Camp bei Nacht einfacher finden

  • Hallo Allerseits,


    Ich war letztens in der Nacht im Wald um mich im Feuermachen zu üben. Habe bemerkt, dass es schwierig ist, sich bei Dunkelheit im Wald zu orientieren. Hatte meine Taschenlampe dabei (rot-Filter drauf) um besser zu sehen, aber das Camp zu finden war dann doch schwieriger, als gedacht :face_with_rolling_eyes:
    Als ich das erste mal zum Camp zurück kam, hab ich mir gedacht, meine LED-Laterne auf zu stellen um einen "Referenzpunkt" zu haben. Ich wollte aber meine Ressourcen sparen und wollte eine andere Lösung. Also kurz hinsetzen, naachdenken und meine Ausrüstung durchgestöbern. Ich habe an meinem Rucksack ein Reflektierendes Band angebracht, um von Autofahrern besser erkannt zu werden. Also habe ich dieses genommen und kurzerhand an einem dünnen Stamm befestigt.
    Selbst das schwache rote Licht meiner Taschenlampe, wird auf eine beträchtliche Distanz reflektiert und das Camp ist sehr schnell gefunden :grosses Lachen:


    Freundliche Grüsse


    D

  • Hallo Det0x,
    ich kann das Problem von den Nachsuchen bei Nacht.
    Wir sind schonmal auf der komplett anderen Seite des Waldes wieder rausgekommen.
    Bei einer Nachsuche in einer Dickung mussten wir uns über Rufe verständigen um wieder herauszufinden.


    Das mit dem Band ist eine gute Idee aber leider nur im Hochwald mit lichtem Bewuchs sinnvoll.
    Vllt. hat ja noch jemand anders eine Idee.
    Kompass oder GPS sind mir auch schon in den Kopf gekommen.


    Grüße buchemer

  • Hier ein ausführlicher Blogbeitrag zu den Litemarkern und den alternativen Gadgets:
    http://www.ausgeruestet.com/20…chtmarkierer-im-test.html


    Über den Blog von Marcel bin in schon vor langer Zeit auf die Nitestiks gestoßen ; neulich habe ich mir dann einen davon bestellt.
    http://www.ausgeruestet.com/2011/04/nitestik-glowsticks.html


    Nitestiks sind stark phosphoreszierende Anhänger. Mit stark meine ich auch stark: Nach nur wenigen Minuten Kunst-Licht von der Nachttischlampe war das abgestrahlte gelbgrüne Licht ausreichend hell um den Wecker ablesen zu können. Natürlich wird die Intensität bald darauf schwächer, aber noch nach Stunden kann man es gut wahrnehmen.


    Anwendung: Wenn man den Nitestik tagsüber von außen am Rucksack durch die Sonne trägt, ist er nach Einbruch der Dunkelheit so hell, dass man seinen abgestellten Rucksack wiederfindet. Oder eben das Zelt, wenn man noch los muss um Feuerholz zu suchen.
    Sollte man aber nachts raus müssen und sich zum *** zu tief in den Wald begeben, dann ist der Stick möglicherweise nicht mehr so hell.

  • Hallo zusammen


    Tja ......., es kommt immer darauf an bei welcher Situation.


    Bei normalen Campingaufenthalten kann auch eine stromsparende LED Zeltlampe aufgehängt werden.


    ABER wenn wir uns allgemein verbergen möchten, so sind unsere Bemühungen auch von anderen zu sehen.


    GPS ist nie eine schlechte Lösung wenn man erst Nachts in einer unbekannten Gegend sein Lager wieder finden muss.



    Viele Grüsse, Ernst

  • LED`s? GPS? Lampen? Strom?


    Was wenn du unerwartet länger weg bist? Dich verläufst? Zu weit abdriftest? Dich verletzt und daher länger brauchst?


    Verlässlich sieht anders aus.


    Du könntest zB. Äste in eine bestimmte Richtung knicken. So kannst du dich orientieren - und es ist stromlos sowie unauffällig (außer du hackst ganze Bäume in deine Richtung um).


    Oder du versuchst es mit Awareness :winking_face: Ich kann mich nicht erinnern, mich jemals verlaufen zu haben. Merke dir die Umgebung, auch wenn sie auf den ersten Blick in jeder Richtung gleich aussieht, gibt es sehr deutliche Unterschiede! Präge dir immer ein wo du bist - selbst in urbaner Gegend hilft das oft ungemein weiter!


    Lg.


  • Hallo Cabell


    Ja darum meine Frage in welcher Situation! Bei normalem Campingurlaub ..........., oder bei anderen Gelegenheiten.


    Das einprägen der Umgebung ist gut ....., aber bei absoluter Dunkelheit nicht immer so einfach umzusetzen.


    Was GPS betrifft ..., da ist in der Tat der "Strom" immer ein Thema. Aber meine Solarzellen bringen meine Akkus immer in Schwung.
    Aber das ist nicht jedermanns Sache, das ist mir klar.


    Viele Grüsse, Ernst
    Strom ......., ja

  • Zitat von ID 2;99908


    Das einprägen der Umgebung ist gut ....., aber bei absoluter Dunkelheit nicht immer so einfach umzusetzen.


    Beim Einprägen der Umgebung sucht sich jeder (der das anwendet) Hotspots die zu sehen sind. Der Abstand dieser Hotspots wird bei Dunkelheit (oder angehender Dunkelheit) entsprechend verringert, so ist es mit Orientieren etwas leichter.
    Zudem bietet die Nacht etwas, das am Tag nicht möglich ist. Sterne. Genau hier wird Awareness interessant. Verfolge (ruhig mal von zu Hause) den Lauf der Sterne.
    Achte beim Verlassen des Camps auf deinen Standort, unterstütze das mit Umknicken von Ästen und du findest garantiert wieder zurück :winking_face:


    Abhängig von der Gegen und dem Wald, gibt es die Möglichkeit, helle Steine zu sammeln und ala "Hänsel und Gretel" deinen Pfad markieren. Es müssen keine Felsen sein die du mit schleppst. Es reichen kleine wenn sie hell sind um sie zu erkennen.


    Ist es ein Nadelwald, hast du auch die Möglichkeit, mit dem Schuh bestimmte Zeichen (etwa Pfeile) in den Boden zu markieren - hier auf Wetterlage achten :winking_face:


    Lg.


    Edit: Hätt ich nun fast vergessen: Habt ihr im Wald keinen Kompass mit? Der braucht keinen Strom und ist leicht zu lesen. Hier wäre es von Vorteil, den Standort zu kennen. Aber wenn es ein beabsichtigtes Campen ist, dann wird man ohnehin wissen, wo man sich befindet bzw. wo das Camp ist.

  • Mein Freund, "Bushcrafter" seit über 40 Jahren der das auch Professionell in der ganzen Welt betrieb, Kurse etc. wollte mal Feuerholz holen am Morgen als ich noch schlief, es war bereits hell.


    Ich hörte jemand rufen, immer wieder. Manchmal ganz nah dann wieder weiter weg. Wahrscheinlich jemand mit Hund der den Hund nicht so toll unter Kontrolle hatte. Ich dachte noch, "nimm das Tier an die Leine wenn du es nicht im Griff hast"


    Irgendwann stand ich auf und schaute rüber wo Michael schlief der Schlafsack sah seltsam aus, wie liegt den der da? Dachte ich. Als ich näher ging sah ich, dass der Schlafsack leer war ich ruf "Michael" es kam sofort erleichtert Antwort. Michael hatte sich schlicht und ergreifend verlaufen und als das rufen nichts nützte hatte er sich auf einen liegenden Baum gesetzt und eine lange halbe Stunde gewartet. Er wusste ja, dass ich nicht ewig schlief.


    Michael knickt immer Äste um damit er den Weg zum Camp zurück findet nur diesmal nicht er war ja nur ein paar Schritte weg. Es hatte viele junge Buchentriebe man sah nicht 5 Meter weit.


    Eine kleine Nachlässigkeit kann dazu führen, dass man ohne Rucksack nach Hause geht. Es muss also nicht mal Nacht sein, dass man sein Camp nicht mehr findet. Ich glaube eine gute Hilfe ist, wenn man sich ganz bewusst in eine Richtung bewegt und von der Hauptrichtung nur im 90° Winkel wegbewegt und im 180° Winkel wieder zurück auf den Hauptweg. findet man nicht das gewünschte sollte man zurück zum Camp und eine neue Hauptrichtung einschlagen. Das Übel ist glaube ich wenn man hier und da hin geht gerade wo einem die Augen hinführen. Das hat man nach drei, vier mal Richtungsänderung nicht mehr im Griff auch weil man es unbewusst macht.


    Ein Licht kann eine Hilfe sein, ich glaube man sollte diesem Hilfsmittel jedoch nicht 100% vertrauen. Das Bewusste in eine Richtung gehen ist eine reale Sicherheit. Immer wieder zurückschauen und kontrollieren ob man die Zeichen die man gesetzt hat auch wirklich sieht. In Kanada machen sie kleine Bänder an die Äste um den Weg wieder zu finden. Solche habe ich mir auch zugelegt. Sie sind aus Papier und lösen sich nach ca. einem Jahr auf.


    Liebe Grüsse
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • draussen Du vertraust tatsächlich darauf, in einem Wald geradeaus laufen zu können? Besonders wenn es ein dichter Wald ist (sonst würde man sich ja anders orientieren können) halte ich es alles andere als real, gerade zu laufen nur weil man öfter mal nach hinten sieht.


    Es geht schneller als du denkst, dass du im Kreis gelaufen bist. Leider kein richtiger Kreis da du ja dann wieder am Ausgangspunkt wärst :winking_face:


    Ich halte das markieren des Weges für das sinnvollste das du machen kannst. Selbst Papierstreifen können abgehen oder von Tieren "verführt" werden. Äste werden aber nicht durch kleine Eichhörnchen wieder verleimt :winking_face:


    Lg.

  • Hallo Cabell


    Danke für Deine guten Tipps ......., vieles das hilft.


    Kompass, ja das kennen wir in der Schweiz irgendwoher.


    Erkläre bitte wie Du das in der Nacht so machts. Wie Du Deine effektive Position mit einer Kreuzpeilung machts.
    Denn die effektive Position ist sehr wichtig damit Du den Rest wieder findest.


    Eine gute Idee für einen Workshop ........, Danke für Deinen Bemühungen.


    Viele Grüsse, Ernst


  • Bin mir grad nicht ganz sicher, wie du das meinst. Ist hier Zynismus im Spiel?


    Wenn ich das Camp verlasse, achte ich auf die Richtung. Dies habe ich mit "Awareness" erwähnt. Wenn hier der Kompass bereits im "Spiel" ist, weiß ich in welche Richtung ich gehe. Muss ich zurück, gehe ich in die entgegengesetzt Richtung und achte ebenfalls wieder auf den Kompass.


    Selbst die Kreuzpeilung ist möglich, wenn bestimmte "Orte" verfügbar sind. Wenn ich an einer Kreuzung bin, Eisenbahn, Flüsse, Überführungen, etc. - es kommt immer (!) auf die Örtlichkeit an und die Situation in der du dich befindest.


    Lg.

  • Nun mal meine bescheidenen 2 Cent ...


    Kompass: Funktioniert meiner Meinung nach nur, wenn ich konsequent auf Hin- und Rückmarsch Koppelnavigation mache. Unter den hier geschilderten Bedingungen (Dunkelheit, Wald), teile ich die Meinung von Ernst, Kreuzpeilung sinnlos.


    "Astronavigation": Als Segler schätze ich die sehr, aber auf offener See sind die beiden einzigen "Bäume" der Grossbaum und der Besanbaum :) ... und die versperren mit nicht die Sicht zum Himmel. In dichtem Wald? Bei bedecktem Himmel? Dumm gelaufen.


    Der Faden der Ariadne (Markierungen aller Art): Erfordert sehr viel Disziplin und Vorausdenken. Verirren bei Dunkelheit oder Nebel funktioniert meist aber so: "Die paar hundert Meter? Da man sich nicht verlaufen!" Man kann doch, wenn man's merkt, ist es passiert.


    Wenn Unauffälligkeit keine Rolle spielt, ist es eine pragmatische Idee, das Zelt durch Licht zu markieren. Oft reicht die normale Beleuchtung, sehr viel auffälliger ist eine Blinklampe, z.B. eine helle LED. Wer einen Xenonblitzer nimmt, wie der zum Beispiel bei Seenotrettungswesten üblich ist, der hat eine selbst bei dicker Nebelsuppe auffindbare Bake. (Braucht aber halt auch Batterien)


    Ansonsten: Dunkelheit oder dichter Nebel? Losmarschieren auf Verdacht führt viel zu oft in Probleme. Besonders Nebel in den Bergen. Wenn ich mich nicht bewegen muss, bleibe ich, wo ich bin und warte auf bessere Sicht. Warme Klamotten im Rucksack, ein Biwaksack, Regen- und Nässeschutz und ähnliche Ausrüstungsgegenstände erleichtern die Entscheidung.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Cabell


    Du hast es erfasst ......, ein ganz klein wenig Zynismus war dabei. Denn ich empfinde es nicht immer sehr einfach mit dem Kompass auf dem gleichen Weg zurück zu finden.


    Schon gar nicht bei Nacht.


    Und für eine Kreuzpeilung in der Nacht brauchst Du Licht auf der Karte. Bzw. klar definierte Punkte die Du bei Nacht auf der Karte lokalisieren kannst.


    Und da sind wieder Sachen dabei die Du konsequent ablehnst. (Licht)


    Ich möchte mich nicht mit Dir streiten ......., aber beschreibe wie Du es machst und ich teste es gerne.
    (Kreuzpeilung bei Nacht in unbekanntem Gebiet, bzw. verrirrt im Gelände)


    Da ich vermutlich auch noch einiges zu lernen habe! :staun:


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von Waldschrat;99926

    Warme Klamotten im Rucksack, ein Biwaksack, Regen- und Nässeschutz und ähnliche Ausrüstungsgegenstände erleichtern die Entscheidung.


    "Gefällt mir" :)
    Wenn ich allerdings bereits mit Biwaksack, Regen- und Nässeschutz das Camp verlasse, kann ich doch auch gleich den Kompass mitnehmen und diesen auch benutzen :winking_face:


    Lg.

  • Zitat

    Ansonsten: Dunkelheit oder dichter Nebel? Losmarschieren auf Verdacht führt viel zu oft in Probleme. Besonders Nebel in den Bergen. Wenn ich mich nicht bewegen muss, bleibe ich, wo ich bin und warte auf bessere Sicht


    Das ist der sinnvollste Rat von allem, was bisher geschrieben wurde. Ist eine sichere Navigation aufgrund von Unsichtigkeit nicht mehr möglich, hält man die Position, bis es sich aufgeklart hat - das ist seit jeher ein úngeschriebenes, eisernes Gesetz.
    Und das sagt euch jemand, für den Navigation und Orientierung ein Beruf war und eine Berufung ist...

  • Zitat

    Wenn ich allerdings bereits mit Biwaksack, Regen- und Nässeschutz das Camp verlasse, kann ich doch auch gleich den Kompass mitnehmen und diesen auch benutzen


    Um zu wissen, wohin du gehst, musst du zuerst wissen, wo du bist.
    Ein Kompass zeigt dir nur Richtungen, aber keine Positionen.

  • Die Ausgangslage war sich vom Camp weg bewegen nicht davon marschieren. einfache Mittel sind gefragt, Konzentration, Markierung, eindeutige Wegwahl. Es ist relativ Simpel wenn man es von Anfang anmacht. Wie gesagt Michael macht das seit über 40 Jahren, er weiss wie man es macht. Er war schlicht und ergreifend einen Moment zu wenig aufmerksam. Da nützt der Kompass und die Sterne, die man nicht sieht, nichts.


    Liebe grüsse
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • Zitat von ID 2;99929

    Und da sind wieder Sachen dabei die Du konsequent ablehnst. (Licht)


    Licht lehne ich nicht ab! Ich stellte lediglich die Vergänglichkeit in den Raum. Licht braucht eine Energiequelle. Ich kenne die Leuchtdauer meiner Stirnlampe und weiß aus leidvoller Erfahrung, dass es auch ohne künstliches Licht gehen muss.
    Das menschliche Auge gewöhnt sich an die Dunkelheit. Bei unserer Lichtverschmutzung gibt es vermutlich keinen Ort in unserer Umgebung, der absolut dunkel ist.
    Ich setze ein paar natürliche Dinge voraus um sich orientieren zu können - dazu gehört auch etwas natürliches Licht, und genau davon braucht man nicht wirklich viel um eine Karte lesen zu können. Insbesondere wenn es bereits ein paar Stunden dunkel ist und das Auge bereits die Power entwickelt hat.


    Es gibt in absolut jeder Situation einen Zeitpunkt bei dem nichts mehr geht. Es gibt auch Wasser das ich mit den besten Filtern nicht mehr trinken würde (nehme ich an). Und dass ich weiter navigieren muss gehört genau so dazu. Wenn ich anstehe, weil sich Situationen ergeben mit denen ich nicht mehr klar komme (absolute Dunkelheit, keine Orientierungsmöglichkeit, starker Nebel, etc.) dann ist das STEHEN BLEIBEN angesagt. Warten auf bessere Zeiten :winking_face:


    Offtopic: Eine zynische Äußerung sagt häufig mehr über den Sprecher, als diesem lieb sein kann. Auch ich will nicht streiten - ich verachte Streit sogar. Also freue ich mich auf eine geordnete und angenehme sowie konstruktive Diskussion :)


    Lg.

  • Zitat von draussen;99936

    Er war schlicht und ergreifend einen Moment zu wenig aufmerksam.


    Da hilft nur noch stehen bleiben und warten :winking_face: