die Kanalisation verstopft ist ???

  • Hallo zusammen,


    vieleicht ne blöde Frage, aber was ist wenn nach einer Katastrophe das Leben so halbwegs zwar weiterläuft jedoch dann die Rohre in der Kanalisation verstopft werden ??


    Ich hab echt keine Ahnung von sowas , aber ich stelle mir halt vor da hat man die eine oder andere Sicherheitsmaßnahme getroffen ist in seinem Haus fürs erste vermeintlich gut versorgt, aber dann drückt die "Scheisse" sprichwörtlich das Rohr hoch ???


    Oder wie muss ich mir das vorstellen ??


    Wenn doch kein Waaser mehr zur Spülung vorhanden ist werden die meisten Menschen sich sicher keine Notdurft irgendwo draussen suchen sondern das Klo bestimmt so lange benutzen wie es halt geht ???


    Bin über diese für viele vieleicht einfache Frage doch etwas ratlos :frowning_face:


    Danke für eure Antworten im Voraus

  • Wie soll man/frau denn ein herkömmliches Klosett benutzen, wenn kein Wasser zur Spülung mehr da ist . Irgendwann ist dann mit Verlaub die Schüssel voll.
    Du brauchst immer etwas Wasser um die Feststoffe durch den Syphon zu bringen . Wenn viele Bewohner eines Haus mit der Gießkanne und mit Sparmmenge arbeiten, kanns natürlich sein , daß sich am unteren Ende des Rohres soviele Feststoffe ansammeln, daß diese nicht mehr in den Kanal geschwemmt werden.
    Im Fall des Ausfalls der zentralen Wasserversorgung fällt natürlich auch das Abwasser aus Badewannen, Waschmaschinen , Spülmaschinen weg, das auch Feststoffe im Normalbetrieb weiterschwemmt.


    Auf Grund des Wassersparens in den Haushalten ergibt sich heute schon gelegentlich die Notwendigkeit, daß Abwasserkanäle zusätzlich gespült werden müssen.


    Spezielle Absperrschieber zwischen Fallrohr und WC-Schüssel kenn ich nicht. Bei einem größen Abstand zum Fallrohr könnte ein Rückstauschieber eingebaut werden, wie er in Kellern üblich ist, wenn die Gefahr besteht, daß es bei starken Regen oder Hochwasser Abwasser in die Hausanlagen drückt.


    wolpi


  • Hallo Ela,


    sie drückt nicht das Rohr hoch, sie geht erst gar nicht den Siphon runter, der als Geruchsverschluss gedacht ist. Die Toilette geht nach der letztem Leerung des Spülkastens nicht mehr, es sei denn, Du hast Wasser in Eimern zum Nachschütten.


    Mit verstopften Rohren hat das zunächst mal nichts zu tun.


    Man kann dem "Ruf der Natur" durchaus hygienisch draussen folgen, aber dazu gehört Wissen und Verantwortungsgefühl, das den meisten Menschen abgehen dürfte.


    Ausserhalb von Wohngebieten
    Ausserhalb von Wassereinzugsgebieten
    Klappspaten, Grube drei Spatenstiche tief ausheben, Exkremente und Klopapier/Blätter rein, zuschaufeln.


    Du kannst Dir natürlich auch Gedanken um eine chemische Desinfektion / Chemietoilette machen, hier ist die Einlagerung von Natrium- oder Calciumhypochlorit sinnvoll, eine preiswerte Grundstoffchemikalie (z.B. Swimmingpoolbedarf)


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Was vieleicht "richtig interresant" werden dürfte ist die Möglichkeit das im Falle eines längeren Stromausfalles die Haptabwasserrohre regelrecht austrocknen könnten. Auf diese Auswirkung bin ich eigentlich erst durch den Roman "Blackout" gekommen. Wenn dieser Fall eintritt, haben wir noch lange was davon, selbst wenn Strom und Wasser wieder fließen sollten. Bei der geringen Anzahl an Spülfahrzeugen und anderen Reinigungsgeräten dürfte je nach betroffenen Gebiet mit Wochen bzw. Monaten zu rechnen sein ehe alles wieder normal "abläuft"!

    [HR][/HR] Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Ohne Strom ect. wird die Kläranlage nicht die "Klärleistung" bringen die sie sollte und das Abwasser geht teils ungeklärt raus.
    Kläranlagen haben bei Wassermangel noch größere Probleme wie bei Starkregen......für Starkregen gibt es Auffangbecken für Wassermangel gibt es nichts.
    Abwasserleitungen arbeiten also bis auf wenige Ausnahmen immer, spülen am besten mit altem Spülwasser oder so....


    Das schlimmste was in einer Kriese passieren kann ist, das die Leute ihre Fäkalien auf die Strasse schütten......Hygiene ist das wichtigste, das man erhalten muß.


    Leichen, Kadaver und Fäkalien müssen sofort aus dem Ort(am besten verbrennen).....sonst besser selber gehen.


    Gruß Klappspaten

  • Zitat von Klappspaten;111336


    Das schlimmste was in einer Kriese passieren kann ist, das die Leute ihre Fäkalien auf die Strasse schütten......Hygiene ist das wichtigste, das man erhalten muß.


    Exakt das war in den Städten des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit der Standard, sagen wir mal so vom 14. bis ins 18. Jahrhundert.


    Cholera und Typhus liessen grüssen.


    Mal eine Frage: Wer hat eine Typhusimpfung? Gibt es beim Hausarzt und kostet nicht viel. (Etwa 20 Euro) Hält drei Jahre.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • @Klappspaten: Dein Profilbild passt super zum Thema! :)


    Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie desaströs die Lage in einer Großstadt/in urbanem Wohngebiet werden könnte!
    Campingklo ist gut und recht, aber jeder Camper weiß, dass das Zeug auch mal weggekippt werden muss.
    Ich rate zu Eimer und Grube, wenn die Krise länger dauert...also sozusagen: Aussitzen!


    Grüße,
    Talondrake

  • Für den Fall dass meine Toilette mal einige Tage ausfallen sollte habe ich mir eine faltbare Toilette angeschafft:
    http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr=102107


    Das Teil wird zusammengefaltet und alsdann ein Kunststoffsack eingehangen, dann kann man(n) :grinning_squinting_face: sich draufsetzen.


    Insgesamt ist das eine nette Übergangslösung für einige Tage in einer Stadtwohnung, nichts für langfristigen Gebrauch. Irgendwo habe ich noch den Tipp gelesen zusätzlich Katzenstreu zu verwenden, was dann zusätzlich Gerüche und Flüssigkeit bindet.


    In einem langfristigen Szenario müsste ich wohl ein Loch im Garten buddeln bzw. was Bauen, aber ich denke dass man dafür dann bestimmt Zeit finden wird, soweit der Boden nicht steinhart ist.

  • So viel Platz nimmt eine Chemietoilette (bei mir das Modell 'Campa Potti') nun auch nicht weg.
    Dazu ein oder zwei Flaschen der zugehörigen Chemikalien, paßt. Die Sorge sind wir erst mal los.
    Bleibt nur bei längerem C -Fall die Frage der Entsorgung, aber wenn es erst mal soweit ist haben wir vermutlich größere Probleme.

  • Zitat von Waldschrat;111338

    Mal eine Frage: Wer hat eine Typhusimpfung? Gibt es beim Hausarzt und kostet nicht viel. (Etwa 20 Euro) Hält drei Jahre.


    Viele Grüsse


    Matthias


    Da ich öfters in Kläranlagen zu tun hab, hab ich mir alles impfen lassen was es da so gibt.
    Hat durch die berufliche Notwendigkeit alles die Krankenkasse übernommen.


    Gruß Klappspaten

  • Durch meinen WW habe ich ein Porta Potti sowie 4 Flaschen der Chemikalie.


    Ich habe vor mir am Samstag 2 Regentonnen aus dem Thomas Phillips Angebot zuzulegen.
    Ich habe das Glück, direkt hinter einem Badezimmer (außerhalb des Hauses) diese lagern zu können.
    Die dann insgesammt 200 Liter Regenwasser dienen als Notlösung im Bezug auf Trinkwasser und Toilettenspülung.


    FRAGE: Wie sieht es im Winter mit dem Wasser aus? Wird der Deckel einfach nur hochgedrückt wenn dieser locker oben auf der Tonne liegt?
    Oder platzt mir die Tonne?

  • Gefüllte Blechtonnen platzen sicher im Winter.
    Kunststofftonnen dehnen sich ordentlich wenn das Wasser gefriert. Wenn die Tonne voll ist, wird sie aber auch mit ziemlicher Sicherheit zerreissen.


    Meine Kunststofffässer und auch ein Betonring werden bei mir immer fast ganz leer gemacht. 10-15 cm Eis schaden den Behältnissen nicht.


    Tsrohinas

  • Das ist einer der Nachteile oder Risiken von Stadtwohnungen.
    Vielleicht ist verstopfter Kanal und Wassermangel der Entscheidungspunkt, wo man sagt:
    "So, jetzt packen und Abreise in den Schrebergarten!"


    Für entspanntes Freiluft-Stoffwechseln kann sich dort jeder selber die Regeln machen. Geht ganz ohne Strom und unfähige Abwassergesellschaften.

  • Ich wollte die Tonnen in erster Linie als Reserve für den Wassernotstand aufstellen.
    Die Tonnen fast ganz zu entleeren macht für mich keinen Sinn. Vemutlich muss ich den
    den Ablasshahn entfernen da er sonst durvh Eisbildung platzt. Bis zur Hälfte mit Regenwasser
    zu füllen müsste doch noch funktionieren? !? Hoffe ich. ...


    Ich denke bei einer Woche Toilettenbenutzung geht ganz schön was durchs Rohr.
    Trinkwasser ins Klo zu schütten ist irgendwie pervers.

  • Talondrake, ich nehme mal an das das ein Bild des Pferdekopfnebels ist.


    Was die Kanalisation angeht: Generell finde ich,man kann in einer Mietwohnung im Ballungsgebiet einfach kein seriöses preppen betreiben.
    Klingt hart und manche möchten mir widersprechen, aber es liegen aber nur ganz wenige Proś auf der einen Waagschale und viele viele Contras auf der anderen.
    Wenn ich keinen Garten habe in dem ich meine Ausscheidungen entsorgen / kompostieren kann, bin ich irgendwann angeschi**en

  • Hallo Buddelbär,


    preppen heißt doch vorbereiten.


    Auch als Städter kann ich mich vorbereiten. Nicht in dem Umfang wie die Landbevölkerung, aber doch so, dass ich eine nicht all zu lange Krise einigermaßen aushalten kann. Also nicht über Jahre wie die Dörfler, aber immerhin über Wochen und Monate. Eben in dem Umfang wie mir die Stadt das ermöglicht, z.B. durch herausreißen der Gehwegplatten im Hinterhof um dort was anzupflanzen oder was auch immer.


    Aber unser preppen deswegen als unseriös ab zu tun ist wirklich demotivierend. Das nimmt uns ja die Hoffnung und das ist das wichtigste beim Preppen überhaupt. :)



    nashua

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Hallo,


    man sollte vielleicht zwei Bereiche unterscheiden, um der ursprünglichen Fragestellung gerecht zu werden:


    1. Was tun wenn die Kanalisation verstopft ist?


    und


    2. Was tun, wenn die Abwasser/Fäkalienentsorgung über Kanalisation nicht möglich ist (z.B. wg. Spülwassermangel)?



    Zu Frage 1:
    Normalerweise baut man Kanalisations-Systeme so, dass sie über ein natürliches Gefälle verfügen und die "Fracht" von selbst ans Ziel gelangt. Undichte Rohre oder zuwenig Spülwasser kann die Ursache sein, dass die flüssige Phase der Fracht nicht ausreicht, das "es" fliesst. Nach einem Erdbeben, Erdrutsch etc. können Rohre auch beschädigt, verschoben oder unterbrochen werden. Hochwasser ist eine häufige Ursache, dass das natürliche Fliessgefälle nicht mehr funktioniert, wenn das Kanalsystem unter der Strassenoberfläche im überschwemmten Bereich komplett geflutet ist.
    Hochwasser ist auch die grösste Gefahr für einen Rückstau, der den Kanalinhalt durchaus in die häuslichen Abwasserrohre zurückdrücken kann. Im Normalfall sind für alle Bebauungsgebiete mit Kanalisation so genannte "Rückstau-Ebenen" definiert. Offene Abwassersysteme dürfen nur oberhalb dieser Ebene eingebaut werden, darunter (etwa Abläufe in Kellern) nur, wenn sie mit (stromlos und automatisch wirkenden) Rückstauklappen, teilweise sogar doppelt (hintereinander) ausgestattet sind. Ein anderes Problem ist, dass Abwasser produzierende Stellen unterhalb der Rückstauebene mit einer Hebeanlage ausgestattet sein müssen (Pumpe im Abwasserrohr, die das Abwasser zunächst über die Rückstauebene anhebt, damit es von dort "frei" abfliesst. Solche Hebeanlagen brauchen Strom und machen Sanitäreinrichtungen unterhalb der Rückstauebene bei Stromausfall sofort unbrauchbar.


    Zu Frage 2:
    Ist eine Abwasser-/Fäkalienentsorgung durchs Kanalnetz aus irgendwelchen Gründen nicht mehr möglich, dann ist die Vermeidung fäkalienhaltiger Abwässer oberstes Prinzip. Das geht relativ einfach mit einer Torf-/Kompost-Toilette, die konstruktiv Urin und Kot separat erfasst. Urin ist vergleichsweise harmlos und so gut wie nicht mit Bakterien belastet (beim gesunden Menschen quasi keimfrei). Er kann wortwörtlich in den Busch gekippt werden. Anders dagegen der Kot, der quasi zum grossen Teil aus Darmbakterien besteht, die nicht in Umlauf geraten sollten (Kolibakterien). Das Geheimnis einer Torf-/Komposttoilette, ist das Eintrocknenlassen des Kots, der dann auf natürliche Weise zu einer Art Humus wird. Der Prozess dauert aber gut ein Jahr. Praktischerweise legt man zwei solcher Toiletten baugleich nebeneinander an. Eine ist zunächst gesperrt und die zweite wird benutzt. Ist bei dieser der Sammelbunker voll, wird sie gesperrt und die erste Toilette benutzt. Die gesperrte "volle" Toilette lässt man solange Ruhen, bis der Bunkerinhalt zu Humus umgewandelt ist. Dabei ist wichtig, dass man den Bunker schon während der Toilettenbenutzung möglichst trocken hält, also Urin konsequent raushält und nach jedem "Geschäft" eine natürlich abbaubare und Feuchtigkeit bindende Substanz hinterherwirft (Sägespäne, Asche, Torf, trockene Erde, Altpapier).


    Die genaue Beschreibung findet man hier (ich hatte es im "legendären" Klopapier-Thread schon mal verlinkt):
    es gibt von der Hesperian Foundation (die Herausgeber der kostenlosen Medizinfibeln "Wo es keinen Arzt gibt" etc.), ein ebenso kostenloses Werk über Sanitäre Anlagen in Entwicklungsländern, Krisensituationen, Flüchtlingscamps: "Sanitation and Cleanliness for a Healthy Environment".


    Man kann das natürlich auch mit zentralen "Fäkalbunkern" im Hinterhof und dezentralen "Torf-Eimer-WCs" in jeder Wohnung lösen, die man dann in die Sammelbunker entsorgt, man muss sich halt nur an das Prinzip der strikten Trennung von Flüssig und Fest halten.


    Ich seh das aber für unser relativ nass-kaltes Mitteleuropa als ein eher unwahrscheinliches Szenario an: im Prinzip liegen alle Ballungsgebiete an Flüssen, es regnet mehr als genug - Spülwasser für die gewohnte Fäkalien- und Abwasserentsorgung sollte also zu finden sein. Es wird halt ein bisschen mühsamer, wenn man täglich ein paar Eimer Spülwasser fürs WC in die Wohnung schleppen muss. Aber bei meinen Grosseltern im Schwarzwald der 1970er Jahre war die grosse Emaille-Kanne neben dem Plumpsklo mit Klappverschluss noch ganz selbstverständlich. Die Klos waren ohnehin nachträglich von aussen an die Häuser angebaut worden und unbeheizt. Eine Wasserspülung nach heutigem Prinzip hätte im Winter gar nicht funktioniert, weil die Wasserleitung eingefroren wäre.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;111368

    Man kann das natürlich auch mit zentralen "Fäkalbunkern" im Hinterhof und dezentralen "Torf-Eimer-WCs" in jeder Wohnung lösen, die man dann in die Sammelbunker entsorgt, man muss sich halt nur an das Prinzip der strikten Trennung von Flüssig und Fest halten.



    Wie willst du denn bei einer solchen Lösung fest von flüssig trennen? Meistens kommt doch wenn dann beides gleichzeitig.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Zitat von nashua;111370

    Meistens kommt doch wenn dann beides gleichzeitig.


    ...aber aus durchaus separaten Öffnungen! Und wenn man ein wenig übern Tellerand rausdenkt, kommen da ganz simple Lösungen zustande. Man baut im vorderen Bereich der WC-Schüssel einen Trichter ein, wenn man dann noch die Männer zum Sitzpinkeln erzogen hat, ist das Problem schon gelöst.


    Führend ist da die schwedische Firma Separett (nomen est omen).


    Da gibts z.B. ne portable Klappfix-Variante, die unseren S&P-Vorstellungen am nächsten kommen dürfte: http://%22http//www.amazon.de/…G%22?tag=httpswwwaustr-21 Kompostierbare Plastikbeutel fürs Feste und das Pipi kommt in nen separaten Kanister.


    Man kann aus Komposttoiletten auch ne ganze Philosophie machen, das geht z.B. hier: KLICK oder hier: KLICK


    Grüsse


    Tom