Regenwasser direkt aus der Dachrinne abpumpen?

  • Unsere Situation: Mietwohnung im ersten Stock mit Balkon, darüber verläuft erreichbar die Dachkante mit Regenrinne, die in einem für uns Mieter nicht zugänglichen Fallrohr endet und das Regenwasser leider ungenutzt direkt in die Kanalistation befördert.


    Problem: Wie kommen wir im Ernstfall oder auch schon jetzt an Wasser vom Dach, wenn der Vermieter weiterhin keinen konventionellen Anschluss an das Fallrohr erlaubt?


    (eventuelle) Lösung: Eine Tauchpumpe (wie z.B. die hier: http://www.amazon.de/Hochleist…=1-1&tag=httpswwwaustr-21 ) in die Dachrinne legen, Stromversorgung über eine Solar gespeiste Batterie/Akku, einen Schlauch in ein Regenfass auf dem Balkon, fertig. :)


    Theoretisch könnte man die Pumpe sogar komfortabel über einen Regensensor automatisch starten lassen und über einen Füllstandsdetektor im Fass stoppen oder?


    Ein kleines flexibel aufstellbares Solarpanel hätte ebenfalls noch Platz auf dem Süd-Balkon, auf´s Dach dürfen wir Mieter nämlich auch nichts draufbauen.


    Aufbereitet wird das Wasser dann natürlich je nach Verwendungszweck, für Trinkwasser mit Filtern und/oder Entkeimungstabletten.


    Was haltet Ihr von dieser Idee oder hat jemand von Euch schon so etwas oder Ähnliches realisiert und damit Erfahrungen gemacht?

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Hallo Annidivini,


    ich denke mit der Tauchpumpe wirst du keinen besonderen Erfolg erzielen.


    Der Name Tauchpumpe beschreibt die sache ja, sie will unter getaucht werden, was in einer Regenrinne mit einer Tiefe von 10-15cm schwer wird, abgesehen davon müsste der füllstand der Rinne konstant bleiben ( bei leerlauf nehmen die Pumpen gerne schaden an ).


    Am besten wäre es du könntest in das Regenrohr diesen Wechsler einbauen ( diese klappe die man bewegt damit das Wasser weitergeleitet wird ), aber das ist bei dir ja schwer wie du sagst ? Wie weit ist die Regenrinne von deinem Balkon weg ? oder nähestes Fenster?


    Lieben Gruß


    Prydae

  • Hallo Annidivini,



    wenn Du nur im Notfall an das Wasser willst würde ich mir keine Gedanken wegen dem Vermieter machen, denke der interessiert Dich dann herzlich wenig.


    Das einfachste ist, denke ich, wenn Du im Eisenwarenladen eine Schottverschraubung und einen passenden Blechbohrer kaufst.
    http://www.kurt-freytag.de/fre…erschraubung-messing.html


    Im Fall der Fälle einfach ein Loch unten an der tiefsten Stelle der Rinne Bohren und Schottverschraubung rein und das Fallrohr verstopfen .
    An das Gewinde der Schottverschraubung schliesst Du ganz normal ein Gartenschlauch an.


    Der Vorteil: Funktioniert auch ohne Strom.



    Grüsse, Gresli

  • Hi Prydae, also ich dachte daran die Pumpe in eine offene und leere Konservendose passenden Umfangs zu legen, die das Wasser der Rinne anstauen dürfte. Bei einem Durchmesser von etwa 5 cm der 13 cm langen Pumpe müsste die sich bei genügend Regen doch im Wasser befinden.


    - - - AKTUALISIERT - - -


    ... und Danke Gresli, klar kann es im Ernstfall erstmal egal sein, ob der Vermieter keine Löcher in seiner Regenrinne oder den Fallrohren will, das kann man ja ersetzen. Dein Vorschlag hat echt Charme und ist simpel und preiswert zu realisieren :):) Da muss ich mir noch mal Gedanken machen. Aber eine solarbetreibare Pumpe an sich wäre sicher im Ernstfall auch nicht verkehrt als Ausrüstung oder?


    und die Pumpe hier hat angeblich sogar einen Trockenlaufschutz von 2 Stunden: http://www.amazon.de/Comet-Tau…sg_1?tag=httpswwwaustr-21

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Wie und wo willst du denn das Wasser dann lagern?
    Regentonne auf dem Balkon? GGf. müsstest du die Belastung mal herausfinden.
    Ich meine, bei guter Füllung kommen da ja schnell 200 bis 500 KG zusammen.
    Ich kenne Balkone die das nicht aushalten würden, bzw. denen ich das auf Dauer nicht zutrauen würde.


    Ich lebe auch in einem gemieteten Objekt. Darf also auch nicht alles machen.
    Bei mir sind es die speziellen Tür und Fenstersicherungen die ich gern anbringen würde.


    Dafür habe ich mir alles parat gelegt (Schrauben, Dübel und Stahlprofile)
    die ich aber erst im SHTF anbringen würde.
    DANN ist es mir nämlich tatsächlch egal was der Vermieter sagt.
    Geladener 12V Bohrhammer liegt auch stets betreit.


    Vielleicht lässt sich für dich ja auch einges parat legen und du setzt es erst um, wenn es wirklich wichtig wird.

  • Als erstes musst Du ja im Idealfall das Fallrohr verstopfen (Blindstopfen, Gummistopfen, selbstgebauter, konischer Stopfen,....) Dazu musst Du natürlich an den Fallrohr-Anschluss von oben. Ist das möglich? Oder möchtest Du nur einen Teil der Rinne blockieren? Dazu gibt es im Fachhandel/Baumarkt auch passendes Zubehör (sowas kann man sicher gut nutzen: http://www.hellweg.de/Bauen-Re…inks-und-rechts-oxid.html (im Fachhandel billiger)


    Die Idee von Gresli finde ich gut, ansonsten ginge noch das Herunterbiegen der Rinne am Rand, damit das Wasser überläuft. Geht aber wohl nur, wenn sie nicht zu lang ist (sie muss erst viel Wasser aufnehmen, um voll zu werden). An der Stelle wird das Wasser dann an der Rinne überlaufen, wenn Du den Rand heruntergebogen hast. Darunter könntest Du einen Trichter befestigen, der das Wasser dann in deine Tonnen leitet. Unten eine Öffnung schaffen finde ich aber eleganter, da das ganze Wasser genutzt werden kann.


    Die Idee mit der Pumpe finde ich zu aufwendig und teuer. Rinne ist oben, ihr darunter. Das fließt über die verdammte Schwerkraft doch eh zu Euch, wenn ihr einen Weg schafft. :face_with_rolling_eyes:

  • Zitat von galahat;116198

    GGf. müsstest du die Belastung mal herausfinden. Ich meine, bei guter Füllung kommen da ja schnell 200 bis 500 KG zusammen.
    Ich kenne Balkone die das nicht aushalten würden, bzw. denen ich das auf Dauer nicht zutrauen würde.



    Balkons sind in der Regel für 4 KN/m² ausgelegt. Das heißt Schneelast von 2 KN/m² und Verkehrslast 2 KN/m². Das heißt du kannst den Balkon mit 400 kg/m² belasten.
    Tragende Bauteile halten 50 Jahre. Wenn der Balkon aus Beton ist, ist die Stahlbewehrung unter Umständen schon angegriffen, da würde ich den Balkon nicht voll belasten.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Nutzlast_%28Bauwesen%29

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Zitat

    Das heißt du kannst den Balkon mit 400 kg/m² belasten


    Mal ganz kurz OT
    Nach der verlinkten Tabelle wäre die Belastungsgrenze für Wohnräume bei 200kg/m²...da kann doch was nicht stimmen, oder? Ich meine, ich hab bei mir zu Hause auf einem Mamortisch gestanden, um eine Lampe zu montieren, und bei solchen Belastungsgrenzen müsste schon der Tisch alleine durch den Boden brechen.
    Unser Architekt hat was von 2000kg/m² Belastungsgrenze für Wohnräume erzählt, kann da mal jemand eine fundierte Aussage treffen?

  • Zitat von Papa Bär;116204


    Unser Architekt hat was von 2000kg/m² Belastungsgrenze für Wohnräume erzählt, kann da mal jemand eine fundierte Aussage treffen?


    Ich vermute wenn dein Zimmer 25 m² hat, also 5x5 m gross ist, wären dann ja pro m² also 200 kg erlaubt, das macht dann also 5000 kg für dieses Zimmer bei gleichmässiger Verteilung.


    Du und dein Marmortisch dürften die maximalwerte pro m² übertreten haben, aber das fällt nicht so ins Gewicht da die restlichen X m² des Zimmers mehr oder weniger unbelastet sind.


    Das Gewicht wird doch sowieso relativ gleichmässig auf die Tragelemente der Decke verteilt..


    Wie genau diese Tragelemente und Stützen einer typischen Wohnung aussehen, kann ich nicht sagen... wäre aber interessant zu wissen...

  • Hallo Papa Bär


    Das mit den 2000 kg / m2 ist eher eine enorme gute Industrielagerhalle!


    Denn im normalen Lagerbereich sind 300-600 kg / m2 üblich.


    Das mit den 2 Tonnen pro Quadratmeter kann schon sein, wenn das betonierte Fundament auf einem Felsen steht! Oder 2 Meter dick ist.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat

    Das Wasserbetten Gewicht ist immer abhängig von der Größe und dem Modell! Schlauchsysteme sind natürlich leichter, weil ihr Wasservolumen geringer ist als bei richtigen vollvolumigen Wasserbetten. Gleiches gilt für sogenannte Leicht Wasserbetten! Eine Standard Wasserbett hat eine Höhe von 21 cm. Die Breite und Länge werden durch die Form des Schaumrahmens bestimmt und können somit das Gewicht verringern. Nehmen wir ein Softside Wasserbett Größe 200x200 cm. Hier muß nun der Schaumstoffrahmen abgezogen werden, der in der Regel an der Oberkante 7 cm breite und ander Unterkante 12 cm breite mißt! Ergibt ein Mittelmaß von 9,5 cm Schaumstoffrahmen breite. Diese muß nun von Länge und Breite des Wasserbettes abgezogen werden. Ergibt ein Bettmaß 182 x182 cm. 182L x 182B x 21 H ergibt ein Maß von 696 Litern entspricht 696 KG! Diese 696 KG werden durch den Unterbau und die dazugehörenden Gewichtsverteiler auf eine Fläche von 4 qm verteilt. Ergibt eine Bodenbelastung von ca. 174 KG/qm. Wenn zwei Erwachsene Männer in der Mitte dieses Raumes stehen drücken Sie schon eine Bodenlast von 180 KG/1/2qm. Bei den Häusern, die nach 1945 Hergestellt wurden wurde die Verkehrslast mit 150 KG/qm zusätlich +125 KG/qm = 275 KG/qm für Belastende Gegenstände wie Waschmaschienen, Tresore usw. vorgeschrieben. Mit einem Wasserbett mit den Maßen 200 cm x 200 cm hätten Sie pro qm noch ca. 100 KG Luft.


    http://www.wasserbetten-versan…serbett-Gewicht-_-24.html


    Ansonsten am besten den Vermieter/Eigentümer fragen. Der kennt die Fakten und nicht alle Wohnungen sind gleich. 200 KG (Regentonne) sollten aber überhaupt kein Problem sein. Ich bin mir ziemlich sicher hier in diesem Forum schon mal was von 1000 KG pro m2 gelesen zu haben (Neubau), finde aber auf die Schnelle den Faden auch nicht. Aber wie gesagt, bezogen auf Aquarien und Wasserbetten sehe ich da bei einer mittleren Tonne eher noch kein Problem.


    Gruß
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Vielen Dank an Euch alle für die rege Beteiligung und guten Tipps, klugen Nachfragen und konstruktive Kritik. Ich bin mir über Probleme mit der Statik durchaus bewusst und habe deswegen für das Auffangbehältnis auch ein maximal 200 Liter Regenfass geplant, das auch gleich, möglicherweise schon während starken Regens, in andere Behältnisse, die auf stabilem Grund sicher das Gewicht halten können (Badewanne) weiterverteilt wird. Ich hatte nicht vor eine "Badewanne" direkt auf den Balkon zu stellen :)

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Mal ne andere Frage,


    nehmen wir an, man lagert nun Wasser in einer Regentonne ( die normalerweise nicht lebensmittelecht sind ).


    So würde das Wasser darin nach und nach Faulen oder nicht ?! Auf den Dachpfannen ist mit sicherheit Moos ( ist ja bei fast allen älteren gebäuden so ) und der ganze Dreck aus der umluft wird mit dort rein gespühlt...


    Lohnt sowas wirklich für den ernstfall? Ich glaube ich würde lieber täglich zum Rhein runter laufen :x


    Um das Wasser vor zerfall zu schützen müsste min. ne Luftpumpe installiert werden...


    Am besten wäre aber ein Vorfilter + Ozonisator anzuschließen, dann hast du 1a Wasser :)


    Ist jedoch mit Stromkosten verbunden...

  • Hallo Papa Bär,


    stimmt, jedoch ist eine Regentonne ein offenes gefäß wo oben immer neues Wasser reinkommt oder aber nur Luft, denke daher hält das nicht 6 Monate oder?


    Aber ist ein guter Hinweis stimmt, im C-Fall einfach nach Bedarf rein damit und 1 Tag warten zur sicherheit... :face_with_rolling_eyes:



    Lieben Gruß


    Prydae

  • Man kann das Wasser aus der Tonne auch ganz einfach für den Tagesbedarf mit einem Katadyn Filter filtern und dann in andere Behälter umfüllen. Der Inhalt einer 200 L Tonne reicht dann ungefähr 10 Tage, schlechter als das aus dem Rhein wird das in dieser Zeit dann mit Sicherheit auch nicht :)


    Gruß
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Hallo Papa Bär,

    Zitat

    Mal ganz kurz OT
    Nach der verlinkten Tabelle wäre die Belastungsgrenze für Wohnräume bei 200kg/m²...da kann doch was nicht stimmen, oder? Ich meine, ich hab bei mir zu Hause auf einem Mamortisch gestanden, um eine Lampe zu montieren, und bei solchen Belastungsgrenzen müsste schon der Tisch alleine durch den Boden brechen.
    Unser Architekt hat was von 2000kg/m² Belastungsgrenze für Wohnräume erzählt, kann da mal jemand eine fundierte Aussage treffen?


    Man unterscheidet zwischen statischer und beweglicher Last. Bei Wohnräumen mag es ja mal zu einer Party kommen - mit Engtanz und so... also viele Menschlein dicht nebeneinander - diese bewegliche Last muss die Decke zusätzlich zu der statischen Last - den Möbeln mit Inhalt - tragen können.


    Hier ist ein Blick in die Zeichnung des Hauses hilfreich und notwendig. Die Decken aus Holzbalken, Stanpfbeton, Hohlsteinen, Betondecke, Leichtbaudecke z.B. Ytong unterscheiden sich in ihren Traglasten erheblich.


    Normalerweise findest Du in der Zeichnung die Belastung je m2 für Deine Decke. Bei Neubauten mit Stahlbetondecken im Wohnungsbau bis 4Etagen sind Verkehrslasten von 350Kg je m2 üblich.


    Genaueres sagt Dir die Statik in welcher die statischer und beweglichen Lasten berechnet wurden.
    Darauf kannst Du Dich verlassen, wenn sich der Bauträger / Handwerker daran gehalten hat und es keine Bauschäden durch Durchfeuchtung (Rost an den Tragstählen im Beton / Risse in Holzbalken oder Nager) gibt oder gab.


    Normalerweise sollte jede Decke das Gewicht von 4 normalgewichtigen Erwachsenen je m2 tragen können.
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Hallo zusammen,


    ich würde das Regenwasser definitiv nicht trinken wollen, solange es vernünftige andere erreichbare Alternativen gibt.
    Ich habe eine große Zysterne aus der wir Wasser für das Gartengießen und die Toilettenspülung entnehmen.
    Wenn ich sehe, welcher Dreck sich da mit der Zeit ansammelt, Nein Danke...


    Wenn wir uns ferner einmal anschauen, welche chemischen Verbindungen / Umweltgifte im Regenwasser enthalten sind, wenn Du in einem Industriell stark besiedelten Gebiet mit viel Verkehr/ Abgasen lebst, ich führe da einmal das Thema "saurer Regen" und Waldsterben an...


    Diese "Problemdinge" wirst Du kaum restlos mit einem preiswerten Britta-, Katadyn- oder anderen (bezahlbaren) Backpacker-Filter beseitigen können.


    Je nachdem wo ihr wohnt, würde ich ausfindig machen, ob es in der Nähe eine öffentlich zugängliche Quelle oder Wasserhahn gibt, die einigermaßen brauchbares Trinkwasser hergibt.
    Alternativ würde ich eine Quelle im Wald bevorzugen oder einen halbwegs sauberen Bach.
    Die Bevölkerung wird ggf. von der Feuerwehr / THW aus Tankwagen versorgt. In Deutschland ist wohl das Thema Trinkwasserbeschaffung mbMn langfristig nicht ein wirkliches Problem.


    Aufpassen sollte man auch, und kein Grundwasser der ersten Schicht im Boden trinken (bis 5 m oder so), das meistens auch "verseucht" ist mit Nitraten und andern Stoffen aus der Landwirtschaft und eventuell auch Kontaminationen aus alten Industriegebieten.


    Meine bevorzugte Lösung sähe so aus:


    Ich würde mir zunächst einmal mindestens 2 gut tragbare Kanister besorgen. Diese sollten nicht mehr als ca. 2 x 20 l haben (einen für jede Hand), eher 2 x 10 l, damit man sie ausgeglichen über eine längere Strecke tragen kann, oder sie problemlos mit einem Handkarren fahren oder einem Fahrrad am Gepäckträger transportieren kann (Im Auto sowieso).


    Wenn Ihr Euch Kanister aus PE (Polyethylen, lebensmittelecht) besorgt, (z.B. bietet die Firma Hühnersdorf so etwas um 30 € pro Stück an) - diese können auch mit Auslaufhähnen versehen werden (Blindstopfen) und ggf. mit einer Halterung über dem Waschbecken befestigt werden, oder man stellt den Kanister hoch auf (z. B auf einem Schrank, Kühlschrank etc.) und befestigt einen Schlauch an dem Hahn des bis zum Waschbecken geht.


    (z.B. sowas : http://www.woick.de/outdoor-sh…superpreise-22-liter.html )


    Ich habe solche Kanister in meinem Campingwagen - die kleinen (Volumen) haben den Vorteil, dass sie gut tragbar sind (ein 30 l Kanister ist schon absolut unhandlich und voll kaum 5m weit zu tragen) und dass man verschiedene Wasserqualitäten in einzelnem Behältnissen getrennt lagen kann. In eiem großen Tank ist ggf alles kontaminiert.
    Der Weithalskanister lässt sich auch gut mit einer Bürste reinigen, sollten sich mal Sedimente abgesetzt haben.


    Wenn man dem Wasser nicht trat, kann man es dann noch nochmals durch ein (Gravitations-) Tropffilter laufen lassen.


    z.B. sowas :


    http://www.daerr.de/hersteller_daerr/00074/4/Katadyn.html


    Sowas gibts auch als Standmodell, guckt mal auf der Katadyn Homepage.


    Ach ja, ich bin in Südmerika aufgewachsen und hatte in meiner Jugend mal Amöbenruhr.
    Würde ich keinem wünschen....


    Meine Devise ist "keep it stupid simple" - die Geschichten mit Tauchpumpe, Solaranlage usw. sind schöne technische Spielereien, aber im Endeffekt nicht wirklich Zielführend und im Bedarfsfall funktioniert irgendwas nicht, der Akuu ist kleer oder kaputt oder was immer.


    Das man im äußersten Notfall durchaus mal Regenwasser trinken kann, will ich nicht bezweifeln, aber ich würde es immer vermeiden wollen, solange es geht.


    Man kann auch durchaus eine Plane aufspannen und damit Wasser auffangen und bei geschickter Anordnung das Wasser direkt in einen Kanister oder Fass laufen lassen. Auch die alten Balon Korbflaschen (Glas !) sind eine interessante Möglichkeit Wasser zu speichern / lagern ohne sich "Plastikgeschmack" einzuhandeln.


    Das wären meine 2 cents zu dem Thema.



    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Hallo Udo, s
    chöner Beitrag, mit bächen muss man immer vorsichtig sein wegen möglichen verendeten Tieren, klar ist Regenwasser auch nicht besonders rein, jedoch davon immerhin frei ( möchte man meinen, esseiden man hat nen toten Vogel in der Regenrinne )


    Am besten ist Wasser auffangen und anschließend Filtrieren/Abkochen.


    Btw. deine Kanister die du angepriesen hast, 22Liter bekommst in 20Litern im Baumarkt für <15€, da ist deine 30euro Variante schon echt übel! Und die Baumarktvariante hat nen Hahn zum ablassen von Wasser!


    Lieben Gruß


    Prydae


    Ps, ich hab 4 von den Kanistern hier wegen meinem Aquarium.

  • Hallo,


    bei der Dachwassernutzung wird generell empfohlen, den "Vorlauf" bei einem Regenguss nicht zu verwenden, da in den ersten Minuten eines Regenschauers erst mal der ganze Dreck vom Dach gewaschen wird. Dieser Dreck setzt sich aus den schon erwähnten Stäuben und Emissionen von Verkehr, Kaminen, Landwirtschaft, Erde, Blütenpollen und Industrie zusammen und in teilweise grösserem Umfang aus Vogelkot. Dieser ist ganz normal mit Darmbakterien der Vögel belastet und zusätzlich evtl. mit anderen Keimem (Stichwort Vogelgrippe). Sammelt man dieses Wasser dannnoch in Regentonnen, die bei sommerlichen Temperaturen auf dem Balkon oder im Garten stehen, hat man eine sicherlich interessante "Nährlösung" für jede Menge Mikroorganismen.


    Will man dieses Wasser nutzbar machen, reicht eine einstufige mechanische Filterung (z.B. Katadyn-Keramikfilter) oder eine Adsorptionsfilterung (Aktivkohlefilter) nicht aus. Die im Wasser befindlichen Schwebstoffe (der Staub) würden einen feinporigen Keramikfilter in kürzester Zeit zusetzen und dafür sorgen, dass sich ein "Biofilm" auf/im Filter bildet (den Katadyn z.B. mit Silberbeschichtung zu verhindern versucht. Wird so ein Filter nicht regelmässig gewartet (gereinigt), kann der Biofilm durch den Filterkörper durchwachsen (Filterdurchbruch). Und bei der mechanischen Reinigung besteht die Gefahr der Keimverschleppung von der Filteraussenseite zur Innenseite (wenn der Filtereinsatz z.B. in einer Wanne "gebadet" wird. Deshalb sollte ein Keramikfilter nach der mechanischen Reinigung längere Zeit in einer desinfizierenden Lösung liegen (Schwimmbadchlor-Lösung, Dan Klorix Chlorbleiche o.ä. und danach mit sicher keimfreiem (z.B. abgekochtem) sauberem Wasser gespült werden.


    Die Dreckfracht vom Dach sinkt mit der Dauer des Regenschauers, geht aber nicht auf Null zurück. Dazu kommt, dass auf dem Dach verwendete Metalle (v.a. Kupfer oder Blei) Ionen ins Wasser abgeben und diese Metallionen biozid wirken. Das erkennt man an Dächern sehr schön durch die hellen, weil algenfreien Zonen unterhalb von Kupferblechen, z.B. unterhalb der Kaminverwahrung (Beispiel). Für unseren Zwecke wäre eine biozide Wirkung im Dachwasser natürlich wünschenswert, nur sind diese Metallionen zum einen als Zellgifte auch bei uns Menschen wirksam und zum anderen reicht die Konzentration wiederum nicht aus, um z.B. den im Dachwasser gelösten Vogelkot zu desinfizieren.


    Aus diesen Überlegungen heraus würde ich Dachwasser direkt ab Dachrinne maximal als Spülwasser in der Toilette verwenden und es reichlich vorsorglich mit Chlor (Pool-Desinfektion z.B.) versetzen, um einer Tröpfcheninfektion beim Umgang mit dem Wasser in der Wohnung vorzubeugen. Gerade in Krisenzeiten sollte man auf seine Gesundheit achten - denn schon eine in normalen Zeiten harmlose und nur lästige Durchfallerkrankung kann in einer Krise bei mangelernährten, geschwächten Menschen (Kinder, Alte) ein Todesurteil sein - das muss man nicht durch allzu sorglosen Umgang mit der "Keimbrühe voM Dach" provozieren.


    Braucht man unbedingt Wasser zum Trinken, sollte man konsequent den "Vorlauf" vom Dach vermeiden und erst nach einiger Zeit das Dachwasser in die Tonnen leiten. Dann sollte man das Regentonnenwasser kühl und dunkel lagern (Zisterne, Keller), nach der Tonne mit dem Regenwasser-Einlauf würde ich weitere Tonnen/Tanks aufstellen, die durch einen Überlauf nacheinander verbunden sind. Damit erreicht man eine ruhige, verwirbelungsfreie Lagerung des Wassers und ermöglicht das Absetzen von Schwebstoffen. Das Wasser in jeder "Absetztonne" sollte trinkwassertauglich mit Chlor desinfiziert werden (Silber bringt hier nichts, es reduziert nur die Wiederverkeimung von sauberem Wasser). Das zur Aufbereitung vorgesehene Wasser entnimmt man aus der letzten Tonne und filtert es mehrstufig mechanisch (2-3 Filterstufen mit immer feiner werdenden Filterporen) - zuletzt mit einem Aktivkohlefilter (der auch neben anderen Chemikalien den Chloranteil wieder weitgehend entfernt). Danach kann das Wasser nochmals entkeimt werden z.B. mit einer UV-Lampe ("UV-Teichklärer") und in kleinen sauberen Behältern gelagert werden, die man sicherheitshalber mit der passenden Dosis Silberionen (Micropur) versieht.


    Bei den Filtern muss man die Standzeiten beachten, insbesondere die Aktivkohlefilter erschöpfen sich sehr schnell, weil die Aktivkohle sehr reaktionsfreudig ist und alles an sich bindet, was um sie herumschwirrt, sobald man den Filter ausgepackt hat (vgl. Atemschutzfilter).


    Weil die Aufbereitung doch einigermassen aufwändig ist, würde ich Regenwasser nur als Spülwasser fürs WC und dann auch nur nach starker Chlorierung verwenden.


    Grüsse


    Tom