Zitat von Cyrioz;99634Dass Lebensmittel ein völlig anderes Gebiet sind, ist mir klar. Mir geht es wirklich nur um den kurzfristigen Anwendungszweck im Sinne von "Weg hier für die nächsten Jahrzehnte" oder "die Behörden haben Recht mit der Entwarnung". Mir ist ebenfalls aufgefallen, dass die Medien kaum fundierte Informationen verbreiten.
Im Studium haben wir die Radioaktivität aus medizinischer Sicht behandelt, deshalb traue ich es mir zu, ein verständliches Informationsblatt für den Gamma-Check zu verfassen. Damit könnte der Anwender (falls ich es nicht bin) die gemessenen Werte einordnen.
Du hast aber meine Frage bezüglich Beta-Messung noch nicht beantwortet.
Hallo Cyrioz,
die Messung ist nur das zweitspannendste Thema. Einen Betastrahler kann ich messen (selbst mit einem uralten FH40T) und damit die äussere Gefahr bestimmen, der ich dann mit Abstand problemlos aus dem Weg gehen kann.
Das wirkliche Problem bei Betas ist die Inkorporation und spezifische Organdosen, die ich eben nicht messen kann.
Cs137 wird beispielsweise wie Kalium verstoffwechselt und relativ schnell (etwa 100 Tage) renal eliminiert, Sr90 wird wie Ca verstoffwechselt und hat eine biologische Halbwertszeit von 30 Jahren, I131 das bekannte Schilddrüsenthema, ... Iodblockade versus Menschen mit autonomen Knoten.
Die Korrelation zwischen der Anzeige eines einfachen Geiger-Müller-Messgeräts und der realen Gefahr ist da schlicht nicht gegeben. Halbleiterspektrometer, die eine Bewertung der "Energiesignatur" und damit die Identifikation des Nuklids erlauben, helfen hier weiter.
Viele Grüsse
Matthias
P.S. Ich antworte gern auf spezifische Fragen/Hinweise