Abgelaufenes Verbandsmaterial

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  • Hallo Forum.
    Aus aktuellem Anlass ( binn gerade Besitzer einer größeren Menge abgelaufenen Verbandsmateriales geworden!):Gut: stelle ich einmal die Frage, wie hoch ist das Risiko sich im Verletzungsfall mit derartigem Material zu verbinden. Je nachdem wie ein späteres Krisenszenario aussehen würde, wird man sich bei langfristiger Störung der Versorgung mit 1-Hilfe Material diese Frage stellen müssen! In meinem aktuellen Beutel mit Material befinden sich zB. Wundkompressen= 5Jahre abgelaufen, Verbandspäckchen= 0,5 Jahre abgelaufen, Augenkompressen= 1 Jahr abgelaufen.
    Ich hoffe das die Medeziner unter uns diese Frage eindeutig beantworten können.
    Einzelgänger auf Tour:gratuliere:


    Ps. Was das abgelaufene Material betrifft, werde es vieleicht dem Kindergarten meiner Tochter zum Üben der 1-Hilfe überlassen, werde zumindestens einmal anfragen.

    [HR][/HR] Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Hallo einzelgänger,


    also grundsätzlich sollte man abgelaufenes Material natürlich nicht verwenden, erst recht nich bei wem anderen. Soviel zur Theorie. In der Praxis ist das Material sterilisiert worden und wenn die Verpackung unbeschädigt ist sollte es zumindest immer noch Keimfrei sein. Auf jeden Fall ziehe ich ein 2-3 Jahre überlagertes Verbandpäckchen dem alten Küchentuch vor.


    Du siehst eine eindeutige Antwort kann ich dir leider nicht geben. Und wenn dann wäre es ein eindeutiges Nein. Aber in der Praxis muss man eben auch die Kirche im Dorf lassen, wobei ich die 5 Jahre alten Wundauflagen schon kritisch sehen würde.

  • Hallo Einzelgänger!


    Das ist meines Erachtens nach eine Gewissensfrage.... auf Arbeit würden wir direkt geteert und gefedert werden, würden wir abgelaufenes Verbandsmaterial verwenden. Wenn ich allerdings überlege, welchen Aufwand wir vor ein paar Jahren mit Kaiserschnittnarben veranstaltet haben (regelmäßiger Verbandswechsel unter Verwendung von Verbandsschürzen, Pinzetten und allem Pipapo... und wie es jetzt funktioniert ( 1x steriler Verband im OP, bei Bedarf-wenn durchgeblutet Wechsel, am 2 Tag gehen die Frauen duschen, weichen dabei das Pflaster ab und entfernen es dann meist gleich selber. Danach kommt nichts mehr auf die Naht ausser frischer Luft! )..... Gut, in aller Regel sind diese Wunden sauber und nicht infiziert. Anders ist das bei infektiösen Wunden- bei denen wird peniblel desinfiziert und verbunden. Bei eitrigen, suppenden Wunden sollte man auch im Krisenfall auf jeden Fall versuchen, zumindest sterile Wundauflagen zu bekommen. Im Notfall eventuell Baumwolltaschentücher ganz heiß bügeln ....besser als nix.
    Im privaten Haushalt verwende ich durchaus abgelaufene Verbände...wenn z.B. das Fußgelenk geschwollen ist, ohne offene Wunden zu haben, dann kräht kein hahn danach, ob der Verband steril ist oder nicht. Der soll dann einfach Halt geben.


    Die Frage ist halt, was man im Krisenfall tut... Wenn du die Verbandsmaterialien trocken und sauber lagerst ( evt. vakumieren?), dann wirst du froh sein, diese zu haben, als im Zweifelsfalle die Wunde offen zu lassen, oder?


    Pflaster verlieren eventuell an Klebekraft....allerdings meiner Erfahrung nach eher diese einfachen "Pflasterchen". Bei einem ordentlichen Mepore klebt es auch nach Ablauf des VD noch ordentlich . Hab ich selbst getestet ;o)


    Gerade geht mir noch im Kopf rum, dass man ja unter Umständen die Verbände auch mit kolloidalem Silber tränken könnte. Vielleicht ist das auch ne doofe Idee..bitte nicht schlagen! Aber eigentlich find ich das überlegenswert!
    Silberionen wirken auch gegen Viren und Bakterien . Halt auch bei solchen Bakterien, die bereits gegen Antibiotika resistent sind. Sie sind mEn ein Tausendsassa! Okay- das hat jetzt nichts mehr mit deinem Verband zu tun, aber vielleicht in Kombination mit den Verbänden eine sinnvolle Angelegenheit.


    Fazit: Im Normalfall bei brenzligen Wunden auf jeden Fall steriles Material verwenden, bei Stützverbänden drück ich ein Auge zu....
    In einer Krisensituation gibt es keinen Normalfall- dann halt versuchen , Schlimmeres zu verhindern, improvisieren so gut es eben geht . (Mullauflagen/ Baumwolltücher bügeln, Wunden mit Traubenzucker oder Honig abdecken usw. )


    Hilft dir das etwas?


    Liebe Grüße, Holla!

  • Welche Wirkung entfaltet der Honig in diesem Fall? Dient er nur als Abdeckung oder erzeugt er noch eine andere Wirkung?

    [HR][/HR] Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Einmal sterilisiertes Verbandmaterial ist für den Krisenfall auf jeden Fall noch nutzbar.


    Man kann aber auch gleich nen Vorrat an Söhngen-Material anlegen. Selbst wenn man sie 5 Jahre vor Ablauf abstößt (z.B. über ebay) hat man immernoch 15 Jahre der Haltbarkeit, die der Hersteller garantiert, genutzt. Denn die garantieren 20 Jahre. 5 Jahre ist die typische Haltbarkeitszeit bei Leina & Co.


    Und wenn wir mal ehrlich sind - sauberer und besser nutzbar als jede denkbare Improvisation ist selbst ein 20 Jahre abgelaufenes Verbandpäckchen.



    LG


    Fire



    P.S.: Wundschnellverbände (Pflaster) sind ohnehin nicht steril wenn sie aus KFZ- (DIN 13164) oder Betriebsverbandkästen (DIN 13157) sind. Schaut mal drauf. Das ist die billige/unsterile Variante die dort drin ist. Und die sind heutzutage mit thermoresistentem Kleber gefertigt. Heftpflaster aus alten KFZ-Verbandkästen könnt ihr allerdings nach 10 Jahren wegschmeißen. Das ist dann kein Spaßfaktor mehr. :winking_face:

  • Der Honig dient keinesfalls nur als Abdeckung. Er hat ein breites Wirkspektrum. Schau mal hier: http://www.diebiene.de/online/100384/Heilwirkung.pdf


    Da steht schon mal ne Menge dazu. Ich hoffe, der Link ist okay?!


    Wichtig ist halt, dass der Honig kaltgeschleudert und nicht erwärmt wurde. Möglichst noch aus der eigenen Region, wegen den heimischen Pollen . Also wirklich einen Imker im Umkreis suchen. Importierten Supermarkthonig würde ich eher nicht verwenden, da er häufig aus China, Argentinien und Mexiko importiert wird und üble Rückstände darin gefunden wurden ( Antibiotika und krebserregendes Chloramphenicol ) ... :nuke:

  • Das mit dem Honig geht OK, wir haben in der Familie wo wir für die Qualität bürgen können.:Gut:
    Was die Langzeit 1-Hilfe Materialien betrifft, davon hatte ich schon im Forum gelesen und sie sind ein guter Tip. Na gut sie haben ihren Preis, aber man hat bei guter Lagerung 20 Jahre Ruhe. :Gut:
    :crying_face:Aber wenn ich halt im Ernstfall auf altes Zeug zurückgreifen muß, (bin nicht in Reichweite meiner Zuflucht sondern in einem verlassenen Gebäude mit alten Sanikasten) möchte ich schon wissen was auf mich zukommt.
    Einzelgänger auf Tour

    [HR][/HR] Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Zitat von einzelgänger;104162


    Was die Langzeit 1-Hilfe Materialien betrifft, davon hatte ich schon im Forum gelesen und sie sind ein guter Tip. Na gut sie haben ihren Preis, aber man hat bei guter Lagerung 20 Jahre Ruhe. :Gut:


    Ja. Die Preisunterschiede sind da, aber die Qualitätsunterschiede sind gewaltig.


    Nehmen wir mal günstige Leina-Betriebsverbandkästen bei amazon für etwa 18€ (Billigmaterial) inklusive Versand


    http://www.amazon.de/LEINA-WER…=8-1&tag=httpswwwaustr-21


    und Söhngen-Verbandkästen beim Conrad-Onlineshop für etwa 25€ inklusive Versand


    http://www.conrad.de/ce/de/pro…E0DCC6A0F5B04736.ASTPCCP7


    Wenn man dann bedenkt dass man die Sterilteile bei dem ersten nach 5 Jahren normalerweise wegschmeißen soll, hat man die Investition des Leina-Verbandkastens normalerweise zwei Mal oder mehr und mit dem für 7€ mehr hat man 20 Jahre Ruhe.


    Bei den KFZ-Verbandkästen ist es deutlicher. Billig etwa 7 € im Baumarkt von Leina. Wenn man nen alten KFZ-Verbandkasten neu befüllt mit sterilem Material für 9,56 inklusive Versand aus diesem Angebot


    http://www.hasamed24.de/product_info.php?products_id=318


    hat man 20 Jahre Ruhe und muss sich über bis zu 25€ Verwarngeld bei der Polizeikontrolle so lange keinen Kopf mehr machen wenn man ihn nicht nutzt.


    In Sammelbestellungen unter Kollegen / Freunden / in der Familie wird es dann noch entsprechend günstiger durch den Wegfall der Versandkosten.



    LG


    Fire

  • Abgelaufenes Verbandsmaterial kann man, auch jetzt ohne schlechtes Gewissen durchaus noch nutzen. Und zwar in Verbindung mit noch nicht abgelaufenen Material.
    Beispiel:
    Du hast ein abgelaufenes Verbandspäckchen (=Mullbinde mit eingearbeiteter sterilen Kompresse) und eine noch nicht abgelaufene sterile Kompresse.
    Decke also die vorhandene Wunde mit der "guten" sterilen Kompresse ab und wickle das abgelaufene Verbandspäckchen zur Befestigung (oder für einen Druckverband) darüber.


    Bloß weil das Ablaufdatum erreicht wurde, heißt das ja noch lange nicht, dass das Material bakteriel verseucht ist. Es wird halt keine Garantie auf Sterilität gegeben. Aber....sind denn die Hände oder die Einweghandschuhe, die den Verband wickeln steril? Meist nicht!


    Tsrohinas

  • Die Frage ist doch, für was verwenden? Solange es nicht auf Sterilität ankommt kann man auch abgelaufenes Material bedenkenlos verwenden. Ob die Mullbinde nun 1 Jahr oder 25 Jahre alt ist interessiert den Fuß der damit stabilisiert wird nicht. Zumindest solang sie das stabil tut. Ansonsten verfahre ich nach der Maxime, lieber eine sterile Wundauflage verwenden die abgelaufen ist als gar nichts.... optimal ist es sicher nicht, aber die Not macht erfinderisch.
    Solang sich frischeres Material besorgen lässt, verwende lieber eben jenes. Im Ernstfall ist abgelaufenes Material auf jeden Fall besser als gar keins!

    Gruß Sidge

  • Zitat von Holla die Waldfee;104150

    Hallo Einzelgänger!


    Das ist meines Erachtens nach eine Gewissensfrage.... auf Arbeit würden wir direkt geteert und gefedert werden, würden wir abgelaufenes Verbandsmaterial verwenden. Wenn ich allerdings überlege, welchen Aufwand wir vor ein paar Jahren mit Kaiserschnittnarben veranstaltet haben (regelmäßiger Verbandswechsel unter Verwendung von Verbandsschürzen, Pinzetten und allem Pipapo... und wie es jetzt funktioniert ( 1x steriler Verband im OP, bei Bedarf-wenn durchgeblutet Wechsel, am 2 Tag gehen die Frauen duschen, weichen dabei das Pflaster ab und entfernen es dann meist gleich selber. Danach kommt nichts mehr auf die Naht ausser frischer Luft! ).....


    Hallo Holla die Waldfee,


    ich bin ja nur ein medizinischer Laie, aber mir kommt da ein ganz anderes Gefahrenszenario in den Kopf, die nosokominale Infektion.


    Was tut Ihr gegen diese üblen Viecher, die letztlich (Darwin lässt grüssen) die Evolution in einer mit Antibiotika und Desinfektionsmitteln getränkten Umgebung als multiresistente Biotopspezialisten erzeugt?


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Also erstmal eine Begriffsklärung:


    Nosokomiale Infektion bezeichnet die Gesamtheit der im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Da gehört auch ne herkömmliche Lungenentzündung zu.


    Was du meinst (wenn ich das recht verstehe) sind Multiresistente Erreger wie MRSA und Co.


    Zu denen muss ich sagen dass wir im deutschen Gesundheitssystem schwer hinterher rennen. In den Niederlanden z.B. gilt jeder neue Pat im KH grundsätzlich als besiedelt und bekommt bei der Aufnahme nen Abstrich gemacht. Erst wenn der negativ ausfällt wird der Patient nicht mehr isoliert. Bei uns is es umgekehrt. Alle gelten als frei und Abstriche werden nur bei Verdachtsmomenten genommen. Die Dunkelziffer für Besiedelung (nicht infektion) mit multiresistenten Erregern liegt in D wohl bei 25-30% der Bevölkerung. In den NL die seit ca. 15 Jahren das System geändert haben liegt se Schätzungen und Hochrechnungen nach bei 1-2%


    Naja und was wir dagegen machen: Bei nachgewiesener Besiedlung oder Infektion isolieren und mit Antibiotika behandeln die noch wirken. Leider haben die ne Menge Nebenwirkungen und sind sehr sehr teuer.


    Aber das Thema hier auszukauen würde den Fred sprengen. Bei Interesse kann das Thema aber gern nen eigener Fred werden :winking_face:

  • Ich persönlich würde auch abgelaufene Verbände / Pflaster etc. verwenden solange diese noch von außen noch gut aussehen und nicht vergilbt sind
    oder sonst irgendwie unhygienisch aussehen. Was soll da groß passieren, wenn die Verbände eh eingeschweißt sind?

  • Zitat von wittkatze;105771

    Was soll da groß passieren, wenn die Verbände eh eingescheißt sind?


    Sie fangen an, zu riechen.:grosses Lachen:

  • Zitat von wittkatze;105771

    Ich persönlich würde auch abgelaufene Verbände / Pflaster etc. verwenden solange diese noch von außen noch gut aussehen und nicht vergilbt sind
    oder sonst irgendwie unhygienisch aussehen. Was soll da groß passieren, wenn die Verbände eh eingescheißt sind?


    Die Verbände sind Sterilisiert. Nach einer gewissen zeit kann nicht mehr Garantiert werden, dass das Produkt noch Steril ist, deshalb haben die Dinger ein Ablaufdatum.

  • @ melusine: Pardon! Das war wohl ein "freud'scher Versprecher"! Ich meinte natürlich "eingeschweißt! :grinning_face_with_smiling_eyes:


    @ wiggeler: Stimmt! Was mich nur interessieren würde ist, warum die Sterilität nicht mehr gegeben ist? Heißt das,
    dass zufälliger Weise sich Bakterien sich ausbreiten (wo vorher eigentlich keine da waren und auch keine reinkommen konnten)?
    Mich würde eine ausführliche plausible Erklärung reizen.
    Falls das Ablaufdatum überschritten ist, wird die Infektionswahrscheinlichkeit vermutlich äußerst gerig sein.

  • Das Ablaufdatum bezieht sich in den allermeisten Fällen eigentlich eher auf die (keimfreie/sterile) Verpackung als auf den Inhalt (bei Verbandsstoffen jetzt wohlgemerkt!). Bis zu diesem Datum garantiert der Hersteller bei sachgerechter Lagerung und keiner mechanischen Einwirkung, dass das Verpackungsmaterial die Inhalte steril/keimfrei hält.
    Im professionellen Bereich würde jeder Sanitäter/Krankenpfleger/Arzt (wie schon gesagt) wohl Geteert und Gefedert werden, wenn abgelaufenes Material verwendet wird. Im Großen und Ganzen kann man aber dennoch für sich selber feststellen inwieweit man sich die vielleicht schon seit längerem abgelaufenen Wundauflagen noch zumuten möchte. Eine absolut sterile oder keimfreie Wundversorgung wird sich im privaten Bereich sowieso nur sehr schwer realisieren lassen. Schon gar, wenn man dafür nicht richtig ausgebildet ist. Besser als der abgerissene Lappen vom Tshirt ist eine optisch einwandfreie aber dennoch abgelaufene Wundauflage sicher zu 99,9%.
    Bestes Beispiel sind (wie so oft) auf die Militärs: Was ich da teilweise schon an abgelaufenen Material im Einsatz gesehen habe, war in einigen wenigen Fällen vom Lebensalter her weiter fortgeschritten als ich, jedoch vom Material her einwandfrei in Ordnung. Die richtige Lagerung ist hier halt wieder mal das A und O. Wenn ich die Verbandspäckchen aus Papier im feuchten Schimmelkeller über Jahre lager, darf ich mich nicht wundern wenn die Wundauflage aus einem solchen bei Verwendung aufspringt "MAMA" schreit und von selbst davonrennt. Wenns aber kühl, trocken und am besten nochmals Verpackt gelagert wird, würde ich es für meine Famile und mich selber ohne zu zögern verwenden.


    Wenn man auf lange Haltbarkeit setzen möchte, würde ich momentan sehr alles an Verbandsstoffen empfehlen, das metalisiert ist: Vor ein paar Jahren waren die Verbandsstoffe noch ca. 5 Jahre haltbar, mittlerweile hat die letzte Charge, die ich gesehen habe bei uns, als Ablaufdatum 2029 aufgedruckt gehabt. Ist nur ein wenig teurer und z.B. bei Verbrennungen sowieso das Mittel zur Wahl.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Da hätt' ich noch'ne kleine Frage zu: Warum metallisiert? Ich habe mir letztens eine Pflasterbox gekauft, in der befanden sich u.a. Pflaster mit alumisierter Wundauflage. Ich bilde mir ein, dass die Blutung nach einer kleinen Eigen-OP schneller gestoppt wurde, bin mir da aber nicht sicher.


    Also, warum metallisiert?


    lg

  • In erster Linie deswegen weil die metallisierten Wundauflagen eine wahnsinns Haltbarkeitszeit haben. Für Prepper ist das ja von Vorteil :)


    Vom medizinischen Standpunkt aus: Die normalen Wundauflagen saugen sich gerne mal mit dem Wundsekret voll und wenn das dann irgendwann verkrustet ... jeder kennt sicher die schmerzerfüllten Gesichtsausdrücke derjenigen die eine solche Wundauflage entfernt bekommen nur allzu gut :) Bei metallisierten Wundauflagen verklebt das idR nicht (ich will nicht sagen, das dies nicht vorkommen kann!) und lässt sich dann dementsprechend einfacher entfernen/wechseln. Vor allem jemand mit einer größeren Brandwunde wird es dir danken wenn du ihn damit behandelst. Das gerade die Saugfähigkeit bei den herkömmlichen Wundauflagen natürlich wieder von Vorteil sein kann, ist natürlich auch unbestritten (starke Blutung - Druckverband o.ä.).


    Bei Pflastern gehe ich den sehr traditionellen Weg: eine große Rolle Leukoplast und das Pflaster selber zuschneiden. Hält bombenfest und verklebt auch nur selten.

    acta, non verba - viribus unitis