Geheimoperation WASSER

  • Bolivien war 2000 finanziell am Ende und begann zu privatisieren, als der Staat nicht mehr die finanziellen Mittel hatte die Versorgung mittels Staatsbetriebe aufrecht zu erhalten.
    Man kann das in Deutschland auch beobachten. Da errichten Kommunen und Länder Strukturen, die ohne jährliche Neuverschuldung so gar nicht möglich wären. Und wenn man dann überschuldet ist und keine weiteren Kredite bekommt, wird notgedrungen "privatisiert". Natürlich muss ein Privatunternehmen dann kostendeckend und mit Gewinnspanne arbeiten. Also in den meisten Fällen die Preise anheben. Und dann schreien 90% wie "gut" es doch unter staatlicher Regie funktionierte, weil sie nicht begreifen, dass das Leben auf Pump nicht dauerhaft funktioniert.


    "In Deutschland ist es den Menschen verboten Häuser zu bauen".


    Ist diese Aussage richtig? Nun Fakt ist, dass man in Deutschland Baugenehmigungen benötigt, bevor man etwas legal bauen darf. Wenn ich also einen Wasserturm zum Auffangen von Regenwasser auf das Hausdach stellen will, muss dies genehmigt werden. Dass Linkspropagandisten diese auch in Bolivien notwendige Genehmigung zu einem "Regenwasserauffangverbot" umdichten, zeigt mir wie schwach die Argumente tatsächlich sind.

  • Problem ist eigentlich nicht dass es zu wenig Geld gibt.
    Problem ist dass es oft falsch eingesetzt wird. In Prestigeobjekte.....da sind einige Kommunalpolitiker keinen Deut besser als irgend ein Diktator.
    Man(n) will sich ja ein Denkmal setzen.
    Jeder der aus dem Fenster schaut wird etwas sehen und sich fragen, war das jetzt wirklich nötig? Was hat das wohl gekostet?
    Und meistens sind es überdimensionierte Gebäude, auf dem neuesten Stand der Technik, der öffentlichen Hand.
    Logisch fehlt das Geld am Ende an anderen Ecken.


    Wie sagte doch mal eine: Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Brioche (Kuchen) essen.


    Das Ganze hat dann in der französischen Revolution geendet. Und viele Köpfe mussten rollen.


    Gruss, Worber

  • Es ist inzwischen erwiesen, dass Propagandisten dieses Zitat erfanden, um das Feindbild zu diskreditieren. Klassenkampfpropaganda die 220 Jahre später immer noch bestens funktioniert.


    Heute schreiben Propagandisten mit demselben Wahrheitsgehalt über Militärs die Regenwasser sammelnde Verdurstende im Auftrag von xyz zusammenschießen.

  • Wenn ich also im Slum von La Paz eine Regentonne legal auf mein Wellblechdach stellen will, bekomme ich die Genehmigung zeitnah für wieviel Pesos offizielle Gebühr + wieviel Dollar Bestechungsgeld?

  • Zitat von hinterwäldler;129741

    Wenn ich also im Slum von La Paz eine Regentonne legal auf mein Wellblechdach stellen will, bekomme ich die Genehmigung zeitnah für wieviel Pesos offizielle Gebühr + wieviel Dollar Bestechungsgeld?


    http://en.wikipedia.org/wiki/2000_Cochabamba_protests


    Tatsächlich geht es um ein schwammig formuliertes Gesetz aus dem Kritiker herauslesen, dass Bechtel sogar für Regenwasser Rechnungen hätte stellen dürfen. Hat Bechtel zwar nicht gemacht, aber das hält Linkspropagandisten natürlich nicht davon ab von einem angeblichen "Regenwassersammelverbot" zu schreiben.

  • Zitat von Silverdragon;129723

    Es ist inzwischen erwiesen, dass Propagandisten dieses Zitat erfanden, um das Feindbild zu diskreditieren. Klassenkampfpropaganda die 220 Jahre später immer noch bestens funktioniert.


    Heute schreiben Propagandisten mit demselben Wahrheitsgehalt über Militärs die Regenwasser sammelnde Verdurstende im Auftrag von xyz zusammenschießen.


    So so, aber auch wenn das Zitat ursprünglich von Rousseau stammt, dann spiegelt sich darin doch der Zeitgeist zur Beginn der Revolution: Die da oben (König, Adel, Klerus) verachteten die da unten (Bauern, Leibeigene, Tagelöhner) - und umgekehrt - und das Brot-Zitat ist Ausdruck dessen, sonst hätte es nicht funktioniert.


    Schließlich gab es damals noch keine Massenverblödungsmedien, sondern die Menschen konnten sich durchaus auf das verlassen, was sie im alltäglichen Untertanendasein erlebten. Heute ist das ja gaaanz anders. Kleines Beispiel? Was ist denn von einem - zum Glück - ehemaligen Ministerpräsidenten eines südwestdeutschen Bundeslandes zu halten, der an einem sonnigen Oktobertag auf einen widersenstigen Teil seines Volkes die Wasserwerfer, Knüppel und Tränengaswolken loslässt, nur weil diese Menschen nicht an ein unfinanzierbares utopisches Bahnhofsprojekt glauben wollen?


    Der Arme tat das ja nicht freiwillig, sondern im Auftrag der Leute, die davon profitieren wollen und wohl auch für sein eigenes Säckel und musste sich natürlich gegen die wenden, die den "Lompekruscht" bezahlen sollen, nämlich den immer unwilliger werdenden Steuerzahler ...


    Wenn das Klassenkampf ist, dann kämpft auch diesmal wieder die Klasse der Besitzenden und noch mehr besitzen Wollenden mittels ihrer bezahlten Büttel in Regierungen und Medien gegen die Mehrheit der Besitzlosen (siehe zens- pardon - frisierten Armutsbericht) und das mit von ihrer Warte aus durchaus verständlichem gutem Grund.


    Und wie gesagt, das passiert hier in Deutschland und nicht irgendwo in Südamerika ...


    Mit besorgten Grüßen


    Gerhard

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Grundsätzlich ist die Privatisierung des Service Public immer gut zu beaufsichtigen, denn wie schon geschrieben besteht immer die Gefahr von Missbräuchen. Dazu weiter unten mehr.


    Doch wenn jetzt hierzulande ein Aufschrei wegen steigenden Wasserkosten durch die Medien rauscht halte ich dies für unangebracht. Jeder hat daheim die Möglichkeit, die Kosten zu senken. Meines Erachtens nach war bis dato der Preis für Trinkwasser noch viel zu niedrig für eines der wichtigsten Güter der Menschheit, wenn ich sehe, wie sinnlos es zum Teil verschwendet wird. Doch damit stehe ich ziemlich alleine, weil es ja mehr als genug Wasser gibt, gerade bei uns in den Bergen. Unsere Wasserqualität hier ist besser als so manches, was man in den Geschäften in Flaschen mit Aufduck kaufen kann. Doch es ist wie bei so vielem: Es gibt ja offensichtlich genügend davon, also weg damit.


    Der Hauptgrund für die Kostensteigerungen ist wie bei der Stromversorgung die Infrastruktur, welche in D und CH vielerorts stark vernachlässigt wurde. Es besteht ein riesiger Investitionsbedarf, welche die Kommunen zum Teil gar nicht mehr aufbringen können und wollen, weil man neue Rohrleitungen im Boden leider nach dem eindecken nicht mehr sehen kann.
    Böse gesagt: lieber die Preiserhöhungen dem bösen Privatunternehmen überlassen und dann als "gewählter" Volksvertreter darüber polemisieren, als sich selber in die Nesseln setzen. So sieht der politische Alltag aus.
    Doch die Rechnung ging leider nicht überall auf, da die Unternehmer die Kosten zwar erhöhten, die Infrastruktur aber nicht in dem Masse erneuerten, wie es notwendig gewesen wäre.
    Diese Gewinnmaximierung stösst vielen auf, aber genau so funktioniert leider unsere Wirtschaft. Jeder Schnäppchenjäger praktiziert Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf Ressourcern und Arbeitsplätze im Inland.


    Doch wieder zur Wasserversorgung:


    In Südfrankreich zB. sind die Kosten für Trinkwasser für (kleine) Landwirte zT. nicht so subventioniert wie hierzulande. Die Kosten für Wasser bilden einen hohen Anteil an den jährlichen Fixkosten, und so sind die Landwirte gezwungen, Alternativen zu suchen und innovativ zu denken. Ich helfe dieses Jahr einem befreundeten Viehhalter, jahrhundertealte Zysternen auf seinem Grundstück instandzustellen. Nach seiner Berechnung spart er so um die 18% seiner Fixkosten ein, und das Wasser hat Trinkwasserqualität. Die Kosten für die vier Widderpumpen und die Wasserleitungen zum Haus/Stall hat er in zwei Jahren durch die Einsparungen von Trinkwasser für die Viehtränken, die WC's und Duschen amortisiert.


    Ganz ehrlich gesagt: die höheren Wasserkosten können wir uns noch lange leisten, fahren wir halt einmal im Monat weniger zum auswärts essen. Doch müssen wir den gewählten Kontrollinstrumenten auf die Finger schauen, aber das ist ja auch Arbeit, oder?


    Wie es Cephalotus geschrieben hat: Volksabstimmungen sind mit Vorsicht zu geniessen. Das liegt aber nicht einzig am System selber, sondern auch an der Faulheit des "mündigen" Bürgers. Jeder hat das Gefühl, dass Information eine Bringschuld des Staates an die Wähler ist. Dem ist aber leider nicht so. Doch es ist einfacher täglich in die Glotze zu schauen und sich von Belanglosigkeiten paralysieren zu lassen, als das Heft selber in die Finger zu nehmen und sich richtig zu informieren.
    Falls uns etwas, was gewählte Vertreter unternehmen, nicht passt, haben wir die Möglichkeit, durch aktiven oder passiven Widerstand diese Vertreter dazu zu bringen, im Sinne des Volkes zu handeln. Diese Rechte sind verbrieft und geschützt, nur warnehmen muss sie jeder selber. Wenn den Baden-Würtemberger S21 nicht passt gehen sie auf die Strasse und lassen sich zusammenknüppeln. Da dies aber für keinen grösseren Aufschrei im Volk sorgt als bis dato geschehen ist, mache ich mir nicht nur über die Politiker in D so meine Gedanken, sondern auch über die Haltung des Volkes. Da scheinen einfach andere Prioritäten wichtiger zu sein als die eigene Meinung oder die Durchsetzung des Volkswillens.


    Der mündige Bürger wählt an der Urne, der mündige Käufer an der Kasse.


    Würden alle danach handeln und ihre Mündigkeit wahrnehmen, würde die Welt heute ein bisschen anders aussehen.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Hallo Silverdragon,



    was willst Du uns eigentlich sagen?


    Nur frei heraus, wir hören gespannt zu!


    Bist Du offenbar der Meinung, dass die sozialen und ökonomischen Zustände in Bolivien „eigentlich“ gar nicht so schlimm sind, dass sich die verdammte Bevölkerung „mal die durstige Kehle enger“ schnallen soll oder hast Du mit dem amerikanischen Mega-Unternehmen BECHTEL Mitleid?


    Oh,…wenn ja,…dann kommen mir gleich die Tränen!


    Oder arbeitest Du gar selber für BECHTEL oder einer ihrer x-Tochterfirmen?


    Ach, ja,… was das Zitat….“Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen“,…so stimmt es, dass Marie Antoinette (1755 - 1793) dies nicht gesagt hatte.


    Wahrscheinlich hat sie, wie der gesamte dekadente Adel, gar nichts gesagt und noch weniger gedacht, denn dann hätten sie wissen müssen, dass das „gemeine“ Volk am verhungern war und aufgrund dessen zu allem entschlossen.


    Wäre der Adel in jener Zeit nur einen Schatten wirklichkeitsnaher und einfühlsamer gewesen, statt sich in tagelangen rauschenden Festen dem selbstherrlichen Größenwahn hinzugeben,….


    ….so hätten sie dem Volk wenigstens die Möglichkeit gegeben, sich mindestens halbsatt zu essen,….


    ….was sicher den enormen Volkeszorn gemildert hätte und vielleicht die Revolution und all das kommende Leid nicht hätte entstehen lassen.




    Gruß sagt der Jörg

  • Zitat von Annidivini;129764

    Was ist denn von einem - zum Glück - ehemaligen Ministerpräsidenten eines südwestdeutschen Bundeslandes zu halten, der an einem sonnigen Oktobertag auf einen widersenstigen Teil seines Volkes die Wasserwerfer, Knüppel und Tränengaswolken loslässt, nur weil diese Menschen nicht an ein unfinanzierbares utopisches Bahnhofsprojekt glauben wollen?


    Der Arme tat das ja nicht freiwillig, sondern im Auftrag der Leute, die davon profitieren wollen und wohl auch für sein eigenes Säckel und musste sich natürlich gegen die wenden, die den "Lompekruscht" bezahlen sollen, nämlich den immer unwilliger werdenden Steuerzahler ...


    Wenn das Klassenkampf ist, dann kämpft auch diesmal wieder die Klasse der Besitzenden und noch mehr besitzen Wollenden mittels ihrer bezahlten Büttel in Regierungen und Medien gegen die Mehrheit der Besitzlosen (siehe zens- pardon - frisierten Armutsbericht) und das mit von ihrer Warte aus durchaus verständlichem gutem Grund.


    Ich kann dem Thema Wasser in diesem Forum noch eine Existenzberechtigung abgewinnen. Inwieweit genehmigte Infrastrukturprojekte, die von einer Bevölkerungsminderheit abgelehnt werden unter Polizeischutz durchgesetzt werden müssen, ist mir eigentlich zu politisch und forumsfremd. Besonders da die Deutsche Bahn AG ein 100%-iges Staatsunternehmen ist.


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    Zitat von Survival-Asia;129770

    Hallo Silverdragon, was willst Du uns eigentlich sagen? Nur frei heraus, wir hören gespannt zu! Bist Du offenbar der Meinung, dass die sozialen und ökonomischen Zustände in Bolivien „eigentlich“ gar nicht so schlimm sind, dass sich die verdammte Bevölkerung „mal die durstige Kehle enger“ schnallen soll oder hast Du mit dem amerikanischen Mega-Unternehmen BECHTEL Mitleid? Oh,…wenn ja,…dann kommen mir gleich die Tränen! Oder arbeitest Du gar selber für BECHTEL oder einer ihrer x-Tochterfirmen? Ach, ja,… was das Zitat….“Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen“,…so stimmt es, dass Marie Antoinette (1755 - 1793) dies nicht gesagt hatte. Wahrscheinlich hat sie, wie der gesamte dekadente Adel, gar nichts gesagt und noch weniger gedacht, denn dann hätten sie wissen müssen, dass das „gemeine“ Volk am verhungern war und aufgrund dessen zu allem entschlossen. Wäre der Adel in jener Zeit nur einen Schatten wirklichkeitsnaher und einfühlsamer gewesen, statt sich in tagelangen rauschenden Festen dem selbstherrlichen Größenwahn hinzugeben,…. ….so hätten sie dem Volk wenigstens die Möglichkeit gegeben, sich mindestens halbsatt zu essen,…. ….was sicher den enormen Volkeszorn gemildert hätte und vielleicht die Revolution und all das kommende Leid nicht hätte entstehen lassen.


    Du solltest etwas weniger Unterstellungen äußern und mehr Fakten bringen!


    Ich rege an etwas mehr über die Zusammenhänge nachzudenken. Wer sich über eine private Wasserversorgung aufregt, sollte begründen warum er dann Nahrungsmittel nicht auch komplett in staatlicher Hand wissen will. Wenn ich ohne Kleidung eine Nacht im Freien überstehen soll, bin ich von Oktober bis April eher erfroren als verdurstet. Also warum nicht auch die Bekleidungsindustrie in staatliche Hände legen? Danach machen wir bei der Wohnungswirtschaft weiter...
    Und wenn wir dann die DDR-Zustände wieder hergestellt haben geht es uns allen gut, nicht wahr?

  • Hallo zusammen,


    Ich sehe es nicht ganz so Schwarz-Weiss, bin jedoch auch eher kritisch.


    Zitat von Silverdragon;129771

    Wer sich über eine private Wasserversorgung aufregt, sollte begründen warum er dann Nahrungsmittel nicht auch komplett in staatlicher Hand wissen will. Wenn ich ohne Kleidung eine Nacht im Freien überstehen soll, bin ich von Oktober bis April eher erfroren als verdurstet.


    Diese Beispiele, Kleider, Nahrung etc., sind nicht ganz das Selbe. Hier kann der freie Markt spielen.
    Wenn Bauer X seine Äpfel für 5 Euro das Stück verkauft, kaufe ich einfach bei Y der sie billiger anbietet.


    Beim Wasser sehe ich aber das Problem, und die Gefahr, dass (lokale) Monopole entstehen. Jeder ist von seinem Anbieter abhängig und kann ihn, aufgrund der nötigen Infrastruktur, nicht einfach wechseln.
    Denke, da ist eine gewisse Kontrolle von Seiten des Staates sinvoll.


    Bei den von Survival-Asia genannten Beispiele liegt das Problem darin, dass ungebildete Bauern von multinationalen Konzernen über den Tisch gezogen wurden mit scheinbar lukrativen Angeboten.


    Grüsse, Gresli

  • Gute Fakten zum Thema Wasserprivatisierung wurden unter anderem in einer brandneuen Dokumentation von Arte zusammengetragen :winking_face:


    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    http://www.youtube.com/watch?v=SudoXU32thk


    http://watermakesmoney.org/


    Zitat

    Eine Koproduktion der Kernfilm mit La Mare aux Canards und Achille du Genestoux, in Zusammenarbeit mit AQUATTAC und ZDF/ARTE, gefördert von der Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein, nominiert für den deutsch-französischen Journalistenpreis 2012


    Sehenswert!


    Gruß
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Ach Silverdragon,


    "DDR-Zustände" will hier sicher niemand, das haben einige hier live erlebt auf beiden Seiten und nicht alle waren Mitglied der oberen Zehntausend, denen es ja immer und in jedem System gut geht. Aber es will hier auch keiner Zustände wie direkt vor DDR und BRD, also Zeiten, in denen das Germanische-Gier-Gen absolut über die Vernunft gesiegt hatte. Ich will jetzt nicht weiter ausholen ...


    Und es hat durchaus mit Wasser zu tun, wenn dieses irrsinnige, aber ja von allen Instanzen genehmigte Bahnhofsprojekt gebaut wird. Mit dem Grund- und Mineralwasser hier in Stuttgart nämlich, das dadurch gefährdet wird. Und es ist noch dazu ein Projekt, das Gelder für wesentlich wichtigere Projekte sinnlos vernichtet, z.B. für die Energieversorgung, Nahrungsmittelsicherheit etc.


    Und noch eine letzte gar nicht so OT- Frage: Welcher dieser glühenden S-21-Befürworter fährt eigentlich täglich mit der Bahn von oder nach oder durch Stuttgart? oder zumindest mehrmals die Woche? einmal im Monat? oder doch nur auf Presseterminen, wenn die Kameras schöne Bilder machen und sonst lieber per dickem Dienstwagen oder gleich mit dem Flieger?


    Beim Thema Wasser ist das doch genau so, wer nicht betroffen ist, hat leicht schwätzen, sollte aber einfach mal die ... Nur mal so zum Nachdenken ...


    Grüße
    Gerhard

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Zitat von Gresli;129777

    Diese Beispiele, Kleider, Nahrung etc., sind nicht ganz das Selbe. Hier kann der freie Markt spielen.
    Wenn Bauer X seine Äpfel für 5 Euro das Stück verkauft, kaufe ich einfach bei Y der sie billiger anbietet.


    Beim Wasser sehe ich aber das Problem, und die Gefahr, dass (lokale) Monopole entstehen. Jeder ist von seinem Anbieter abhängig und kann ihn, aufgrund der nötigen Infrastruktur, nicht einfach wechseln.
    Denke, da ist eine gewisse Kontrolle von Seiten des Staates sinvoll.


    Eigentlich haben wir sowohl bei der Telekommunikation, als auch bei Strom ähnliche Zustände wie sie bei Wasser möglich wären. Es gibt dort auch fixe Infrastrukturen an die der Endanwender gebunden ist. Und gesetzliche Vorgaben an die lizensierten Anbieter was man den Verbrauchern anzubieten hat. Was mich stört ist dieser naive Glaube, dass die staatliche Versorgung zwingend überlegen wäre.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Annidivini;129802

    Nur mal so zum Nachdenken ...


    Ich denke dass Du sehr viele Worte für vage Andeutungen verwendest und wenig klare Aussagen tätigst.

  • Hallo Silverdragon,




    offenbar überschaust Du die globale Tragweite der „Privatisierung“ von Trinkwasser nicht, die für die Menschheit schreckliche Konsequenzen haben wird.

    Allein der verharmlosende Begriff „Privatisierung“ von Trinkwasser ist der wahre Hohn!

    Wie kann ein gigantisches Unternehmen wie NESTLE oder BECHTEL „privaten“ Charakter annehmen?

    Das ist unmöglich!



    Privat,….das ist Frau Meier und Herr Schulze, die im Mehrfamilienhaus leben!


    Von daher kann von der beschönigten Bezeichnung „Privatisierung“ des Trinkwassers gar nicht gesprochen werden, sondern allenfalls von unbeirrter Kommerzialisierung!

    Trinkwasser ist kein kommerzielles Gut, dass von Menschen geschaffen wurde wie eine Jacke oder eine Taschenlampe, sondern ist ein Allgemeingut, dass ebenso wie die Luft zum Atmen der Menschheit seit Jahrtausenden unentgeltlich als Lebengrundlage dient.



    Wir sollten uns darüber bewusst sein, dass diese Konzerne unser globales Trinkwasser nicht kommerzialisieren wollen, weil sie uns mit erfrischendem H2O beglücken wollen, sondern weil sie wissen, dass Trinkwasser immer knapper werden wird und dass mit dieser Notlage unermesslich viel Geld zu verdienen ist.



    Aber es geht noch weiter:

    Wer über das Trinkwasser diktiert, der diktiert auch über die Menschen!

    Kriege können und werden dadurch in Zukunft entschieden werden!



    Denn der Mensch MUSS trinken,….und er wird in seiner verzweifelten Not alles tun, um an Trinkwasser zu gelangen.



    Zuerst in der Form, wie es diese Konzerne beabsichtigt haben:


    Der Mensch wird all sein Geld und all seinen Besitz in Trinkwasser investieren, um zu überleben. (Wie es bereits heute in den Drittwelt-Ländern geschieht)

    Das ist das angestrebte Ziel!



    Unglücklicherweise vergessen oder verdrängen diese Multi-Konzerne, dass auch ein Bettler, eine verarmte Mutter oder ein Freiheitskämpfer ebenfall Wasser trinken muss, welches sie sich ganz sicher mit brachialer Gewalt holen werden, wenn sie es nicht mehr bezahlen können!

    Was haben wir dann wieder?

    Eine sozial-ethische Situation wie vor der französischen Revolution!

    Damals entsprang die Revolution durch den entsetzlichen Hunger im Volke,….

    ….in Zukunft wird es AUCH NOCH der Durst sein!!!



    Prost Mahlzeit….!


    Gruß sagt der Jörg

  • Zitat

    ebenso wie die Luft zum Atmen der Menschheit seit Jahrtausenden unentgeltlich als Lebengrundlage dient.


    Oh mein Gott, hoffentlich hast du hier jetzt niemanden auf eine dumme Idee gebracht...

  • Zitat von Papa Bär;129816

    Oh mein Gott, hoffentlich hast du hier jetzt niemanden auf eine dumme Idee gebracht...


    Jupp... Wenn erstmal die Luft "Privatisiert" ist, dann ist aus. Was dann die "KONZERNE" alles machen werden können.....
    Ich hol gleich mal nen Kasten frische Luft...oder besorg mir Wasser, Luft, Wald etc... ist ja alles Allgemeingut - also quasi dann mein gutes Recht, oder?

  • Hallo Papa Bär,



    ich bin absolut davon überzeugt, dass diese Mega-Konzerne auch unsere Atemluft kommerzialisieren würden, wenn es ihnen nur gelänge, den um uns umgebenden Sauerstoff „irgendwie“ zu entziehen und zu binden.



    Dem Schöpfer sei dank, dass dies physikalisch unmöglich ist!



    Dennoch wissen wir nicht, was in 50, 100 oder 200 Jahren sein wird. Es ist möglich, dass in jener Zeit die Atemluft dermaßen vergiftet ist, dass sich die Menschen fast nur noch in Gebäuden aufhalten können, die über Sauerstoff-Maschinen verfügen.

    Wer mal Bangkok in der Rush Hour kennen gelernt hat, folglich in Zeiten, in denen man 2-3 Stunden bei 40 Grad im Stau steht, sei es im Auto, Tuk Tuk oder auf dem Motorbike, weil verkehrstechnisch nix mehr geht, dem garantiere ich, dass er sich nach einer „frischen Briese“ sehnen wird!

    Ich habe dieses „Vergnügen“ x-Mal gehabt und empfinde es nicht als empfehlenswert….



    Gruß sagt der Jörg

  • Hallo Vincent,



    vielen Dank für die von Dir eingestellte Dokumentation!



    Die Hintergründe der Wasser-Kommerzialisierung sind selbst in Europa offenbar noch schlimmer, als ich angenommen habe.

    Sogar Stadträte, Bürgermeister und Abgeordnete schlagen öffentlich Alarm!



    Das sagt mehr als 1000 Worte…!



    Gruß sagt der Jörg


    PS: Wer wissen will, was hinter verschlossenen Türen ausgehandelt wird, wobei selbst die Stadtväter über den Tisch gezogen werden, folglich unsere Interessenvertreter,…

    ….der sollte sich diese Dokumentation unbedingt ansehen!

  • Grundsätzlich wird in der freien Marktwirtschaft alles kommerzialisiert, was einen Gewinn verspricht.
    Aufgabe des Staates ist, dies gebührend zu regulieren respektive bei schädlichem Verhalten für die Allgemeinheit oder der Kommerzialisierung von Allgemeingut einen Riegel vorzuschieben.


    Soweit die Theorie.


    Die Praxis sieht so aus, dass Geld die Welt regiert. Mein Weltbild hat sich in den letzten zwanzig Jahren grundlegend verändert. Diese Veränderung begann, als ich mit 17 Jahren die sterbende Sowjeunion bereiste und merkte, dass die Menschen des Böfei Ost dieselben Werte haben wie wir, und dass vieles nicht so war, wie es uns hier dargestellt wurde. Warum auch immer, ich begann zu hinterfragen.


    Seit Jahren beobachte ich den Ausverkauf des Staates, der auch bei uns hier stattfindet und sehe, wie grundsätzliche Serviceleistungen nach und nach reduziert werden bzw. verschwinden, wie zB. Poststellen, die einfach aus Kostengründen geschlossen werden, oder Busverbindungen, die wegen mangelndem Profit stillgelegt werden.


    So erscheint es nur plausibel, dass nach der Privatisierung der Bahn, Post, Telefon und weiteren Bereichen nun auch die Wasserversorgung an der Reihe ist.
    Der Staat hat scheinbar nicht mehr die Mittel, die Infrastruktur instandzuhalten und gibt sein Monopol in private Hände.
    Das alles wäre kein Problem, wenn nicht der Faktor Mensch, das grundsätzlich korrupte Wesen, da mitspielen würde.


    Jetzt aber eine grundsätzliche Frage, die uns hier in Zentraleuropa betrifft: Haben wir ein Recht auf fliessendes Wasser im Haus? Denn genau dies wird privatisiert, nicht das Grundrecht auf Wasser im allgemeinen!
    Unsere Bequemlichkeit wird zum Bumerang. Jahrzehntelang haben wir unsere Rechte delegiert, und jetzt kommt der Aufschrei, wenn unsere "Vertreter" genau diese Rechte beschneiden.
    Warum nur schreien, als eher dagegen vorgehen?
    Durch die Gewaltentrennung hat jeder das Recht und die Möglichkeit, solche Vorgehensweisen anzuklagen und sein Recht einzufordern! Das ist aber zugleich das Damoklesschwert der Demokratie, denn jedes System hat zwei Seiten, und derjenige, der in der Demokratie mehr Kohle und Sendezeit im TV zur Verfügung hat bekommt Recht.


    Solche Zustände gab es nach der Wende in Russland. Der Staat wurde ausverkauft zugunsten der persönlichen Bereicherung der herrschenden Kaste und derjenigen, die die Möglichkeiten zum Erwerb von Staatseigentum mit legalen und illegalen Mitteln voll ausschöpften. Das Land wurde komplett ausgeraubt, die Kosten für diesen Raub betrugen, am Wert der erworbenen Dinge gemessen, eine irrwitzig kleine Summe.
    Jetzt, da dies wieder mit enormen Kosten für den Staat ausgemerzt wird und dieser sein Recht auf Souveränität einfordert, wird er in den MSM gnadenlos angeprangert, obwohl er genau das tut, was er gemäss seiner Bestimmung tun sollte: zuallererst mal für seine Bevölkerung sorgen, eine gerechtere Verteilung der Ressourcen erwirken und Korruption ausmerzen.
    Die Mittel dazu sind halt mit unserem Verständnis von "Rechtsstaat" nicht wirklich vereinbar, doch sie zeigen jetzt, nach beinahe 14 Jahren ihre Wirkung. es ist ein riesiger Kampf, doch genau diese Arbeit steht uns, nach einem Reset der derzeitigen Regierung, noch bevor.
    Hier läuft es vielleicht nicht ganz so offen wie damals in Russland, doch die Mittel sind dieselben und das Ergebnis deckt sich vollumfänglich.
    Und wie S21 zeigt wird hier mit den Bürgern genauso umgesprungen, wie damals Ende der 90er in Russland. man knüppelt sie zusammen, macht sie mundtot und stellt sie als unmündig hin. Und wenn das alles nichts hilft packt man noch die Nazikeule als ultimatives Mittel aus.


    Russland hatte dahingehend Glück, dass die demokratischen Strukturen daraufhin nicht vollumfänglich verschwanden. Ich sehe das Land heute als eine konstitutionelle Wahlmonarchie, und das System scheint zu funktionieren. Russland ist nicht Deutschland, ja nicht einmal Europa, wenn man die Mentalität anschaut, das darf man nie vergessen. Doch das Verhalten der Regierung damals ist wie dies der Regierung hier und heute nur vom Geld (und in Deutschland vom Ausland) bestimmt.


    Also, wenn Euch die Privatisierung der Wasserversorgung nicht passt und ihr die Möglichkeit habt, dies mit demokratischen Mitteln zu verhindern: Warum lungert ihr noch hier herum und jammert, anstatt auf die Strasse zu gehen, die Massen zu mobilisieren (und sei es mit einer Runde Bier, damit sie zuhören, hat schon in den 20ern funktioniert) und dann die "Volksvertreter" den Willen des Volkes spüren zu lassen...
    Ach ja, die Wasserwerfer und die Knüppel...
    Nun, wenn solche Mittel notwendig sind stellt sich doch die Frage nach der Rechtmässigkeit eines Staates, oder? Oder doch nicht? Muss man das akzeptieren?
    Ja, muss man, wenn zuvor die Mehrheit des Souveräns einem Vorhaben an der Urne zugestimmt hat. Nein, muss man nicht, wenn man nicht einmal gefragt worden ist. Im Gegenteil, dann ist es Bürgerpflicht, sein Recht einzufordern!


    Nur: dann müsste man viel weiter vorne beginnen, zuerst mal über eine Verfassung abstimmen und den Staat auf die rechtmässigen Füsse stellen, dann eine Volksabstimmung über die Eingliederung der DDR in die BRD, die dann ja ein Existenzrecht hätte, dann einen Friedensvertrag aushandeln und über diesen abstimmen lassen, und dann noch die EU-Verfassung absegnen lassen, und DANN hätte eine Regierung die Legitimation, über solche Dinge wie die Privatisierung der Wasserversorgung zu entscheiden.


    Aber vor dem Fernseher die Faust zu machen ist einfacher.


    Ach ja, von wegen Unrechtstaat etc in den 30ern: Es gab damals doch tatsächlich eine Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs. Und zwar in beiden Ländern. Der Anschluss wurde angenommen, ist Völkerrechtlich anerkannt und wurde von der Vorgängerorganisation der UNO bestätigt.


    Vor was hat eigentlich die Regierung der BRD Angst? Vor dem Volkswillen? Hat Euch jemand gefragt, ob ihr Billionen in marode, ausländische Volkswirtschaften pumpen wollt?


    DAS sind die Probleme, um die ihr euch kümmern solltet. Die Hardware der Wasserversorgung ist immer noch da, wenn die relevanten Probleme, die jetzt anstehen, bereinigt sind. Den privaten Besitzer kann man dann immer noch einteignen und dessen Privatvermögen zur Sanierung der maroden Infrastruktur einsetzen.


    Wieder mal harte Worte, ich weiss, und das löst die Probleme in Südamerika, Afrika und Asien nicht. Doch sie enthalten den Keim zur Lösung. Nehmt endlich mal euren freien Willen wahr, auch wenn dies vielleicht mal ein materielles Opfer fordert, denn dies seid ihr euren Kindern schuldig, denen wir diese SCh****, die WIR durch unser Nichtstun zu verantworten haben, mal hinterlassen.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr