Stromnetz geht plötzlich auf Alarmstufe "gelb"

  • Hallo,


    danke für den Artikel, zeigt er doch ein wenig, wie komplex der Betrieb von Stromnetzen und Kraftwerken im Verbund ist. Allerdings ist das, was der Artikel ein wenig alarmistisch beschreibt, durchaus Alltag bei den Stromnetzverwaltern. Ein Kraftwerk kann immer mal ungeplant ausfallen und Windräder stehen nicht erst seit gestern in der Norddeutschen Tiefebene herum. Dazu kommt, dass die kurzfristigen Wettervorhersagen im 1..2 Tagesbereich mittlerweile sehr genau sind, d.h. Tennet und Co. können sich durchaus auf solche Situationen einstellen. Hat ja auch geklappt, die Netze blieben stabil. Und wenn man mit "überschüssigem" Windstrom die Bergseen von Pumpspeicherkraftwerken auffüllt, ist das ja nicht wirklich schlimm... Aber der WELT-Autor sollte seinen Artikel mal wenigstens mit Wikipedia abgleichen, damit er nicht widersprüchliche Vergleiche zum besten gibt: "...Windparks in einer bis dahin nie dagewesenen Größenordnung von 2200 Megawatt ... Das allein entspricht der Leistung von drei Großkraftwerken..." und ein paar Absätze später: "...Solarmodule, die in den Mittagsstunden ...soviel Strom eingespeist hatten wie 16 Großkraftwerke – 16.000 Megawatt –, stellten ihre Produktion mit Sonnenuntergang gegen 18.30 Uhr fast komplett ein..." Die Leistung eines Grosskraftwerks scheint dehnbar wie Gummi zu sein, mal sind es 750MW, mal 1000 MW. Wobei zumindest hier (KLICK) ein Block mit 750MW als Mittellastkraftwerk bezeichnet wird, nicht als Grosskraftwerk. Aber GKW klingt halt reisserisch. Und echt nett: "Solarmodule...stellten ihre Produktion mit Sonnenuntergang gegen 18.30 Uhr fast komplett ein..." Schockschwere Not! Wahrscheinlich vollkommen unerwartet. Man möchte den armen Netzverwaltern ein (angebliches) Zitat aus den vielgerühmten Dienstvorschriften der Bundeswehr zuflüstern: "Bei Einbruch der Nacht ist mit Dunkelheit zu rechnen" :)


    Ich sehs so: das Thema Strom ist seit dem EEG und erst recht seit der "Energiewende" ein nachrichtentaugliches Thema geworden, da kann man schöne Schlagzeilen mit machen. Früher hatte kein Hahn danach gekräht, wenn im Wasserkraftwerk Walchensee ein Schaufelrad von ner Turbine flog, heute titeln BILD&Co. "Deutschland am Abgrund: beinahe Stromausfall! Irgendwo."


    In vielen Regionen der Welt gibts Strom für Privathaushalte an vier fünf Stunden pro Tag. Dort laufen kritische Systeme halt im Inselbetrieb. Insofern ist es bei uns vielleicht heilsam, wenn der Strom mal öfter wegbliebe. Wir sind diesbezüglich sehr verwöhnt.



    Grüsse


    Tom

  • Interessanter Artikel.


    Ich finde das Stromnetz faszinierend. Wieviele Faktoren da zusammen passen müssen damit alles funktioniert ist beachtenswert!


    Lg.

  • Kommentar auf den Beitrag von tomduly,


    Bei allem Verständnis für einen zurückhaltenden und vor allem bewußten Konsum der Edelenergieform Strom,
    eine Stromversorgung ist einiges mehr als nur ein gesicherter Betrieb des Fernsehers, Kühlschrankes....
    Auch kurzzeitige Unterbrechungen in der Stromversorgung können Betriebe gnadenlos an die Wand fahren,
    mit den entsprechenden Wirkungen auf diejenigen , die dort arbeiten.
    Können wir uns das wirklich leisten ?


    mit besten Grüßen Bernd

  • Zitat von tomduly;98221


    ...


    Und echt nett: "Solarmodule...stellten ihre Produktion mit Sonnenuntergang gegen 18.30 Uhr fast komplett ein..." Schockschwere Not! Wahrscheinlich vollkommen unerwartet. Man möchte den armen Netzverwaltern ein (angebliches) Zitat aus den vielgerühmten Dienstvorschriften der Bundeswehr zuflüstern: "Bei Einbruch der Nacht ist mit Dunkelheit zu rechnen" :)


    Hallo Tom,


    ein viel gescholtenes KKW geht wegen planmässiger Revision oder - eher selten - wegen technischer Probleme vom Netz. Ansonsten ist es ein sehr stabiler Arbeitsgaul der Grundlastversorgung. Fotovoltaik meldet sich programmgemäss mit Sonnenuntergang ab und Windenergie bei Windstille. Die einzige Antwort die wir bisher darauf hätten (Konjunktiv) sind Pumpspeicherkraftwerke, die wir allerdings dann nach den mir vorliegenden Zahlen um die mindestens hundertfache Kapazität (Zahlen für D) ausbauen müssten.


    Natürlich werden wir (D) das absehbar nicht tun - die Energieversorger können Grundlaststrom grenzüberschreitend einkaufen, zum Beispiel bei der EdF aus KKW im Rhonetal.

    Zitat von tomduly;98221


    In vielen Regionen der Welt gibts Strom für Privathaushalte an vier fünf Stunden pro Tag. Dort laufen kritische Systeme halt im Inselbetrieb. Insofern ist es bei uns vielleicht heilsam, wenn der Strom mal öfter wegbliebe. Wir sind diesbezüglich sehr verwöhnt.


    Ich komme gerade aus so einem Land - Indien. Wer es sich leisten kann, die zunehmend wachsende Mittelschicht, hat sein mit Benzin, Kerosin, Diesel oder Flüssiggas betriebenes Stromaggregat vor dem Haus stehen (intressanterweise oft Stromaggregate für Mehrstoffbetrieb) und seinen Wassertank mit ein bis zwei Kubikmetern auf dem Dach, weil mit der Stromversorgung auch die Wasserversorgung steht und fällt. Firmen, etwa die indische Dependence meines Unternehmens, hat ihr Generatorhaus mit einem grösseren Schweröldieselmotor mit einigen Megawatt Leistung.


    Preparedness eben. Die ärmeren Schichten haben die Ar....karte gezogen.


    Ich bin auch der Meinung, dass die meisten hier im Forum sich zu helfen wüssten, beim Lesen der diversen hier geposteten Ausrüstungslisten vermute ich allerdings, dass wir in unserem Forum eine Gesellschaft wohlsituierter Mittelstandsbürger sind. Die Welt einer alleinerziehenden Mutter, die ihr Geld als Supermarktkassiererin verdienen muss, könnte anders aussehen. Da heisst Alltagssurvival vielleicht schlicht billiger und fraglos verfügbarer Strom.




    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Bernd,


    Zitat von Bernd;98287

    Auch kurzzeitige Unterbrechungen in der Stromversorgung können Betriebe gnadenlos an die Wand fahren,
    mit den entsprechenden Wirkungen auf diejenigen , die dort arbeiten.
    Können wir uns das wirklich leisten ?


    da stellt sich mir die Frage: ist es Aufgabe des Staates (= des Steuerzahlers), den Unternehmen eine luxuriöse unterbrechungsfreie Stromversorgung für quasi umsonst zu garantieren? Irgendwo gibts auch eine Eigenverantwortung des Unternehmers. Das ist wie mit der Solarzellenbranche in D. Die kollabiert gerade, weil sie sich zu sicher gefühlt hat, dass hohe EEG-Subventionen die überhöhten Preise ihrer Produkte auch weiterhin rechtfertigen.


    Mein Arbeitgeber betreibt einen mittelgrossen Reinraum zur Chipfertigung. Wir halten auch ein 400kVA-Notstrom-Aggregat mit 1.000l Diesel und eine gewaltige Batteriebank (die das Hochlaufen des Generators überbrückt) vor - allein, um den Reinraumbetrieb bei Stromausfall sicher herunterfahren zu können (für den Weiterbetrieb bräuchten wir 1...2MW). Das kostet das Unternehmen zwar eine gewisse Summe, die ist aber vergleichsweise niedrig, zu den Kosten, die entstünden, wenn Anlagen zur Chipfertigung mitten im Betrieb einfach abschalten würden. Einmal im Jahr brauchen wir diese Mega-USV auch, weil in der Dauerbaustelle Stuttgart mal wieder einer was angebaggert hat oder sich die Schaltwarte im Heizkraftwerk vertan hat.


    Grüsse


    Tom

  • Hi Waldschrat,


    Zitat

    ein viel gescholtenes KKW geht wegen planmässiger Revision oder - eher selten - wegen technischer Probleme vom Netz. Ansonsten ist es ein sehr stabiler Arbeitsgaul der Grundlastversorgung


    Deine Darstellung wirkt auf mich zu einseitig.
    Bitte erzähle doch auch, wie die Menschen in den Abbaugebieten von Uran jämmerlich krepieren und wo man mit Atommüll unser Grundwasser verseucht.
    Oder erkläre doch, wie viel Strom ein abgeschaltetes Atomkraftwerk benötigt, damit es nicht zur Kernschmelze kommt.


    Pumpspeicherkraftwerke sind in Deutschland gebaut worden, damit Deine tollen Arbeitspferde überhaupt laufen können. AKWs lassen sich so schlecht regeln, dass die Pumpspeicherkraftwerde notwendig wurden um nachts wegen zu wenig Nachfrage nicht die Netze kollabieren zu lassen. Was meinst Du, warum der Strom für Großkunden nachts fast verschenkt wird?
    Der Ausstieg aus Atomkraft wurde 2001 beschlossen und bis zum Ausstieg aus dem Ausstieg wurde nie nachgesehen, ob überhaupt einer der großen Konzerne sich darauf vorbereitet hatte. Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen ist also erst ein paar wenige Jahre alt und Du beschwerst Dich, dass nachts bei landesweiter Windstille noch keine Lösung gefunden wurde. Ein Vergleich: Du beschwerst Dich, dass ein 3jähriges Kind noch kein Haus gebaut hat, drei Kinder in die Welt gesetzt und ein abgeschlossenes Studium nebst Promotion vorweisen kann.


    Zitat

    Natürlich werden wir (D) das absehbar nicht tun - die Energieversorger können Grundlaststrom grenzüberschreitend einkaufen, zum Beispiel bei der EdF aus KKW im Rhonetal.


    Dein viel genannter "Grundlaststrom" ist ein theoretischen Konstrukt. Welcher Verbraucher interessiert sich für die Begriffe Grundlast, Mittellast und Spitzenlast? Unnützes Vokabular um Großkraftwerke zu begründen.
    Und 2011, als bereits viele AKWs abgeschaltet waren, war Deutschland noch immer Netto-Export-Land. Der Austausch mit Nachbarländern ist ausschließlich zur Optimierung von Gewinnen durch Regelung von Stomerzeugung und -transport.


    Und dann zum Abschluss eine Portion Trändendrüse für die alleinerziehende Mutter - warum nicht auch noch im Rollstuhl sitzend und Kind von HartzIV Empfängern?


    Was ist das Ziel Deiner Darstellungen?
    Sollen ich Angst vor der Umstellung auf erneuerbare Energiequellen bekommen? Das hat schon der Zeitungsartikel aus der WELT nicht geschafft.
    Meinst Du als Prepper vertraue ich auf Konzerne die auf Kosten aller Strom erzeugen?


    Gruß
    Lupus

  • ...einfach nur erschreckend wie beim Thema Strom alle Ihre eigene Intelligenz ausschalten und die Meinungen bestimmter Lobbyisten ungeprüft übernehmen.


    Mehr sog i ned


    Arni
    McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Atomkraft hat einen wesentlichen Vorteil. Jedes Land das mehrer AKWs hat kann sich getrost seine Armee sparen.


    Nur eine Frage der Zeit, bis ein pickeliger 16jähriger Hacker auf die Idee kommt mal das Stromnetz lahm zu legen und so die AKWs in Atombomben umfunktioniert. Ganz zu schweigen wenn wirkliche Cyberterroristen auf solch eine Idee kommen.


    Energie ist die Achillesferse der westlichen Welt. Nur eine Frage der Zeit bis jemand dies ausnutzt.

  • Wen Zahlen interessieren kann sich ja diese Seite mal anschauen. http://www.transparency.eex.com Das ist die Transparenzplattform der europäischen Energiebörse, an die alle Kraftwerksbetreiber > 100MW Kapazität alle relevanten Daten melden MÜSSEN, z.B. geplante/ungeplante Ausfälle, Erzeugung usw.. Hinzu kommen noch alle Erzeuger, die freiwillig ihre Daten melden. Recht interessant, vor allem in Bezug auf die Größenordnungen.


    Zitat von Lupus;98344

    Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen ist also erst ein paar wenige Jahre alt und Du beschwerst Dich, dass nachts bei landesweiter Windstille noch keine Lösung gefunden wurde. Ein Vergleich: Du beschwerst Dich, dass ein 3jähriges Kind noch kein Haus gebaut hat, drei Kinder in die Welt gesetzt und ein abgeschlossenes Studium nebst Promotion vorweisen kann.


    Ich denke die Beschwerde lautet eher, dass das 3jähriges Kind seine Unkenntnis nicht zugeben will (oder diese gar nicht realisiert) und trotzdem Entscheidungen trifft, bei denen noch nicht einmal klar ist in welche Richtung der Weg gehen soll, geschweige denn bereits Routen geplant wurden. Einfach mal machen und hoffen, dass es klappt empfinde ich persönlich als sehr blauäugig und bis zu einem gewissen Grad auch (gemein)gefährlich - zumal allen deutschen Politikern derartige Studien hätten bekannt sein können http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/056/1705672.pdf (thx Firehorse).


    Ganz offensichtlich existieren doch ganz beträchtliche Probleme, wenn die Abschaltung eines einzelnen AKWs an einem relativ normalen Tag zum Fastzusammenbruch des Stromnetzes eines Hochtechnologielandes wie Deutschland führen kann. Und dass sogar die Windkraftwerke zwangsabgeschaltet werden mussten zeigt doch wie ernst die Lage war, die werden nämlich normalerweise als allerletztes abgeschaltet.

  • Hallo Lupus,


    und mir ist deine Aussage

    Zitat von Lupus;98344

    Pumpspeicherkraftwerke sind in Deutschland gebaut worden, damit Deine tollen Arbeitspferde überhaupt laufen können. AKWs lassen sich so schlecht regeln, dass die Pumpspeicherkraftwerde notwendig wurden um nachts wegen zu wenig Nachfrage nicht die Netze kollabieren zu lassen. Was meinst Du, warum der Strom für Großkunden nachts fast verschenkt wird?


    zu einseitig und auch tatsächlich faktisch, sagen wir nicht falsch aber extrem anpassungsfähig!
    Fakt ist, dass Atomkraftwerke sehr wohl gut regelbar sind und auch geregelt werden. Anders könnten die heutzutage gar nicht gescheit laufen.
    Nehmen wir doch mal KKB also dat Dingen in Brokdorf da bei HH also den Fischköpfen :winking_face:
    Da läuft so ein gewisses Kabel unter der Elbe durch, dieses Kabel transportiert Strom. Geplant, gebaut und installiert wurde jenes maßeblich zum Elektronentransport von KKB wegwärts. Nun kamen in den letzten Jahren aber viele Windmühlen dazu. Gesetzlich geht nun der Windmühlenelektronenfluss vor dem Atomelektronenfluß, ähnlich wie "rechts vor links" im Straßenverkehr. So nun die güldene Frage auf die Gezeiten- äh Windschwankungen: Was macht KKB wenn der Wind anfängt? Richtig = runterregeln. Kommt ne Böe die etwas länger dauert? Richtig -> hochfahren. Und ein Pumpspeicherwerk hab ich dort noch nit gesehen...


    Apropos, guck mal zu unseren Froschverspeisenden Nachbarn:
    Um die 80 % "bösen" Elektronenfluss und das quer übers ganze Land, wie soll das bitte anders gehen also diese zu regeln? Hier werden einige Meiler selbst für Spitzenlastausgleich dementsprechend geregelt.


    arni
    Kennst Du Lobbyisten? Ich nit.
    Fakt ist, man kann alles schön und gut reden, hin- und herargumentieren, positiv oder negativ bewerten, für gut befinden oder unter ein schlechtes Licht stellen.


    @omawa
    Bisher hab ich Deine Beiträge sehr geschätzt, aber so ein pickeliger Hacker der indirekt Atombomben hackt, au weia. Ich hoffe das war nen Ausrutscher, wegen schlechter Tag etc pp


    ICH glaube nur das, was ich mehrfach gelesen habe (aus vermeintlich seriösen Quellen) oder ich mir [was mir am liebsten ist] durch persönlichen Erfahrungsaustausch mit komepetenten seriösen Menschen (in den Medien immer gleich Eggsberddn genannt!) aneigne.

  • Der mögliche Stromengpass ist nach wie vor ein aktuelles Thema und wird es wohl auch noch einige Zeit bleiben.


    http://www.welt.de/wirtschaft/…-Blackout-verhindern.html


    Allerdings weiss man als einfacher Bürger nie wieviel Wahrheitsgehalt in solchen Berichten steckt, und wieviel davon Meinungsmache der Medien im Auftrag von Lobbyisten ist.


    Gruß
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Das Stromnetz ist wie Gehen: Wenn man eine Sekunde nicht aufpasst fliegt man auf die Schnautze. Trotzdem gehen permanent viele Menschen herum, ohne ständig zu kollabieren. Dito unser Stromnetz: Da gibt es ein ausgeklügeltes System aus Primär- Sekundär- und Tertiärregelung, Lastverteilern, Ausgleichsleitungen quer über den Kontinent usf. Solange die Regelung funktioniert und die EVUs keinen Blödsinn machen (so wie heuer im Februar) ist von "Alarmstufe gelb" keine Rede.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Zitat von timsen;98384

    Ganz offensichtlich existieren doch ganz beträchtliche Probleme, wenn die Abschaltung eines einzelnen AKWs an einem relativ normalen Tag zum Fastzusammenbruch des Stromnetzes eines Hochtechnologielandes wie Deutschland führen kann.


    Wenn 1GW unplanmäißg vom Netz geht dann ist das nie lustig, kann aber üblicherweise ausgeregelt werden. Alle heiligen Zeiten gehts halt mal nicht, das wird künftig mal so kommen und war früher auch schon mal so.


    Zitat


    Und dass sogar die Windkraftwerke zwangsabgeschaltet werden mussten zeigt doch wie ernst die Lage war, die werden nämlich normalerweise als allerletztes abgeschaltet.


    Windkraftanlagen zudrosseln ist kein kritisches Ereignis sondern schlichtweg Alltag. 2010 gab es über 1000 EinsMan Ereignisse bei Windkraftanlagen im deutschen Stromnetz.


    http://www.eeg-aktuell.de/2011…-zu-69-prozent-gestiegen/


    Dass unsere Netze schnellstmöglich massiv ausgebaut werden müssen ist allerdings unbestritten und dass man in der Übergangszeit konventionellen Kraftwerke für gewisse Netzdienstleistungen braucht ist auch unbestritten. Auch eine PV Anlage ist technisch in der Lage, beispielsweise Blindleistung zu liefern, auch nachts, nur muss die halt auch in der Nähe des Bedarfs stehen. Und sowowhl Solar- als auch Windkraftwerke sind nun mal aus Netzsicht alles andere als optimal verteilt.


    "Grundlastkraftwerke", die Tag und Nacht durchlaufen sind künftig hingegen eher hinderlich. Das Hauptproblem der konventioellen Kraftwerke in Deutschlan ist, dass derzeit keiner der Wirtscahftlichkeit vein Kraftwerksneubauten sinnvoll kalkulieren kann. Das motiviert halt nicht dazu, mal ne Milliarde oder mehr zu investieren. Wenn wir mal unsere AKW abgeschalten haben und die nächsten 5-10 Jahre danach auch alles gut geht, dann können wir erstmal drei Keruzzeichen machen. Bis dahin sollte bitte die tecshnische Zivilisation auch nicht zusammen brechen, keiner will ein dutzend qualmender Fuskushimas haben, die keiner mehr löscht und Jahrelang Radioaktivität speien.


    Wenn ein AKW im Nachbarland hoch geht mögen wir je nach Wind auch einen Teil der Radioaktivität abbekommen, aber die Arbeiter muss das jeweilige Land stellen und die Hauptkosten bleiben auch im Land des AKW Betreibers.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Vincent;101304

    Allerdings weiss man als einfacher Bürger nie wieviel Wahrheitsgehalt in solchen Berichten steckt, und wieviel davon Meinungsmache der Medien im Auftrag von Lobbyisten ist.


    Die Energiewende ist ein gerne genommener Sündenbock.


    Die Energieversorger begründen 10ct/kWh Strompreiserhöhung mit einer EEG Umlage von 3,6ct/kwh.


    Die Aluminiumhütte muss angeblich aufgeben, weil der Strom wegen der Energiewende sooo teuer ist (dabei ist der Strompreis für Großvebraucher in wirklichkeit sogar gefallen, die zahlen nur 0,05ct/kWh für die EE und profitieren von ca. 0.8ct/kWh merit order Effekt + Freistellung von Netzentgelten, usw...)


    Und wenns mal im Stromnetz eng wird (das gabs früher auch schon), dann sind es selbstverständlich die erneuerbaren Energien, wie 2006, als man das Kabel über der EMS trennte und kaum war der Stromausfall in halb Europa vorbei, schon war der bösen Windkraft die Schuld gegeben. (in Wirklichkeit wars einfach ein Fehler beim Berechnen)...


    Die Energiewende ist zweifellos eine Herauforderung, leicht wird's nicht, aber wenn einer die EE als Sündenbock präsentiert sollte man lieber dreimal hinschauen, ob das wirklich stimmt.


    Im übrigen dürfte das deutsche Stromnetz auch heute dem in den USA nach wie vor deutlich überlegen sein.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Man darf halt eines nicht vergessen: Derzeit sind 90% der Stromerzeugung Deutschlands in der Hand von 4-5 Konzernen. Diese machen ganz gute Gewinne damit. Die EEG-Einspeiser (PV, Wind, ...) sind davon unabhängig und bedrohen ihr Geschäft von zwei Seiten:

    • sie reduzieren die Marge und die Abgabemenge
    • sie verhindern, dass durch gezielte Revisionen der Kraftwerke künstliche Verknappung herbeigeführt und damit die Preise gepusht werden.


    Daher werden natürlich alle Register gezogen, um die Errichtung von unabhängigen Einspeiseanlagen zu minimieren (durch gezielte Panikmache in den Medien und durch Lobbying in Berlin).


    Daher solche "der Blackout kommt"-Artikel immer kritisch lesen und hinterfragen.


    LG,
    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.