Altes Brot verwerten

  • Also ich ess Brot auch noch recht hart, training für Zähne und Kaumuskulatur, hab ich als Kind schon gern gemacht.... Oder aber ich streich Butter drauf und leg es in ne heiße Pfanne, dann mit Salz und Pfeffer bestreuen, reicht schon... Oder dazu dann Rosenkohl mit Mehlschwitze...

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Mit einer Mehlschwitze oder Einbrenne (ist dasselbe) kann man schöne sähmige Sößchen herstellen.
    So eine Mehlschwitze geht ganz einfach: Butter oder Öl erhitzen und dann Weizenmehl dazustäuen und weiter leicht erhitzen, dabei weiterrühren.
    Dann kann man Flüssigkeit zugießen (sollte kalt sein, sonst gibt's Klümpchen), die durch die Mehlschwitze gebunden wird.

  • Jaded hats ja schon erklärt, heutzutage nehmen ja die meisten Mondamin, anstatt die Mehlschwitze selbst herzustellen, aber mir schmeckt die selbstgemachte besser...


    Bei Mehlschwitze für Gemüse nimmt man normalerweise das Kochwasser wegen Geschmack, auf die Art kann man auch eine Entsprechende Cremesuppe herstellen. Für Bratesoßen, wird das Mehl ein wenig Länger in der Butter gerührt bis es braun ist, dann den Bratenfond und ggf noch ein wenig Wasser dazu falls der Fond nicht reicht und voila leckere cremige Soße ohne irgendwelche Chemie oder Convenience Produkte.


    Kein mensch braucht Mondamin, oder Bratensoßen würfel und was es da alles gibt mit Mehl und Butter (Zur Not auch Öl aber Butter schmeckt besser) kriegt man das tausendmal besser selbst hin :winking_face:

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Rezept für 1 Liter Soße aus Einbrenn: 60 g Mehl,50 g Fett, 1 Liter Flüssigkeit ( Wasser, Brühe... )


    Fett heiß werden lassen, Mehl einstreuen und bis zu gewüschten Farbe ständig rühren damit nichts anbrennt. Mit Flüssigkeit aufgießen und 10 Minuten köcheln lassen
    damit der Mehlgeschmack vergeht.


    Je nach Dauer der Röstzeit von Mehl und Fett ( jede Art auch Margarine ist möglich ) erhält man eine helle, blonde oder dunkle Einbrenn.
    Für gebundene Gemüsesuppen verwende ich die Roux blond wie in der Fachsprache genannt, diese hat eine leicht goldgelbe Färbung.



    Dunkle Einbrenn wird haupfsächlich für Beuschel, Linsengerichte und andere derbere Gerichte verwendet. Helle Einbrenne für helle Soßen wie zb:Vellutes( Einmachsoßen )


    Mehlschwitze ist eigentlich nur im heißen Topf ohne Fettzugabe angeröstetes Mehl. Mehl anrösten, aufgießen,fertig.


    Dann gibt es noch die Mehlbutter, das ist Butter und Mehl zu gleichen Teilen verknetet. In kleinen Kügelchen in die kochende Flüssigkeit einstreuen und gut verkochen lassen.
    Lässt sich gut auf Vorrat halten und ersetzt jedes Mondamin.

  • Moin,


    das Reiben alten Brotes zu "Bröseln" kenne ich gut aus dem Haushalt meiner Oma. Wurde als "Paniermehl", oder auch als "Geriebenes" bezeichnet. Zum Strecken der Fleischmasse für Frikadellen gerne, wurde auch als eine Art Bindungsmittel in Suppen und Saucen gerne benutzt...


    Wenn meine Oma Schnitzel panierte, dann blieb immer ein kleiner Rest Ei und Paniermehl über, Oma briet in dem restlichen Fett der Pfanne ein "Scherzel", so nannte sie das, und alle waren scharf darauf... :)


    Ein "Scherzel" ist heute wohl eher das beste Stück eines Bratens, das der Koch abschneidet, und selbst isst, ist das richtig so ?


    Gruss Michel

  • Man kann Paniermehl draus machen, Semmelknödel ( können auch roh eingefroren und bei Bedarf direkt gekocht werden) ,Opfer auch in Frikadellen verarbeiten. Wer Kinder hat wird auch Abnehmer für nen "Ofenschlupfer" haben. Das ist ein Auflauf aus Brot und Äpfeln, abwechselnd geschichtet und mit Eier-Milch überbacken. Vanillesoße dazu. Sollte eben kein Vollkornbrot sein.;-)
    Das sind so die Sachen die ich aus altem Brot/Brötchen mache.


    Lg
    emil

  • Moin Forum,


    was auch wichtig war, und vielleicht ist. In den Jahren nach den beiden Weltkriegen wurde nichts weggeworfen, ungenutzt entsorgt...


    Die Urgrosseltern hatten ein Schwein, Hühner, Kaninchen, einen kleinen Garten, und "normal", man hatte das, oder verhungerte.


    Ich erinnere einen Satze meiner Oma, wenn Oma über ihre Mutter Swante erzählte: "Michel, Uroma liebte es sehr, ihre Schweine beim Fettwerden zu beoachten, sie stand am Zaun, und freute sich, wie die Schweine fett wurden!"


    Solche Gedanken hatte man sicher nur, wenn man Hunger erlebt hatte.


    Michel

  • ....da vom letzten Backtag noch so viel Brot über war gab es heute diese Suppe die bei uns Oarsuppe ( Eiersuppe) genannt wird.



    Rinderbrühe mit viel Gemüse:Karotten, Sellerie, Petersilwurzeln,Lauch weich kochen, Ei mit etwas Grieß und Mehl versprudeln und in die nicht mehr kochende Suppe eintröpfeln lassen.



    Brot in Scheiben oder Stücke schneiden in Suppenschüsseln geben und mit der heißen Suppe übergießen, evt. mit Petersiliengrün bestreuen.

  • Gemüse frittieren:


    Altes Brot (auch Schwarzbrot) würfeln und gut trocknen lassen. Dann zu Semmelbrösel (Paniermehl) zerreiben, wie bekannt.
    Gemüse wie z.B. Rosenkohl, Sellerie, Kürbis, Blumenkohl oder Brokkoli knapp gar kochen, so daß es noch gut bißfest ist.
    Brokkoli und Blumenkohl in Röschen zerteilen, Sellerie/Kürbis in Scheiben schneiden. Die Gemüsestücke einzeln in geschlagenem Ei wenden (ich verwerte gern Enteneier dafür) und im Paniermehl wälzen. Danach in siedendem Öl ausbacken. Abtropfen lassen, Salz drüberstreuen und servieren.
    Mit Kartoffelbrei und einem frischen Salat ist das ein vollwertiges Essen. Es schmeckt aber auch "ohne Alles". - Ist einfach, billig, und auch was für die Fleischlosen-Fraktion! :face_with_rolling_eyes:

  • Brotsteak


    Hallo zusammen


    Wir schmeissen natürlich altes Brot nicht weg. Wir trocknen das Brot im Dörrex damit es nicht schlecht wird. Dann wird er gemahlen und in der Regel in einer Suppe oder als Paniermehl verwendet.


    Heute haben wir das "Brotsteak" erfunden.


    Da war noch etwas Ei und eigenes Paniermehl vom panieren eines Gerichtes übrig.


    Zuerst dachte ich mir, dass ich mir den Rest als Rührei mit Paniermehl zubereite.


    ABER ......, das Zeugs wurde echt fest als es so da stand.


    O.K. .........., dann habe ich das Ganze zu einem "Steak" geformt und dann gebraten.


    Das wurde so was von genial, wir sind echt begeistert.


    Das lässt sich jetzt natürlich noch ausbauen, aber die Grundidee ist gelungen.


    Leider habe ich keine Fotos, das Ganze ist so nebenbei entstanden.


    Fotos wird es sicher mal noch geben.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Altes Bündner Bauernrezept:
    Altes Brot in dünne Scheiben schneiden, mit Apfelstückchen vermischen und dann in der Bratpfanne erwärmen.
    Je nach dem Säuregrad der Äpfel etwas Zucker und "als Luxus" Zimt zugeben.



    Beste Grüsse
    Bernie

  • Hallöle


    Ich habe mal ein Kochbuch von 1940 ergattern können.
    Habe mal nach Rezepten mit altem Brot geschaut.


    Rezept ist für 3 Pers.


    Geröstete Brösmelisuppe mit Käse


    1 Löffel Fett
    3 Löffel Brösmeli
    1,25 Lt. Wasser
    1 Kaffelöffel Salz
    0,5 Tasse Milch
    Muskat
    1 Ei
    6 Löffel geriebener Käse



    Die Brösmeli (geriebene Brotreste) werden im Fett gerührt, bis sie gleichmässig braun sind, das Wasser unter Rühren beigefügt und gesalzen.
    Milch, Muskat, Ei und Käse werden in der Suppenschüssel gut verrührt und die Suppe unter beständigem Rühren darüber angerichtet.

    Kochzeit: 15 Minuten

  • Moin Mösi,


    danke für deinen Eintrag, das Gericht erinnert mich gerade an das in den Alpen sehr bewährte Gericht, das auf dem offenen Feuer zubereitet, gemeinsam aus einer Pfanne gelöffelt wurde, diese Art Gericht wird als Mus bezeichnet.


    Mus: http://de.wikipedia.org/wiki/Mus


    Es sind ganz sicher diese sehr einfachen Gerichte, die die Menschen in mageren Jahren am Leben erhalten haben. Sehr einfache und bäuerliche Küche, dabei aber gehaltvoll und gut schmeckend...


    Danke für deinen Hinweis von Michel

  • Frisches, ofenwarmes Brot vom richtigen Bäcker (nicht das Zeug aus dem Supermarkt) essen wir, wie Uroma im Krieg, ohne Belag. Altes Brot gibt es bei uns deshalb kaum. Wenn doch, kann man eine Brotscheibe mit ein paar Tropfen Weizenkeimöl bestreichen, lecker! Oder eine alte Brotscheibe kurz in der Mikrowelle anwärmen (fast wie ofenfrisch). Viele Grüße

  • Hallo!


    Wenn eine Brotscheibe übrigbleibt so wird diese in Würfel geschnitten und getrocknet auf alle möglichen Suppen gestreut, oder in Knoblauchbutter angebraten und über Salat gestreut. Ein Croutonsersatz (franz. Weissbrotwürferl)
    Heute gabs eine Kürbiscremesuppe vom letzten Riesenkürbis aus unserem Gartenvorrat. Ist für mich eine vollwertige Mahlzeit.

  • Brotsteak


    Hallo zusammen


    Wie schon angesprochen ist durch irgend ein Zufall unser Brotsteak entstanden. Wohl mehr aus Resten die vom panieren eines Schnitzels übrig gebliebenen Zutaten.


    Ei und Paniermehl aus eigener Produktion (gemahlen aus Altbrot).


    Heute haben wir es als komplettes Menü gestaltet. Das Rezept ist denkbar einfach, etwas Ei und das Paniermehl zusammen geben und gut zu einem Teig vermischen.


    Dann ein „Steak“ formen und die anderen Sachen vorbereiten.
    Wir haben uns eine Sauce aus diversen Resten erdacht. Bei uns waren es Tomaten, etwas Schinken, schrumplige Pilze, etwas Oliven und eine Büchse gehackte Tomaten aus der Büchse.


    Abgeschmeckt mit Gewürzen und trockenen Kräutern nach Wahl bzw. was vorhanden ist.


    Die Steaks haben wir einfach schön knusprig gebraten und dann angerichtet.


    Unglaublich wie fein das geworden ist ………., die ganzen alternativen Fleischersatz Sachen wie Quorn und dergleichen können einfach einpacken.
    Sogar unser Kater liess sich übertölpeln ……….., er hat es mit Wonne verspiesen.


    Viel Spass beim nachmachen, Ernst

  • Hallo Frei's
    das was Du als Brotsteak bezeichnest gab es bei uns immer als "Falsches Schnitzel". Wenn die Schnitzl paniert waren wurde das restliche Paniermehl mit dem restlichen Ei verquirlt, in Schnitzlform gebracht und angebraten. Wir Kinder stritten uns dann immer wer es bekam. Dann wurde geteilt und alle haben geheult :grosses Lachen:

  • Hallo!


    Habe soeben ein neue Brotverwertung entdeckt.


    BROTCHIPS- Immer wenn zu viel zu Hause ist und schon einige Tage alt ist, so schneide ich dasselbe in dünne Scheiben und trockne sie im Dörrex oder noch besser im noch heißem Backrohr, um noch die Restwärme auszunutzen.


    Wenn die Brotscheiben genug trocken sind werden sie in Mundgerechte Stücke gebrochen und in Beutel gefüllt und verschlossen.
    Halten fast ewig!


    Bei uns kommen sie als Chipsersatz auf den Tisch. Mal pur genossen oder mit Olivenöl beträufelt oder mit Dip,je nach Geschmack.


    LG
    Fischer