Outdoor-Schlaf

  • Zitat von qittatun;84969

    Waldschrat: Was bedeutet für dich weiche Unterlage?


    VG qittatun


    Hallo qittatun,


    eine dicke Lage Fichtenzweige und/oder trockenes(!) Laub, eine aufblasbare Isomatte vom Typ Therm-a-Rest (oder vergleichbare Produkte).


    Beim Schlafen auf "Düne Nummer 7" - Sand kann verdammt hart sein - habe ich genau das von Dir geschriebene gemacht, Löcher für Hüfte und Schulter gegraben, nur um später zu lesen, dass das bei den Buschmännern (politisch korrekt eigentlich Buschleuten männlich/weiblich:)) in der Kalahari jahrtausendealte Praxis ist.


    Ich denke allerdings, das wichtigste ist Wärme. Der Schlafsack ist Ausrüstungsgegenstand Nr. 1. Wer da spart, spart am falschen Ende. Man sollte sich vor allem beim Kauf nicht von teilweise unseriösen Herstellerangaben wie "bis -20 °C" täuschen lassen. Diese Angaben markieren häufig den Gefahrenbereich, d.h. unter dieser Temperatur droht in dem Schlafsack definitiv Unterkühlung/Erfrieren. Wichtig - und seriöse Outdoorhändler geben das an - ist der Komfortbereich.


    Viele Grüsse


    Matthias


    P.S. Bin ziemlich verfroren und lege deshalb auf einen guten Schlafsack richtig Wert!

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Grüßt euch,


    ich komme normalerweiße im jahr so auf 30 Nächte im Freien. Ungefähr die Hälft davon mit Zelt, ansonsten nur mit Tarp oder direkt unter freiem Himmel. Als Unterlage habe ich auch nur eine dünne Iso-Matte, die es irgendwo mal günstig gab. Wenn es die Umstände ergeben kommt da noch etwas weiches aus der umgebenden Natur drunter. Mein Schlafsack ist das einzige Manko, denn da habe ich leider am falschen Eck gespart. Hier wird in etwas besseres investiert.
    Mit der Iso-Matte bin ich bisher ganz gut gefahren und muss sagen, dass ich hiermit weniger Rückenprobleme habe als daheim im weichen Bett (obwohl ich schon eine harte Matraze habe). Da ich im Freien Rückenschläfer bin, kam die Problematik mit Kuhlen buddeln noch nicht auf. Als nächstes werde ich mal probieren einige Nächte draußen in einer Hängematte zu verbringen. Mal sehen was da dann mein Rücken dazu meint...


    Gruß

  • Hi linthler.
    Ich hab schon diverse Nächte draußen verbracht, im Zelt, unter freiem Himmel, in Höhlen.
    Wichtige Punkte sind: mach es. Auch öfter. Der beste Lehrmeister ist die Natur selbst und die Erfahrungen selbst zu machen.
    Was ich noch bemerkt habe ist: Unterlage gleich welcher Art zum Schutz vor Auskühlung von unten (dicke Isomatte, SelfInflating etc.), Mütze bzw. Kopfbedeckung gegen Wärmeverlust über das Haupt und natürlich ein ordentlicher Schlafsack mit genug Platz (meiner Meinung nach; nichts ist schlimmer als in einer engen "Wurstpelle" gefangen zu sein).
    Ich wache da normalerweise mit Sonnenaufgang auf. Die Geräuschkulisse draußen ist oft sehr unterschiedlich und stört uns Stille gewohnte Zivilisationsmenschen schonmal beim ruhigen Schlaf. Ich geh aber davon aus, dass auch das eine Sache der Gewöhnung ist.
    Ohropax sind sicher keine dumme Sache, aber ich benutze sie nicht.
    Definitiv anders als beim Schlaf zu Hause im Bett ist: die Bewegungsfreiheit. Meist schläft man doch im Schlafsack und da kann man sich nunmal nicht so ausbreiten wie im gemütlichen 1,40mx2,00m Bett daheim.
    Das mit deinem angesprochenem "Einmümmeln" kenn ich aber auch. Da hilft wie gesagt eine Gugel / Mütze sehr gut um wohl warm eingepackt einschlafen zu können. Manchmal zieh ich mir sogar etwas über Mund/Nase, damit die Kälte nicht so ins Gesicht zieht.
    Ein wichtiger Faktor ist denk ich mal auch: man muss sich bewusst auf die Natur und die Situation einlassen. Such dir einen ruhigen schönen , nach deinem persönlichen Empfinden angenehmen Ort aus und schlag dort dein Nachtlager auf. Ich möchte jetzt nicht esoterisch daherreden, aber ich denke das macht viel aus. Mit dem Rücken zum Fels oder Baum, in einer sicheren Mulde etc.

  • Wie Oft ich draussen Schlafe ist jedes Jahr unterschiedlich ( war so zwischen 10 :frowning_face: und über 200 :)) Nächten alles dabei )
    Sei es im Zelt auf dem Tarp, im Bivvy oder im Historischen Zeltlager.
    Ich habe mich immer sehr schnell daran gewöhnt draussen zu schlafen umgekehrt wirds bei mir immer viel schwieriger, denn nach ein paar Wochen im Zelt oder auf dem Boden fühle ich mich in einem Zimmer immer die ersten Tage am verstickungs tode nah. :winking_face:


    Was ich, ausser auf einem Camping Platz nie könnte, sind Oropax zu benutzen. Denn in einem Wald oder sonst in der Wildnis kriege ich gerade wegen dem nicht hören der Umgebung kein Auge zu. Ich hatte nie Angst in der Natur Nachts, auch nicht ganz alleine. Aber sobald ich das rund herum nicht mehr hören kann geht mir meine Fantasie durch :winking_face:


    Das einzige mal wo ich nicht wegen der Kälte schlecht schlafen konnte, war auf einer längeren Tour wo wir mehrere Tage nachts, in der nähe, die Wölfe hören konnten. Da war ich irgendwie immer in einem Notfall Wachsam Programm. War aber als Schweizer halt schon ziemlich ungewohnt. :)


    Ansonsten schlafe ich immerhin draussen, meistens wie ein kleiner Vishnu......über die Schlaf Qualität im eigenen Bett, naja spreche ich jetzt mal nicht. :winking_face:


    Draussen nächtigen, wenn man weiss was man tut herlich, wenn nicht immerhin meist lustig. :winking_face:

  • Also das Thema "Outdoorschlaf" hat mich auch schon eine Weile beschäftigt.
    Alleine schon wegen der Tatsache, das meine Frau sehr begeistert ist von meinem Schlafverhalten im Sektor Draußen :grosses Lachen:


    Zur Erklärung:


    Eigentlich bin ich ein sogenannter Morgenmuffel! Soll heißen, ich bin, wenn ich Indoor schlafe erst nach meinem ersten Kaffee und meiner ersten Kippe zu höherer Hirntätigkeit fähig...:peinlich: Mich "frühmorgens" zu wecken, grenzte vor ca 20 Jahren an ein Himmelfahrtskommando...
    Augen gingen auf, und der mich Weckende hatte gute Chancen sich eine Watsche ein zu fangen...
    Hab auch schon 2 Krankenschwestern ausgeknocked, als die mich nach der Narkose versucht haben zu wecken...
    (zur Entschuldigung meinerseits: ich hatte das gesamte Personal auf der Station gewarnt!)
    Dann kam mein Ältester zur Welt und ich konnte den ja nun nicht immer mit Riechsalz wieder zur Besinnung bringen wenn er morgens Papa geweckt hat...:)
    Naja, jedenfalls, ich Morgenmuffel nun mit deutlich weniger Tendenz zu gewalttätigen Ausbrüchen... Es lebe die Selbstkonditionierung :)


    Komischerweise ist mein Schlafverhalten draußen ein völlig anderes!
    Ich werde wach, wenn die Vögel anfangen zu singen und bin absolut anwesend! Kein Kaffee nötig! Werde auch Nachts ab und zu wach, wenn ein paar Geräusche zu hören sind und hatte am Anfang immer befürchtet, das ich den Tag über durchhängen würde, aufgrund von Schlafmangel... Aber nix! Mir geht es einfach super mit dieser Art von Schlaf!
    Ich hatte auch mal irgendwo gelesen, das es völlig normal ist, wenn man Nachts in unregelmäßigen Abständen wach wird.
    Ist ein Überbleibsel aus den Tagen, als wir in kleinen Gruppen nomadisch unterwegs waren. Sprich, irgendwer in der Gruppe war also Nachts irgendwann immer wach und hatte ein wachsames Ohr auf die Umgebung.
    Dementsprechend halte ich nicht viel von Ohrenstöpseln, Schlafbrillen oder gar Tabletten.
    Findet euch einfach damit ab, das es normal ist Draußen ab und an wach zu werden. :face_with_rolling_eyes:

  • @ Kartoffelknilch lustig, drin bin ich auch ein totaler Morgenmuffel und drausen überhaupt nicht und mein Kaffeeverbrauch ist ebenso viel kleiner. Draussen nächtigen ist also mehrfach gesünder, für einem selbst und manchmal sogar für seine Mitmenschen :lachen:

  • Zum Thema härte der Unterlage hätte ich noch ganz konkrete Fragen.


    Vorletztes Wochenende habe ich mich mit ein wenig Campingmaterial eingedeckt. Schlafsäcke, Isomatten, Rucksäcke etc. Dieses Wochenende habe ich die ganze Hardware einmal ein wenig ausprobiert. So habe ich mal die Rucksäcke beladen und bin mit Kind und Kegel zu Fuss einkaufen und zur Bank gegangen. Soweit so gut. Zur Freude des Nachwuchses haben wir dann gegen Abend im Wohnzimmer ein billiges zwei Mann Zelt aufgebaut und darin zu übernachten versucht.


    Der Test war sehr erfolgreich, denn ich habe einige Mängel festgestellt. Das Hauptproblem war, dass wir mitten in der Nacht die Übung abbrechen mussten. Grund: Es war kaum an Schlaf zu denken, denn die Liegefläche war viiiel zu hart. Als Unterlage haben wir selbstaufblasende K-Tec Matten verwendet welche 2cm Dicke haben (billigstes Teil, hat nur ca. 30.- gekostet). Geschlafen habe ich in einem Deuter Trek Lite 200. Als Untergrund war bei uns ein Steinboden.


    Zuerst dachte ich, dass nur ich den Untergrund als zu hart empfinde da ich nicht gerade ein Leichtgewicht (>100Kg) bin und somit mehr Gewicht auf die Flächen drückt. Jedoch war das selbe Problem bei meinem Nachwuchs. Zu Hart.


    Die Frage ist nun, was war das Problem? War es tatsächlich die Isomatte? Müsste ich da dickere verwenden? Oder habe ich mit dem Steinboden ein absolut unrealistisches No-Go Szenario produziert und würde wohl mit der selben Ausrüstung unter Realbedingungen (also auf Wiesen etc.) wesentlich weniger Probleme haben, da der Boden in gewissem Masse noch unter mir etwas nachgibt?


    Und wenn die Isomatte Müll ist. Kann man das noch relativ kostengünstig ausgleichen (Frau meinte zum Beispiel, ich sollte das nächste Mal einfach eine Decke unter die Isomatte legen)? Oder bleibt auch bei der Isomatte nur der Kauf einer hochwertigeren? Und wenn ja, was für ein Typ, resp. in welche Richtung sollte ich da schauen?


    Schon mal Danke für das lesen meiner Frage. Und über eine Antwort freue ich mich natürlich auch sehr :-D.


    Lieber Gruss
    Holzgas

  • Das Problem ist einfach der harte flache Steinboden.
    Wenn du im Wald liegst, ist in der Regel allein der Boden schon so weich, dass es angenehmer wird.
    Zudem ist der Boden nie ganz flach, so dass man sich der Körperform angepasst in eine Mulde legen kann.
    Was hartes Schlafen angeht: Es ist auch gewohnheitssache. Mach das ein paar mal und es wird besser (oder du musst zum arzt:devil:)
    Du kannst dir, wenn du in der Natur bist, auch Laub unters Zelt legen oder ein Pullover über den Schlafsack.
    Also, nur Mut.
    Raus aus dem haus, rein in die Natur!

  • Denke auch, das dein Problem der Steinboden war. Draußen gibts nur sehr selten ebene Steinboden :)
    Als Simulation kannst du ja ein paar Wolldecken unter die Isomatten legen :)
    Habe so Jahrelang geschlafen: 1 billige Wolldecke doppelt genommen, eine gehäkelte Patchwork (echt)Wolldecke drüber und fertig war mein Nachtlager.
    Als Schlafanzug hatte ich nur Unterhose und T-Shirt an, nur als wir draußen -25°C hatten hab ich doch mal das Fenster des Nachts geschlossen.:)



    Nur so als kleine nebenbei Info: am besten habe ich bisher -also auch im Vergleich zu Indoor- auf einem aufgeschnittenen Strohballen geschlafen.
    Haben unser vorletztes Seminar in der Nähe hier in einem Wald abgehalten und da konnte ich dann in einem Tipi pennen.
    In der Mitte brannte ein kleines Lagerfeuer und ich hab mir aus einem Strohballen meine ergonomisch geformte Matratze gebaut.
    Als Decke hab ich meinen Schlafsack genommen... Stiefel ans Feuer, damit sie trocknen, Hose in die Socken und vom Sweater die Kapuze auf... himmlisch gepennt!
    Es hat die ganze Zeit geschüttet wie Sau aber die Stimmung war echt super!


    Nachts mal wieder wach geworden weil ich strullen musste, komme aus dem Tipi und dachte:"wer hat denn hier das Licht angelassen im Wald?"
    War die Wolkendecke aufgerissen und der Vollmond hat alles in absolut geniales Licht getaucht!

  • Hallo Holger und Kartoffelknilch


    Danke für euer Feedback. Nun, dann werde ich wohl nochmals einen Anlauf wagen und den Steinboden etwas aufweichen :lachen:. Und wenn das nicht klappt warte ich halt einmal den Frühling ab und teste das ganze dann unter realen Bedingungen.

  • Sodelle, ein Update.


    Habe mich dieses Weekend nochmals rangewagt.


    Der Schlaf war bescheiden... ABER... es war immerhin Schlaf! Ich habe vorerst nur zwei Dinge geändert.


    1.) Die Selfinflating Isomatten habe ich in 25min sich selbstaufblasen lassen (letztes mal nach 5min mit Puste (ja ich weiss, Feuchtigkeit ist schlecht:nono:! Aber das dauerte so lange :kichern:) nachgeholfen bis es eine gewisse Härte hatte.
    2.) Ganz simple Decke mitgenommen aber nur als Isountergrund für meine Arme verwendet. (Sprich, noch nicht unter den gesamten Zeltboen verteilt.)


    Das nächste mal werde ich ausserdem die Isomatte nicht mehr an die andere Matte festmachen (Hat dafür extra Druckknöpfe.). Da ich erneut mit Kind im Zelt war, habe ich wohl unbewusst immer versucht auf meiner Seite der (etwas schmalen) Isomatte zu bleiben. Aber wie Kinder nunmal sind, irgendwann hat man immer die Füsse der Kids in der Nase. Daher gehe ich davon aus, dass diese Trennung noch zusätzliche Schlafqualität bringt, da ich so die Arme links und rechts freier hinlegen kann.

  • Nun zum schlafen drausen...


    zz. sinds pro Jahr nur nen Paar Tage evtl. 10 bis 15
    im Schlafsack in der Hängematte oder auf der Thermarest
    aufm Boden.


    Zum schlafen. Mit Hängematte ist es noch gewöhnungsbe-
    dürftig aufm Boden immer gut. Jedoch schlaf ich immer die
    erste Nacht schlecht, die folgenden sind immer sehr erholt.
    Ohne Ohropax oder ähnliches.


    Viel geholfen hat ein spezieller Schlafsack mit Armen und
    Beinen.


    Mfg


    qdpb

  • Die letzten Jahre schlief ich zugegebenermaßen mit gehobenem Standard im Vergleich zu dem, was ich hier so lese.
    Ich betreibe als Hobby mittelalterliches Reenactment mit meiner Familie.
    Wir nächtigen in einem dekadenten 4x4m Zelt in einem Bett. Manchmal mit Schlafsäcken (unauthentisch) oder nur
    mit Decken und Fellen.
    Da mich obenrum (am Kopf) leicht friert, schlafe ich immer mit einer Mütze und ggf. mit Ohrstöpsel.
    Die Mütze ziehe ich über die Augen, damit es nicht so hell ist, gleich am Morgen.


    Viele Grüße


    Matrox

  • Ich schlafe bisher vielleicht so 20-30 Nächte im Jahr draußen. Und bisher immer im Zelt und meistens auf dem Campingplatz oder auf Privatgelände. Nur ganz selten mal wild.


    Dabei habe ich zum Schlafen eine Luftmatraze (Arpenaz Air Pump 70, 195 x 70 x 11 cm, Packmaß: 14 x 26 cm, 1,2 kg, mit integr. Fußpumpe, gibt's bei Decathlon mit 10 Jahren Garantie) und bei kälteren Temperaturen da drunter zur Wärmeisolierung und als Schutz der Luftmatraze noch eine dieser ganz dünnen, alubeschichteten Isomatten (ähnlich den Autoscheiben-Abdeckungen).


    Ich bin keine 20 mehr und bei Benutzung einer einfachen, normalen Isomatte bekomme ich nach 2-3 Stunden dermaßene Rückenschmerzen, dass die restlichen Stunden im Liegen für mich ohne Übertreibung eine Qual sind, ich dadurch so gut wie gar nicht mehr schlafen kann und morgens vollkommen gerädert aus dem Zelt krieche. Mit 20 ging das noch, da hatte ich mich immer nach wenigen Tagen vollständig an die harte Unterlage gewöhnt. Ab 30 wurde das langsam etwas unbequemer und ab 40+ fängt man dann irgendwann an, das langsam immer weniger lustig zu finden, wenn sich die Bandscheiben melden und morgens die gesamte Muskulatur so hart verspannt ist, dass es echt schmerzt. Wobei Worber schon Recht hat: im Prinzip alles Gewöhnungssache. Hätte ich in den letzten 20 Jahren häufiger draußen geschlafen, wäre ich vermutlich inzwischen nicht so verweichlicht.


    Zitat von Worber;84829

    Hat man sich mal an eine harte Unterlage gewöhnt, ist es sehr bequem. Und auch bequemer als ein zu weiches Bett. Alles nur Gewöhnungssache.
    Angeblich hatten viele Kriegsheimkehrer zuerst Mühe wieder in einem normalen Bett zu schlafen. Sie haben den Boden vorgezogen zum schlafen.
    Wie auch viele, wohl der grössere Teil der Menschheit, schäft auf dem harten Boden. Komischerweise haben diese alle viel weniger Rückenprobleme als wir. Das wirft bei mir schon noch ein paar Fragen auf.


    Kann ich total nachvollziehen. In Südostasien beispielsweise schlafen die Menschen auf dünnen Matten auf dem Boden. Manchmal sind die Matten etwas gepolstert, aber dann auch nur wenige Zentimeter dünn und relativ hart. In Afrika schlafen viele direkt auf dem Boden und haben als "Kopfkissen" oft nur eine Art Holzscheit. Es ist definitiv Gewöhnungssache.


    Aber mit zunehmendem Alter gewöhnt man sich halt nicht mehr so schnell um, wie als Junger und für die paar Nächte draußen im Urlaub oder an einzelnen freien Tagen nehme ich die Marter dann nicht auf mich. Drum hat sich mir so ca. ab 40 die Frage gestellt: entweder das Zelten in absehbarer Zeit aufgeben oder für mehr Schlafkomfort sorgen. Auf's Draußen-Schlafen zu verzichten konnte ich mir partout nicht vorstellen, drum hab ich mir dann halt eine für mich bequeme Schlafunterlage gegönnt (bin Seitenschläferin - da ist eine nur zu höchstens 3/4 aufgepumpte Luftmatraze ideal vom Komfort her, fast wie im Bett).


    Als Kopfkissen tun's, wie schon jemand geschrieben hat, irgendwelche Klamotten in ein T-Shirt eingepackt. Habe noch nie ein extra Kissen mitgenommen. Wenn ich allerdings mal irgendwo das Sea to Summit Aeros Ultralight Pillow supergünstig im Angebot finden würde, dann würde ich vielleicht doch mal zuschlagen. Denn das ist echt saubequem (!!!, konnte es schon mal testen), sehr klein im Packmaß und leicht. Aber knapp 40 Euronen ist mir dieser verzichtbare Luxus echt nicht wert.


    Ich möchte aber dieses Jahr öfter mal draußen "wild" schlafen. Ohne Zelt, entweder unter'm Tarp oder in / unter einem selbstgebauten Shelter. Mit und ohne wärmendes Feuer und mit und ohne Luftmatraze + Isomatte. Man kann sich ganz bestimmt ein ausreichend komfortables Nachtlager bauen mit Sachen, die man in der Natur findet, wenn es auch zeitaufwändig ist. Das will ich ausprobieren, üben und dann optimieren.


    Ich schlafe draußen die ersten 1-2 Nächte recht hellhörig und erwache bei ungewohnten Geräuschen schnell, vor allem, wenn ich mich in der Umgebung, in der ich mein Zelt aufgeschlagen habe, nicht wirklich sicher fühle. Das legt sich aber mit der Zeit. Ohrenstöpsel würde ich in so einer Situation niemals benutzen, denn ich muss ja dann ja unbedingt mitkriegen können, falls sich Schritte nähern sollten oder sonstige Gefahr im Verzug sein sollte. Mit Ohrenstöpsel schlafe ich nur in sicherer Umgebung, wenn mich beispielsweise gröhlende Jugendliche auf dem Campingplatz oder sonstige Geräusche über längere Zeit sehr am Einschlafen hindern.


    Erholsamem Schlaf auf einem sicheren und ausreichend witterungsgeschützen Plätzchen auf gut wärmeisolierender und bequemer Unterlage, messe ich eine sehr hohe Bedeutung bei - sowohl für den Campingurlaub als auch für Outdoornächte am Wochenende ("just for fun"), denn ich will die kostbare freie Zeit ja genießen und sie mir nicht durch Schlafmangel, ständige Rückenschmerzen oder gar Erkrankung versauen. Und viel mehr noch in etwaigen Notsituationen, wenn ich am nächsten Tag wieder regeneriert und erfrischt sein muss, um mich (und ggf. meine Gruppe) mit neuer Kraft und neuen Ideen irgendwie durch die Krise zu bringen. Einschränkungen durch Schwäche, Krankheit oder Schmerzen gehen dann gar nicht!

  • Schau Dir mal die Kissen von Cocoon an. Die liegen preislich weswentlich besser. Außerdem sind das teils "echte" Kissen und nicht aufgeblasene Plastikdinger.


    Natürlich ist das Cocoon auch aus Platik, aber mit einer sehr angenehmen Oberfläche ausgestattet. Aber es kommt mir auf die Füllung an, denn die ist es, die es ausmacht.


    Zudem lässt es sich gut komprimieren. Ich habe schon ewige Jahre dieses hier und bin sehr zufrieden damit.

    I feel a disturbance in the force...

  • Danke für Eure Empfehlungen, nett von Euch!


    Aber die vorgschlagenen Kissen sind mir 1. viel zu schwer, dafür, dass ich ein extra Kissen eigentlich bisher noch nie wirklich vermisst habe und eines mitzunehmen für mich reiner (im Grunde überflüssiger) Luxus wäre und 2. haben sie für mein Empfinden ein viel zu großes Packmaß. Aber womöglich sind das ja prima Tipps für den einen oder anderen Mitleser.


    @ Helmchen: ich finde das Material des Sea to Summit Kissens total angenehm auf der Haut und, wie gesagt, das ganze Kissen äußerst bequem. Das Material ist weich und elastisch und schmiegt sich herrlich an. Mir gefällt gerade, dass es luftgefüllt ist, denn so kann ich selbst regulieren, wie prall oder weich ich das Kissen gefüllt haben will und es meinen Bedürfnissen anpassen.
    Ich find das Teil eines Tages schon noch günstig bei ebay. Da kann ich langen Atem haben und auf der Lauer liegen. Denn ich brauche es nicht dringend - genau genommen ja überhaupt nicht. Wäre nur so ein "Nice-To-Have".

  • Hoi zäme


    Ich kann das http://%22http//www.amazon.com…K%22?tag=httpswwwaustr-21 sehr empfehlen :Gut: Mit nur einem Atemzug aufzublasen, die Luft ist beim Aufräumen auch ganz schnell wieder draussen, das Ventil hält dicht, das Material ist angenehm.
    Ausserdem ist es echt schlau designt: Man kann es einfach "flach" ausbreiten wenn man den Kopf gerne tiefer hat, doppelt nehmen wenn man gerne wie auf einem normalen Kissen schläft, oder sogar dreifach, wenn man es ganz hoch mag.
    Der Doppelnutzen als Sitzkissen ist auch da, ehrlich gesagt muss ich das aber nicht haben, ich mag keinen Dreck im Gesicht :winking_face:


    Ach ja, Packmass: Man nehme die Standard Aldi Plastiktüte und falte sie auf DIN-A6 Format, also ein Viertel vom A4. Man weiss gar nicht dass man das eingepackt hat^^


    Gruess, Anti


  • Ich bin seit unserem Winterbiwak ein großer Fan der Klymit Static V Insulated Matte, wenn das Kissen ähnlich gut ist, kann man damit kaum was falsch machen :Gut:
    Selbst benutze ich allerdings ein selbstaufblasendes Kissen, was letztes Jahr im Frühsommer beim Feinkost-Albrecht angeboten wurde. Bei Bedarf kann ich das gerne auch mal wiegen. Das ist zusammengerollt (mit angenähten Elastikbändern) ziemlich klein und richtig bequem. Auf Festivals habe ich allerdings auch schon einen 3l-Ziplockbeutel etwas aufgepustet (zu hoch mag ichs nicht) und in ein Tshirt gesteckt. Das ist wohl die leichteste Variante, aber nicht unbedingt die beste...


    Zu den Ohrenstöpseln: Da mein Drache häufig des Nachts schnurrt oder Felsen zerkaut (sie hat eine Knirschschiene, aber das dämpft das Geräusch nur unwesentlich), habe ich mir beim Bauhaus Ohrenstöpsel besorgt, die spezifisch die Frequenzen dämpft, die beim Schnarchen hauptsächlich verursacht werden. Trotzdem bekomme ich z.B. das Klicken des Lichtschalters, leise Bewegung der Türen, etc. durchaus mit.
    Wobei -wenn ich schlaf, dann schlaf ich...


    So long,
    Sam