Der gläserne Prepper

  • Wenn Waldschrat an die RAF -Zeiten erinnert , fällt mir die sogenannte Rasterfahnung in den 70 er Jahren ein. Dabei wurden zB bei den Stromversorgungsunternehmen alle Zahlungseingänge dahin gehend überprüft , ob sie von einem Konto erfolgten oder bar getätigt wurden , nachdem die RAF ja über keine Bankverbindung verfügte.


    Wahrscheinlich gerät man heute schon in die Rasterfahndung, wenn man keine Mobiltelefonie-Aktivitäten, keine Kreditkartengeschäfte und Geldautomatenabhebungen vornimmt,
    also keine digitale Spur hinter sich herzieht. Aber irgendwo hörts sich dann auf. Ich hab jetzt keine Lust , selbst eine digitale Spur zu legen, nur um nicht aufzufallen und ständig daran zu denken, diese aufrecht zu halten.


    Frieder

  • nun was mir da zu denken gibt, wir haben nicht die leisenste vorstellung was alles läuft.....was ich in letzter zeit da so lese,
    da wackeln mir doch die ohren..es gibt nix,was es nicht gibt.


    aber ich kann es entweder hinnehmen, eigene vorkehrungen treffen, oder mich tierisch aufregen und einen herzninfarkt bekommen.
    dann hat sich für den staat ein winziges problem erledigt,wenn ich dabei das zeitliche segne.


    aber den spass gönne ich denen nicht. aber im ernst es ist schon sehr erschreckend, was da so nach und nach ans tageslicht kommt.
    wobei ich ja so unauffällig als möglich einkaufe, einfach immer doppelt kaufen.d.h. meine vorräte wachsen bei jedem einkauf....
    und wenn ein angebot kommt, greife ich zu....da ist es normal, das die kunden was mehr kaufen.ich hänge aber kein schild ins treppenhaus,
    bei mir gibts vorräte.....nun denn eine gewisse vorsicht walten zu lassen,kann später, wenn wir nicht damit rechnen sehr hilfreich gewesen sein...


    den goldenen mittelweg zwischen paraneua und naivität oder sorglosungkeit zu finden, deshalb tausche wir uns hier aus.
    ist schon sehr spanend wie so die beiträge sprechen.


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • urbanrolli


    Auch Paranoiker haben Feinde.... :lachen:


    Vor vier Jahren wurde ich als Paranoiker beschimpft, als ich mal in einer familiären Runde das zur Sprache brachte, was jetzt aufgedeckt wurde. Vor 15 Jahren wurde ich ausgelacht, als ich sagte, dass es in den US von A eine Behörde gibt, die nur Daten sammelt. Heute werde ich ausgelacht, wenn ich sage, dass die Kontrolle weit über das hinausgeht und viel subtiler vorgenommen wird, was sich Orwell in 1984 ausgedacht hat. Doch leider ist das weder VT noch hirngespinst, sondern Realität.


    Lest mal hier, das fand ich gestern. Kurz auf den Nenner gebracht.


    https://www.compact-magazin.co…as-schweigen-der-scanner/


    Die schweizer Behörden machten einen auf Empörung, dabei sind die Fakten schon seit mindestens 1998 bekannt, damals hörte ich zum ersten Mal dienstlich davon. Die "Datenschützer" dürfen seit der Fichenaffäre ja nicht mehr selber ausspionieren, deswegen wurde dies anfangs der 90er an eine nahöstliche "Firma" "delegiert, die dafür das passende Equipment von hiesigen Firmen zum Spottpreis erhält. Jaja, ist ja auch VT, ich weiss... *lautlach*

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Hallöle zusammen!


    Da braucht man ja gar nicht so weit ausladen, hab an anderer Stelle hier ja schon mal das BKH erwähnt!
    Bei ner "Routinekontrolle", wer weiss, evtl. eieinhalb Jahre, wurde ich gezielt danach gefragt, obs wegen Entzug oder ner Straftat war!
    Wollte mich auch damals beschweren, mein Rechtsanwalt gab mir da auch recht, nur mit dem bitteren Zusatz, ich solle doch die Pferde nicht scheu machen!


    Hier im Forum hat auch jemand von den Moderatoren geschrieben, das hier vieles getan wird, so für die Sicherheit etcetc, das glaub ich auch, deffinitiv sogar!
    Und trotzdem bring ichs nicht aus dem Hinterkopf, das der eine oder andere "fleissige" und "gesetzestreue" Bürger sich hier tummelt und so manches weiter gibt!


    O.K., das hier ist ein Schweizer Forum, aber ich sitz in D an meinem Rechner und es reicht ja nur ein "begründeter" Verdacht!
    Es braucht ja auch nicht viel, den einen oder anderen User anhand von Ortsnamen, seiner Schreib- und Ausdrucksweise zu zu ordnen und vielleicht sogar zu erkennen, was mir auch schon im spin- Chat gelungen ist!


    Wie hier in einem anderen Threat von mir geschrieben, Schwarzgeld mittels Goldkauf in Österreich und hier wieder verscherbeln!!
    Sowas könnte ja reichen, oder woher wüsste einer wie ich, also Handwerker, kein Abi oder Studium, das z. B. PETN zwar Sprengstoff ist, aber auch in Herzmedikamenten enthalten ist(sorry, oder Dekamon)........., weitergesponnen in einem anderen Threat das Kaliumpermanganat in Initialzündern verwendung findet!


    Meine meinung ist, das dir diese Jungs da oben, wie immer die auch heissen mögen, also BND, MAD, CIA usw. zu jeder Tages- und Nachtzeit beim Aktivwochenende mit testen der neuen Previvalausrüstung und was-weis-ich-hau-mich-blau auf die Spitze, wenn du pinkeln gehst, von "Klein Jochen" schaun können und dir sogar noch die Farbe inklusive Strahlform sagen können!


    Als Privatmann bekommst du ja mittlerweile "Drohnenbausätze", wenn man sich ein wenig spielt, den Konradkatalog zur Hand hat, sogar noch mit Richtmikrofon und Restlichverstärger! Und mit dem nötigen Kleingeld die Infrarotkamera inklusive Wärmebildgerät oben drauf...........

    Wenn man sich das jetzt reinzieht, dann vielleicht noch bedenkt, das die Entwicklung und der erste Prototyp des Eurofigters bereit 15 Jahre vor "offizieller" Fertigstellung und "Marktfreigabe"
    bei MMB in der Halle stand, dann will ich nicht wissen, was wirklich möglich ist!!



    Na klar, als Otto- Normal- Prepper ist man nicht gerade interesant, aber wer von denen kann schon genau sagen, was jeder einzelne wirklich zu Hause für den Tag X bunkert und einlagert.......?!?!



    Gerade den Funkern, Amateurfunkern und dergleichen hier im Forum braucht man, glaube ich nicht erzählen, was man mit nem Wanzen- und Funkskanner alleine auf der % Watt Ebene anstellen kann..........


    Dieser ganze Text von mir, ok, Kurzform wäre: "Wir sind sehr gläsern!!!", ist das, was ich zum Teil vom Hörensagen weiss, aber zum Teil auch von Menschen, die mit sowas schon zu tun hatten!



    Grüsse, role

  • Hallo,



    Zitat von Segler;140160

    Mir geht schon länger durch den Kopf was in D während einer großen Katastrophenlage passieren könnte.
    (...)
    Aufgrund der Notstandsgesetzte wissen dann die Behörden wo Equipment und was auch sonst noch so alles da ist zu holen ist. Macht dann preppen überhaupt Sinn wenn wir dazu einladen unseren Vorrat auf Basis eines Gesetzes plündern zu lassen?


    man muss da zweierlei unterscheiden:


    Einerseits:


    Der Staat (zumindest in D ist da so) nimmt sich seit jeher das Recht heraus, über seine Bürger und dessen Besitzverhältnisse Bescheid zu wissen. Das dient einerseits dem maximierten und möglichst kontinuierlichen Steuern- und Abgabenfluss, aber es dient auch der "Krisenbewirtschaftung". So wurden (werden?) z.B. Kantinen und Grossküchen von Unternehmen und Beherbergungsbetrieben erfasst (von Zivilschutz-Vertretern besucht) und dabei auch die vorgehaltenen Lebensmittelvorräte notiert. Und (private) Besitzer von (Allrad-)LKWs werden schon mal angeschrieben und dürfen einen Fragebogen zu ihrem Fahrzeug ausfüllen. Beides ist in meinem Umfeld schon vorgekommen.


    Genauso wie der Staat über den Fahrzeugbestand seiner Bürger Bescheid weiss, kennt er natürlich auch den Immobilienbesitz. Und bezieht beides im Zweifelsfall in seine Kriesenpläne mit ein. Ob sich der Staat für Haushaltsvorräte oder meinetwegen erweiterte Prepper-Vorräte interessiert, bezweifle ich. Das sind vergleichsweise Kleinmengen. Anders könnte es bei Vereinen aussehen, die z.B. regelmässig grössere Feste veranstalten. Diese Vereine sind meist logistisch und vom Praxiswissen her recht gut aufgestellt, um z.B. beheizte Zelte aufzubauen, provisorische Infrastruktur (Strom, Wasser, Abwasser) bereitzustellen und ganz wichtig, in der Lage Essen und Getränke in grosser Menge in kurzer Zeit zuzubereiten. Alles Fähigkeiten, die benötigt würden, wenn man z.B. bei einem Atom-Unfall eine Millionenstadt evakuieren muss. Da kämen die Teekocher von THW und Rotem Kreuz alleine sehr schnell an ihre Grenzen. Es wäre absehbar, dass hunderttausende Atomflüchtlinge auf hunderte Gemeinden verteilt würden. D.h. eine ländliche Gemeinde hätte dann mal eben zwei- dreitausend Flüchtlinge "an der Backe" und müsste die Aufgabe auf sich gestellt bewältigen. Dass man da auf die Fähigkeiten der örtlichen Unternehmer, Vereine usw. zurückgreift, ist da nur die logische konsequenz.


    Ob man da aber dem einen oder anderen Prepper das 2kVA-Stromaggregat oder die 40 gebunkerten Raviolidosen wegnimmt, bezweifle ich. Eher im Gegenteil: Leute die vorgesorgt haben, müssen nicht mehr von staatlicher Seite betreut werden, das entspannt die Lage. Zudem würden ja alle Menschen versuchen, so schenll wie möglich aus den provisorischen Flüchtlingsquartieren herauszukommen und bei Familie, Verwandten oder Freunden unterzukommen. Ein gepreppter Haushalt kann locker nochmal soviele Personen aufnehmen und versorgen. D.h. je mehr Leute preppen und sich dann in einer Krise solidarisch mit ihren "Besuchern" umgehen, um so schneller überwindet man als Gesellschaft die akute Krisensituation und kann sich an das Aufräumen bzw. den Wiederaufbau machen.


    Dass der Staat in einer Krise Menschen mit nützlichen Fähigkeiten dienstverpflichten kann, ja mei, das kann durchaus Sinn machen: Ärzte, Funker, Techniker usw. Wobei in D der Staatsapparat sehr dezentralisiert ist, von daher wird es kaum eine Anordnung von Bundesebene herab geben, dass sich Arzt XY, wohnhaft im Dorf Z, verpflichtet wird, Flüchtlinge in seinem Dorf zu untersuchen. Eher wird dieses Ersuchen vom örtlichen Bürgermeister oder ranghöchstem Katastrophenschützer vor Ort gestellt.


    Andererseits:


    Big Data.


    Damit ist gemeint, das Erfassen und Interpretieren von riesigen Datenmengen, um daraus Schlussfolgerungen und Motivationen zu erkennen. Ganz grosses Kino zur Zeit. NSA und GCHQ sind da die Pioniere auf staatlicher Seite, Amazon, Google und Facebook auf der kommerziellen Seite. Was die Öffentlichkeit gerade schmerzlich erfährt, ist, was möglich wird, wenn Geheimdienste und Internet-Unternehmen sich zusammentun. Was sie offensichtlich tun.
    Die Ironie daran: die Inhalte von Mails, Telefongesprächen oder Dateien sind gar nicht mal so wichtig. Da können wir uns die Finger wund verschlüsseln. Die Verbindungsdaten zwischen Personen, ihre geografischen Standorte, ihre Finanztransaktionen, ihre Flugreisen, Grenzübertritte sind viel spannender. Dazu die ganzen Metadaten, die z.B. Mobiltelefone von sich aus preisgeben: A besucht B und zusammen fahren sie zweimal um einen Industriekomplex, danach fliegt B nach X-Land, während C sich mit D, E und F trifft, die Wochen zuvor noch in einem Chemiewerk gearbeitet haben...usw. Der Kick für die "Dienste" ist dabei, dass sie das alles ohne einen einzigen Agenten oder informellen Mitarbeiter vor Ort bequem von ihrem Data Center aus mitverfolgen können.


    Das Verhalten von Personen vorherzusagen - darum geht es letztlich. Und die Dienste arbeiten daran, sich diesen uralten Traum aller Herrschenden ein Stück weit zu erfüllen. Wenn man z.B. derartige Profile von sagen wir ein paar hundert Millionen Menschen über Monate oder Jahre hinweg anlegt, dann lassen sich bestimmte Muster erkennen. Und schon hat man eine grobe Möglichkeit der Vorhersage, wie gefährlich ein Mensch (für den jeweils herrschenden Auftraggeber) sein könnte, wenn er einem bestimmten Verhaltensmuster entspricht.


    Das einzige was man dagegen tun kann, ist aus dem komfortablen mobil vernetzten Allways-on Internet-System so konsequent wie möglich auszusteigen: Handy aus und nur einschalten, wenn man telefonieren möchte. Statt einer Taschenlampen-App eine LED-Taschenlampe verwenden, die überträgt nämlich meine GPS-Daten nicht an irgendeinen Server. Keine Accounts bei Facebook&Co. unterhalten. Keine Webmailer benutzen. Keine Suchmaschinen. Lieber Offlinedatenbanken statt Onlinedatenbanken verwenden (z.B. Wikipedia von DVD). Zuhause den DSL-Router abschalten, wenn man nicht ins Web will. Private und Firmen-Netzwerke nicht mit WLAN betreiben, sondern mit Kabelnetzwerken. Einen separaten Rechner fürs Web verwenden und das restliche Netzwerk vom Web fernhalten. Und so weiter.



    Grüsse


    Tom

  • Hallöle!


    @ moleson


    Liest sich nicht schlecht, aber man könnte es ja auch wieder hinterfragen...........
    .........z. B. ob nicht der Spiegel oder der Anbieter dieses Teils mit "denen" unter einer Decke steckt..........?!?!




    Im allgemeinen glaube ich, das man sich gegen solche "Durchleuchtungen" so gut wie gar nicht schützen kann! Ob es sich für die "spionierenden" lohnt oder rentiert, steht auf einem anderen Blatt!!
    Solange von jemanden keine Gefahr ausgeht oder der Nutzen dieser Person zu gering ist, interessiert es ja auch keinen!
    Und wieder stellt sich eine Frage, und zwar, wie man den Nutzen oder eine Gefahr feststellen kann, wenn man so etwas nicht "überprüft"!?
    Vor allem, wenn man sich mal überlegt, wie viele "Beifänge" die Behörden haben, obwohl sie ja offiziel nicht überwachen!


    Grüsse, role

  • Zitat von role74;140630

    ...


    Im allgemeinen glaube ich, das man sich gegen solche "Durchleuchtungen" so gut wie gar nicht schützen kann!


    Hallo role74,



    ich teile Deinen Pessimismus nicht. Es gibt bisher keinen Beleg, noch nicht einmal einen Hinweis, dass AES, Blowfish oder IDEA als symmetrische Chiffren oder RSA bzw. ElGamal als asymmetrische Chiffren bei ausreichender Schlüssellänge ( 2048 bit) jemals gebrochen wurden. Auch in der Welt der Geheimdienste bleiben Geheimnisse nicht wirklich geheim, siehe Edward Snowden, wir wüssten mit hoher Wahrscheinlichkeit davon. Auch viele Mathematiker und akademische Kryptologen haben sich an der Kryptoanalyse dieser Chiffren bisher vergeblich die Zähne ausgebissen.


    Alle diese Verfahren sind open source und wurden von der Cryptocommunity - vom Professor bis zu Heerscharen interessierter Amateure - vielfach durchleuchtet, ohne dass Schwachstellen gefunden wurden.



    Die Schwachstelle jeder Verschlüsselung ist die Passphrase, aber das hat der Anwender in der Hand und ich habe schon mehrfach etwas dazu geschrieben. Der triviale Versuch jedes Angreifers wird ein Wörterbuchangriff sein, ergänzt durch Daten und Begriffe aus dem sozialen Umfeld des Anwenders (vom Geburtsdatum der Tochter, evtl. in Kombination mit dem Vornamen bis zum Autokennzeichen) Wer solche Begriffe wählt, dem ist ohnehin nicht zu helfen.


    Wer vollständig paranoid ist, der verwendet die Vernam-Chiffre (OTP), die ist sogar mathematisch bewiesen nicht brechbar, wenn echte(!!!) Zufallszahlen verwendet werden. Die RANDOM-Funktion von EXCEL & Co. liefert übrigens keine echten Zufallszahlen, ihre Verwendung kompromittiert die Verschlüsselung. Wie komme ich an echte Zufallszahlen? ich kann z.B. die Zeit zwischen zwei Tastendrücken messen und von dieser Zeit das LSB nehmen. Jeder Tastendruck liefert damit ein zufälliges Bit. ich kann natürlich auch würfeln oder Münzen werfen.



    Übrigens haben auch Geheimdienste nach allen bekannten Informationen keine anderen oder "besseren" Verschlüsselungsverfahren. auch das hätte sich rumgesprochen. Da wird schlicht mit monströsen Schlüssellängen oder Kaskadierung mehrerer Verfahren gearbeitet.



    Kryptische Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich teile grundsätzlich die Ängste zum Thema!


    Die Geschichte, insbesondere deren Dokumentation beweißt nach meinem Kenntnissstand, dass alles irgendwann durch irgendjemanden durch einen gewissen Aufwand entschlüsselt und damit aufgeklärt werden kann. Egal ob z.B. durch mathematische, technische oder zwischenmenschliche Lösungsansätze.


    Die meisten Bürger konnten sich nicht vorstellen, dass die Amis (NSA) das machen was sich machen. Selig sind die geistig armen....


    Ich bin der Meinung, es läuft viel...viel mehr!


    Also, bei allem Respekt. Alles ist aufklärbar, es ist eine Frage des Aufwands und der Technik. Vielleicht können wir uns nur nicht die derzeitigen Möglichkeiten vorstellen?

  • Zitat von Tsrohinas;140666

    Die Geschichte, insbesondere deren Dokumentation beweißt nach meinem Kenntnissstand, dass alles irgendwann durch irgendjemanden durch einen gewissen Aufwand entschlüsselt und damit aufgeklärt werden kann. Egal ob z.B. durch mathematische, technische oder zwischenmenschliche Lösungsansätze.


    Prinzipiell hast Du Recht. Irgendwann wird es womöglich Technologien geben, die eine Entschlüsselung z.B. von Twofish-Chiffren ermöglichen. Andererseits könnten wiederum Technologien entstehen, die dem entgegen wirken. Die Kryptoanalyse aktueller Stand hält das aber für unmöglich.


    Ich nehme an, dass ich eine Entschlüsselung solcher Chiffren nicht mehr erleben werde.


    Viel spannender ist die Nutzung von "verschlüsselten" Diensten wie z.B. Skype. Hier hat die Schlüsselhoheit nicht der Benutzer (der sie haben müsste) sondern das Unternehmen, das den Dienst anbietet. Und fröhlich im Heimatland die Daten an Geheimdienste verteilt.

    I feel a disturbance in the force...

  • Hallo,


    hier habe ich noch ein kryptographisches Schmankerl für Euch. Stammt aus der Renaissance und konnte bis heute nicht entschlüsselt werden, obwohl man eigentlich meinen sollte, dass das Bildmaterial Hinweise liefert. Nach neuesten Berichten gibt es inzwischen aber einen interessanten Ansatz, mehr aber nicht. Wenn die Dreibuchstabenorganisationen dieser Welt sich auch nur halb so lange an AES, Blowfish, Twofish, CAST, RC6, ... abarbeiten, so sei es.


    Meint


    Matthias


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Hallo zusammen,


    auch wenn es jetzt ein wenig theoretisch wird, hier nur nochmal ein kleiner Hinweis, welche mathematischen "Hausaufgaben" noch gelöst werden müssen, um einen der von mir genannten Chiffrieralgorithmen zu brechen, die alle zur Klasse NP vollständig gehören und bisher nur in Exponentialzeit lösbar sind. Die Vermutung P ≠ NP, dass es nicht möglich ist, Probleme der Klasse "NP vollständig" auf polynomale Rechenzeit zu reduzieren, ist zwar noch(!) nicht bewiesen, es scheint aber, das sie eines Tages bewiesen werden könnte. An diesem Tag werden die Schlapphüte weinen und sich anschliessend vor Kummer sinnlos besaufen.:devil:


    Ds oben gesagte gilt für symmetrische Algorithmen. Wer einen asymmetrischen Algorithmus wie RSA brechen will, der muss erst einmal ein Verfahren finden, das Produkt zweier Primzahlen mit jeweils mehreren hundert Stellen in endlicher Zeit zu faktorisieren. Auch hier: Viel Vergnügen.


    Die Schwierigkeit, solcher "Einwegfunktionen", die in einer Richtung leicht zu rechnen sind, in Rückrichtung aber praktisch nicht zu lösen sind, illustriert recht anschaulich das Rucksackproblem.


    Meint grinsend


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallöle zusammen!


    Direkte Paraneua deswegen hab ich nicht, zumindest beeinflust sie nicht mein Leben!
    Von sollchen Chiffren hab ich nichts gewusst, man mag sich vielleicht sogar schützen können, aber der fade Nachgeschmack von einigen Dingen, die mit einem C64
    möglich waren, was sich auch auf den heutigen Stand der Technologie und Wissenschaft um- und Hochrechnen lässt!


    Laut Medien ist es ja auch möglich, mit einem I-Phone oder vergleichbarem beim "vorbeigehen" die Daten von Bankkarte oder Krankenkarte auszulesen!?


    Wie gesagt, mir ist eben unwohl, bei dem Gedanken, was bist jetzt möglich ist, und dann vielleicht, was in ein paar Jahren möglich ist/sein könnte!!


    Gut,abgesehen davon gibts bei mir nicht viel, zumindest auf Technik, Funk oder vom Beruf her bezogen, zu holen!
    Auf einer Seite ist es leicht beängstigend, auf der anderen Seite aber auch sehr faszinierend!!


    Da gabs doch auch dieser Tage was mit einem russischen (Rentner?) -Pärchen, die mit simpelster Technologie irgendwas fabriziert haben, angeblich derzeit in den Medien.....??!


    Grüsse, role



    Waldschrat


    Darf man dich fragen, was du beruflich machst.........??
    Nach deinen Ausführungen nach sehr interessant!?!?

  • Alle Verschleierungs- und Verschlüsselungstechniken setzen vorraus, das sie nicht verraten werden.


    Wer bringt die Programme (Betriebssysteme, Virenprogramme etc) auf den Markt? Woher kommen die Firmen? Welceh Gehrimdienste habe hier Zugriff?


    Glaubt hier irgend jemand wirklich, trotz aller aktueller Enthüllungen, noch an "Netzkontrolle", "Firewall" und andere primitive Schutzvorrichtungen (von nicht Profis)?

  • Zitat von role74;140672

    ...
    Laut Medien ist es ja auch möglich, mit einem I-Phone oder vergleichbarem beim "vorbeigehen" die Daten von Bankkarte oder Krankenkarte auszulesen!?


    Hallo role74,


    definitiv nicht. Die Chps verlangen nach galvanischem Kontakt in einem Lesegerät. Auslesen per Funk geht im Gegensatz zu RFID nicht. Die Chips sind rein passiv, sie haben weder eine eingebaute Energiequelle, noch eine Empfangsvorrichtung, die Energie aus einem EM-Feld aufnehmen könnte.


    Die alten Bankkarten haben noch DES mit 56bit Schlüssellänge eingesetzt, heute lachhaft und mit jedem nicht ganz lahmen PC in endlicher Zeit per brute force zu knacken. Die aktuellen Kryptocontroller verwenden meises Wissens Triple-DES, bin mir hier aber nicht ganz sicher.


    Zitat von role74;140672

    Waldschrat


    Darf man dich fragen, was du beruflich machst.........??
    Nach deinen Ausführungen nach sehr interessant!?!?


    Ich bin Ingenieur und verdiene meine Brötchen mit "etwas grösseren" Dieselmotoren für kommerzielle Anwendungen. Kryptographie ist nur eines meiner viel zu vielen Hobbies.:)


    Viele Grüsse


    Matthias


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Zitat von Tsrohinas;140674

    Alle Verschleierungs- und Verschlüsselungstechniken setzen vorraus, das sie nicht verraten werden.


    Wer bringt die Programme (Betriebssysteme, Virenprogramme etc) auf den Markt? Woher kommen die Firmen? Welceh Gehrimdienste habe hier Zugriff?


    Hallo Tsohinas,


    LINUX, GnuPG, alles open source, jeder kann bis auf die letzte Codezeile reingucken und nach Hintertürchen fahnden. Auf den Markt bringt es die Community - nach ausführlichen Peer Reviews und, das Beste an allem, auch noch kostenlos.


    Es muss sich keiner in das proprietäre Luxusgefängnis mit dem angefressenen Obst als Logo begeben, wo er auf undurchschaubare Dienste wie iTunes zwangsverpflichtet wird. Es muss auch niemand Windows auf seinem PC installieren.


    Das spannende an Verschlüsselungsverfahren (Kryptographie) oder Verschleierungssystemen (Steganographie) ist übrigen, dass sie nicht der Geheimhaltung bedürfen. Die Algorithmen sind bekannt, open source. Mein öffentlicher PGP-Schlüssel steht im Internet auf mehreren Keyservern zum Abruf bereit. Selbst wenn ich meinen USB-Stick mit meinem privaten Schlüssel verlieren sollte und ein Hacker ihn findet, wäre ihm immer noch nicht geholfen, da ich die Passphrase zum Entschlüsseln des private key zwischen meinen Ohren aufbewahre.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • ...und im Übrigen gibt es die Möglichkeit bei ICQ ein PGP-Plugin einzusetzen, was (immer vorausgesetzt, dass beide eben jenes Plugin benutzen und die Schlüssel ausgetauscht haben) die Übertragung von Schriftverkehr erheblich(!!!) sicherer macht, als die alten Methoden wie "Email schreiben, aber nicht abschicken und in die Entwürfe legen, dann dem Partner die Login-Daten geben" oder das Nachrichten schreiben in Onlinegames.


    Den Glauben an sicheren Datentransfer habe ich nicht verloren, aber merkt euch die erste Admin-Regel: Traue NIEMALS einem User!
    Das ist in 99,99% aller Fälle die Schwachstelle, egal ob der Zettel mit den Passwörtern unter der Tastatur liegt (weil ja die Passwortkonventionen so schwierig sind), oder das Passwort "Passwort123" lautet. Oder die Passwörter alle in einer Excel-Liste stehen, die auf dem USB-Stick liegt, den man dämlicherweise verloren hat...


    Das Voynich-Manuskript ist tatsächlich sehr interessant, ich habe mich auch mal eine Weile damit beschäftigt. Gelöst habe ich es nicht, aber ich habe mal eine Extrapolation gemacht, wer der Verfasser gewesen sein könnte. Mal schauen, ob ich den Zettelkram nochmal finde :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Hallo Tom,


    Du schreibst:



    Zum zweiten Teil (Big Data) will ich nicht antworten, da gehe ich mit Dir weitestgehend einig!


    Aber im ersten Teil ist eine ganze Menge nicht mehr so aktuell. Nach dem Fall des eisernen Vorhangs ist der Bereich der Zivilverteidigung in D "deutlich" zurückgefahren worden.
    Mit Ausnahme des THW, das dem Innenministerium untersteht, betreibt der Bund keinen Katastrophenschutz mehr. Dieser ist den Bundesländern zugeordnet. Im Rahmen dieser Umstrukturierung sind auch viele der Daten nicht mehr weiter erhoben / gepflegt worden, auf denen die von Dir beschriebenen Mechaniken der "Krisenbewirtschaftung" beruhten. Im übrigen sind die in Kantinen bevorrateten Lebensmittel heutzutage eher "überschaubar" und reichen kaum über einen Wochenvorrat hinaus (wenn überhaupt...)!
    Geländewagen werden im Zweifel allein schon deshalb nicht mehr erfasst, weil deren Zahl durch die Unmengen von SUVs (ja, ich weiss, "Pseudogeländewagen"...) unübersichtlich geworden ist. Ausserdem hat sich gezeigt, dass eine Gestellung in der Praxis de facto nicht praktikabel ist.
    Anekdote am Rande: Schon vor Jahren hatte es ein Kollege mal versucht, seinen Geländewagen in eine damals noch vorhandene Gestellungsliste zu bringen, damit dieser dann im Einsatzfall seiner Einheit zugeschlagen würde. Die Verwirrung, die er damit stiftete war schon sehr erheiternd... :lachen:


    Ich habe in all den Jahren, in denen ich im Katastrophenschutz unterwegs bin genau ein einziges mal erlebt, dass in einer Einsatzsituation gegen den Willen des Eigentümers auf Material von Amts wegen zugegriffen wurde. Da hatte sich der Geschäftsführer eines Baustoffhandels sich geweigert, am Wochenende in seinen Laden zu kommen, obwohl das Amt dringend Baumaterial für einen akuten Einsatz benötigte. Da wurde dann mal kurzfristig von Amts wegen der Laden geöffnet - und auch hinterher wieder fachgerecht verschlossen... :face_with_rolling_eyes:


    Die Einbindung örtlicher Vereine in die Versorgung Evakuierter (um in Deinem Beispiel zu bleiben) ist mit großer Vorsicht zu betrachten. Zumal sich die meisten dieser Vereine die (beheizten) Zelte eh bei einem Verleiher holen oder die örtliche Turnhalle mieten.
    Im übrigen nehme ich die Bemerkung über die "Teekocher" persönlich. Als gelernter Feldkoch und gewesener Zugführer einer Betreuungseinheit mit Verpflegungskomponente schöpfe ich da aus einem Erfahrungsschatz, an dem ich nicht ganz so gerne kratzen lasse. :verärgert:


    Recht hast Du mit den privaten Vorräten. Auf diese zugreifen zu wollen wäre ebenso blöd wie aufwändig. Es nützt in der Betreuung wenig einen riesigen Haufen völlig unterschiedlichster Lebensmittel zusammen zu karren und daraus was gescheites machen zu wollen. Wenn, dann musst Du schon "aus dem vollen Holz schnitzen", sonst bekommst Du die Verpflegung für viele Menschen nie hin. Außerdem werden dann noch mehr Menschen auf die öffentliche Versorgung angewiesen.


    Was die Berufe angeht: Nun es wurden früher bei den Meldebehörden alle angehörigen medizinischer (Hilfs-)Berufe erfasst, um diese im V-Fall dienstverpflichten zu können. Auch diese Daten werden nicht mehr festgehalten. Das ist auch ganz sinnvoll so, da zumindest die in einem Dienstverhältnis (Krankenhaus, Rettungsdienst etc.) tätigen Kolleginnen und Kollegen ohnehin dort in einem Alarmplan mit eingerechnet sind. Und ich kann nicht z.B. ein Krankenhaus A leer räumen um eine Flüchtlingsunterkunft B mit einer Medizinischen Versorgung auszustatten. Auch dieser Lerneffekt ist mittlerweile "oben angekommen"... :Sagenichtsmehr:


    Lediglich könnte der HVB (Hauptverwaltungsbeamte, Chef des Katastrophenschutzes im Kreis oder der kreisfreien Stadt in D) auf die Idee kommen, niedergelassene Ärzte in die Pflicht zu nehmen. Das kann er / sie aber auch einfacher haben, in dem die betroffenen Personen in die jeweilige Praxis verfrachtet werden... :face_with_rolling_eyes:


    In diesen Sinne:


    Mensch muss nicht alles an die "Große Glocke" hängen, aber an dieser Stelle hat der Staat ganz andere Prioritäten!


    Zumindest meiner Erfahrung nach...


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat

    Mit Ausnahme des THW, das dem Innenministerium untersteht, betreibt der Bund keinen Katastrophenschutz mehr. Dieser ist den Bundesländern zugeordnet. Im Rahmen dieser Umstrukturierung sind auch viele der Daten nicht mehr weiter erhoben / gepflegt worden, auf denen die von Dir beschriebenen Mechaniken der "Krisenbewirtschaftung" beruhten. Im übrigen sind die in Kantinen bevorrateten Lebensmittel heutzutage eher "überschaubar" und reichen kaum über einen Wochenvorrat hinaus (wenn überhaupt...)!
    Geländewagen werden im Zweifel allein schon deshalb nicht mehr erfasst, weil deren Zahl durch die Unmengen von SUVs (ja, ich weiss, "Pseudogeländewagen"...) unübersichtlich geworden ist. Ausserdem hat sich gezeigt, dass eine Gestellung in der Praxis de facto nicht praktikabel ist.
    Anekdote am Rande: Schon vor Jahren hatte es ein Kollege mal versucht, seinen Geländewagen in eine damals noch vorhandene Gestellungsliste zu bringen, damit dieser dann im Einsatzfall seiner Einheit zugeschlagen würde. Die Verwirrung, die er damit stiftete war schon sehr erheiternd...


    Fast richtig.
    Der Bund betreibt gar keinen Katastrophenschutz. Das THW ist die Zivilschutzorganisation des Bundes, der KatS obliegt -und da hast du völlig Recht- den Ländern. Diese können ZUSÄTZLICH zum KatS und der ÖGA eben auch noch Zivilschutzkomponenten anfordern.
    Und im übrigen: Es gibt beim THW durchaus die Möglichkeit geeignete Fahrzeuge quasi in vorausgaloppierendem Gehorsam von Privat- in Dienstfahrzeuge zu 'verwandeln'
    Dafür muss man ein Meldeformular ausfüllen, bei dem zuständigen Ortsbeauftragten abgeben und im tatsächlichen Einsatzfalle muss besagter OB dann das Fahrzeug von dem Kamerad requirieren und eine Einsatzmeldung dafür schreiben... Versicherungsgründe und tralala.
    De jure einwandfrei, de facto absoluter BS :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Zitat von tomduly;140484

    ...
    Big Data.
    ...
    Keine Suchmaschinen.



    Hallo Tom, dann lieber ixquick als die gute alte Tante Gurgel, die Dich mit ihren Datenkrakenarmen umarmt.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Sam,





    Danke für die Richtigstellung / Ergänzung! Ich war mir - da zur Zeit in keiner Einheit leitungsdienstlich unterwegs - beim THW bezüglich der Einordnung in den Zivilschutz / KatS nicht mehr ganz sicher.


    Was die Meldung der Privatfahrzeuge angeht: Wo werden die registriert? (Damit kommen wir wieder zum Topic...)
    Wenn ich Dich richtig verstehe doch beim OB und werden erst im "Einsatzfall" wirklich der Einheit zugeordnet, oder?


    Nun, früher gab es tatsächlich auf HVB-Ebene Listen, in denen Geländewagen und auch LKW von Privatfirmen registriert wurden. Diese sollten dann im Bedarfsfall per Gestellung eingezogen werden können. Zumindest in der Theorie ... damals ... :face_with_rolling_eyes:


    Herzliche Grüße


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!