ist es dazu gekommen und welche Fehler hat der ursprüngliche Besitzer gemacht?

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Mal aus reiner Neugier, wie ist es dazu gekommen und welche Fehler hat der ursprüngliche Besitzer gemacht?

    Ich bin zwar nicht angesprochen, aber dennoch: hier im Eingangsbereich von einem Einkaufszentrum stehen Boxen für Papier, Wertstoffe und Elektronikschrott. Regelmäßig sind da alte USB-Sticks, Notebooks usw. drin.

    Der Fehler der Vorbesitzer: sie denken, wenn sie die Daten löschen, sind sie weg. Sind sie aber nicht. Zum Teil sehr sensible Daten, Beispiele poste ich hier nicht :)

  • Und wenn du die aus dem Müll entwendest, machst du dich zumindest in Deutschland zunächst des Diebstahls schuldig. Im zweiten Schritt wäre der Versuch der Erlangung der sensiblen Daten Dritter eine heiklere Angelegenheit....

  • Daten auf Festplatte kopieren und in Bankschliessfach einige km Entfernt legen. Ist das keine Option?

    Von wieviel TB reden wir eigentlich? Hab ich die Menge übersehen?

    Bankschließfach finde ich, ist durchaus eine Option. Eine der vielen.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Daten auf Festplatte kopieren und in Bankschliessfach einige km Entfernt legen. Ist das keine Option?

    Kommt drauf an. Das heißt: kommt man überhaupt noch zur entsprechenden Bank, ist die offen und kommt man an das Schließfach. Wenn es nur um persönliche Unglücke (Brand usw.) geht, ist das sicher eine Option, bei einigen anderen Lagen könnte es schwierig werden. Nachdem in der Mehrheit der SHTF Szenarien der Aufenthalt in Innenstadtbereichen eher gemieden wird - und dort meist die Banken zu finden sind....

  • Ich würde da nicht eine Lösung für alle Probleme andenken sondern kombinierte Lösungen, ist einfacher zu verwalten und auszuführen.


    Einbruchdiebstahl, Feuer, Sturm, Hochwasser, fataler Hardwareschaden, Überspannung, Verschlüsselungsviren, Sabotage kann man schonmal mit Bankschliessfach abgedeckt werden

    Für "Krieg, Terroranschläge" eignet sich Fluchtrucksack

    Für "EMP" vermutlich nur ein richtiges Bleigehäuse

    Zitat von Concideratus

    Wovor will ich die Daten schützen:

    Einbruchdiebstahl, Feuer, Sturm, Hochwasser, fataler Hardwareschaden, Überspannung, Verschlüsselungsviren, Sabotage, Krieg, Terroranschläge, eventuell EMP, ....