BLACKOUT-Morgen ist es zu spät von Marc Elsberg

  • Oh, mit wir meine ich die deutsche Bevölkerung. Es ist richtig, dass Prepper sich damit befasst haben und vorbereitet sind. Ich auch. Aber mit wir meine ich die meisten Menschen, im Prinzip die 99% in Deutschland.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Zitat von SBB+;318628

    Aber mit wir meine ich die meisten Menschen, im Prinzip die 99% in Deutschland.


    Ich distanziere mich ganz bewusst von den 99%. (Handlungsweisen)
    Aber klar, wenn man sich eigene Gedanken macht, gilt man schnell als Sonderling* und wird gemieden.


    Deswegen sollte man den Sozialkontakten zuliebe, mit den Wölfen heulen...


    *Spinner

  • Tarn-Prepper sozusagen. Im Prinzip wird alles als sonderbar angesehen, was nicht der Norm entspricht und die Masse selbst sorgt mit einem gewissen homogenen Verhalten selbst zu dieser Norm. Daher gibt es ja auch Trends. Ja, zuliebe von den ein oder anderen Dingen. Nicht nur Sozialkontakte, auch nicht jedem auf die Nase binden, was man so treibt. Eine etwas eigentümliche Art lässt sich so gut wie gar nicht verstecken. z.B. "Was machst du am Wochenende?" "Eine große Kurzwellenantenne aufbauen und eine Loop-Antenne testen." Danach endet dann das Gespräch. Ups. Mindestens auch, weil die andere Person dazu nicht sonderlich viel sagen kann und der Match auch fast Null ist. Maximal fragt einer nach ner Woche, was aus dem Konstrukt geworden ist oder warum man das überhaupt macht. Gibt doch WhatsApp.


    Die Toleranz der allgemeinen Mitmenschen gegenüber einer Andersartigkeit jeder Art hat schwer abgenommen. Meine Gedanken gingen auch in die Richtung, dass von einer unvorbereiteten Masse im Falle eines Blackouts auch eine gewisse Gefahr ausgeht. Schließlich entlädt sich der "Kummer" dieser recht schnell in alle Richtungen, vor allem möglicherweise auch bei denen, bei denen noch Licht brennt und wo es warm ist. Als ich geschrieben habe, dass die meisten Haushalte noch nicht mal eine funktionierende Taschenlampe haben, wollte ich auch darauf hinweisen, dass ein Blackout den betroffenen Landstrich zu einem sehr hohen Maße völlig kalt erwischt. Und damit sind die Auswirkungen eines Blackouts viel extremer, als bei einem vorbereiteten Haushalt, der zwar aufgeschmissen aber noch arbeitsfähig ist. Prepper haben da einen Sonderstand, da gerade dort Ausrüstung und Zweitoptionen in so einem großen Maße vorhanden sind, dass tagelanger Strommangel dort für keine oder nur kleine Einschränkungen führen. Es ist dort einfach Ressource für x Tage da.


    Der nächste Aspekt ist, dass man in der Regel keinen Menschen, der von sich heraus nicht motiviert ist eine Vorbereitung zu vollziehen, eine Vorbereitung in keinster Weise angedeihen lassen kann. Die orangenen Heftchen sind sozusagen schön und gut, es bringt aber sehr wenig. Oft lernen Menschen erst durch Schmerz. Bzw. lernen durch Erfahrungen und damit die Erfahrungen eines Blackouts. Die Notwenigkeit entsteht also frühstens nach einem selbst erlebten Vorfall, der so enden muss, dass die unvorbereitete Person noch da ist, um das erlebte in eine Erfahrung zu gießen und auf dieser dann eine neue Überzeugung zu erschaffen, die wiederum dann in weitere Vorbereitungen mündet.


    Irgendwo darin positionieren sich Medien, die mal besser, mal schlechter durch medial geschaffene Emotionen einen Themenkomplex so präsentieren, dass das "was wäre wenn" überhaupt beim Zuschauer wirklich gedacht werden kann. Und damit wird künstlich der Erste Schritt erzeugt, der wiederum dazu führt, dass mehr Leute doch mit der Medienerfahrung dann eine Vorbereitung durchführen. Daher sind viele und immerwährende Zeitungs- und Fernsehbeiträge in dieser Sache gar nicht so schlecht. Am Ende muss nur eine sozusagen kritische Masse erreicht werden und ab dann greift der Herdentrieb und der ungläubigste Kritiker eines Blackout-Ereignisses kauft beispielsweise einen Stromerzeuger, weil sein Umfeld das halt auch tut.


    Der Autor von Blackout hat sozusagen ins schwarze getroffen und mit der Aufarbeitung des Thema ein Werk geschaffen, dass die Mauern in den Köpfen so zum wackeln bringt, dass doch andersartige Gedanken jenseits des normaldeutschen Alltags überhaupt möglich sind, eine Grundlage, um vielleicht wirklich eine Vorbereitung in mehr als 1% zu initiieren. Wer weiß es denn?


    Alles, was anders ist, erzeugt mindestens erstmal Argwohn und Angst. Zum Preppen gehört es auch sich ohne Kollisionen völlig normalen Menschen nähern zu können, ohne dass sie gleich reißaus nehmen. Das ist auch wichtig, um nicht selbst sich eine große Blase zu bauen, wo sich das Leben nur noch ums Preppen dreht. Es gibt ja soviel mehr und man bleibt auf dem Boden.


    ...überlegt sich gerade der SBB.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Zitat von Boxer;318622


    Es scheint ja wirklich so, dass dieses Thema in letzter Zeit öfter in den Medien auftaucht.


    Die folgende Meldung tauchte am 06./07.03.2018 "urplötzlich" auf überregionalen, dann auch auf regionalen News-Portalen auf:


    https://www.welt.de/vermischte…e-Uhren-jetzt-falsch.html


    Das Problem besteht laut Artikel bereits seit Mitte Januar. Könnte aber ein Grund sein, weshalb Dokumentationen zum Thema Stromausfall in letzter Zeit wieder häufiger wiederholt wurden - z.B. auf Arte, ZDF, MDR, BR, um nur die zu nennen, wo es mir in den vergangenen 4 Wochen aufgefallen ist.


    CT berichtete bereits am 02.03. darüber: https://www.heise.de/ct/artike…ertz-Problem-3985393.html

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Zitat von SBB+;318632

    Tarn-Prepper sozusagen.
    ... ... ...
    ...überlegt sich gerade der SBB.


    Grüß Gott SBB+,


    /OT


    Tarn-Prepper ist sehr gut aber noch immer "Prepper" drinnen. Als Alternative würde ich "Online-Pfadfinder" vorschlagen. Mit Pfadfinder können manche noch etwas positives verbinden. :winke:


    OT/


    Waidmannsheil
    zero

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Die Netzfrequenz soll Schuld sein wenn Uhren falsch gehen? Ahem...


    *Klugscheissmodus ein*
    Jede Uhr, ob sie jetzt am Stromnetz hängt oder nicht hat ein internes Zeitnormal, in der Regel ist dies ein Quarz, kann aber auch anderes sein (Atomuhren, Pendeluhren - gibts auch Elektromechanisch, etc.) Funkuhren haben zwei Zeitnormale, ein internes (Quarz) und einen Funkempfänger der i.d.R. einmal stündlich ein Korrektursignal vom DCF77 der PTB in Braunschweig empfängt.


    Auch wenn das Zeitnormal elektronisch angeregt ist so gibt es als Signal an die Steuerelektronik sein eigenes und nicht die Netzfrequenz weiter, die hat spätestens ab Netzteil der Uhr herzlich wenig Einfluss, es sei denn sie geht gegen 0 wie nix. :devil:


    *Klugscheissmodus aus*


    Das nur ganz flott zum Thema elektronische Uhrentechnik, von einem der es mal gelernt hat.


    LG, Bremsstrahlung

    Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird. - Winston Churchill

  • Hei,


    stimmt so nicht, denn es verwenden einige Uhren, die am Stromnetz hängen, die 50 Hz anstatt eines internen Quarzes.
    Diese Uhren werden dann auch gerne Synchronuhren genannt...


    Das nur ganz salopp von einem, der es nicht gelernt hat. :face_with_tongue:



    Grüße,


    Tom

  • [MENTION=10957]Bremsstrahlung[/MENTION] das Stimmt so leider nicht. Wie Booner schon schrieb, verwenden viele Geräte die 50Hz Netzfrequenz als Taktgeber für die interne Uhr. Das müssen nicht mal billige Geräte sein, selbst mein im Dezember gekaufter Miele-Herd zeigte eine Falsche Uhrzeit an. Mein Grundig Radiowecker um 30€ ging komischerweise Richtig.


    Zurück zum Thema:


    Habe letztens ein Gespräch zweier Bauherren mitbekommen, die ebenfalls Blackout gelesen und sich auch Gedanken darüber gemacht haben. Der eine baut sich jetzt eine Notstromeinspeisung ein und der andere einen Kachelofen. :Gut:
    Wenn sich jeder ein bisschen auf einen "Was-wäre-wenn" Fall Vorbereiten, haben wir es im Fall des Falles nicht ganz so schwer.


    Lg

    "Wir brauchen kein Telefon, wir haben genügend Boten!" Britische Post 1878

  • Moin,


    besten Dank für den Link. Soweit korrekt die Dinger hatte ich nicht erwähnt. Nichtsdestotrotz darf ich mal Deinen Link zitieren, speziell den Abschnitt zur Ganggenauigkeit:


    "Die hohe mittlere Ganggenauigkeit beruht darauf, dass das Zeitnormal der Synchronuhr die Netzfrequenz ist und diese im europäischen Verbundsystem durch Vergleich mit der koordinierten Weltzeit (UTC) im Mittel auf 50,00 Hz stabil gehalten wird. Es kommt zwar laufend zu Schwankungen der Netzfrequenz, sodass über kurze Zeiträume die Ganggenauigkeit nicht vollständig möglich ist; über längere Zeiträume werden Abweichungen jedoch mithilfe der Quartärregelung wieder kompensiert. Diese setzt ein, sobald die Abweichung der Synchronuhren im Verbundnetz +20 oder −20 Sekunden überschreitet.[3] In diesem schmalen Bereich wird die Abweichung gehalten, auch langfristig über Jahre, indem ein Rückstand wegen zeitweilig zu niedriger Frequenz mittels zeitweilig zu hoher Frequenz aufgeholt wird. Damit sind mit Synchronuhren kleinere Gangabweichungen als mit Quarzuhren erreichbar, zumindest langfristig, da sich in Quarzuhren die Abweichung ohne äußeren Eingriff akkumuliert."
    :face_with_tongue:
    Also nix mit pöhse falschgehenden Uhren durch die Netzfrequenz, jedenfalls nicht um mehrere Minuten. Es sei denn, in besagten Netzen träten irgendwelche Sondereffekte auf die nicht gegengeregelt werden können.


    Wenn ich die Funktionsweise eines Verbundnetzes korrekt verstehe, kann eine mangelnde Einspeisung in Griechenland durch ein Kraftwerk in Schweden ausgeglichen werden, ergo wäre es völlig Hupe wer zu wenig Saft schickt. Aber das ist nun wirklich nicht mein Fachgebiet.


    LG, Bremsstrahlung

    Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird. - Winston Churchill

  • Zitat von Bremsstrahlung;318675


    Also nix mit pöhse falschgehenden Uhren durch die Netzfrequenz, jedenfalls nicht um mehrere Minuten. Es sei denn, in besagten Netzen träten irgendwelche Sondereffekte auf die nicht gegengeregelt werden können.


    Wenn ich die Funktionsweise eines Verbundnetzes korrekt verstehe, kann eine mangelnde Einspeisung in Griechenland durch ein Kraftwerk in Schweden ausgeglichen werden, ergo wäre es völlig Hupe wer zu wenig Saft schickt. Aber das ist nun wirklich nicht mein Fachgebiet.


    LG, Bremsstrahlung


    Du hast da den Nagel auf den Kopf getroffen. Das betroffene Netz, war unseres. Die da drüben sind schuld, war halt das Presse-Theater, das davon ablenkt, wie stark die Schweißperlen auf den Köpfen der Leute in den Stromwarten halt waren. :winking_face:

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-


  • Also eben doch pöhse falschgehende Uhren durch die netzfrequenz.
    Die von dir angeführte quartärregelung soll im Prinzip so etwas verhindern. Wenn aber, und das ist im Moment das Problem, die netzfrequenz durch große Teilnehmer nachhaltig gestört ist, kann diese Regelung nicht so einfach greifen.


    Eine nachhaltige störung liegt vor, wenn ein Betreiber seine Frequenzen nicht stabil hält, weil zb gewisse Abschnitte seines Netzes unterversorgt sind o.ä.
    Eine Unterversorgung in Griechenland kann nicht ohne weiteres durch mehreinspeisung in Schweden kompensiert werden, umgekehrt kann ungeplante Abschaltung in Griechenland dazu führen, das weitere Teilnehmer ungeplant abschalten, uA weil die netzfrequenz dadurch "aus dem Tritt kommt"


    soviel von jemandem der keine Ahnung von Uhren hat, aber trotzdem mal klugscheisst :)