Kauf keinen Müll! Ein Beitrag für Neulinge in der Krisenvorsorge.

  • totes Kapital versuche ich zu vermeiden.

    Dinge, die ohne Kriese keinen Nutzen haben kaufe ich selten.


    Das könnn dann aber auch für mich seltene Anwendungsfälle, wie Campen oder Festivals sein.


    Meine PV Module kann ich ja leider nicht einfach abbringen, aber sie haben nicht nur in der Kriese einen nutzen.

    aus DE gesendet....

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  • Ich sehe das eher nach Wichtigkeit. Gerade ein Messer wird schnell zum wichtisten Werkzeug. Es muss keine 100€ kosten aber es sollte einen vernünftigen Stahl haben damit es entsprechend lange hält und überhaupt schärfbar ist und es sollte gut in der Hand liegen. Man kann günstig auch NoName kaufen aber eben nicht billig.

    Der Inhalt meines BOBs lag vor 3 Jahren bei gut 300€. Das ging aber nur, weil ich z.B. einen günstigen Schlafsack und ein einfaches einwandiges Zelt genommen habe. Das Zelt erfüllt den Schutz vor Feuchtigkeit und Wind und der Schlafsack wird mit zusätzlicher Kleidung, Isomatte und Biwaksack bei Bedarf sicherlich auch unter 5 Grad besser sein als keinen zu haben. Zur Not muss man mit Material aus der Natur nachisolieren.

    Auch die Kleidung ist nur von Kick. Sie passt und ist in dunkleren Farben aber ohne Camouflage gehalten um zwar möglichst unsichtbar zu sein aber nicht militärisch zu wirken.

    Das Problem ist wohl eher, dass es für einen Anfänger schwierig ist zu erkennen wann etwas günstig ist und wann man sich Schrott kauft. Es gibt halt Sachen, auf die man sich im Notfall verlassen können muss.

  • Das Problem ist wohl eher, dass es für einen Anfänger schwierig ist zu erkennen wann etwas günstig ist und wann man sich Schrott kauft.

    Das ist nicht nur für Anfänger schwierig. Deshalb kaufe ich grundsätzlich kein Werkzeug bei Lidl, Aldi und so. Natürlich ist eine Stichsäge samt 20 Blättern für 39.95 oder das BitSet für 9.95 toll, aber das Meiste hält nicht lange wenn man es ernsthaft braucht, oder es ruiniert dir das Material (Ich und nicht die Säge entscheide, wo der Schnitt langgeht). Es mag Ausnahmen geben, aber bei Workzone, ParkSide, Güde, Scheppach und so ist das Risiko zu gross, dass es genau so gut ist wie es gekostet hat. Dann stehste irgendwo auf deiner Baustelle mit einer Bohre die nicht mehr bohren will, und kommst dir saublöd vor.

    Zitat

    Es gibt halt Sachen, auf die man sich im Notfall verlassen können muss.

    Entweder ist es reine Zier und bloss für Schön da, oder man will damit etwas machen. Will man damit etwas machen, muss es funktionieren. Tut es das nicht, war es untauglich. Merkt man es nicht, war es unnötig.

    Natürlich sind nicht alle Dinge so kritisch wie ein Feuerlöscher oder ein Abschleppseil, von dem keiner wissen möchte, ob es wirklich funktioniert. Aber wenn ich es schon habe, dann soll es auch seinen Zweck erfüllen können.

    Bei Billgteilen ist es zudem oft so, dass die eigentliche Funktion noch irgendwie gegeben ist, aber es brechen die Halterungen für den Akku aus (mit Klebband festkleben, damit beim Schrauben nicht der Akku rausfällt), bei der Plastik-Giesskanne wird der Plastik brüchig (Panzertape hilft erstmal), die Verlängerung vom Steckschlüssel will die aufgesteckte Nuss nicht mehr freigeben (in den Schraubstock damit und mit einem Dorn rausprügeln), der Trennschleifer lässt sich nicht mehr ausschalten (Stecker ziehen) und so weiter.

    Das ist alles ärgerlich und eigentlich unnötig. Von daher verstehe ich Bärtis Begeisterung für alte Haushaltmaschinen, einfach weil es Freude macht, richtige Qualität in Händen zu haben. Ich würde die Hersteller von Scheinwerkzeugen gerne dazu verdonnern, ein paar Wochen mit ihrem eigenen Kram ernsthaft arbeiten zu müssen.

  • Für mich ist Notfallausrüstung / ein Notvorrat etwas worauf ich mich in der Not / in der Krise verlassen können muss.


    Ich kann aus Erfahrungen sagen, dass man in Krisen andere Probleme hat, als noch seine Ausrüstung zu flicken und das es verdammt gut ist, Ausrüstung zu haben, die einem das Leben leichter macht und nicht noch Probleme bereitet.


    Vielleicht habe ich mich in meinem Beitrag falsch ausgedrückt. Ich habe nicht gesagt, dass teurer immer besser ist. Aber natürlich zahlt man für Qualität mehr, als für weniger qualitatives. Das gilt in der Tat bei allem was man kaufen kann. Damit ist nicht gesagt, dass das "teuerste" immer das "beste" ist. Das wäre Quatsch.


    Aber Fakt ist, dass ein 25,- Euro Rucksack von Mil-Tec nicht den selben Tragekomfort oder die selbe Haltbarkeit hat, wie ein Rucksack von einem namhaften Hersteller, der dann nun mal etwas teurer ist. Gleiches gilt wie gesagt für die meisten Beispiele. Und mein Rat bezog sich darauf, dass es keinen Sinn macht z.B. erst einen 25,- Euro Rucksack zu kaufen, weil man nicht viel Geld ausgeben will, dann ein halbes Jahr später einen für 50,- weil man sich Besserung erhofft, wieder ein halbes Jahr später einen für wieder etwas mehr und dann am Schluss den, der einem am Anfang zu teuer erschien. Da hätte man Geld gespart, wenn man direkt den "guten" (was das bedeutet, kann jeder für sich selbst entscheiden) gekauft hätte. Viel gehen aber diesen Weg, egal ob bei Wanderschuhen, Werkzeugen, Rucksäcken, Bekleidung etc.


    Von "buy and forget" halte ich überhaupt nichts, wenn es um Krisenvorsorge geht. Ausrüstung ohne Training bringt nicht viel. Außerdem geht man ja davon aus, dass man seine Sachen in der Krise nutzen will. Daher sollte man das auch durchproben, um sich nicht nur auf seine Ausrüstung, sondern auch sich selbst verlassen zu können. Und da man seine Ausrüstung, seine Werkzeuge etc. ja für eine Krise anschafft - sie also sogar unter erschwerten Bedingungen nutzen möchte - sollte man sich auch auf diese verlassen können (was das bedeutet, kann jeder für sich selbst entscheiden).

  • Gerade ein Messer wird schnell zum wichtisten Werkzeug. Es muss keine 100€ kosten aber es sollte einen vernünftigen Stahl haben damit es entsprechend lange hält und überhaupt schärfbar ist und es sollte gut in der Hand liegen. Man kann günstig auch NoName kaufen aber eben nicht billig.

    Mein Tip wäre das Cold Steel SRK Compact mit SK-5 Klinge. Das kost ca. einen Fuffi. Viel billiger wirds nicht werden? Ich hab das auch seit Jahren, und bin soweit zufrieden damit. Allerdings darf die Klingenlänge mit 12,6 cm in D nicht geführt werden, falls sich da jemand daran stört.

  • Wer ein wenig Geduld mitbringt, der findet im Netz so viele gebrauchte (und auch ungebrauchte) Ausrüstungsgegenstände von Qualitätsanbietern, dass man sich da für moderate Beträge entsprechend gut aufstellen kann.


    Wie bereits von anderen geschrieben, liegt das eigentliche Problem zum einen in der mangelnden Erfahrung und zum anderen in der „Torschlusspanik“, wo die Leute halt im Hau-Ruck-Verfahren schnell möglichst alles anschaffen wollen.


    Hektik ist ein schlechter Berater…


    Dazu kommt in der heutigen Zeit, dass man den Menschen vieles bereits „vorgekaut“ vorsetzt. Hinterfragt wird von vielen halt nicht so viel. Werbung suggeriert in bunten Farben die Lösung aller Bedürfnisse. Daher wird so viel unnötiger Quatsch unter die Menschheit gebracht.


    Ich habe z.B. mehrere Monate nach einem wasserdichten Rucksack gesucht (Ortlieb Atrak). Vor zwei Wochen habe in den bei E*** für einen Spottpreis vom Neuwert gekauft. Das Ding ist wirklich wie neu.

    Geht also durchaus.


    Zum Messer:


    Schaut euch mal hier die Jääkaripuuko bei Varusteleka an. Das ist eine Serie, die die Jungs selbst produzieren lassen. Preis-Leistung und Qualität sind absolut stimmig. Habe selbst das 85 und 110 mit Lederscheide.

    Shop ist absolut vertrauenswürdig.


    Terävä Jääkäripuukko 85, Carbon Steel
    A very small and handy little knife with a drop point puukko style blade profile.
    www.varusteleka.com

  • Weil es erwähnt wurde, miltec ist meiner Erfahrung nach auch so eine grenzwertige Marke. Die scheinen Prepper oder Pseudo-Prepper als Kundensegment ansprechen zu wollen. Hauptsache Flecktarn. Wers mag ...


    Noch was zur Billigmarke Parkside: Erfahrungsbericht in werkzeug-news.de

    Leider schreibt er nicht, wieviel Zeit er verbraucht hat, um sein kaputtes Teil jeweils ersetzt zu bekommen. Das dürfte mit An- und Rückfahrt vermutlich jedesmal mindestens über eine Stunde Zeit gekostet haben, die man lustiger verbringen kann.


    Ein anderes Ärgernis: Für einen Stihl Akku 300S werden in der Schweiz beim günstigsten Anbieter mindestens CHF 312 aufgerufen (sind beim aktuellen Kurs 332 Euronen). Der lokale Händler will 381 Franken dafür. In D kostet das Ding inkl. MWSt plus Versand in der EU (d.h. irgendwo zwischen Lissabon und Riga, aber eben nicht Schweiz) 184 Euro. Kommen tut es aus der gleichen Presse in China. Da bestelle ich dann auch lieber online über einen Kollegen ennet der Grenze. Fachberatung für einen weiteren Akku brauche ich nämlich nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von jp10686 ()

  • Ein anderes Ärgernis: Für einen Stihl Akku 300S werden in der Schweiz beim günstigsten Anbieter mindestens CHF 312 aufgerufen (sind beim aktuellen Kurs 332 Euronen). Der lokale Händler will 381 Franken dafür. In D kostet das Ding inkl. MWSt plus Versand in der EU (d.h. irgendwo zwischen Lissabon und Riga, aber eben nicht Schweiz) 184 Euro. Kommen tut es aus der gleichen Presse in China. Da bestelle ich dann auch lieber online über einen Kollegen ennet der Grenze. Fachberatung für einen weiteren Akku brauche ich nämlich nicht.

    viele Schweizer (zumindest die grenznah wohnenden) machen es noch mal anders, die kaufen in deutsche Städten wie Konstanz ein und lassen sich bei der Rückreise die Umsatzsteuer auszahlen, dann sind sie statt bei 184 bei 154 Euro...

  • Weil es erwähnt wurde, miltec ist meiner Erfahrung nach auch so eine grenzwertige Marke. Die scheinen Prepper oder Pseudo-Prepper als Kundensegment ansprechen zu wollen. Hauptsache Flecktarn. Wers mag ...

    Das sehe ich auch so.
    Ich war neulich mit einem Bekannten wandern, der sich extr ein "Erste-Hilfe-Set" von Miltec für Wanderungen beschaffte.
    Darin war nicht eine Sache, die funktioniert. Selbst Basics wie Dreiecktücher, Fixierbinden oder Pflaster waren in so minderwertiger Qualität, dass es nicht nutzbar war. Was man dann noch mit 10 enthaltenen Ohrenstäbchen anfangen sollte, erschließt mich mir auch nicht. Das einzige, angeblich sterile material waren 5 Kompressen von 5*5cm, die alle in einer einzigen Packung waren.


    Der Markt für Outdoor-Sachen ist wirklich riesig. Leider wird ein sehr großer Anteil von billigsteM Ramsch aus Fernost dominiert. Auf der anderen Seite stehen ausgesprochen hochpreisige Artikel. Und den Bereich dazwischen zu treffen, wo etwas nicht ungemein teuer ist aber dennoch von einer Qualität, dass es zuverlässig ist, ist mit viel Recherche-Arbeit verbunden. Und für Anfänger in dem Segment meistens auch fast nicht möglich.

  • Das sehe ich auch so.
    Ich war neulich mit einem Bekannten wandern, der sich extr ein "Erste-Hilfe-Set" von Miltec für Wanderungen beschaffte.
    Darin war nicht eine Sache, die funktioniert. Selbst Basics wie Dreiecktücher, Fixierbinden oder Pflaster waren in so minderwertiger Qualität, dass es nicht nutzbar war. Was man dann noch mit 10 enthaltenen Ohrenstäbchen anfangen sollte, erschließt mich mir auch nicht. Das einzige, angeblich sterile material waren 5 Kompressen von 5*5cm, die alle in einer einzigen Packung waren.


    Der Markt für Outdoor-Sachen ist wirklich riesig. Leider wird ein sehr großer Anteil von billigsteM Ramsch aus Fernost dominiert. Auf der anderen Seite stehen ausgesprochen hochpreisige Artikel. Und den Bereich dazwischen zu treffen, wo etwas nicht ungemein teuer ist aber dennoch von einer Qualität, dass es zuverlässig ist, ist mit viel Recherche-Arbeit verbunden. Und für Anfänger in dem Segment meistens auch fast nicht möglich.

    Dann scheint es da eine gewisse Streuung zu geben. Habe mir mal von Mil-Tec eine Erste-Hilfe-Tasche Molle für den Rucksack gegönnt. Schau gerade nach: die Füllung ist komplett Leina Werke, DIN 13164 (KFZ Verbandkasten). Bei den kleineren Produkten kann ich mir aber schon größere Unterschiede vorstellen. Viele orientieren sich da zwar an der DIN 13167 (in DE nicht verpflichtend für Motorräder), die Optionen in der Preisgestaltung dürften aber geringer sein und die Verbreitung (und damit Erwartung) einer "Normfüllung" ist sicher auch geringer.

    Ansonsten ist Mil-Tec oft billig und manchmal günstig. Rucksäcke sind der Form halber ähnlich zu den Vorbildern, der Tragekomfort ist aber diskussionswürdig, im Vergleich zum Original fehlt am ehesten das Tragesystem. Und wenn man keine Regenhülle etc. hat, wäre ich bei der Wasserdichtigkeit am zweifeln. Als zweit- oder drittsystem im Auto usw. aber gerne. Mit der Qualität von Anbautaschen bin ich aber bisher recht zufrieden, da ist man zu Qualitätsware (z.B. Tasmanian Tiger) aber auch nur bei einem Preisverhältnis 1:2 oder 1:3, bei den Rucksäcken eher 1:5-1:10, irgendwo muss da die Einsparung bleiben.