Alternative zum Heizen mit Holz?

  • Hatte gestern da ne verrückte Idee! Wie wäre es denn, wenn man Gartenabfälle, Unkräuter und so pressen könnte?


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  • Zitat von Megalitiker;124527

    Hatte gestern da ne verrückte Idee! Wie wäre es denn, wenn man Gartenabfälle, Unkräuter und so pressen könnte?


    Kann man machen jedoch ergeben sich neben dem hohen Wassergehalt noch andere Probleme. Pellets aus Landschaftspflegematerial haben beispielsweise eine recht niedrige Ascheerweichungstemperatur was zu einem Verschlacken des Kessels führen kann. Außerdem sind die Abgase, durch den Chlorgehalt der in krautigen Pflanzen deutlich höher ist, aggressiver was zu Korrosion führt problematisch.
    Noch ein anderes Thema ist das es sich dabei um keinen Regelbrennstoff handelt was aber nochmal ein eigenes Spielfeld ist.


    Gruß KUPFERSALZ

  • hmmh
    die Idee mit dem pressen klingt ja gut, aber dafür müsstest Deine Abfälle wohl erst mal trocknen.
    Ansonsten könnte das einen explosiven Brennstoff ergeben.


    Die Gärung von Küchenabfällen ist schon im freien nicht zu unterschätzen.
    Ich für mich möchte keine aus diesem (feuchten) Material gepressten "Briketts" in den (geschlossenen) Ofen meiner Küche werfen...


    Wer s nich glaubt, werft mal im Sommer nach 13 heissen Tagen ohne Regen ein Streichholz auf Euren Komposthügel.
    Macht das bitte nur an dem Tag an dem Ihr Euer Haus der Feuerwehr für Ihre wöchentliche Übung zur Verfügung gestellt habt.
    Gruss

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Alternative zu Holz ist alles Brennbare, das Euer Ofen halbwegs aushält.
    Aber die Frage stellt sich eher anders, nämlich:
    Wie kann ich meine Holzversorgung sichern bzw. (Teil-)Selbstversorger werden, damit ich überhaupt erst kaum je in die Lage komme, eine Alternative suchen zu müssen?


    Ein Freund von mir hilft seinem Nachbarbauern beim Waldarbeiten und lässt sich natural in Brennholz bezahlen.
    Der wird auch in irgendwelchen Krisen weiterhin sein Holz haben.
    Ich selber helfe einem Grundbesitzer bei der Gartenbewirtschaftung und bald auch im angrenzenden Wald.
    Da ist so viel Holz, das können wir in drei Leben nicht verheizen.
    Für schlechte Zeiten wird das ein gutgehendes Geschäft, weil sich dann Holzarbeit wieder lohnen wird.
    Jeder Waldbesitzer weiß, wieviel Holz er jährlich schlägern kann, ohne Substanzverlust zu haben. Kurze Zeit kann auch mehr entnommen werden, aber bei krisenbedingt hoher Nachfrage wird man Kunden ablehnen müssen. Wer schon bisher Kunde war oder sogar ein befreundeter Helfer, der wird als Erster versorgt sein. Unbekannte Niemande müssen sich hinten anstellen.


    Survival heisst für mich:
    wie kann ich den Bedarf FÜR MICH (und mein Umfeld) sichern, und nicht unbedingt wie ich all die In-den-Tag-Lebenden (Mitbürger u. Staat) mitversorgen kann. Dabei interessiert mich das Fortkommen meines Landes schon sehr, aber solange ich darauf keinen Einfluß habe, mach ich mir kein schlechtes Gewissen, wenn es durch Dummheit, Mißwirtschaft und Irrglaube Kollateralschäden geben wird.


    Alternative Versorgung kann erfahren werden, wenn man die (Nach-)Kriegsgeneration interviewt (Kohlenklau, Möbel einheizen, Bodenbretter u. Wandvertäfelung rausreissen, Zweige im Wald sammeln, Sägewerksabfall organisieren usw.)

  • Zitat von Henning;124526

    Wenn diese Umlage ein vielfaches von dem, was ich an Heizkosten spare, ausmacht kann man kaum von "im Sinne des Mieters" sprechen.


    Da hat wohl jemand auf folgender Homepage vom Bausachverständigen Dipl-Ing Konrad Fischer gestöbert, oder? Die Homepage ist extrem unübersichtlich, aber sehr informativ. Die Videos auf der ersten Seite der HP geben einen guten Überblick über die Dämmerei.
    Wer sich vom Dämmen befreien lassen möchte lese hier, dann bleibt mehr Geld für die persönliche Vorbereitung...


    Mache jetzt Schluss mit OT.


    VG


    PS: Wenn jetzt hier jemand wieder meint meinen zu müssen, dass ich mit dem Typen verwandt oder verschwägert noch sonst irgendwie verbandelt sei, der täuscht und kann seine Meinung gerne für sich behalten.

  • Zitat von Crusoe;124490

    Über das eigene Bewusstsein hat man doch die Herrschaft, oder ?


    Dann baue eben kein neues Haus mit all den bösen Auflagen, sondern kaufe dir ein altes Haus, dort kannst du selber Hand anlegen, dir Schwarzar... ähm Nachbarschaftshilfe holen, musst keine Etagen oben aufstocken, bist nicht an Effizienz- und Wärmewerten gebunden, sondern kannst die (ökologischen) Materialen verwenden, die zur Hand sind usw.


    Holzhäuser z.B. sind gesund und erlaubt.


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    Wenn man die Privilegien, sprich: den Level "Mittelstand" erreicht hat, stimme ich zu, aber nur dann!
    Land und gute Einnahmen braucht man trotzdem in Deutschland, damit das Haus keine Ruine wird.
    So leicht klappt ein menschwürdiges Flatrate-Leben nicht, außer man vergißt komplett die Regeln des guten Geschmacks.
    Alte Häuser kann man zwar mit Glück für ein paar Tausend Taler kaufen, aber die teils schlechte Konsistenz macht
    einem das Nachbessern/Sparen schwer. Eine gute Immobilie wird von Ratten meißt weggefressen, geht durch viele Hände und wird
    dann von niveaulosen Mietnomaden bewohnt :)
    Ok, das war übertrieben
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    Zitat von Crusoe;124490


    Mir persönlich behagen die Passivhäuser mit eingebauter Wärmerückgewinnung und automatischem Belüftungssystem weniger, zu viel Technik, die wieder abhängig macht und ggf. Fachpersonal braucht, ich fühle mich im Altbau wohler. Die Freiheit haben wir, also nutzen statt jammern.


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    Ja das stimmt, dann muß man eben zum Fachpersonal werden :) Oftmals ist moderne Technik nicht besonders wartungsfreundlich oder unterdimensioniert, wenn man nicht gerade im High End Segment zuschlägt und im erschwinglichen Bereich selten nach bester Erkenntnis und Nachhaltigkeit durchdacht und gefertigt. In annährender Perfektion könnte man Dinge bauen die ganze Generationen überstehen.
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    Zitat von Crusoe;124490


    Soll die Regierung deshalb die Renovierung von ineffizienten Altbau-Häusern stärker fördern als Neubauten ? Meiner Meinung nein, weil (ich schimpfe aus etwas Erfahrung) die alten Geiz-Säcke an Besitzern oft das Geld zum Renovieren haben, aber sich nur dann bewegen, wenn es einen Zuschuß gibt. Wieder eine "Freiheit", die wir haben und die in der Gesamtbetrachtung schützenswert ist.


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    Auf privilegiertem Niveau, mit Eigentum, auch richtig! Aber wer kommt schon mit angemessener (legaler) Arbeit noch dahin. Deine Worte zeugen von einer überdurchschnittlich, positiven Perspektive. Das Wort "Regierung" hat diesen positiv, naiven Klang, wie ich ihn fast nur von der älteren Generation kenne. Ich wünschte dieses Bild wäre erhalten geblieben.
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    Zitat von Crusoe;124490


    Sollen junge Familien mit ihren Hausbauwünschen noch stärker gefördert werden ? Obwohl die älteren bzw. kinderlosen statt Kinderkriegen und Urlaub jahrelang gespart haben, Verzicht geübt haben und selber angspart haben statt auf Staatshilfe zu pochen ?


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    Ja, aber in einem anderen Finanzsystem! Weil es egal ist, alle brauchen ihre gute Perspektive! Wer und wieviel Schweiß und Lebenskraft er in diesem maroden System versenkt hat, spielt keine Rolle. Hauptsache er vergißt die Gemeinschaft dabei nicht, die das ermöglicht hat! Da fehlt die nötige Empathie um abseits des eigenen Weges mal die Fehlentwicklung zu sehen. Manche Ältere haben noch dicke Privilegien einkassiert in der Staatssimulation "BRD", Privilegien die heute weniger selbstverständlich, bei zigfach mehr Arbeitsaufwand sind, aber da brechen die Perspektiven durch die Armutsschere auseinander! Ich verstehe das.
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    Zitat von Crusoe;124490


    Eine Regierung setzt sich Ziele, die sie vorher ihren Wählern verklickert haben. In D ist dieses Jahr wieder Bundestagswahl. Familienförderung bleibt ein Thema, auf allen Ebenen. "Die Gesellschaft" folgt in der Tat zu oft den Problemfragen in den Medien.


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    Jeder folgt der Botschaft die für ihn Sinn macht. Ist der Ranzen richtig satt, dann wird das Negative von alleine aus dem Bewußtsein getilgt.
    Basierend auf den meßbaren negativen Veränderungen, nur meßbar wenn man zur Mehrzahl der unteren Zinssklaven gehört, ist es unlogisch sich diesem Kaspertheater zu widmen, das sich Regierung nennt, welche nur noch von den wenigen geachtet und verstanden wird, die eine gewisse Lageenergie damit erwirtschaften konnten, aber diese Zeiten sind für Großteile der Gesellschaft vorbei, das ist Fakt...
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    Zitat von Crusoe;124490


    Früher hat man sich doch auch nicht mit Anfang 20 Gedanken über Hausbau und Kreditfinanzierung gemacht, sondern erst mal gespart, Familiengründung wurde aus anderen Motiven vorangetrieben als heute. Heute, so mein Eindruck, will man alles und zwar sofort. /Off Topic


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    Falsch! Früher waren Familen und Staat noch verhältnismäßig stabiler und gesünder, Investitionen konnte man stabiler und langfristiger planen. Gute Immos haben ihre Werte drastisch gesteigert und damit ein anderes höher gestuftes Klientel angesprochen und dort hat das Ego der Umerziehung die Normalität überwiegend gesprengt. Einigen geht es viel besser, sagen wir zu gut :winking_face: Ihr Kapital arbeitet für sie, politisch unkorrekt könnte man das Sozialschmarotzen nennen, weil es den Wert des umlaufenden Geldes, zwar langsam, aber mit inflationiert. VIELEN geht es viel schlechter! Doch sichtbar aus der privilegierten Perspektive sind nur die prozentual weniger gewordenen, die überhaupt noch dieses Niveau erreichen, um damit verglichen werden zu können, was früher ein durchschnittlicher Arbeiter noch erreichen konnte, geschweige denn wenn er heute überhaupt noch eine Familie gründen kann und nicht bereits am Tresen seine fehlgeleitete Motivation ertränkt :)
    Die Empathie klappt von unten nach oben immer besser als umgekehrt! Wenn man mal eine privilegierte Leichtigkeit erreicht hat, basierend auf familiärer Stabilität, guter Erziehung, Glück, daraus erwachsenen Tugenden usw. dann ist es immer leicht über Dinge zu reden, die man garnicht begreift.
    Pessimismus ist keine Schande und auch keine Schwäche, dazu gehört eine Verkettung gewisser Schicksalsschläge, die ein kraftvoller, zielstrebiger Mensch, mit Werten und Idealen oft nicht begreifen kann, daraus ergibt sich auch oft der Generationenkonflikt!
    Sicher haben viele ältere Veteranen viel mehr Kraft und Motivation umsetzen können, aber ich behaupte mal das das Umfeld diese Menschen so konditioniert hat.
    Der negative Fortschritt prägt in vielen Leuten nur noch das Bild, das das einzig Konstante der Wechsel ist, also ist es sinnlos dafür zu kämpfen.
    Man muß auch vermeiden zu lange in diesen Abgrund zu gucken, sonst bremst er die Effektivität und das beherrscht du gut.
    Ich muß da noch an mir arbeiten :) Unbehagen und die kreative Auseinandersetzung damit, ist immerhin gesünder als sich allem hinzugeben, in gefährlicher Naivität! ABER DESWEGEN SIND WIR JA HIER ZUSAMMEN GEKOMMEN :)
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    Zitat von Crusoe;124490


    Mit dem Thema "Heizen mit Holz" hat das alles nur noch wenig zu tun. Jedoch viel, wenn es um Entscheidungen geht, wo und wie man leben möchte, um etwa unabhängiger zu sein in der Heizenergieversorung.


    Bei so kalten Tagen wie aktuell schüren wir bereits früh mit Holz an, habe die letzte Woche noch 5 Stunden in Zugluft stehend geliefertes Holz von einer Baustelle verarbeitet, hab ich mir nicht ausgesucht, Kälte war nach 15 Minuten nicht mehr spürbar, aber eklig windig, das (leichte) Holz war trocken und brennt schon im Ofen. :face_with_rolling_eyes:


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    Dann legen wir nun eine Gedenkminute ein, für alle die frieren müssen, man kann sie nicht zu ihrem Glück zwingen :)
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    [/QUOTE]




    Gruß

  • Zitat von hspler;124709

    Da hat wohl jemand auf folgender Homepage vom Bausachverständigen Dipl-Ing Konrad Fischer gestöbert, oder?


    Nein, ich hatte nur so einen Fall im Bekantenkreis.
    Die MIeterhöhung war höher als die Heizkosten.

  • Hallo,


    noch ein paar Aspekte zur ursprünglichen Fragestellung


    Zitat von photography321;124194

    Angesichts der schwindenden Vorkommen von Erdöl, Uran, Erdgas usw. stellt sich mir die Frage, wie man auch in 20 Jahren noch wenigstens einen Raum in seinem Haus/Wohnung im Winter heizen kann


    - Die Bevölkerung altert und schrumpft. Es wird also tendenziell einen Überschuss an Immobilien geben. Man wird schlecht zu beheizende Immos aufgeben können/müssen.
    - In 20 Jahren wird man wissen, ob die Wärme-Dämm-"Mode" unserer Zeit mehr Nutzen oder Schaden angerichtet hat und die Energiespar-Verfahren weiter optimiert haben.
    - Steigende Energiekosten werden das Energiebewusstsein verändern. Zugang zu Energie wird wieder mehr geschätzt werden.
    - (bürgereigene) [URL="http://www.swp.de/metzingen/lokales/alb-neckar/Neue-Energie-fuer-Roemerstein;art1158523,1778432"]Energie-Genossenschaften[/URL] werden für lokale Energieerzeugung und -Verteilung sorgen
    - Wärmepumpen-Technik wird weiter verfeinert. So kommen derzeit sog. Warmwasser-Wärmepumpen auf den Markt, die z.B. aus 1kW elektrisch 3kW thermisch erzeugen können, in dem sie z.B. die Raumluft in einem Kellerraum nutzen. Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Wärmepumpen steigern deren Effizienz dramatisch und lassen auch einen Winterbetrieb sinnvoll erscheinen, =7&cHash=b5750bab357d0cd9f79c30f633053055"]z.B. Inverter-WP nach dem Zubadan-Patent.
    - Energiespeicher-Technik wird flächendeckend angewandt. Z.B. Nutzung der klassischen Elektro-Nachtspeicherheizungen für Windstrom - hat vor allem den Vorteil, dass diese Speicherheizungen mitsamt der Steuerungstechnik bereits millionenfach vorhanden ist.
    - In 20 Jahren wird sich zeigen, ob die heute in Entwicklung befindlichen energiepolitischen Konzepte aufgegangen sind.


    Energieerzeugung und -verteilung war schon immer eine Gruppenaufgabe. Ein einzelner kann niemals ein autarkes Energieversorgungssstem für sich schaffen und aufrecht erhalten. Das war schon bei den Urvölkern so und zieht sich bis heute durch (US-Flugzeugträgerflotten zur Sicherung des Energietransports zu den amerikanischen - und unseren - Haushalten). Es wird auch in 20 Jahren eine Gemeinschaftsaufgabe sein, die ich aber für durchaus lösbar halte. Durch die Ausnutzung lokaler Klimaunterschiede wird man auch immer Regionen haben mit wenig Heizbedarf und Regionen mit hoher Verfügbarkeit an Energie (Küsten-/Flachland mit Wind, vulkanische Geothermalgebiete mit Dampf und andere Gebiete mit reichlich Sonneneinstrahlung). Unsere Wohn- und Industriestandorte werden sich dem anpassen. Bisher war dank Öl, Gas und Atomstrom jeder Standort - zumindest in Mitteleuropa - energetisch gleichberechtigt. Das wird sich möglicherweise ändern. Und das wird Auswirkungen auf Industriestandorte haben und damit auf Arbeitsplätze. Aluminiumhütten neben bald abgeschalteten AKW werden aufgegeben. Dafür entstehen welche an energiereichen Standorten (vgl. Aluminium-Hütten auf Island, 2tgrösster europ. Aluminiumhersteller und Platz 12 weltweit, obwohl es dort weder Bauxit noch nennenswerte Alu-Kunden gibt - aber geothermale Energie im Überfluss).


    Die eingangs erwähnte Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung wird neben der Neuordnung der Industriestandorte zu einer verstärkten Landflucht führen, da auf dem Land nach dem Wegfall von "Massen-Arbeitgebern" zunächst die Jungen den Arbeitsplätzen hinterher ziehen und die Alten zurückbleiben, bis sie von ihren Kindern zu sich geholt werden und/oder irgendwann sterben. Das führt jetzt schon z.B. in Nord-Ost-Deutschland (aber auch in der Westpfalz und im Saarland...und in NRW) zu eigenartigen Phänomenen: "Vollbeschäftigung von unten", weil die arbeitssuchende Bevölkerung verschwindet, sind keine Menschen mehr vor Ort arbeitslos. Versteppung durch Aufgabe von Ortschaften und Wohnsiedlungen. Passiert jetzt schon, dass kleinere Ortsteile von Infrastrukturmassnahmen ausgenommen bleiben, weil es zu teuer ist, eine Wasser- oder Stromleitung für 20 Einwohner zu erhalten. Es werden Pläne zur "Renaturierung" von ganzen Siedlungen ausgearbeitet, wer sich vor Ort auskennt, weiss aber, dass die Realität teilweise schon schneller als die Politik ist und viele Ortschaften sich jetzt schon im Zustand der Selbstauflösung befinden.
    Des einen Leid, des anderen Freud: mit der Landflucht wird die Energieversorgung für die weiter auf dem Land lebenden wieder einfacher: Holz wächst schnell nach und das Angebot wird bald grösser sein, als die Brennholznachfrage.


    Das ist mein Szenario für die Frage "Wie heizen wir in 20 Jahren?"


    In den sich entvölkernden ländlichen Regionen werden die wenigen Menschen dort mit Holz heizen können, wie vor hundert Jahren. Städte werden mit Fernwärme- und Elektroheizungen sowie Wärmepumpenheizungen beheizt. Reiche Menschen werden am Stadtrand in Gated Communites exklusiveren Zugang zu Energie haben, als Menschen in normalen Wohnvierteln.


    Grüsse


    Tom

  • Servus,


    als "Landei" kenne ich nichts anderes als Stückholzheizung. Gut, wir haben Platz für das Einlagern des Holzes, eigenen Wald - und seit kurzem wieder Probleme mit Brennholzdiebstahl. Ist aber nichts, was man nicht mit ein paar thermitgefüllten Scheiten in der am leichtesten von der Straße zu erreichenden Holzzeile lösen könnte (Großvater verwendete noch Schwarzpulver anstatt Thermit).


    Aber zum Thema zurück: Holz ist momentan die billigste Heizenergiequelle. Für ofenfertige Scheite Weichholz können wir max. 60 Euro/Ster erzielen; d. h. gegenüber Heizöl noch nicht einmal die Hälfte des Heizenergiepreises.
    Trotzdem wollen sogar hier auf dem Land viele keine Holzheizung oder -zusatzheizung, weil sie schmutzt, man den sonnigen Platz lieber für eine Veranda nutzt oder Autostellplatz oder Gartenlaube ....
    Wir haben bis vo einigen Jahren jedes Jahr Unmengen Reisig (Baumwipfel, Äste etc.- Überbleibsel vom Holzeinschlag) vor Ort verbrannt - im Wald liegengelassen, hätte es die Aufforstung erschwert. NIEMAND wollte sich da die stärkeren Äste oder so holen bzw. nach dem ersten Samstagvormittag im Wald arbeiten wollten es die, die es versuchte, nicht mehr ....
    Heute wird dieses schwache Durchforstungsmaterial zu Herstellung von Hackschnitzeln verkauft.


    Holz hat sich verteuert, als Bau- wie Heizmaterial. Und es muss und wird noch teurer werden - damit es auch wieder geschätzt wird.
    Mir macht Brennholz mehrfach warm - beim Einschlag, dem Schneiden, spalten, aufschlichten, einräumen, heizen und Ofen reinigen.
    So lange man für eine Stückholzheizung belächelt oder bemitleidet wird, weil man halt auch nachlegen muss etc. ist Heizen noch viel zu billig.


    Ach ja, und was das Dämmen angeht: Es gibt mittlerweile Passivhäuser, die fast soviel Strom für die sommerliche Kühlung brauchen, wie ein weniger gedämmtes Haus im Winter zur Heizung. Oftmals verlagert sich der Energiebedarf nur, weil man die Wärme nicht mehr aus der Bude rauskriegt oder ganztägig beschatten und künstlich beleuchten ...


    Nur meine streng subjektive Meinung aufgrund eigener Erfahrung ....

  • Obwohl ich ebenfalls ein Verfechter der guten alten Holzscheite bin, hab ich mir so überlegt wie es eigentlich mit Maispallets steht.
    Dies wäre evtl. für Leute mit einem Palletofen oder einer Heizung interessant.


    Ich benutze Maispallets schon seit einiger Zeit für das stille Örtchen unserer Katzen.
    Lässt sich bestens kompostieren und im Garten verwenden anstatt die Mülltonne sinnlos zum überlaufen zu bringen.:victory:


    Die Maispallets die es als Katzenstreu zu kaufen gibt sind zu klein um einen Ofen zu befeuern (und auch zu teuer), jedoch geht meine Überlegung in Richtung Maisanbau und eigene Palletpresse...
    Daraus ergeben sich für mich folgende interessante Fragen.


    -Könnte ein Palletofen/Heizung oder der Kamin das auf dauer ertragen?
    -Kann ein "normaler" Holzofen oder Kamin das ertragen?
    -Wie sieht es mit dem Ruß bei der Verbrennung aus?


    MfG
    :face_with_rolling_eyes:

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Also ich heize ebenfalls mit Holz bzw Kohle Briketts und das den ganzen Winter mit einem 7kw Ofen die 110qm des ganzen Hauses.
    Ich mach auch selbst das Holz und in der Regel reichen mir ca 12ster pro Herbst/Winter.


    wenn es soweit kommt das Holz knapp wird werde ich vorher anfangen Papier zu pressen.
    ist ja leider momentan noch verboten papierbriketts zu verheizen aber naja...


    im Endeffekt kann man in der Not mit allem heizen was brennt...

  • Zitat von therealsilencer;124773

    Ach ja, und was das Dämmen angeht: Es gibt mittlerweile Passivhäuser, die fast soviel Strom für die sommerliche Kühlung brauchen, wie ein weniger gedämmtes Haus im Winter zur Heizung. Oftmals verlagert sich der Energiebedarf nur, weil man die Wärme nicht mehr aus der Bude rauskriegt oder ganztägig beschatten und künstlich beleuchten ...


    Nur meine streng subjektive Meinung aufgrund eigener Erfahrung ....


    Hast du dafür (Unterstrichenes von mir) eine Quelle oder eine Kostenabrechnung ?


    Mir ist zudem nicht klar, was du meinst mit "soviel Strom ... wie ...zur Heizung", eine Menge oder einen Kostenbetrag ? Der Mengenaspekt wäre dann relevant, wenn im Krisenfall diese Menge selbst erzeugt werden müsste, also Kosten an den Stromanbieter entfallen. Passivhäuser sind vielleicht keine Öko-Häuser, die solche Räume durch Sonnenwäre aufheizen, wo erwünscht, und solche rück- bzw. nordseitig angelegt haben, wo weniger Sonnenlicht und geringer Wärmebedarf besteht. Aber so miserabel konstruiert ... das wäre mir neu.

  • Hallo,


    Zitat von 200680G60510;125308

    ...geht meine Überlegung in Richtung Maisanbau und eigene Palletpresse...
    Daraus ergeben sich für mich folgende interessante Fragen.


    -Könnte ein Palletofen/Heizung oder der Kamin das auf dauer ertragen?
    -Kann ein "normaler" Holzofen oder Kamin das ertragen?
    -Wie sieht es mit dem Ruß bei der Verbrennung aus?


    Maispellets, wie man sie als Eisntreu oder Futter (Pferde, Fische) kaufen kann, bestehen überwiegend aus "Maiskleber", einem Rückstand aus der Stärkeherstellung, die Pellets enthalten selber knapp 60% Süßmehl bzw. Stärke, der Rest sind Fasern. Stärke macht in der Verbrennung grosse Probleme, das hat man beim Verfeuern von Getreide in (Holz-)Pelletheizungen gelernt: es bilden sich Schlacken im Brennraum, die man nur manuell und mit viel Aufwand entfernt bekommt, d.h. der Verschleiss im Brennraum und der Wartungsaufwand steigt extrem an. Man kann bei Getreideheizungen die Schlackebildung abmildern, in dem man Kalkpulver beimischt und durch Luft- und Temperatursteuerung die chemischen Prozesse bei der Verbrennung stärkehaltigen Materials entsprechend steuert, dass sich keine Schlacken bilden.


    Wie du schon geschrieben hast, sind die käuflichen Maispellets sehr teuer, sie kosten verglichen mit Holzpellets etwa das fünffache pro Kilogramm und haben vermutlich einen deutlich niedrigeren Heizwert als Holzpellets.


    Bei einer Selbstherstellung von Pellets stellt sich mir die Frage, welche Bestandteile vom Mais pelletiert werden sollen? Nur die Körner? Die gesamte Pflanze? Frische Maishäcksel haben einen hohen Wasseranteil, müssten also getrocknet werden. Dann bräuchte man Bindemittel, damit die Pellets nicht nach dem Pressen sofort wieder auseinanderfallen. Sonst kann man sie weder transportieren, noch lagern, noch (automatisch) in einen Heizkessel/Ofen befördern.


    Holzpellets könnte man dagegen selbst herstellen (es gibt in CH ein paar Anbieter von Kleinpressen) - allerdings muss das Ausgangsmaterial (Sägemehl) trocken sein - bei waldfrischem Fichten-/Tannenholz rechnet man mit 20% Energieanteil fürs Trocknen und Pressen. D.h. 100% theoretischer Energiegehalt des Holzes am Eingang des Presswerks ergeben 80% nutzbare Energie in den Pellets. In Grossen Sägewerken und Pelletfabriken nutzt man minderwertiges Holz (Rinde, Schwarten) zum beheizen der Trocknungsanlage, da in genormten Holzpellets ohnehin nur rindenfreies Nadelholz verwendet werden darf. Presst man mit dem richtigen Verfahren und genügend Druck, braucht man kein Bindemittel für die Pellets und erhält dennoch langzeitstabile Pellets, die auch das Einblasen mit Druckluft in den Kundentank und das Austragen mit Förderschnecken aus dem Tank problemlos überstehen.


    Der Aufwand, Mais anzubauen, um daraus Maispellets machen zu können, erscheint mir zu gross. Wenn man ohnehin Mais anbaut, würde ich davon lieber einen Teil in Häckselform vergären und mit einem BHKW Strom und Wärme produzieren. Wobei der Anbau von "Energiemais" immer mehr in Verruf gerät, weil das nichts mehr mit nachhaltiger Landwirtschaft zu tun hat, sondern nur noch ein auf Rendite (Förderung regenerativer Stromquellen) optimiertes Geschäftsmodell ist. In unserer Regionen gehen z.B. immer mehr Gemeinden dazu über, die im Gemeindebesitz befindlichen Flächen nur noch unter der Auflage "kein Anbau von Energiemais" zu verpachten. Aber das ist ein anderes Thema.


    Wenn man abgeschieden irgendwo einsam auf dem Land lebt, könnte man auch über eine simple Biogas-Anlage nachdenken, die mit den Fäkalien aus einer Hauskläranlage und dem Output von ein paar Schweinen betrieben wird. Das ist im ländlichen China weit verbreitet und funktioniert, wenn man das Gas z.B. nur zum Heizen, Kochen und ggf. Beleuchten verwendet. Will man einen Gasmotor/Generator damit betreiben, muss man allerdings das Gas aufbereiten (wenigstens die schwefligen Anteile herausfiltern), da sonst die Lebensdauer des Motors bzw. die Ölwechselintervalle sehr kurz sind.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von therealsilencer;124773


    Ach ja, und was das Dämmen angeht: Es gibt mittlerweile Passivhäuser, die fast soviel Strom für die sommerliche Kühlung brauchen, wie ein weniger gedämmtes Haus im Winter zur Heizung...


    Ich kenne PH (v.a. im gweblichen Bereich mit Beleuchtung), die mehr Energie zum Kühlen als zu heizen brauchen, aber ich kenne kein PH, das mehr Energie zum Kühle braucht als ein normales haus zum heizen.
    Selbst wenn, ist das kein Problem. 1m² Solarmodul ist heute nicht mehr nennenswert teurer als 1m² Ziegeldach. Strom wird es künftig an sonnigen Tagen im Sommer so viel geben, dass wir nicht wissen wohin damit...
    Schon im Sommer 2012 sind im Sommer mittags die Börsenpreise für Strom bis auf 2ct/kWh eingebrochen.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Servus,


    ich habe mich auf ein halbwegs aktuelles Beispiel bezogen, nämlich auf ein Penthuuse in Nürnberg; der Fall wurde in einem Vortrag ich glaube von der Betonmarketing Süd exemplarisch angeführt. Tatsächlich laufen dort jetzt im Sommer die Klimaanlagen durch ....
    Auch anderweitig scheint es so zu sein, dass bei vollgedämmte Häusern mit Niedrigenergie- oder Pasivhausstandard der Stromverbrauch gegenüber vorher deutlich steigt, u. a. wegen der systemimmanten Notwendigkeit zur Zwangsbelüftung/Wärmerückgewinnung.
    Dafür fällt Heizenergie flach - solange man nicht auch noch alle Glühlampen im Haus wechselt und A++ Geräte verbaut. Denn dann entsteht doch wieder so wenig Abwärme, dass zuzuheizen ist (im Passivhaus).


    1m2 Kollektor kostet vielleicht wirklich (bald?) nicht mehr viel mehr als 1 m2 Ziegeldach - aber auch der Kollektor braucht den Dachstuhl-Unterbau. Ich habe diesen Vergleich glaube ich erstmal kürzlich gelesen, da waren dem Ziegeldach (sowieso ein Irrsinn, der Dachstuhl muss so massiv sein, damit er nicht die Schneelast, sondern die Ziegeleindeckung trägt; ein Blechdach wäre statisch deutlich leichter auszuführen) die Kosten für die Kollektorfläche gegenübergestellt. Korrekterweise müsste man aber den Dachpfannenpreis pro m2 dem Kollektorpreis gegenüberstellen. Und noch ist geformter gebrannter Ton oder Beton deutlich billiger als in Kunststof eingebettete leitend miteinander verbundenesilicium waver ...

  • Zitat von therealsilencer;126230

    Servus,


    ich habe mich auf ein halbwegs aktuelles Beispiel bezogen, nämlich auf ein Penthuuse in Nürnberg; der Fall wurde in einem Vortrag ich glaube von der Betonmarketing Süd exemplarisch angeführt. Tatsächlich laufen dort jetzt im Sommer die Klimaanlagen durch ....
    Auch anderweitig scheint es so zu sein, dass ...


    Das Penthouse müsste m.M. schon rundum Verglasung haben, wenn da die Klimaanlagen durchlaufen ... äh, wir leben in Deutschland und nicht in der Wüste.


    Dass aufgrund mehr Technik und elektrisch betriebenen Wärmetauschern der Strombedarf ansteigt gg. einem Haus ohne diesen Aufwand, ist einfach logisch.


    Unterscheiden würde ich daher irgendein Design-Haus von üblicher Passivhaus-Bauweise. Mein Kritikpunkt wäre eher, ob sich ein bestimmter Baustil von den Kosten her lohnt und ab wieviel Jahren ein entsprechend teurer Neubau.


    Die Heizform und die Heizenergiepreisentwicklung sind schließlich nur ein Teil der Gesamtkosten. Wenn auch für die Klimabelastung pro Person und Jahr ein gewichtiger Teil, die Verfügbarkeit in naher Zukunft scheint bei allen Energieträgern vorhanden, jedoch mit unterschiedlichen Risiken, eine Streuung d.h. mehrere Heizquellen zu installieren könnte sich später als wertvoller herausstellen als das Geld in Dämmung alleine zu investieren und dann keinen Strom für die Kühlung zu haben, da stimme ich zu. Das sind aber viele Faktoren und keinen davon wird man endgültig ausschalten können, weil die PV-Module ausfallen können und dann Ersatz her muss, könnte ebenfalls zu einem Engpaß kommen. Also Windanlage ggf. Wasserkraft und schon plant man wieder einen Aussteiger-Hof an einem Bachlauf, wo man alles vor der Tür hat, Holz, Wind, Wasser ... :psst:

  • Hallo,


    zum Wärmestau in gedämmten Gebäuden zwei Beispiele:


    1) Wir wohnen im nachträglich gedämmten Altbau mit (hellen) roten Dachziegeln, Holzweichfaser-Aufsparrendämmung und Glaswolle-Zwischensparrendämmung, unsere Fenster in den Fassaden sind eher klein.
    2) Mein Vater wohnt in einem relativ jungen Neubau-EFH mit dunkelblauen Dachziegeln, 25cm Styro-Aufsparrendämmung und die Südwestecke des Hauses ist im Wohn-Ess-Bereich komplett verglast von der Decke bis zum Boden.


    Haus 1 ist im Sommer auch unterm Dach angenehm temperiert, die tagsüber auf das Dach eingestrahlte Sonnenwärme schlägt bis zum Abend nicht durch, nachts kühlt das Dach nach oben hin über Strahlungswärme wieder ab. Jalousien oder ähnliches sind aufgrund der kleinen Fenster nicht nötig.


    Haus 2 ist im Sommer extrem überwärmt, man muss teilweise stark abdunkeln, dass man drinnen wieder Licht anmachen muss, um die Sonne draussen zu halten.
    Haus 2 hat dafür an sonnigen Wintertagen den Vorteil, dass man praktisch nicht heizen muss.


    Der Haupteffekt einer Wärmedämmung ist das Erhöhen des Wärmewiderstands der gedämmten Fläche. Die Wärme versucht immer von der wärmeren Seite zur kälteren Seite zu "fliessen". Ein guter Wärmeleiter zwischen beiden Seiten sorgt für schnellen Wärmetransport. In der Technik ist das z.B. erwünscht bei der "Entwärmung" von leistungsstarken Computer-Chips. Im Hausbau versucht man das Gegenteil: den Wärmewiderstand so hoch wie möglich zu gestalten. Die Ideale Wärmeisolierung ist eine Kombination aus Vakuum und infrarot-reflektierenden Materialien. Das Vakuum verhindert eine direkte Wärmeleitung durchs Material (weil kein Material im Vakuumbereich da ist) und unterdrückt auch die Wärmeleitung durch Konvektion, d.h. im Kreis fliessende Luftströmung, die Wärme von der warmen zur kalten Seite transportiert. Konvektion tritt z.B. in mehrfach verglasten Fenstern auf, deshalb gibt es Überlegungen zu Isolierfenstern mit Vakuum zwischen innerer und äusserer Scheibe.


    Eine Überwärmung eines gedämmten Raumes im Sommer tritt dann auf, wenn der Wärmewiderstand und die Wärmespeicherfähigkeit der Dämmkonstruktion so ungünstig gewählt sind, dass die Sommerhitze z.B. innerhalb der Sonnenstunden eines Tages durch die Dämmung in den Innenraum geleitet wird und wenn der Wärmewiderstand "nach draussen" zusammen mit der Wärmespeicherung in der Dämmung/Wand/Decke ein nächtliches Abstrahlen der Wärme ins Freie verhindert bzw. verlangsamt. Während einer Schönwetterperiode kann so die gesamte Dachkonstruktion nach und nach "aufgeladen" werden: es kommt pro Tag mehr Wärme hinzu, als nachts wieder verloren geht und nach wenigen Tagen wohnt man in einem "Backofen".
    Mit einer Kombination eines "guten" und "schlechteren" Wärmedämmstoffs kann man das Auflade- und Abstrahlverhalten in Grenzen "einstellen". Eine Holzweichfaserdämmung hat z.B. einen ggü. Glaswolle niedrigeren Wärmewiderstand und aufgrund der Masse eine höhere Wärmespeicherfähigkeit. Dämmt man also mit der "schlechteren" Holzweichfaser aussen (unter den Dachziegeln), hat man hier einen Wärmespeicher, der sich relativ schnell äuflädt, aber auch schnell seien Wärme wieder abgibt (begünstigt durch den von der Dachkante zum First strömenden thermischen Luftstrom zwischen Ziegelunterseite und Dämmungsoberseite. Zum Hausinneren hin isoliert man dann mit der Glaswolle, die Wärme aufgrund ihres höheren Wärmewiderstandes langsamer weiterleitet und gleichzeitig wegen der niedrigeren Dichte und Masse auch nicht so intensiv speichern kann, wie die Aussendämmung. Damit kann die (Heiz-)Wärme aus dem Gebäudeinneren nicht so schnell in die Dämmung insgesamt eindringen, wie die sommerliche Hitze vor allem in die Aussendämmung hinein-, aber auch wieder hinauskann.


    Leider machen sich die wenigsten Hausbauer/Renovierer da genügend (eigene) Gedanken, sondern vertrauen blind auf die Baufirma bzw. werden Kostengründe vorgeschoben, um eine Dämmung mit einem einheitlichen Standardmaterial (Styro-Aufsparrendämmung) plus "kontrollierter Wohnraumlüftung" gemäss irgendwelcher Normen zu rechtfertigen.


    Grüsse


    Tom

  • Moin moin,
    vor zwei Jahre ist mir beim Laubfegen eine Idee gekommen.
    Unser Häuschen steht inmitten eines Waldes, also Laub ohne Ende.
    Ich nahm mir einen Eimer, etwas Wasser, etwas Stroh und Tapetenkleister.
    Machte daraus eine ekelhafte Pampe, presste daraus mit unserer Papierpresse handliche Briketts, die ich dann mehrere Wochen trocken lies.
    Diese Briketts brannten recht gut in unserem Holzofen, o.k. ich habe diese Idee nicht weiter verfolgt und den Brennwert kann ich auch nicht bestimmen, es gibt bestimmt auch ein besseres Rezept zum Beispiel mit Kuhmist .
    Man kommt schon auf seltsame Ideen wenn man jeden Tag Unmengen von Laub fliegt:grosses Lachen:

  • Zitat von flywheel;127410

    Das was Du da beschreibst hab ich auf youtube in einem Filmchen gesehen. Dein Video oder zufällig die gleiche Idee?


    Nee nicht von mir , da muss ich doch gleich mal schauen gehen .
    Bei YT gibt es auch alles :).