Grosse Planung

  • Hallo zusammen



    Ich habe in näherer Zukunft einiges vor brauche aber noch viele Ratschläge von euch und einige Hilfe. Zuerst etwas zu meiner Person. Ich lebe in der Schweiz mit meiner Freundin zusammen und wir möchten so Autark und Umwelt bewusst leben wie es nur irgenwie möglich ist. Wir möchten ein Erdhaus bauen und zwar aus eigener Hand und dies alles mit möglichst Natürlichen Rohstoffe. Das Haus sollte in etwa dem von Simon Dale ähneln aber doch etwas grosser und mit ein wenig mehr konfrom. Nun aber die Frage ist es Überhaupt möglich dies in der Schweiz umzusetzen? Kann ich in der Schweiz ein Haus bauen ohne irgend ein Anschluss für Abwasser, Trinkwasser und Strom?


    Den Strom möchten wir über eine Solaranlage abdecken. Wir sind nicht besonders anspruchsvolle Menschen aber auf ein paar sachen wollen wir natürlich nicht verzichten wie Handy, TV, Beleuchtung, Pc und ein paar andere Stromfresser :)


    Beim Trinkwasser weis ich noch nicht genau wie ich dies bewerkstelligen könnte da eine Quelle auf einem Grundstück nicht gerade einfach zu finden ist. Was könnte man sonst machen?
    Für die Wasserversorgung von WC, Waschmaschine und Garten Bewässerung dachte ich an einen Regenwassertank. Beim Abwasser weis ich leider nicht ob wir auch eine kleine Kläranlage installieren könnten um dies zu bewerkstelligen??? Und somit einen Kreislauf schliessen könnten und das gereinigte Wasser in den Regenwassertank leiten könnten und somit weiter verwenden!?


    Dann währe natürlich noch die Frage wie ich möglichst einfach das Wasser erhitzen kann für Dusche und Badewanne? Habe da mal im Internet einige Geräte gesehen die eine Durchlauferhitzung vornehmen und mit Strom betrieben werden, währe das was? Wenn ja währe das Super da ich meinen eigenen Bio Strom dafür nutzen könnte und somit wieder ein Schritt näher an der Unabhängigkeit stehen würde.


    So ich lass es mal so stehen und warte mal ab was Ihr mir so vorschlagen werdet. Habe noch einiges anderes im Kopf doch will euch jetz nicht Bombardieren :lachen:


    Wenn Ihr Fragen habt beantworte ich die natürlich noch so gerne


    Freundliche Grüsse euer Hobbit

  • Hallo Hobbit,


    ich denke den Gedanken mit einer Photovoltaikanlage einen Durchlauferhitzer betreiben zu können, musst du über Bord werfen.
    Mit der genauen Leistung von PV-Anlagen bin ich nicht vertraut, aber auf Grund dessen, dass Durchlauferhitzer kurzzeitig sehr hohe Ströme benötigen, habe ich meine Bedenken ob das mit einer PV realisierbar ist.


    LG
    Günter

  • Hallo Günter


    Danke für deine rasche Antwort. Ich dachte schon das dies nicht funktionieren würde :) Ich hab bereits auch andere sehr einfache Einfälle wie z.Bsp. mit normalen Heizstäben für Aquarien gedacht so 2 oder mehr stück a 100w je nach dem wieviel es braucht die man in einen Wassertank (welches Material weis ich nicht) legt und die 30min oder früher vor dem Duschen einschalten kann um das Wasser im Tank zu erhitzen muss ja nicht all zu Heiss sein. Meinst du dies ginge oder hast du evt. andere Ideen?

  • Hallo Hobbit,
    ich würde das Warmwasser mittels eines Kaminofens herstellen.
    Die Photovoltaikanlage ist dafür zu schwach und du hast kein Warmwasser wenn die Sonne nicht scheint.
    außer du hast ein pultdach mit einigen qm und einen sehr großen speicher.


    Bei dem Rest kann ich dir leider nicht helfen.
    aber ich denke ein regenwasserspeicher ist sinnvoll.
    irgendwo hab ich mal gesehen das man mittels eines bachlaufs (mit verschiedenen Pflanzen etc.) Wasser auch klären kann.


    Bin schon sehr auf die weiteren Antworten gespannt.


    Grüße

  • Hallo buchemer


    Das währe natürlich auch eine Top Lösung mit dem Kaminofen den so einer würde so oder so mit ins Haus kommen. Ich möchte ungern aus optischen aspekten das Ganze Dach voller PV Module bestücken da es ja ein Erdhaus werden soll wird es Hauptsächlich begründ auf dem Dach. Was du ansprichst mit der Biologischen Kläranlage habe ich auch schon mal irgendwo gelesen gehabt aber dies ist doch schon einige Zeit her und weis leider nicht mer wie es gemacht wurde. Ein Bach sollte auf dem Grundstück mit Platz haben da ich bei der Gartengestaltung auf die Sepp Holzer Permakultur zurück greifen möchte und von Ihm vielleicht die Planung machen lassen werde mit Teichen und Bepflanzungen :)

  • Hallo Hobbit,


    Mit Strom aus einer PV-Anlage Wasser zum Baden bzw. Duschen zu erhitzen wäre viel zu schade! Hast du mal ausgerechnet wie lange du brächtest mit 200 W 20 Liter Wasser von 10 °C auf 40 °C zu erwärmen? Dafür kann man besser einfache Flächen- oder Vakuumröhrenkollektoren nutzen. Lese dich mal ein wenig in das Thema ein und du wirst einige Antworten finden. Die einfachste Methode Wasser zu erhitzen ist immer noch ein Feuer zu machen, wie wäre es den mit einem Heizkessel auf Holzbasis oder einen Wasserführenden Kamin einzuplanen?


    Gruß KUPFERSALZ

  • Hallo KUPFERSALZ


    Danke für deine Antwort. Ich weis das ich doch noch einiges durchlesen und lernen muss. Ich denke das ich auf diesem Weg auch gute Anhaltspunkte von bereits Erfahrenen Personen in gewissen Themen erhalten kann um weitere Ideen im google zu durchforschen.


    Gruss

  • Hallo, Hobbit!


    warum nicht Warmwasser zum Waschen+Duschen mit einer thermischen Solaranlage machen?
    Reicht im Sommer und in sonnigen Übergangszeiten sicher aus.
    Mit technischem Geschick kann man welche aus schwarzlackierten Flachheizkörpern bauen mit einer Glasplatte drüber:


    Such mal nach der Heftreihe: Einfälle-statt-Abfälle von Christian Kuhtz, da stehen jede Menge Bastelideen zu allen möglichen Themen drin.


    Für heißes Wasser und im Winter könnte man noch einen holzbefeuerten Badeofen daranhängen, für große Mengen kann man versuchen, so einen alten Waschkessel-Ofen irgendwo zu kriegen.


    Wie willst Du denn das Erdhaus bauen, halb in der Erde drin?
    Ich hatte mal ein in den Hang gebautes Bruchsteinhaus, das ist immer feuchtkalt gewesen und nicht besonders gemütlich. Viele Sachen schimmeln leicht dadrin. Solche Häuser muß man oft mehr heizen als freistehende...


    Eine Freundin von mir hat ein Holzständerhaus mit Strohballenwänden gebaut, außen mit Lärchenbrettern verschalt und innen mit Lehm verputzt. Dazu einen Holzofen mit Fußboden+Wandheizung - super Wohnklima mit wenig Energie!


    Gerade falls Ihr vorhabt, mal Kinder zu haben, bestimmt gesünder als ein Erdhaus...

  • Naja, um tatsächlich mit Aquariumheizungen eine grössere Menge Wasser auf eine brauchbare Temperatur zu bekommen, wirst du schon einige davon brauchen.
    ....und dann kommst du leistungsmäßig schon wieder in Regionen wo es überlegenswert ist einen gut isolierten Boiler zu verwenden.
    Ein 5l Boiler denke ich aber hat auch schon wieder so um die 1500W aufwärts und da wird die PV ausser an sehr guten Sonnentagen (je nach PV Größe) auch nicht ausreichen.


    Hab aber noch einen anderen evtl. interessanten Tipp wenn du einen Bach (mit aussreichend Gefälle) in der Nähe hast, um ohne elektrische Energie Wasser zu deiner Behausung zu Pumpen.....kennst du einen Widder?


    http://de.wikipedia.org/wiki/Hydraulischer_Widder

  • Hi hinterwäldler


    Muss dir sagen das mir auf Anhieb dies mit dem Wasserführenden Kaminofen besser zusagt als noch mit Thermischen Solaranlagen. Betreffend dem Haus sollte es dem Simon Dale ähneln wie ich bereits erwähnt habe und es wird in einen Hang wenn einer vorhanden ist oder sonst wie du erwähnt hast halb in die Erde verbaut. Die äussere Struktur wird aus Holzstämme, Strohballen und Lehm verarbeitet und verputz wird ebenfalls mit Lehm, was ein angenehmes Raumklima ergeben sollte und die Wände auch atmen können. Zur zusätzlichen Wärmeerzeugung war so oder so ein Kamin eingeplant nur hab ich nicht damit gerechnet dass ich den Kamin gleichzeitig für das Warmwasser nutzen kann.

  • bevor du irgendwelche Überlegungen in Angriff nimmst, solltest du das örtliche Baurecht gründlichst studieren. Simon musste sein Haus auch zweimal bauen :frowning_face: , diese Arbeit könnte man sich ersparen.

  • @ Hinterwäldler, so weit ich weiss muss auf dem Grund erst mal eine Dampfsperre aufgebaut werden, dann erst kommt holz und die duch Lehm versiegelten Stohballen

  • Strohballen werden sich in der (gewachsenen) Erde wohl nicht vor faulen und schimmeln bewahren lassen, gegebenenfalls senkrechte Holzstämme , zB Eiche , wenn sie entsprechend bearbeitet sind, zB angebrannt. Ansonsten müssen die Materialen nach unten durch Lagerung auf Steine vom Boden getrennt, sein . Empfehlenswert wäre insgesamt ein etwas erhöhter Boden auf einer Schotterschicht als Feuchtigkeitssperre. Strohballen lassen sich prinzipiell verputzen. Wenn die Hobithütte allerdings in einen künstlichen Hügel oder in einen Hang gebaut wird, wird es wohl notwendig sein , zB zwischen dem Hangabbruch und der Innenmauer eine wasserabführende Drainage (aus groben Schotter) senkrecht hochzuziehen, um zu verhindern, daß die Wand mit abfließendem Wasser in Berührung kommt . Die Dachkonstruktion muß dann wieder höher als Hangkante oder Hügel angelegt werden und weitgehend wasserdicht ausgestaltet sein, damit das regenwasser dann in die Drainagen läuft und das ganze dann schön begrünen.

  • Hallo Hobbit,
    ich habe keine Ahnung von Schweizer Bauvorschriften, würde mich aber sehr wundern, wenn sie so lax wären wie in Südamerika. In D darf man im Außenbereich nicht mal einen Kaninchenstall bauen, wenn man kein privilegierter Landwirt ist. Gibt es schon ein Grundstück?
    Meinst Du mit der biologischen Kläranlage die Sumpfbeetklärstufe? Das könnte eine Möglichkeit sein, wenn es keinen Anschlusszwang an die öffentliche Wasserversorgung gibt.
    Die Idee mit dem Regenwassertank ist schön, die Frage ist, wie groß der sein muss, um von einer verhältnismässig kleinen Dachfläche in trockenen Zeiten noch genug Wasser zu haben. Wir haben im letzten Jahr während der langen Trockenzeit täglich ca. 1500 L Wasser für Tiere und "Garten"bewässerung verbraucht.
    Wahrscheinlich wäre es klug, einen Brunnen bohren zu lassen, um Wasser in Trinkwasserqualität zur Verfügung zu haben.
    Ein wassergeführter Kaminofen oder Zentralheizungsherd ist etwas Schönes, jedoch auf Strom angewiesen. Ein Badeofen ist zwar umständlich, aber soweit ich weiss, stromunabhängig.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Hallo,


    toller Ansatz- Respekt. Soviel wie möglich selbst zu machen und unabhängig zu sein ist ein großartiges Ziel. Kleine Nebenfrage: wie willst du Sepp Holzer - den Sepp Holzer- dazu bringen, deinen Garten zu planen? Frage nur aus Interesse, wenn der so etwas noch für Private macht, bin ich auch mit dabei... :)
    Eine Verkäuferin in unserem Netto hat ´nen Holzfeuerofen mit Warmwasserdurchlauferhitzer, hat sie letztens erzählt- da war der Ofen defekt und sie war sauer dass sie nicht duschen konnte. Geben tut es so etwas also.
    Liebe Grüsse
    Luka

  • Hallo,


    noch ein paar Anregungen:


    Erdhäuser:


    www.erdhaus.ch - es geht demnach durchaus in der Schweiz, sieht aber nicht billig aus.


    www.passiv-erdhaus.de - ein realisiertes Projekt im bayrischen Günzburg.


    www.villavals.ch - Ein Designer-Erdhaus in Vals.


    Strohballenhäuser:


    www.das-strohballenhaus.de


    www.shaktihaus.de



    Wie schon angesprochen wurde, hängen die wesentlichen Fragen - bei jedem Hausbau - am lokalen Baurecht und den technischen Bauvorschriften:


    - Was darf gebaut werden? (Wohnhaus, Ferienhaus, 1- oder mehrgeschossig, Baustil, Dachform, Baufenster innerhalb des Grundstücks etc.)
    - Bei was besteht "Anschlusszwang"? (öff. Strasse, Wasser-/Abwasser, Strom)
    - Was ist genehmigungsfrei, was ist "nur" anzeigepflichtig, was muss genehmigt werden?
    - Gibt es Zuschüsse, Fördermittel?
    - Gibt es Bauzwang (z.B. innerhalb 2 Jahre nach Grundstückskauf)?
    - Gibt es eine "Residenzpflicht" (d.h. wenn man dort baut, muss man dort auch haupütsächlich wohnen)? Oder die Umkehrung davon: gibt es ein Verbot des dauerhaften Wohnens (häufig in "Ferienregionen" für Chalets)?


    Zur Haustechnik:


    Warmwasser ist ein "Must have". Eine saisonal beschränkte Erzeugungsart macht in unserm Klima keinen Sinn. Ein wasserführender Holzofen ist im Sommer unsinnig, einmal, weil es nach dem "Kaltstart" eines Kachelofens Stunden dauert, um warmes Wasser zu bekommen und zum anderen verschwendet man Heizmaterial, wenn man bei 30° Aussentemperatur einen Ofen in der Stube anfeuern muss, nur um warm Duschen zu können. Umgekehrt liefert eine Solaranlage im Winterhalbjahr keinen bzw. nur einen sehr geringen Beitrag zur Wassererwärmung. Es muss also beides vorgesehen werden: im Winter eine Warmwassererzeugung über die Gebäudeheizung, im Sommer solare Brauchwassererwärmung.
    Stichwort elektrischer Durchlauferhitzer: bei den üblichen Leitungsdurchmessern und dem Wasserdruck in einer Wasserleitung zu einem Wasserhahn/Brausekopf braucht man schon einen DLE mit 18-21kW, um kontinuierlich Warmwasser fliessen zu lassen. Angenommen, man duscht 10 Minuten, benötigt der DLE etwa 3,5kWh Strom. Wollte man die aus einem 12V-Akku entnehmen, müsste dieser 290 Amperestunden liefern. Das ginge mit drei voll geladenen Solarakkus 12V/220Ah (also zusammen 660Ah), die danach noch mit 50% geladen wären (tiefer sollte man Akkus nicht entladen, da sich die Lebensdauer sonst zu stark verkürzt). Zum Vergleich: eine Autobatterie hat typischerweise 12V/55Ah.


    Neben den ohnehin sehr teuren Kachelöfen mit "Wassertasche" gibt es noch wasserführende Küchenherde und seit einiger Zeit auch Rauchgaswärmetauscher zum Nachrüsten für Kaminöfen bzw. fast alles, was ein Ofenrohr hat.
    Zwingend ist in allen Fällen der Warmwassererzeugung (ausser dem Durchlauferhitzer), dass man einen isolierten Warmwasserspeicher braucht, der über mehrere eingebaute Wärmetauscher verfügt, um die Wärme der verschiedenen Quellen (Solar, Heizofen) in den Warmwasservorrat zu übertragen.


    Grundsätzlich würde ich bei der kritischen Haustechnik (Wasser, Wärme, Licht) sowenig wie möglich selbst basteln oder improvisieren, nur wenn man wirklich was davon versteht. Es rächt sich über kurz oder lang und ist auf lange Sicht immer teurer, als einmal etwas solides hochwertiges von einem Fachmann installieren zu lassen. Es ist bei zweistelligen Minustemperaturen über mehrere Tage nicht lustig, wenn die selbst konstruierte kombinierte Heizung- und Warmwassertechnik versagt oder ihre konstruktiven Schwächen offenbart und man z.B. ein kleines Kind (oder eine verfrorene Freundin) hat. Das überlastet mal ganz schnell eine Beziehung und geht an die Gesundheit. Abgesehen davon, dass ein Heizungsausfall im Winter sehr schnell eskaliert (Frostschäden an Wasserleitungen, Ausfall von Toiletten, Unbewohnbarkeit des Hauses).


    Auch sollte man bei der Planung seiner Haustechnik den eigenen Lebensrhythmus (und den des Partners/der Partnerin) berücksichtigen. Ein klassischer Holzofen ist schön und gut, aber der will bei -15° draussen alle paar Stunden nachgelegt werden. Wenn beide Partner tagsüber ausser Haus sind, hat man abends eine kalte Bude, heizt dann wie ein wilder, dann ist gegen 23 Uhr die Bude überhitzt, man geht ins Bett und morgens ist es wieder kalt (ich spreche aus Erfahrung aus früheren Tagen). D.h. in diesem Fall sollte die Heizung irgendwie auch "automatisch" funktionieren. Dazu genügt z.B. ein Kaminofen für Holzpellets. Der kann sich timer- oder thermostatgesteuert selbst anzünden und steuert das nachheizen auch automatisch. Die Pelletöfen haben i.d.R. einen Pelletvorrat von 15-30kg, das reicht für 1-2 Tage automatischen Heizbetrieb.


    Zur Stromversorgung.
    Man kann sich im Prinzip weitgehend selbst mit (Solar-)Strom versorgen, wenn man eine geeignete Dachfläche hat, die nicht von Bäumen oder Gebäudeteilen beschattet werden kann und auf der im Winter kein Schnee liegen bleibt.
    Um die "Stromautarkie" hinzubekommen (bzw. sich diesem Ziel zu nähern), muss man allerdings etwas tricksen: Stromfresser, wie Elektroherd oder Kaffeemaschinen/-automaten und Wasserkocher sind tabu. Gekocht wird mit Gas, gebacken wird mit dem Holzofen/Beistellherd (muss man allerdings lernen, ist etwas tricky).
    Alle Elektrogeräte, die "immer" an sind, müssen extrem sparsam sein (A+++ Kühlgeräte, Heizungspumpen, TV/Hifi/PC mit niedrigem Standbyverbrauch usw.). Kühlgeräte, Heizungsanlage und Elektroherd machen bei einem normalen Haushalt das meiste auf der Stromrechnung aus. Im Schnitt verbraucht ein Haushalt in D/A/CH etwa 4.000kWh/Jahr (die CHler etwas mehr...).


    Will man 4.000kWh netto über eine Solaranlage "ernten", muss diese bei typischen 1.000 Sonnenstunden im Jahr etwa 6kW-Modulleistung haben, bei Modulen mit 200W macht das 30 Stück bzw. 40qm nötige Dachfläche aus. Um den Strombedarf an sonnenlosen Tagen zu decken, muss man Akkus oder eine alternative Stromquelle (öff. Netz, Notstromerzeuger) haben. Wenn man von 10kWh/Tag ausgeht, braucht man (bei 50% Akku-Entladetiefe) Akkus mit 20kWh Kapazität. Macht für 7 Tage Akkureserve den Bedarf von 140kWh. Ein Solarakku 12V/220Ah enthält ca. 2,6kWh, davon bräuchte man 54 Stück (einer wiegt 60kg und kostet 300-400 Euro). Macht also keinen Sinn!
    Deshalb bleibt nur die Möglichkeit, den Stromverbrauch drastisch zu reduzieren: wenn man nur 1.500kWh statt 4.000kWh pro Jahr braucht bzw. nur 4kWh pro Tag, reichen schon 20 dieser Akkus (immerhin auch noch 1,2 Tonnen), um eine Woche ohne Sonne zu überbrücken. Oder man sieht ein Notstromgenerator vor, der die sonnenlosen Tage überbrückt bzw. die Akkus auflädt. Der regelmässige Betrieb von Stromerzeugern unterliegt allerdings wieder den örtlichen (Bau-)Vorschriften bzw. redet da der Stromversorger oft auch noch ein Wörtchen mit (mein Versorger, EnBW, gestattet max. 15h Generatorbetrieb pro Monat).


    Grüsse


    Tom

  • Hallo Tom,
    also ich finde die Kombination aus wasserführendem Kaminofen mit Speicher (für den Winter) und Solar (für den Sommer) als sehr gute Lösung.
    Alternativ oder als Zusatz könnte man auch noch einen Scheitholzkessel einbauen. Hier hätte man mehr Komfort, man muss in der Regel nur ein bis zweimal am Tag Holz einlegen.
    Ein Pelletkessel würde für mich nciht in Frage kommen da diese viel zu Teuer sind.


    Aber ich denke das euch hier euer Heizungsinstallateur weiterhelfen kann.


    Grüße

  • Salü,
    interessanter Ansatz mit dem autarken Haus.
    Hängt sicher ganz stark davon ab, wo Du das Haus bauen möchtest und wie gross das Grundstück und der Geldbeutel ist :)


    Die klassischen, autarken Energieerzeuger sind bekanntlich Wind, Sonne, Fliessgewässer.
    Eine Kombi aus allen dreien ist sicher ideal.
    Die Gesetzgebung ist nur bedingt autarkiefreundlich.
    So genannte Insellösungen bieten sich da sicher an.


    Mein Ferienhäuschen heize ich mit einem alten DDR-Wasserofen mit Holz und Solar.
    Der Wasserofen heizt über Wärmetauscher einen Wasserspeicher (leider mit ca. 300 Liter zu klein!!!), über einen 2. Wärmetauscher füttert eine Solarthermieanlage den Speicher und dann gibt es noch eine Heizpatrone über Strom.
    Aus dem Speicher mit den 3 Wärmetauschern werden die Heizkörper (Radiatoren) und das Warmwasser beliefert.
    Zusätzlich hat es noch einen Schwedenofen im Wohnzimmer.


    Nicht optimal ist, das man in den Keller zum Heizen des DDR-Ofens gehen muss.
    Keller ist nur von aussen zugänglich.
    Bei minus 20 Grad nicht unbedingt die grösste Freude.


    Heute würde ich sicher noch ein Windrad aufstellen, um den Strom für den kleinen Alltagsbedarf selbst zu produzieren.
    Darf ich aber dem Stromversorger nicht erzählen, da so etwas nicht wirklich erlaubt ist.


    Hier noch ein link zu einem mit Holz befeuerten Badeofen:
    http://www.ofen.edingershops.d…-315-weiss::12710200.html


    Gruss
    's Hörnli

  • Is ja toll, daß es die Badeöfen noch gibt . War immer nett, wenn am Samstag Nachmittag der Badeofen zum familiären Badetag angeheizt wurde. Als Nebeneffekt war dann auch einmal in der Woche das Badezimmer warm. Mit einfach mal so Duschen ist da nix dran . Und im Hochsommer dann eher der Nachtbadetag. Wobei fürs Duschen im Sommer reichen ja schon kleine Kollektorflächen aus.



    Wolpi