Panik wenn verlaufen

  • Hi, ist es hier jemandem schon einmal passiert, sich total verirrt und dann Panik bekommen zu haben?


    Mir ist das letztes Jahr auf einer Dünenwanderung in Australien passiert - sollte eigentlich keine Dünenwanderung werden sondern - laut Reiseführer - ein halbstündiger Dünenlauf bis zum Meer. Ich war mit zwei Freunden unterwegs, nach kurzer Zeit hatten wir komplett die Orientierung verloren, es gab auch keine Kennzeichnungen.


    Es war kurz vor der Dämmerung, nachts wäre es total kalt geworden und wir hatten nicht die nötige Ausrüstung dabei. Hätte ganz schön nach hinten los gehen können. Nach zwei Studen haben wir endlich - aus purem Zufall - einen anderen Wanderer getroffen und zurück gefunden.


    Jedenfalls habe ich und ich glaube auch das Mädel, das dabei war, einen ziemlichen Koller bekommen, was mir vorher noch nie passiert ist. Möchte ich auch nie wieder erleben. Meine beiden Mitreisenden waren auch relativ panisch, ich glaube wir haben uns da auch gegenseitig etwas hochgeschaukelt. Alleine wäre ich aber trotzdem nicht gerne gewesen.


    Kennt jemand diese Situation? Wie schafft man es, ruhig zu bleiben?

  • Hallo Outdoorfan


    Das ist in der Tat ein wenig blöd gelaufen.


    Die Panik besiegst Du ganz einfach, entweder mit einer Flasche Whisky oder mit Wissen und Informationen.


    Die Fragen die Du Dir stellen musst sind folgende:


    - Wo bin ich?
    - Wohin möchte ich?
    - Was mache ich wenn ich Punkt 1 + 2 verhaue?


    Tönt sehr banal ......, aber die drei Fragen können nach belieben ausgebaut werden.
    Wichtig ist wenn man sich das vorher überlegt.


    Logisch kann man das nicht immer vorher machen, vor allem wenn es einen unvorbereitet trifft.
    ABER diese Fragen sollte man sich immer stellen, die banalsten Sachen haben in einer kleinen Bauchtasche Platz.


    Wie Du die 3 Punkte in den Griff kriegst ist Teil unseres Forums.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Also zuerst solltest du garnicht in Panik verfallen. Panisch machst du nur noch mehr Fehler und die Kosten Kraft.
    Ich habe mir angewöhnt(zum Üben ganz gut im Auto auf der Autobahn) immer festzustellen wo welche Himmelsrichtung ist. Zumindest grob.
    Dann sowieso, fahre ich in unbekanntes Gelände schaue ich vorher immer einmal auf die Karte und behalte einen groben Überblick im Kopf.
    Und Das + grobe Himmelsrichtung ist schon viel Wert.
    Bist du in der Freien Natur und verläufst dich halte dich immer Flußabwärts an Gewässern auf. Menschen siedeln immer am Wasser dort wirst du zwangsläufig irgendwann auf Menschen Treffen(klappt auch am Meer).

  • In Australien ist das doch kein Problem.
    Ganz gleich in welche Richtung du gehst, früher oder später triffst du immer auf das Meer.:grosses Lachen:


    Man könnte auch sagen: Jeder Weg ist richtig, der falsche dauert nur etwas länger.:devil:


    Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen:Sagenichtsmehr:


    Arni McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Witzig. Genau das ist mir letztes Jahr in Dänemark passiert. Es war stockfinster und ich hatte meine Lampe in der Hütte liegenlassen. In den Dünen besteht kaum die Möglichkeit sich zu orientieren.


    Ich hatte mir allerdings vorher Orientierung mittels einer Karte verschafft. So war dann das Meeresrauschen letztendlich meine Orientierung. Hat ein wenig länger gedauert, aber ich kam wohl behalten in der Hütte an.


    Von Panik keine Spur. Ich wusste zwar nicht wo ich war aber ich wusste wie ich egal von wo wieder heim kam.:face_with_rolling_eyes:

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von Outdoorfan;141400

    Hi, ist es hier jemandem schon einmal passiert, sich total verirrt und dann Panik bekommen zu haben?



    Hallo Outdoorfan,


    ja, das ist mir schon mal passiert, siehe hier. Bodenloser Leichtsinn.


    Als Konsequenz daraus für spätere Touren habe ich die konsequente Anwendung mindestens zwei redundanter(!) Navigationsverfahren gezogen, später, als ich mein Interesse für's Segeln entdeckte, sowieso.
    ...


    Zitat von Outdoorfan;141400


    Jedenfalls habe ich und ich glaube auch das Mädel, das dabei war, einen ziemlichen Koller bekommen, was mir vorher noch nie passiert ist. Möchte ich auch nie wieder erleben. Meine beiden Mitreisenden waren auch relativ panisch, ich glaube wir haben uns da auch gegenseitig etwas hochgeschaukelt. Alleine wäre ich aber trotzdem nicht gerne gewesen.


    Kennt jemand diese Situation? Wie schafft man es, ruhig zu bleiben?


    Ich war damals allein. Ich war auf "180", als ich merkte, dass ich mit sehr limitierten Kraftstoffvorräten an einem unbekannten Ort "in the middle of nowhere" steckte, der auf meiner Karte nicht verzeichnet war. Grundsätzlich ist Angst ein schlechter Ratgeber und Panik ein verheerender. Grundsätzlich gilt, je gefährlicher die Situation ist, um so wichtiger ist ruhiges Nachdenken statt blindem Aktionismus. Also, erst mal hinsetzen, durchschnaufen, sich beruhigen, sich entspannen, ich habe damals das Autoradio aufgedreht und eine Weile zur Entspannung Musik gehört, um dann in aller Ruhe meine Optionen zu überlegen und sie rational zu bewerten. Nur um alles in der Welt im Notfall keine übereilten, aus der Angst geborenen und nicht bis in die letzte Konsequenz durchdachten Entscheidungen! Die haben jedes Potential, aus einer Panne eine Katastrophe zu machen.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ruhig zu bleiben ist oftmals eine Herausforderung. Man kanndas aber trainieren.
    Wenn die anderen in einer Gruppe nervös werden, dann „hauauf den Tisch“ und verordne Ruhe, damit Du nachdenken kannst und nicht auchnoch verrückt wirst.
    Zur Orientierung: Wenn Du Dir angewöhnst, in fremderUmgebung immer vorher einen Blick auf eine Karte zu werfen, hast Du meist keinProblem mehr. Anhand des Sonnenstandes und der ungefähren Tageszeit/Uhrzeit, (vielleichthast Du sogar eine altmodische ZeigerUhr), weist Du immer wo Norden ist. Wenn Dujetzt weist wo die Küste liegt, dann ist alles klar.
    Trainieren kannst Du das, bei jedem Bummel/Ausflug odersonst was in der nächsten Großstadt, oder Wanderung durch Wald und Wiese im Urlaub,ganz gleich.
    Wenn man sich das mal angewöhnt hat, weiss man immer wo´slang geht. (jedenfalls ungefähr)


    Vom „Gipfel“ einer Düne, hatte man da keine ausreichendeSicht? Ich meine, 30 min.Wanderung durch Sanddünen, das können doch keineEntfernungen sein? Und die Brandung war auch nicht zu hören? Hmmmh. Ich warnochnie in einer dünigen Küstengegend und in Australien auch noch nicht. Das muß ichunbedingt ändern…..


    Schönen Abend


    Arni
    McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Genau das wurde uns auch am ersten Tag gesagt, als ich in einer Jugendgruppe eine Survival-Freizeit auf einem einsamen Hof in Schweden mitmachte:


    Als erstes hinsetzen und sich beruhigen - auch wenn das den ganzen Tag dauert!


    Falls man sich dann nach reiflicher Überlegung für eine bestimmte Richtung entscheidet, die Route in kurzen Abständen kennzeichnen - damit man wieder zum Ausgangspunkt zurückfindet oder Retter die Spuren verfolgen können.


    Später hab ich mich tatsächlich mal auf dem Rückweg vom Nachbarhof verlaufen:
    Der führte zu Fuß durch eine weite Talmulde, die mit sumpfigem Birkengestrüpp bestanden war, so daß man nur ein paar Meter geradeaus sehen konnte.
    Dauernd mußte man kleinen und größeren Wasserlöchern und Torfmooren ausweichen.
    Dabei muß ich irgendwie im Kreis gelaufen sein, jedenfalls kam mir der Fichtenhügel so verteufelt bekannt vor...von dem aus war ich in Richtung Heimathof losgewandert!


    Zum Glück hatte ich einen Kompaß dabei, damit peilte ich den richtigen Waldhügel an und achtete beim Umgehen der Löcher darauf, konsequent genausoviele Schritte in die Gegenrichtung zu machen und danach wieder geradeaus - und kam genau am Heimathof wieder raus!

  • nun in hektik verfallen nutzt gar nix. wenn ich mich mit hund im park/wald verlaufe, hab ich im handy den navi.... so mit kompass und co möchte ich mich gerne vertraut machen......
    nun zumindestens ne karte von der gegend , in der ich absolut fremd bin, wäre sinnvoll.........


    ja australien ist ein weites land..von wegen einfach geradeaus und dann haste meer......hehehe der weg kann arg lang und beschwerlich sein. vor allem hoch und runter...na dann
    viel spass beim durchqueren...


    deshalb haben wir ja unsere minimalausrüstung immer dabei, falls es mal schiefgeht mit dem weitergehen, bis zum nächsten morgen überbrücken.....wenns wieder hell wird....


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Zitat von arni;141430


    Vom „Gipfel“ einer Düne, hatte man da keine ausreichendeSicht? Ich meine, 30 min.Wanderung durch Sanddünen, das können doch keineEntfernungen sein?


    Hallo Arni,


    wenn ich jetzt mal von der Sahara sprechen darf. Du stehst auf dem Gipfel einer Düne und siehst ein gelbes Meer in hohem Seegang, das in der Bewegung erstarrt ist. Du siehst die Gipfel der nächsten Dünen, mehr nicht. Das gilt aber auch nur Vormittags und spätnachmittags. Tagsüber, wo die Sonne extrem hoch steht, erscheint Dir die Landschaft mangels Schattenwurf extrem flach, was sie aber nicht ist. Du fährst den flachen Hang einer Sicheldüne mit wenigen Prozent Steigung hoch - Du merkst nicht, ob die Gaspedalstellung dem feinen Sand oder der Steigung geschuldet ist - und wenn Du gepennt hast, geht es auf einmal 45° bis 50° runter. Dann hilft nur noch etwas ganz perverses, was Dir gefühlsmäßig absolut widerstrebt: Gas geben. Auch nur das Gas wegnehmen, vom Bremsen gar nicht zu reden, schmeisst Dich, das Auto kugelt über die Seite ab.


    "Wanderungen" durch die Dünen, haben wir oft genug notgedrungen gemacht, um zu Fuss eine sichere Route für das Auto zu erkunden, ist eine kräftezehrende Strafarbeit, weil Du bei jedem Tritt bergauf sowohl mit den Füssen in den Sand eindringst wie zurückrutschst.


    Übrigens beim "wandern" in den Dünen der Sahara, Schuhwerk ist ein sehr spezielles Thema, da der Sand 60+ °C an der Oberfläche hat. In klassischen Wanderstiefeln werden Deine Füsse im eigenen Schweiss gekocht, in Sandalen wird es extrem unangenehm heiss. Du brauchst hier wirklich knöchelhohes Spezialschuhwerk, das eine solide, dicke Vibramsohle mit einem extrem leichten, luft- und schweissdurchlässigen, aber sandundurchlässigen Obermaterial kombiniert. Etwa sowas. Die Sandalen sind während der Autofahrt das bequemste Schuhwerk, aber nicht mehr beim Ausgraben des Autos und dem nachfolgenden Sandblechschleppen.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat


    Wenn die anderen in einer Gruppe nervös werden, dann „hauauf den Tisch“ und verordne Ruhe, damit Du nachdenken kannst und nicht auchnoch verrückt wirst.


    Bitte nicht! Ich habe schon oft festgestellt das panische Menschen andere gerne zur Ruhe auffordern, aber dabei selber die meiste Unruhe verbreiten.
    Am Ende sagen alle in möchtegern eindringlicher Stimme "Bleib ruhig, keine Panik etc.", sind dann aber viel panischer als vorher.
    Das beste in einer Gruppe ist, sich selber professionell mit dem Problem zu beschäftigen und dabei zu hoffen dass dies die anderen mitzieht.
    Bei aufkommender Panik ist ein gewisses abschotten und unterbrechen der verbalen Kommunikation also meist kraftsparender als irgendwelche Reden zu schwingen.

  • Zitat von Wolfshund;141449

    Bitte nicht! Ich habe schon oft festgestellt das panische Menschen andere gerne zur Ruhe auffordern, aber dabei selber die meiste Unruhe verbreiten.
    Am Ende sagen alle in möchtegern eindringlicher Stimme "Bleib ruhig, keine Panik etc.", sind dann aber viel panischer als vorher.
    Das beste in einer Gruppe ist, sich selber professionell mit dem Problem zu beschäftigen und dabei zu hoffen dass dies die anderen mitzieht.
    Bei aufkommender Panik ist ein gewisses abschotten und unterbrechen der verbalen Kommunikation also meist kraftsparender als irgendwelche Reden zu schwingen.


    Hallo Wolfshund,


    es gilt da der simple Grundsatz "Führen durch Vorbild" Was ich von anderen erwarte, muss ich vorleben.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Wir heutigen "Zivilisationsmenschen" taugen in der Regel auch nicht mehr viel. So viele haben den Bezug zur Natur verloren....nur noch Grossstadtdschungel tauglich.


    Aber Grundsätzlich sehe ich das Problem wenn man sich in einer unbekannten Umgebung aufhällt. Unbekanntes macht Angst, Angst erzeugt Panik, Panik kann Leben kosten.


    Wir retten die Flachlandtiroler aus den Bergen und diese uns aus dem Watt :grosses Lachen:


    Desswegen ist auch hier gut jeweils im Voraus Infos zu sammeln und wenn möglich mal kurz mit Einheimischen das Gespräch zu suchen. Und vorallem auf das zu höhren was sie sagen!


    Gruss, Worber

  • also das ich nix tauge, nur weil ich ein grosstadtmensch bin,bzw zivilist......jeder mensch taugt erst mal was.:face_with_rolling_eyes:


    und da wir hier sind, haben wir ja schon gewisse intensionen raus aus dem beton, rein in den wald.
    wenn ich einen ausflug in unbekanntes gebiet vorhabe, dann mach ich mich doch vorher schlau........
    ich denke die panik aus angst...wie oft war ich an einem fremden ort und wusste ned weiter....aber mit fragen bin ich schon viel weiter gekommen.


    nun überlebe erst mal den grossstadtdschungel. das ist ne kunst ohne habe diesen zu überleben......es gibt dermassen viele strassenkinder, obdachlose
    usw.......die kämpfen auf der strasse um ihr leben.


    es gibt sogar wildnisschulen die kurse anbieten überleben in der grossstadt, ohne alles......wie man ne schlafstätte macht, heizen,kochen usw...
    ist spannend.


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Verirrt habe ich mich shcon oft, aber so wirklich Panik? Naja, war halt nie in vollkommen unbesiedelten Gebieten, früher oder später kommt da jemand vorbei und bis jetzt habe ich es immer irgendwie zurück geschafft.


    Was ganz gut hilft, ist sich bestimmte Ortsmarken einzuprägen und den Weg dann rückwärts aufzurollen, bis man zu etwas kommt, das einem bekannt vorkommt.


    Klar, bei Dünen nicht einfach, geht aber auch, zB mit Müllhaufen (dänischer Strand) oder besonders toll ausschauende umgestürzte Bäume (Rhön)...



    Revedere Romal


    Der Weg ist das Ziel :winking_face:




    PS: zu den Obdachlosen: Meist haben die aber Schlafsäcke, zumindest hier in Deutschland und eine Isomatte. Durch die Nähe meiner Lehranstalt zum berüchten Bahnhof Zoo, pennen die auch auf dem Campus, da kann man ganz gut sehen, dass das "Geheimnis" von denen draußen zu überleben meist aus Alkohol, einer Isomattte, Zwiebelprinzip und eben einen Schlafsack besteht.


    Was man daraus lernen sollte ist, dass man immer mehr als die situationsangepasste Kleidung dabei haben sollte. Also nicht unbedingt die 1,2 km zum Meer nur in FlipFlops laufen, sondern richtige Schuhe und nicht nur das Handtuch um die Schultern, sondern auch noch 1,5 Liter Wasser in der Tragetasche, auch wenn es da eine Strandbar gibt, mitnehmen...Dann ist Velaufen auch kein problem, bzw die Panik bleibt aus.

  • Hallo erst mal...


    Zuletzt hab ich mich so richtig vor ca. 10 Jahren verlaufen als ich mit einem Freund ein Paar Kilometer Nördlich von Den Haag Richtung Strand laufen wollte.
    Die Ausrüstung bestand damals aus einem Sixpack Bier und einem kleinem Fernglas:grosses Lachen:
    Irgendwo sind wir falsch abgebogen (geschweige denn das wir den weg eigentlich garnicht kannten) und standen mitten in der Pampas. Alles sah gleich aus Dünen, Stauden und wieder Dünen...
    Nachdem wir in unserer "Verzweiflung" uns erst mal über die Vorräte hergemacht haben (Bier) kamen wir auf die grandiose Idee einfach nach Seemöwen Ausschau zu halten und da hinzulaufen wo mehrere sind.


    Das ganze endete nach ca. 5 Stunden und wenn ich den Weg am besten beschreiben sollte würde ich sagen. "Frau im Sommerschlussverkauf beim Shoppen" (kreuz und queer^^)


    Am Meer angekommen und ca. eine weitere Stunde später hatten wir dann das Problem wieder zum Auto zurückzufinden... (ausserdem hatten wir keine Vorräte mehr...)
    Nachdem wir dann am Strand Richtung Süden gelaufen sind kamen wir irgendwann in eine Siedlung. Den Autos in den Einfahrten zufolge war es ein Viertel mit ziemlich viel Geld. Somit dauerte es auch nicht lange bis uns die Polizei angehalten hat und uns gefragt hat was wir hier wollen.
    Nach kurzer Beschreibung der Situation (und einigen Lachern der Polizei)haben uns die netten Ordnungshüter auf direktem Weg zu unserem Auto gefahren.
    Die Fahrt dauerte ca. 10 Minuten:staun:


    Fazit:
    -1 Sixpack ist definitiv zu wenig
    -ich rege mich seither nicht mehr über Holländer auf die mit ihrem Wohnwagen vor mir in Schritttempo fahren und den Weg suchen...
    :Rol:


    Bitte diesen Beitrag nicht zu ernst nehmen...


    MfG

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Hier ein kleiner Erfahrungsbericht aus der Praksis:


    Im Sommer war ich mit meiner Frau und Kind im Schwedischen Lappland unterwegs. Nach gefuehlten 5000 km im Auto auf Schotterpiste beschlossen wir unser Lager aufzubauen. Nach etwas
    grillen und spass am Lagerfeuer war es schon Schlafenszeit fuer Frau und Tochter. Da es im Sommer ueber dem Polarkreis nicht dunkel wird, beschloss ich in der naeheren Umgebung noch etwas
    Molte- und Blaubeeren fuer das Fruehstueck sammeln zu gehen.
    Ausgeruestet mit einem Messer und einer leeren Bierdose fuer die Beeren ging ich also los. Im rechten Winkel von der Schotterpiste ging ich ca.20min. um dann Paralell zum weg weiter zu gehen. Plan war, dass ich einige hundert meter weiter wieder auf den Weg zurueck zu kommen. Doch abgelenkt von wilden Rentieren und vom pfluecken der beeren hatte ich nicht bemerkt,
    dass ich bereits weit von meinem geplanten Kurs abgekommen war. Da in der Skandinavischen Wildnis alles gleich aussieht ist es Hoffnungslos den gleichen Weg zurueck zu finden.
    Da stand ich also mitten im nirgendwo, Frau und Kind schlafend im Zelt in eimem vermutetem Umkreis von 5km.
    Was nun dachte ich, weitergehen mit dem Risiko mich noch weiter zu verirren oder versuchen zurueck zu gehen?
    Ich beschloss meinen derzeitigen Standort mit Zweigen zu markieren um dann in die Richtung zu gehen wo ich den Weg vermutete waehrend ich auch meinen Pfad alle 20m markierte um
    ggf. zum Ausgangspunkt zurueckzufinden falls es die falsche Richtung war. Zum Glueck fand ich zurueck zum Schotterweg und musste bloss einige hundert meter diesen Weg folgen um
    zum Lager zu kommen. Dies dachte ich zumindest. Aber nach mehreren hundert meter stellte ich fest, dass ich auf dem richtigen Weg war aber in die Falsche Richtung gegangen war. Anstatt
    wie geplant paralell zum Weg zu gehen bin durch das pfluecken der Beeren irgendwie im Kreis gelaufen und weiter zurueck als mein eigentlicher Startpunkt rausgekommen.
    Es ist diesmal gut gegangen, hat mir aber die Augen geoeffnet wie schnell man sich verlaufen kann.


    Anfangs war ich schon etwas unruhig und bekuemmert, da Lappland sehr duenn besiedelt ist bestand auch nicht die Hoffnung auf andere Menschen zu treffen.
    Aber tief durchatmen und sich auf seine Faehigkeiten zu besinnen, hilft schon die Panik in den Griff zu bekommen. Aber fuer die Zukunft werde ich mir wohl auch
    fuer kurze Touren in der Wildnis immer ein Gps mitnehmen um den Ausgangspunkt zu markieren um im schlimmsten fall dorthin wieder zurueckzufinden.
    Karte und Kompass ist zwar nicht so anfaellig wie ein technisches Geraet wie ein Gps, bringt aber im schwedischen Lappland nicht viel, da es wirklich kaum verwertbare
    orientierungspunkte gibt die man auf die Karte uebertragen koennte. Aber ein Kompass ist natuerlich das beste Hilfsmittel um die Richtung zu halten.

  • Hallo Jegeren,


    sich zu verlaufen ist echt ein übles Gefühl. Ich würde hier auf unserer Insel auch gern mal ein bisschen den Urwald durchforsten, würde mich aber sofort hoffnungslos verlaufen. Man kann 3 Meter neben der Straße stehen und hat keine Ahnung, wo man ist. :) Werd mich wohl mit GPS und/oder Kompass ausstatten müssen, bevor ich auch nur einen Schritt wage.


    Lg
    Buschfrau

  • Im Urwald kann man vielleicht nach der Schnurmethode arbeiten, wenn es keine weite Wanderung, sondern nur ein langsames Erkunden sein soll. Schnur um einen Baum binden und los.
    Oder einen einheimischen Begleiter mitnehmen und von ihm lernen, wie man sich am Besten orientiert.


    Ansonsten- da mieses Orientierungsvermögen- einige Male die Orientierung verloren, beim Pilzesammeln, beim Reiten im dämmrigen Riesenwald. Es war etwas nervig, ängstigt mich aber nicht. Was soll schon passieren?
    In D ist die Zivilisation nie weit, da muss man nur an warme Sachen und Wasser denken.


    In unbekannte, unbesiedelte Gegenden würde ich mich ohne Ortskundigen nicht begeben, bzw. mich nicht außer Sichtweite zu meinem Fahrzeug, das auf einer beschilderten Straße steht, entfernen.


    Wenn man kein Mensch ist, der sich in bedrohlichen Situationen selbst beruhigen/zentrieren kann, sollte man es lernen.
    Das kann spätestens in einer Krise lebensrettend sein.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Zitat von Jegeren;146894

    ...bringt aber im schwedischen Lappland nicht viel, da es wirklich kaum verwertbare
    orientierungspunkte gibt die man auf die Karte uebertragen koennte. Aber ein Kompass ist natuerlich das beste Hilfsmittel um die Richtung zu halten...


    Du kannst Deine Schritte zählen (die ungefähre Schrittlänge messen!) oder aber auch die Zeit messen. In Abhängigkeit vom Gelände kannst du auf Wegen z.B. 15 Minuten pro Kilometer rechnen. Wenn Du Deine Geschwindigkeit kennst (bei mir sind es 10-12 Minuten) nimmst Du eben diesen Wert.


    Es gibt also viele Möglichkeiten auch ohne Bezugspunkte mit einem Kompass so halbwegs klar zu kommen.


    Hilft natürlich nichts, wenn man impulsiv und hoch motiviert drauf los prescht um den Lieben ein Frühstück der Extraklasse zu servieren. :face_with_rolling_eyes:

    I feel a disturbance in the force...